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Die neue 'biblische Plage'

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124 DIE PTA IN DER APOTHEKE | November 2013 | www.pta-aktuell.de

A

m 1. Dezember ist Welt- AIDS-Tag. Ein Datum, an dem mit dem Sym- bol der roten Schleife möglichst viele daran erinnert wer- den sollen, dass in den 1980er-Jahren eine Autoimmunkrankheit wie eine

„biblische Plage“ über die Menschen kam. Das Zentrum für Seuchenkon- trolle und -vorbeugung in den USA berichtete am 5. Juni 1981 von den ersten fünf Fällen von Patienten mit ungewöhnlicher Immundefizi- enz. Sie waren damit auf eine neue

Krankheit gestoßen, die sich schon bald zur Pandemie entwickeln sollte.

Auf diese Veröffentlichung meldeten sich viele Mediziner aus allen Ecken der USA und teilten ähnliche Fälle mit, auch aus der Karibik (Schwer- punkt Haiti), bei Reisenden aus

Die neue

„biblische Plage“

© cienpiesnf / fotolia.com

PRAXIS Seuchen der Welt

Sie gehört zu den Haupttodesursachen des 21. Jahrhundert und ist eine

der größten Tragödien der Neuzeit: AIDS – „Acquired Immune Deficiency

Syndrome“ – auf Deutsch erworbene Immunschwächekrankheit.

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Afrika und in Europa wurden Infek- tionen bekannt. Es waren insbeson- dere junge homosexuelle Männer, die unter der Hautkrebsart Kapo- si-Sarkom litten, seltene Lungenent- zündungsformen bekamen, wenige weiße Blutkörperchen hatten, sodass

„irgendetwas“ deren Immunsystem zerstörte. Zunächst wurde das Syn- drom „GRID“ von „Gay-Related Immune Deficiency“ (Immundefizi- enz unter Schwulen), teilweise auch einfach „Schwulenseuche“ genannt.

Doch schon 1982 wurde der Begriff

„AIDS“ geprägt, der für „Acquired Immune Deficiency Syndrome“ steht – obwohl sich Wissenschaftler über die Ursache damals noch nicht im Klaren waren.

Forschung auf Hochtouren 1983/

84 entdeckten der französische Viro- loge Luc Montagnier (geb. 1932) am Institut Pasteur in Paris sowie sein amerikanischer Kollege Robert Charles Gallo (geb. 1937) unabhän- gig voneinander das humane Im- mundefizienzvirus (HI-Virus). 1985 wurden HIV-Antikörpertests zuge- lassen und in Atlanta (USA) fand die erste internationale AIDS-Konferenz statt. In Deutschland wurde eine Testpflicht für alle Blutkonserven eingeführt. Die Hoffnung, dass die Wissenschaft – da sie nun den Er- reger kannte – bald ein Mittel gegen die Krankheit entwickeln würde, überschattete allerdings ein erbittert geführter Patentstreit zum HIV-An- tikörperbluttest und zur Ehre der Erregererstentdeckung, die 1987 erst auf höchster Ebene durch die dama- ligen US-Präsidenten Ronald Reagan sowie den französischen Premiermi- nister Jacques Chirac per Vergleich beigelegt wurde. Wirksame medi- zinische Waffen vom Impfstoff bis zum heilenden Medikament blieben allerdings Utopie. Zwar wurde 1987 das erste antiretrovirale Medika- ment Azidothymidin (AZT) zuge- lassen. Doch seine Anwendung war mit schweren Nebenwirkungen ver- bunden, es bewirkte lediglich eine Verzögerung des Krankheitsver- laufs. Zudem war es sehr teuer und

dadurch für weite Teile der mittler- weile von HIV betroffenen Gebiete (etwa Afrika) unerreichbar. Auf der Welt-Aids-Konferenz 1992 in Ber- lin herrschte eine große Depressi- onsstimmung. Die Infektionszahlen stiegen und stiegen, die Therapie stagnierte. 1996 schlug durch die Einführung eines Medikamenten- cocktails aus drei oder mehr star- ken antiretroviralen Medikamenten (HAART = hochaktive antiretrovi- rale Therapie), in Deutschland meist Kombinationstherapie genannt, die Stimmung hingegen fast schon in Eu- phorie um. Plötzlich schienen HIV und AIDS beherrschbar zu werden.

Die Sterberate infolge HIV/AIDS sank 1996/97 in den USA und West- europa erheblich. Die Aggressivität, Wandlungsfähigkeit und Resistenz des HI-Virus setzte aber auch dieser Errungenschaft Grenzen. Es bedurfte noch zahlreicher Verbesserungen der antiretroviralen Therapie, um zum heutigen Stand (Fixed-Do- se-Kombination) zu gelangen, wo HIV-Infizierung – zumindest in den wohlhabenderen Ländern – kein To- desurteil mehr bedeuten muss. Da es HIV-resistente Menschen gibt, scheint sogar Heilung (Genthera- pie) möglich. HIV-Impfstudien sind allerdings bisher immer wieder von Rückschlägen begleitet.

Doch seit Ausbruch der HIV-Pan- demie vor mittlerweile gut 30 Jahren haben sich mehr als 65 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infi- ziert, über 28 Millionen starben an der Immunschwäche. Damit gehört sie zu den zerstörerischsten Pande- mien aller Zeiten. ■

Dr. Eva-Maria Stoya, Apothekerin / Journalistin

, Weitere Informationen zu AIDS- Paranoia finden Sie, wenn Sie diesen Artikel online unter www.pta-aktuell.de lesen!

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