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144 DIE PTA IN DER APOTHEKE | November 2015 | www.pta-aktuell.de

B

ordetella pertussis ist ein stäbchenför- miges Bakterium, das sich auf Epithel- zellen, welche die Atemwege auskleiden, „spezialisiert“ hat.

Die Bordetellen werden über

Tröpfcheninfektion übertragen.

Sie sind hoch kontagiös: Neun von zehn ungeschützten Men- schen mit engem Kontakt zu einem Keuchhusten-Patienten erkranken. Mehrere spezielle Adhärenzfaktoren oder Adhäs-

ine des Keims wirken so zusam- men, dass er sich am Epithel der Bronchien stabil anheften kann und nicht etwa durch die Flimmerhärchen oder Schleim abtransportiert wird. Während der Erreger selbst in der Mehr-

zahl der Fälle nicht in Gewebe eindringt, können von ihm produzierten Toxine in Zellen übertreten und auch in die Blut- bahn gelangen; auf die Weise entstehen systemische, also nicht auf die oberen Atemwege beschränkte Effekte. Die To- xine können beispielsweise auf das Hustenzentrum im Gehirn wirken. Eines der Produkte, die B. pertussis absondert, das tra- cheale Zytotoxin, lähmt die Zi- lienfunktion in den Atemwegen und zerstört die Epithelzellen.

Wieder ein anderes Gift, das Adenylatzyklase-Toxin, hemmt die Phagozytose. Damit werden Abwehrmechanismen außer Kraft gesetzt.

Die Krankheit Nach einer Inkubationszeit von rund einer Woche leiden Infizierte in den ersten ein bis zwei Wochen unter mäßigen, grippeähnli- chen Symptomen (Stadium catarrhale). Ausgerechnet in diesem Krankheitsstadium, in dem die Pertussis noch nicht erkannt wird, ist die Anste- ckungsgefahr durch die Patien- ten am höchsten. Erst danach, im Stadium convulsivum, manifestieren sich die cha- rakteristischen Symptome des Keuchhustens, die quälenden Anfälle mit kurzen harten Hus- tenstößen („Stakkato-Husten“), die mit dem namengebenden Keuchen verbunden sind: Die Attacken klingen meist mit einer lauten, pfeifenden, zie- henden Einatmung aus. Bis zu 50 solcher Salven pro Tag müssen die Patienten in ext- remen Fällen am Tag erleiden, vorwiegend nachts. Das Ganze ist oft von Würgereiz und

© Eisenhans / fotolia.com

*Insight Health GmbH & Co. KG, NPI (Nationale Pharmainformation) 08/2015, 12 Monatswert Packungseinheiten Selenpräparate.

Selen unterstützt die normale Funktion des Immunsystems und der Schilddrüse und ist wichtig zum Schutz der Zellen vor oxidativen Schäden, zur Erhaltung normaler Haare und Nägel und zur normalen Spermabildung.

Cefak KG, D-87437 Kempten

www.selen-info.de www.cefak.com

4 Immunsystem

4 Schilddrüse

4 Zellschutz

4 Haare, Nägel

4 Fortpflanzung

cefasel_nutri_210_99_die_PTA_2015_m003_cefasel_nutri_210_99_die_PTA_2015_motiv003 12.09.15 14:33 Seite 1

Mit Bordetellen infizieren sich seit einigen Jahren hauptsäch- lich Erwachsene. Für junge Säuglinge kann die Infektion mit dem Keuchhusten auch heutzutage noch lebensbedrohlich sein.

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PRAXIS VIREN & BAKTERIEN – TEIL 10

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schleimigem Auswurf begleitet;

Betroffene müssen auch erbre- chen. Dieses zweite Stadium dauert vier bis sechs Wochen.

Nur langsam gehen in den fol- genden zwei bis drei Monaten Häufigkeit und Schwere der Anfälle zurück. Jugendliche und Erwachsene haben anstelle dieser typischen Ausprägung häufig nur wochenlang beste- henden trockenen Husten. Zu Komplikationen kommt es hauptsächlich bei Säuglingen, Kleinkindern, aber auch bei äl- teren Personen: Pneumonien, die meist durch Suprainfektio- nen mit anderen Bakterien her- vorgerufen werden, entwickeln sich in 10 bis 20 Prozent der Fälle. Auch eine Mittelohrent- zündung setzt sich oftmals drauf. Bei Erwachsenen wurde außerdem von Krampf- und Ohnmachtsanfällen, Rippen- brüchen sowie Leistenhernien im Zusammenhang mit der In- fektion berichtet. Seltener, aber besonders schwerwiegend sind Krampfanfälle und Enzephalo- pathien, die vor allem bei Säug- lingen auftreten können. In den

ersten sechs Lebensmonaten kann die Infektion zudem einen lebensbedrohlichen Atemstill- stand herbeiführen.

Therapie und Prävention Antibiotika vermögen den Krankheitsverlauf nicht we- sentlich zu verkürzen oder zu mildern: Auch nachdem die Erreger bekämpft sind, wirken die Toxine im Atemwegsepit- hel und im Hustenzentrum zunächst weiter. Dennoch ist es bis zu drei Wochen nach Einsetzen des Stadium con- vulsivum sinnvoll, eine Anti- biotika-Therapie zu beginnen, um die Infektionskette zu un- terbrechen. Wichtig, insbe- sondere zum Schutz der durch die Bordetellen besonders ge- fährdeten Säuglinge, ist die Impfung: Empfohlen werden die frühestmögliche Grundim- munisierung von Säuglingen und Kleinkindern und Auffri- schimpfungen im Schul- und Jugendalter. Bei Erwachsenen wird der Keuchhusten wegen des unspezifischen Verlaufs oftmals nicht erkannt; Betrof-

fene stellen dann vor allem eine Gefahr für Säuglinge dar. Daher sollten alle Erwachsenen laut Empfehlungen der STIKO im Rahmen der nächsten fälligen Immunisierung gegen Tetanus und Diphtherie eine kombi- nierte Vakzine mit einem Per- tussis-Impfstoff erhalten. Selbst in Populationen mit hoher Impfrate kann die Pertussis je- doch nicht ausgerottet werden, weil der Impfschutz nach etwa fünf Jahren kontinuierlich ab- nimmt und auch eine durchge- machte Infektion nur für etwa zehn Jahre eine Immunität hin- terlässt. ■

Waldtraud Paukstadt, Dipl. Biologin

*Insight Health GmbH & Co. KG, NPI (Nationale Pharmainformation) 08/2015, 12 Monatswert Packungseinheiten Selenpräparate.

Selen unterstützt die normale Funktion des Immunsystems und der Schilddrüse und ist wichtig zum Schutz der Zellen vor oxidativen Schäden, zur Erhaltung normaler Haare und Nägel und zur normalen Spermabildung.

Cefak KG, D-87437 Kempten

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DER IMPFSTOFF

Nachdem im Zusammen- hang mit dem ursprüngli- chen Ganzkeim-Impfstoff, der abgetötete Bakterien enthielt, ein Risiko für schwere neurologische Ereignisse bei Kindern gesehen wurde, verbrei- tete sich in den 1970er Jahren vermehrt Skepsis gegenüber der Keuchhus- tenimpfung, auch unter Kinderärzten. Anders als damals befürchtet, sollen die beobachteten Kramp- fanfälle und Bewusstseins- störungen aber nicht mit bleibenden Schäden ver- bunden gewesen sein.

Die neuen, seit den 1990er Jahren verfügbaren azellu- lären Impfstoffe, also sol- che, für die keine ganzen Bakterienzellen verwendet werden, enthalten Einzel- komponenten von Borde- tella, etwa eine inaktivierte Form des Pertussis-Toxins sowie verschiedene An- tigene des Bakteriums.

Sie verursachen deutlich seltener lokale oder auch systemische Nebenwir- kungen.

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