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Arzneipflanze des Jahres

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146 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Februar 2015 | www.pta-aktuell.de

FINALE

N

och vor 15 Jahren galt Johanniskraut als die am besten untersuchte Arzneipflanze, den- noch konnten die Wirkungsmechanismen bislang nicht vollständig geklärt werden.

Die intensive Forschung dauert noch an. Die wichtigsten Wirkstoffe sind die rot färbenden Hypericine mit anti- viralem Potenzial, die für die stimmungsaufhellende Wirkung genauso zur Diskussionen stehen wie das anti- bakterielle Hyperforin (ein Phloroglucinderivat), Xan- thone und entzündungshemmende Flavonoide. Ebenso sind adstringierende Gerbstoffe vom Catechintyp und ätherisches Öl enthalten. Die farbigen Hypericine wer- den in speziellen Drüsen, den Hypericindrüsen, gespei- chert und sind als dunkelgefärbte Punkte gut auf den Blüten-, Kelch- und Laubblättern zu erkennen.

Verwendet werden nur die zur Blütezeit geernteten Triebspitzen. Reich an Wirkstoffen sind vor allem die Blütenknospen, die geöffneten Blüten und die noch grü- nen Kapseln. Der Anteil an Stängeln dagegen sollte mög- lichst gering sein.

Zahlreiche Wirkungsmechanismen von Johanniskraut- extrakten wurden bei innerlicher Anwendung entdeckt:

Spezielle Botenstoffe im Nervensystem (Neurotransmit- ter) bleiben länger und in höherer Zahl verfügbar. Dane- ben steigern Inhaltstoffe des Johanniskrautes die nächt- liche Ausschüttung von Melatonin, ein aus Serotonin gebildetes Hormon mit schlafanstoßender Wirkung, das an einem gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus beteiligt ist.

Hypericin verbessert zudem die Ausnutzung des Lichtes, also die Lichtempfindlichkeit (Photosensibilität), was zur stimmungsaufhellenden Wirkung beitragen kann.

Echtes Johanniskraut

(Hypericum perforatum) ist die Arzneipflanze des Jahres 2014.

Das Johanniskrautöl kann sowohl in- nerlich als auch äußerlich eingesetzt werden. Innerlich bei Verdauungsbe- schwerden, die mit entzündlichen Pro- zessen einhergehen wie Magen-Darm- schleimhaut-Entzündungen; äußerlich zur Behandlung und Nachbehandlung von Schnitt- und Schürfwunden sowie bei stumpfen Verletzungen wie Prel- lungen, Zerrungen, Verstauchungen, daneben auch Verbrennungen ersten Grades, Sonnenbrand und Muskel- schmerzen (Myalgien).

In der Antike wurden verschiedene Jo- hanniskrautarten in der Heilkunde ver- wendet, vor allem bei Brandwunden, Ischias, Harnwegs- und Menstruations- beschwerden. Im Mittelalter konzen- trierte sich die Anwendung auf Hype- ricum perforatum, das Echte Johannis- kraut. Im ältesten erhaltenen Dokument der mittelalterlichen Klostermedizin, dem ‚Lorscher Arzneibuch‘ aus dem letzten Jahrzehnt des 8. Jahrhunderts, wird Hypericum erstmals zur Behand- lung von „Melancholie“ genannt. ■ Der „Studienkreis Entwicklungs-

geschichte der Arznei- pflanzenkunde“ hat eine Pflanze ausgewählt, die sowohl traditionell als auch aktuell von großer Bedeutung in der Pflanzenheilkunde ist.

Weitere Informationen finden Sie unter www.klostermedizin.de

© Diana Modroczinski / fotolia

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