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Nürnberg,18.11.2014 PM 112-14/LFG Wald
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BUND NATURSCHUTZ WIRBT WEITER FÜR EINEN NATIONALPARK IM STEIGERWALD FÜR ERNSTHAFTE WELTNATURERBE – BEWERBUNG MUSS EIN QUALITIATIV
HOCHWERTIGES SCHUTZGEBIET AUSGEWIESEN WERDEN
Im Steigerwald wird seit 8 Jahren über einen besseren Schutz der Staatswäl- der diskutiert. Wenn nun Ministerpräsident Horst Seehofer sich dafür enga- gieren will, begrüßt dies der BUND Naturschutz sehr. „Wenn es Ministerprä- sident Seehofer und Umweltministerin Ulrike Scharf ernst meinen mit mehr Schutz für den Steigerwald, müssen sie sich für ein großflächiges Schutzge- biet als Basis für eine ernsthafte und aussichtsreiche Bewerbung um den Titel
„Weltnaturerbe“ einsetzen“, so BN-Landesvorsitzender Hubert Weiger zum Ergebnis der heutigen Ministerratssitzung.
„Der Beschluss, in den nächsten Monaten die Grundlagen für ein großes landkreisübergreifendes Naturschutzgebiet oder ein Biosphärenreservat aus- zuarbeiten, ist ein erster Schritt“, so BN-Landesbeauftragter Richard Merg- ner.
Dagegen betrachtet der BUND Naturschutz die bekannt gewordenen Eck- punkte des Spitzengesprächs zum Steigerwald für eine ungeeignete Grundla- ge für eine Weltnaturerbebewerbung. Eine Auflösung des Geschützten Land- schaftsbestandteils oder Veränderung der Verordnung auf dieser Basis wäre nach Auffassung des BN rechtswidrig. „Wir würden dann – wie schon mehr- fach angekündigt alle verfügbaren Rechtsmittel ausschöpfen, um eine Auf- hebung des Geschützen Landschaftsbestandteils zu verhindern“, so Weiger.
Auch ein Weltkulturerbestatus sei zudem für den Schutz von Wäldern nicht geeignet, weil er keinen Schutz der natürlichen Abläufe im Wald gewährleis- te.
Der BUND Naturschutz stellt zudem klar, dass er einen Nationalpark Steiger- wald nach wie vor für die beste Lösung hält und dass er sich weiterhin mit großer Energie dafür einsetzt und die vielen Nationalparkbefürworter vor Ort tatkräftig unterstützen wird. Mit einer qualitativ schlechten „Mogelpa- ckungs-Bewerbung“ lasse sich die wachsende Bewegung der Nationalpark- befürworter vor Ort im Steigerwald nicht aufhalten.
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BN unterstützt glaubwürdige Weltnaturerbebewerbung
Der BN begrüßt grundsätzlich, dass die Staatsregierung zusammen mit den drei Landräten der Landkreise Bamberg, Hassberge und Schweinfurt den Welt- naturerbetitel für die Staatswälder im Steigerwald anstrebt und als Eigentümer einen Antrag auf eine Bewerbung stellt.
An eine Weltnaturerbebewerbung werden von der UNESCO weltweit strenge Maßstäbe angelegt, unter anderem ist ein großflächiges dauerhaft nutzungs- freies Waldschutzgebiet zwingende Voraussetzung. Mit dem Weltnaturerbeti- tel wurden Urwälder in Osteuropa und ökologisch wertvolle alte Laubwälder in Nationalparken in Deutschland ausgezeichnet. Dies bedeutet für den Steiger- wald, dass ein großflächiges Waldschutzgebiet auch die ökologisch wertvolls- ten Naturwaldreservate Waldhaus und Brunnstube umfassen muss. Dies ist bei dem Geschützen Landschaftsbestandteil „Hoher Buchener Wald“ mit den an- grenzenden Naturwaldreservaten der Fall. Eine „Schmalspurlösung“ wäre eine deutliche Verschlechterung gegenüber den jetzigen Schutzgebieten: die Schutzgebietsfläche würde auf weniger als 1/3 reduziert. Ein Wirtschaftswald- konzept, wie es der Forstbetrieb Ebrach mit dem Schutz von kleinflächigen Trittsteinen und „Korridoren“ vorsieht, ist dafür völlig ungeeignet. Eine Auflö- sung des Geschützen Landschaftsbestandteils oder eine Veränderung der ent- sprechenden Verordnung zugunsten eines derartigen „Trittsteinkonzeptes“
würde eine Weltnaturerbebewerbung verhindern, dem Schutzzweck der bishe- rigen Verordnung zu wider laufen und den Schutz der Wälder verschlechtern.
BN hält an Nationalpark als beste Lösung für Steigerwald fest
Der BN hält wie auch die Mehrheit der Bürger in der Steigerwaldregion einen Nationalpark für die beste Lösung zum Schutz der ökologisch wertvollen Wäl- der. Dazu hat sich auch ein Bürgerverein gegründet, der immer mehr Unter- stützung und Anhänger findet. Der BN kritisiert die Aussage der Staatsregie- rung und der drei Landräte „keinen Nationalpark ausweisen zu wollen“. „Wir fordern die Staatsregierung auf, ihre bisherigen Versprechungen auch einzu- halten“, so Weiger. Die mehrfach auch von Ministerpräsident Seehofer vorge- tragene Aussage „keinen Nationalpark gegen den Willen der Bevölkerung“ zu machen, bedeute bei der mehrheitlichen Zustimmung der Bevölkerung in der Steigerwaldregion, dass sich die Staatsregierung konsequenterweise für einen Nationalpark einsetzen müsse.
Im Rahmen des morgigen Pressegesprächs in München zum Volksbegehren „Aus Liebe zum Wald“ werden wir zu den Beschlüssen zum Steigerwald nochmals Stellung nehmen (siehe Anla- ge).
Für Rückfragen: BN Landesbeauftragter Richard Mergner Tel.: 0171-6394370