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Gut für die Pumpe

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98 DIE PTA IN DER APOTHEKE | November 2015 | www.pta-aktuell.de

Gut für die Pumpe

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Rückenschmerzen, Gelenk- und Herzprobleme – längst ist körperliches Schonen alles andere als sinnvoll. In den kommenden Ausgaben zeigen wir, welcher Sport bei welchen Beschwerden geeignet ist und auf was man achten sollte.

PRAXIS SPORT UND GESUNDHEIT

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DIE PTA IN DER APOTHEKE | November 2015 | www.pta-aktuell.de

M

enschen, die bereits einen Herzinfarkt oder eine andere Herzerkrankung hatten, tun sich oft schwer, sich mit dem Thema Bewegung auseinander- zusetzen. Zu stark ist oft die Angst, sich zu überanstrengen und damit dem Organ zu schaden. Zwei kürz- lich im Fachjournal Heart veröffent- lichte wissenschaftliche Studien aus Deutschland und Schweden zeigen aber, dass sportliche Betätigung wichtig ist in der Prävention von Herzerkrankungen. Den Ergebnis- sen zufolge kommt es allerdings auf die richtige Dosis an.

Ende der Schonzeit Insbesondere wenn eine Herzerkrankung festge- stellt wurde, man einen Herzinfarkt hatte oder sich einer Bypass-Ope- ration unterziehen musste, ist es enorm wichtig, sich aktiv zu bewe- gen. Ziel sollte es sein, die positiven Auswirkungen von Sport zu nutzen und nicht etwa die gesundheitlichen Probleme durch falsches Training zu verschlechtern. Vielfach kann regelmäßige Bewegung auch gezielt als Therapieunterstützung genutzt werden. Wichtig ist es, vorab die Frage der Belastungsintensität und der Belastungsdauer eindeutig fest- zulegen und sie in regelmäßigen Abständen dem Trainingsfortschritt anzupassen. Hier ist es ratsam, den behandelnden Kardiologen zu fra- gen. Durch regelmäßiges Training ist es möglich, die Belastbarkeit und auch das Pulsverhalten zu ändern.

Somit kann das erneute Erkran- kungsrisiko bei Betroffenen deutlich gesenkt werden.

Nicht jede Sportart ist geeig- net Als weniger gut erweisen sich beispielsweise Ballsportarten wie Fußball, Handball und Tennis. Ge- rade bei diesen Aktivitäten ist die Gefahr groß, unbedingt dem Ball hinterherjagen zu wollen, was einen hohen Krafteinsatz mit sich bringt.

Folglich kann es zu Überlastungen des Herzmuskels kommen. Deutlich besser eignen sich Ausdauersport-

arten, wie zum Beispiel Radfahren, Walken, Wandern, Schwimmen, die sich auch mit einer niedrigen Inten- sität durchführen lassen. Dadurch verringert sich die Gefahr der Über- belastung und es hat gleichzeitig den positiven Effekt der körperlichen Anstrengung.

Auf die richtige Dosis kommt es an Herzpatienten stellt sich oft die Frage, wie oft und wie lange die Belastung dauern sollte. Hier emp- fiehlt die Deutsche Herzstiftung eine körperliche Bestätigung von mindes- tens dreimal in der Woche jeweils 30 Minuten. Ziel sollte es aber sein, sich an allen Tagen zu bewegen. Bei der Belastung muss darauf geachtet wer- den, dass sie niedrig gehalten wird, ebenso die Herzfrequenz, die 60 bis 70 Prozent der jeweiligen maxima- len Pulsfrequenz nicht überschreiten sollte. Dennoch muss man die Belas- tungsgrenze bei jedem individuell betrachten. Daher sollten die Betrof-

fene ihre Grenzwerte immer noch mal mit dem jeweiligen Kardiologen oder den Fachtrainer der besuchten Reha-Herzgruppe besprechen, um sicher zu gehen.

Tipps für den Alltag Die Woche ist oft mit Terminen vollgepackt, sodass in der Trainingsgestaltung Flexibilität gefragt ist. Man muss nicht immer seine Sportschuhe und Sportkleidung anziehen, um loslegen zu können. Der Alltag bietet zahlrei- che ungeahnte Möglichkeiten. Ist der Arbeitsplatz in der Nähe oder man fährt regelmäßig mit der S-Bahn oder der U-Bahn zur Arbeit, einfach mal zu Fuß gehen oder das Fahrrad nehmen beziehungsweise zwei bis drei Stationen früher aussteigen.

Abends und am Wochenende ein- fach mal ausgiebig spazieren gehen.

Wann ist Vorsicht geboten?

Wenn man erst seit kurzem wieder mit dem Training begonnen hat und

froh ist, wieder körperlich aktiv zu sein, ist die Gefahr groß, Warnsig- nale des Körpers zu übersehen. Bei einem harmlosen Schnupfen mag es in Ordnung sein, wenn man mode- rat trainiert, vorausgesetzt man fühlt sich fit. Bei Infekten und Fieber sollte man unbedingt die Sportschuhe an den Nagel hängen und sich scho- nen. Das Training sollte erst wieder aufgenommen werden, wenn alle Symptome abgeklungen sind bezie- hungsweise der Hausarzt das Okay gegeben hat. ■

Nadine Scheurer, Redaktion TIPPS FÜR DAS AUS-

DAUERTRAINING + Regelmäßig, mindestens

dreimal pro Woche jeweils 30 Minuten

+ Niedrige Intensität und dafür länger

+ Bewegungsablauf in den All- tag integrieren

+ Nicht mit vollem Magen trai- nieren

+ Ausreichende Flüssigkeits- aufnahme

GÜNSTIGE AUSWIRKUNGEN VON REGELMÄSSIGEM SPORT + längere Lebensdauer

+ Risiko, an Verengungen der Herzkranzgefäßen zu erkranken oder zu sterben, sinkt + hilft erhöhten Blutdruck zu senken

+ hilft bei Angstgefühlen und Depression + stärkt das Immunsystem - weniger Erkältungen + hilft Gewicht zu kontrollieren oder abzunehmen + sorgt für psychisches Wohlbefinden

Referenzen

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