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01. Bärentatze / August 2011

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Personalzeitschrift der Kantonalen Verwaltung von Appenzell Ausserrhoden

Im Hintergrund:

der interne Postdienst

Nr. 1 August 2011 1. Jahrgang

Bärentatze

Inhalt

Editorial. «Bärentatze», die neue Personalzeitschrift der KVAR 2 – 3

Personalleitbild. Von der Vision zur

gelebten Realität 4 – 7

24 Stunden. “Polizeikommando Trogen, Notrufzentrale“ 8 – 9

Persönlich. Das diskrete Wirken des Lebensmittelinspektors 10 – 11

Herausgepickt. Kunst in der Kantonsbibliothek –

und in Ihren Büros 12 – 13

Im Fokus. Vom Zeughaus zum

Verwaltungsgebäude 14 – 15

Am Arbeitsplatz. Im Hintergrund: der interne Postdienst 16 – 17

Personelles. 18 - 19

BBZ Herisau. 20

Herr Bär. 21

Personalverbände. 22

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Liebe Mitarbeitende der Kantonalen Verwaltung.

Willkommen zur allerersten frisch ge- druckten Ausgabe der «Bärentatze», der Personalzeitschrift der kantonalen Verwaltung von Appenzell Ausserrho- den! Freuen Sie sich auch, dieses Heft endlich in den Händen zu halten? Ich freue mich jedenfalls. Denn die Reise, die letztes Jahr mit dem Ja zur Perso- nalzeitschrift begonnen hat, fängt mit dieser ersten Ausgabe nun richtig an.

«Bärentatze», die neue

Personalzeitschrift der KVAR Editorial.

Die Gedanken an eine Personalzeitschrift geistern schon lange in der kantonalen Verwaltung umher; eine erste Ausgabe wurde anno 2000 ausgegeben. Aber de- ren Fortbestand war ungewiss, und so kippten die anfänglichen Anstrengungen in ein Nachtrauern um ein Informations- blatt.

Sie wissen, geschätzte Mitarbeitende: Die kantonale Verwaltung von Appenzell Aus- serrhoden hat sich ein Personalleitbild gegeben. Während des Entstehungspro- zesses des Leitbildes wurden Mängel bei der internen Kommunikation festgestellt.

Dieser Umstand wurde bei der Umsetzung des Leitbilds berücksichtigt und daraufhin die Personalzeitschrift ins Leben gerufen - ein erster Schritt zu einer guten internen Kommunikation.

Weitere entscheidende Verbesserungen der internen Kommunikation folgen durch die Führungsausbildung und die neuen Mitarbeitendengespräche. Für mich als Landammann ein erfreulicher und unge- mein wichtiger Schritt bei der Umsetzung des Leitbildes.

Denn mit der Lancierung der Zeitschrift geht eine neue Kommunikationskultur ein-

her. Ich hoffe, dass die «Bärentatze» das Miteinander und das Wir-Gefühl über die Departementsgrenzen hinweg beeinflus- sen wird. Denn ich verstehe die «Bärentat- ze» als Ausdruck einer offenen Kommu- nikationskultur innerhalb der kantonalen Verwaltung. Dreimal jährlich soll die «Bä- rentatze» erscheinen, im Frühling, Ende Sommer und vor Weihnachten. Und sie soll den Mitarbeitenden ein Gesicht geben, sie soll für unsere Mitarbeitenden - aber auch nahestehenden Personen - Ideenbörse sein und interessante Beiträge über unser Tun liefern. Überdies soll sie das Verständ- nis von den Mitarbeitenden zu den Mitar- beitenden fördern und zu Diskussionen und Reflexionen anregen.

Die Aufgleisung der «Bärentatze» hat eine Menge Arbeit gekostet, und - wir machen uns nichts vor - die wird auch weiterhin be- nötigt, um das Heft auf Dauer zum Wegbe- gleiter für die Mitarbeitenden zu machen.

So freut es uns als Regierung umso mehr, Ihnen heute ein Produkt präsentieren zu dürfen, das in einem qualitätsorientier- ten und lange dauernden Gestaltungspro- zess seine Form erhielt und versucht, den Leseransprüchen bestmöglich gerecht zu werden.

Hans Diem, Landammann

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Ich glaube fest, dass uns das mit der «Bä- rentatze» gelingt; denn in der Redaktion sitzen Mitarbeitende aus allen Departe- menten, die in der Wahl und der Gestal- tung der Themen unabhängig sind. Die Schreibenden recherchieren und verfas- sen für ein gemeinsames Blatt, die Zeit- schrift soll klar eine Zeitschrift von Mitar- beitenden für Mitarbeitende sein. Darum stellt sich der Regierungsrat bewusst nach aussen und lässt die Redaktion ihre Ar- beit verrichten. Eine Zeitschrift mit Witz, Charme, interessanten Einblicken und er- staunlichen Ansichten, aber auch mit kriti- schen Voten, hintergründigen Themen und nachdenklichen Aspekten soll entstehen.

Diese Ausgabe ist ein guter Start - und wir werden sehen, wohin uns die «Bärentatze»

im Laufe der Jahre führt. Denn sie wird wachsen - und mit ihr auch die Akzeptanz, das Know-how der Schreibenden - und die Erwartungen an weitere spannende Aus- gaben.

Ich wünsche Ihnen im Namen des Regie- rungsrates von Appenzell Ausserrhoden einen bärigen Spass und gute Unterhal- tung beim Lesen der ersten Ausgabe.

Herzlichst,

Hans Diem, Landammann

links: die erste Ausgabe der Personalinfo aus dem Jahr 2000; rechts: die neue Bärentatze

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Personalleitbild.

Von der Vision zur gelebten Realität

Fortschrittliche Rahmenbedingungen, interessante und vielfältige Aufgaben, ein motivierendes Arbeitsumfeld – all dies zeichnet einen bevorzugten Arbeit- geber aus. Die Kantonale Verwaltung von Appenzell Ausserrhoden verfügt mit dem gemeinsam erarbeiteten und verbindlichen Personalleitbild über eine wichtige Voraussetzung, Arbeitgeber der ersten Wahl zu sein.

Was hat mich am meisten motiviert, die Leitung des Personalamtes von Appenzell Ausserhoden zu übernehmen? Die Persön- lichkeiten, die ich beim Auswahlverfahren kennen gelernt habe und die nachhaltigen und verbindlichen personalpolitischen Grundsätze und Strategien. Insbesondere die professionellen und gut strukturierten Gespräche mit der Findungsgruppe haben gezeigt, dass das Personalgesetz und vor allem das Personalleitbild nicht nur schöne Worte sind, sondern klare Vorstellungen der Vision, Werte und operativen Stoss- richtungen bestehen, hinter denen die ge- samte Regierung mit Überzeugung steht.

Auch die anstehenden Umsetzungsprojek- te zeugen von einer konsequenten Umset- zungsstrategie und machen deutlich, dass das Personalleitbild keine Ansammlung plakativer und verordneter Absichtser- klärungen ist, sondern das Resultat eines gemeinsamen und intensiven Entste- hungs- und Gestaltungsprozesses. Die Um- setzungsmassnahmen sind fokussiert und, mit den notwendigen finanziellen Mitteln versehen, verabschiedet. Kurzum: Hervor- ragende Rahmenbedingungen für meinen Einstieg. Weitere, für mich wichtige Aspek- te waren die Gesamtverantwortung und die Gestaltungsmöglichkeiten, die mit der

Übernahme dieser Aufgabe verbunden sind sowie die Möglichkeit, nach Jahren des Arbeitens für anonyme Gesellschaften meine Erfahrungen im Dienst der Öffent- lichkeit weiter zu entwickeln. Und letztlich fand ich, dass der Tatzen schwingende schwarze Bär im Wappen von Appenzell Ausserrhoden die Energie und grenzüber- schreitende Offenheit ausstrahlt, die die- sen Kanton auszeichnen.

Klares Rollenverständnis

Persönliche Erfahrungen haben mir wie- derholt gezeigt, dass kulturelle Verände- rungen nur möglich sind, wenn die oberste Führung einer Organisation dies will und entsprechend vorlebt. Solche Veränderun- gen aus dem mittleren Management her- beiführen zu wollen, sind von vornherein zum Scheitern verurteilt. Ich freue mich, als neuer Leiter des Personalamts die Um- setzung des Personalleitbilds begleiten und mitgestalten zu können.

Beim Erscheinen dieser ersten Nummer der «Bärentatze» bin ich seit genau drei Monaten im Amt und kann auf eine inten- sive und erfreuliche Einarbeitungszeit zu- rückblicken. Bei meinen Antrittsbesuchen in den Departementen erhielt ich die Ge- Stephan Meyer, Leiter Personalamt

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legenheit, mein Rollenverständnis und den Fokus der Personalarbeit darzulegen:

Ausgehend vom Personalleitbild sehe ich den Auftrag an Führungskräfte ei- nerseits darin, hervorragende Resultate zu erzielen, anderseits Mitarbeitende zu entwickeln. Eine wichtige Aufgabe für das Team des Personalamts ist daher, die Verantwortlichen in ihren Führungsaufga- ben zu unterstützen. Dies geschieht durch Definition und Etablierung grundlegender Personalprozesse und in der Entwicklung und Schulung von Führungsinstrumenten.

Zudem steht die Beratung und Unterstüt- zung bei Lösungsfindungen für alle Mitar- beitenden im Vordergrund, gestützt auf eine reibungslos funktionierende Perso- naladministration. All diese Aufgaben kön- nen nur wirkungsvoll erfüllt werden, wenn das Team des Personalamts eine Vertrau- ensstelle ist, an die sich Mitarbeitende ger- ne wenden und wissen, dass sie auch bei heiklen oder kritischen Themen professio- nell und mit der gebotenen Vertraulichkeit betreut werden.

Das Personalleitbild - von der Idee … Ich war natürlich auch interessiert, die Stimmung und Erwartungshaltung zum Thema Personalleitbild zu spüren. Dar- auf angesprochen, reichte das Spektrum von resigniert-abwartend („ …weisst du, dies ist bereits das dritte Leitbild, das ich erlebe… “) bis hin zu positiv-einfordernd („ ...ich stehe 100% dahinter und unter- schreibe alles, was da steht, aber einige Führungskräfte haben noch Umsetzungs- potential… “).

Was bezweckt eigentlich dieses Personal- leitbild, und von welchem Nutzen ist es für den einzelnen Mitarbeitenden in unserer Organisation?

Das Personalleitbild hilft, die Vision und das angestrebte Selbstverständnis auf die verschiedenen Tätigkeitsfelder herunter- zubrechen, gibt Orientierung über die ge- meinsamen Werte sowie die angestrebte Kultur des Miteinanders. Es bildet damit

den Rahmen für die Entwicklung und Um- setzung von Strategien und ist wegwei- send für Entscheidungen jeglicher Art. Bei konsequenter Anwendung setzt es Energi- en und neue Fähigkeiten frei und fördert damit die Begeisterung und Motivation al- ler Beteiligten.

Nach Innen gibt es Führungskräften und Mitarbeitenden Halt in schwierigen Situa- tionen. Probleme werden, frei nach Max Frisch, zu einem produktiven Zustand, de- nen der Beigeschmack der Katastrophe genommen wird. Für ein erfolgreiches Konfliktmanagement ist es daher ent- scheidend, dass die Beteiligten wissen, wofür es sich lohnt, Konflikte zu lösen. Da- durch wächst die Bereitschaft, die eigenen Befindlichkeiten zugunsten einer notwen- digen Konfliktlösung zurückzustellen.

Nach Aussen fördert das Personalleitbild ein positives Image. Ich rede aus eigener Erfahrung, wenn ich sage, dass dieser Imageeffekt bei der Rekrutierung von Ta- lenten und qualifiziertem Personal zuneh- mend an Bedeutung gewinnt. In einem Be- werbungsgespräch muss erklärt werden können, was neben einem angemessenen Gehalt sonst noch geboten wird. Wenn eine Organisation diese Fragen nicht beantwor- ten kann, wird sie den Kampf um Talente verlieren. Haben Sie zum Beispiel gewusst, dass über die Hälfte unserer Mitarbeiterin- nen und ein Drittel unserer Mitarbeiter in Teilzeit arbeiten? Dieses Ausmass an Fle- xibilität muss keinen Vergleich scheuen und spricht für unsere Organisation. An unserem Handeln müssen wir uns laufend messen lassen um zu zeigen, dass wir es mit dem angestrebten Selbstverständnis ernst meinen.

So gesehen trägt das Personalleitbild zum Erfolg der Kantonalen Verwaltung von Ap- penzell Ausserrhoden bei.

… zur Umsetzung

Es ist aber eine Illusion zu glauben, mit einem Personalleitbild allein könne die Kultur unserer Organisation verändert

Rückmeldungen MAG Schulung

„Das MAG ist nun (oder neu) ein noch griffigeres Instrument für die Perso- nalentwicklung. Für wirklich wirkungs- volle Zielvereinbarungen braucht es aber nach wie vor Leidenschaft… von beiden Seiten.“

Lars Thoma

„Ich muss mir mehr Zeit nehmen, mit meinen Mitarbeitenden Ziele zu for- mulieren und eine Kultur der gemein- samen Zielüberprüfung zu etablieren.

Der Fokus auf dieses zentrale Füh- rungsinstrument hat mich überzeugt an der MAG-Schulung. Daneben ist das informelle Gespräch im interdepar- tementalen Austausch immer wieder eine Bereicherung bei internen Schu- lungen.“

Heidi Eisenhut

„Den Schulungstag habe ich infor- mativ und klärend erfahren. Mit dem

„neuen“ MAG-System verändert sich aus meiner Sicht nichts Grundlegedes.

Das Ganze wird wahrscheinlich etwas komplexer, möglilchweise gar kompli- zierter? Schön, wenn damit die Moti- vation und Leistungsbereitschaft der kantonalen Angestellten auf breiter Front nachhaltig gestärkt oder gar ver- bessert werden kann. In diesem Sinne wünsche ich dem neuen MAG-System einen erfolgreichen und motivierten Start.“

Martin Frischknecht

„Unsere Ziele können wir nur errei- chen, wenn wir bestehende Probleme erkennen und gemeinsam lösen. Die neue Form des MAG soll als Instrument für die persönliche Entwicklung der Mitarbeitenden, aber auch in der Bear- beitung von Konflikten zur Anwendung kommen.“

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werden. Diese Veränderung findet erst statt, wenn die festgehaltenen Werte und Grundsätze mit gezielten Umsetzungs- massnahmen in die tägliche Arbeit, vor allem in die Führungsprozesse, einfliessen.

Eine permanente Kommunikation und In- formation über den Stand der Dinge muss die Veränderungsmassnahmen begleiten.

Nur so stellen wir sicher, dass das Perso- nalleitbild nicht zu einer Ansammlung von Worthülsen wird.

Den Führungskräften fällt einerseits bei der Umsetzung der Führungsprozesse eine entscheidende Rolle zu, anderseits fungieren sie als Vorbild und sollen jeder- zeit das Personalleitbild vorleben. Dies bewirkt mehr als schriftliche oder münd- liche Appelle an die Mitarbeitenden. Und genauso stehen die Mitarbeitenden in der Pflicht, weiterhin zum positiven Image des Kantons durch teamorientiertes Verhalten und professionelle Leistungserbringung beizutragen.

Die Reise hat begonnen

Fähigkeiten bekommen ihren eigentlichen Wert erst im Zusammenhang mit konkre- ten Zielen. Aus diesem Grund wurden in einem ersten Umsetzungsschritt die Füh- rungsprozesse „Zielvereinbarung“ und

„Leistungsentwicklung“ mit Hilfe des Ins- truments Mitarbeitendengespräch (MAG) mit hoher Priorität und leitbildkonform angepasst. Weiter wurde ein modulares Führungstraining geschaffen, um das an- zustrebende Führungsverhalten weiter entwickeln und trainieren zu können.

Die ersten Schulungen MAG sowie der Pi- lot zum Führungstraining Modul 1 haben bereits stattgefunden. Wie Sie aus den Statements ablesen können, mit positi- ven Rückmeldungen. Für eine erfolgreiche Anwendung des MAG ist es entscheidend, dass alle Mitarbeitenden dieses Führungs- instrument kennenlernen. Aus diesem Grund finden, wie angekündigt, noch die- ses Jahr Informationsveranstaltungen für die Mitarbeitenden statt. Ab nächstem

Jahr ist ein vertiefter Erfahrungsaus- tausch zum Thema MAG in Vorbereitung.

Inzwischen erfolgreich eingeführt wurde der neue Ausbildungsplan der Lernen- den Kaufleute. Weitere Themenbereiche, die von den Arbeitsgruppen für die Um- setzung des Personalleitbilds erarbeitet worden sind, werden noch dieses Jahr für eine Umsetzung ab 2012 vorbereitet. Dazu gehören der Führungsprozess „Personal- entwicklung“ sowie weitere Massnahmen, welche die flexiblen Anstellungsbedingun- gen, die Familienfreundlichkeit und die Mitarbeitendenentwicklung betreffen.

Ich bin überzeugt, dass wir mit diesen aufeinander abgestimmten Schritten eine spannende und lehrreiche (Kultur-)Reise in Gang setzen und auf dem besten Weg sind, ein bevorzugter Arbeitgeber zu wer- den. Oder leidenschaftlich ausgedrückt:

Die Kantonale Verwaltung von Appenzell Ausserrhoden ist dank Ihrer Unterstüt- zung der aufregendste Ort der Ostschweiz!

Vision oder gelebte Realität? – Es liegt in unseren Händen.

Stephan Meyer

Ueli Frischknecht

Rückmeldungen Pilot Führungsschulung Modul 1

„Im Arbeitsalltag vergessen wir oft, über etwas vertieft nachzudenken und zu überlegen, warum etwas so ist, wie es ist. Oder wie es auch noch sein könn- te. Das Führungstraining gab mir Gele- genheit, solche Fragen zu stellen und mich darüber mit Personen aus ande- ren Departementen auszutauschen.

Das Resultat sind gute Ideen und die Motivation, diese auch umzusetzen.“

Isabelle Dubois

„Die Auseinandersetzung mit Füh- rungssituationen und Führungsver- ständnis war sehr wertvoll und inter- essant. Speziell der offene Austausch in der kleinen Gruppe über die Depar- tementsgrenzen hinaus war spannend und bringt neue Ideen und Impulse. Die eingesetzten zwei Tage haben sich ge- lohnt.“

Hans Bruderer

„Das Führungsmodell basiert auf ei- nem ganzheitlichen Ansatz. Es wurde keine akademisch-graue Theorie ver- mittelt. Die vielseitigen eigenen Er- fahrungen als Amtsleiter liessen sich ausnahmslos zu den aufgezeigten Strukturen, Zusammenhängen und Wirkungen zuordnen. Dies führte bei mir zu einigen Aha-Erlebnissen, wenn ich mich an einzelne Situationen erin- nerte. Ich stelle bei mir fest, dass mich die zwei intensiven Kurstage motiviert haben, meine Führungsaufgabe noch bewusster und aktiver wahrzuneh- men.“

Reto Müller

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2 3

Inhalt

Einleitung 5

Leitthemen

Kultur 6

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 8

Führungsverantwortliche 10

Arbeitgeber 12

Entwicklung 14

Impressum

Projektleitung: Personalamt, Appenzell Ausserrhoden, Herisau personalamt@ar.ch, www.ar.ch, www.intra.ar.ch/personalgesetz Gestaltung: Breitenmoser GmbH Mediadesign, Schachen-Reute Landschaftsbilder: Hans Ulrich Gantenbein H9, Waldstatt Bilder Arbeitssituationen: Ammann + Siebrecht, St.Gallen Druck: Druckerei Lutz AG, Speicher

© 2009 Kanton Appenzell Ausserrhoden

Mensch Kultur Auftrag Stärken Zusammenarbeit Vertrauen

Kommunikation Respekt Staat Mitarbeitende Wertschätzung Verwaltung Chancengleichheit Tradition Innovation Leistung Botschafterin Qualität Wissen Spannungsfelder Botschafter Team Führungsverantwortliche Inhalte Motivation Kompetenz Gestaltung Strukturen Arbeits- bedingungen Arbeitgeber Aus- und Weiterbildung Prozesse

Perspektiven Entscheide Ziele

Entwicklung Anforderungen

Verantwortung Vernetzung

Herausforderung Mitsprache

Information Verbesserungen

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24 Stunden.

“Polizeikommando Trogen, Notrufzentrale“

Diese Begrüssung hört der Anrufer am Telefon, wenn im Kan- ton Appenzell Ausserrhoden die Telefonnummer 117, 118 oder 112 gewählt wird. Ein Team von sieben Disponenten und einer Disponentin sowie zwei Verwaltungsangestellten sind in der Kantonalen Notrufzentrale (KNZ), im Herz der Ausserrhoder Kantonspolizei, im Rathaus in Trogen tätig. Geleitet wird das KNZ-Team von Adj mbA Ueli Frischknecht.

In dieser Reportage begleiten wir Wm1 Werner Stark, der um 07.30 Uhr zum Dienst antritt. Unterstützt wird Werner durch die Verwaltungsangestellte Yvonne Pfister Fraefel.

Werner Stark ist ein sehr erfahrender Disponent, er leistet seit 28 Jahren Dienst in der KNZ, hat buchstäblich schon alles erlebt und mit seiner ruhigen Wesensart professionell bewältigt.

Unterstützt wird Karl durch die Verwaltungsangestellte Yvonne Pfister Fraefel.

Yvonne und Karl bearbeiten gemeinsam die eingehenden Mel- dungen, erteilen Auskünfte und koordinieren die Einsätze der im Dienst stehenden Polizeipatrouillen.

Um 19.00 Uhr übernimmt Werner Stark das Zepter wieder für den Nachtdienst in der Notrufzentrale. Karl Büchler geht nach Hause und wird am kommenden Morgen um 07.30 Uhr Werner Stark ab- lösen.

Werner hat in dieser Nacht verschiedene „Kunden“ am Telefon.

Er schlüpft dabei auch oft in die Rolle eines fürsorglichen Vaters oder eines Sozialarbeiters, aber auch in die eines gesetzesver- Werner Stark, Wm1

Regelmässig gehen Meldungen ein, einerseits per Telefon An- fragen für Auskünfte und Infor- mationen. Adererseits melden sich Patrouillen per Funk in der KNZ an. Entweder ersucht die Patrouillenbesatzung per Funk beim Disponenten der KNZ um Abklärungen, beispielsweise Fahrberechtigungen, oder die Patrouille erhält von der KNZ Aufträge.

Wm1 Werner Stark wird um 12.30 Uhr von Wm1 Karl Büchler abgelöst.

Ueli Frischknecht, Adj mbA

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pflichtenden Polizisten, der uneinsichtigen, vielfach betrunkenen Anrufern „den Tarif klar machen muss“. Unter anderem wird auch ein Fall von „häuslicher Gewalt“ bearbeitet. Diese Interventionen erfolgen meistens nachts oder an Wochenenden bei physisch und psychisch erregten sowie sehr oft angetrunkenen Beteiligten.

Die Disponenten in der Notrufzentrale sind auch regelmässig

„Blitzableiter“ für erboste Bürgerinnen und Bürger, die ihrem Är- ger über die öffentliche Verwaltung Luft machen wollen.

Deshalb können in der Notrufzentrale nur Disponenten eingesetzt werden, die über eine reiche Diensterfahrung an der „Front“ und eine ausgereifte Sozialkompetenz verfügen.

Die hohe Verantwortung der KNZ-Leute zeigt sich auch, weil alle Brandmeldungen des Kantons in der Notrufzentrale eingehen und von dort die entsprechenden Feuerwehren und die weiteren Ein- satzkräfte aufgeboten und disponiert werden.

Und letztlich müssen die Mitarbeitenden in der KNZ die grosse Menge Technik an ihrem Arbeitsplatz beherrschen.

Nachfolgend ein Beispiel eines Journaleintrages.

30.06.2011 23.54

Eingangsmeldung (diverse Anrufer) WST

Ein auf dem Parkplatz vor dem Haus im Oberdorf in Speicher abgestellter Pw brennt.

Aufgebot der Feuerwehr Speicher.

30.06.2011 23.54

Aufgebote WST

Feuerwehr Speicher, APO 311 (Polizeipatrouille)

01.07.2011 00.03

Information vor Ort WST

APO 311 vor Ort. Die FW ist ebenfalls anwesend.

01.07.2011 00.05

Information Pol Helfenberger WST

Beim betroffenen Fzg. handelt es sich um den Audi AR xxx. Die FW hat die Situation unter Kontrolle. Feuer ist nicht mehr zu sehen. Es raucht nur noch stark.

01.07.2011 00.14

Aufgebote WST

Pol Helfenberger ersucht um Aufbieten des KTD (Kriminaltechnischer Dienst).

01.07.2011 01.48

Information - Sachschaden THE

Der Personenwagen, Audi AR xxx, erlitt beim Brand Totalschaden. Die Schadenhöhe wird auf ca. Fr. 20‘000.-- beziffert. Weiter wurden durch die ausgetretenen Flammen Sträucher des Nachbars etwas in Mitleidenschaft gezogen. Der dortige Schaden ist im Moment noch unbekannt.

01.07.2011 01.51

Erledigungsmeldung THE

Mit dem Geschädigten wurde ein Termin für eine Einvernahme auf 0800 Uhr vereinbart.

Rapportierung durch Pol T. Helfenberger.

Ab 03.00 Uhr wird es ruhiger, ans Schlafen ist jedoch nicht zu denken. Immer wieder klingelt das Telefon, „Kunden“ verschiede- ner Art rufen in der KNZ an. Hier zählt die Erfahrung und die Ge- duld des Disponenten, um mit den Anrufern „den Rank zu finden“.

Um 07.30 Uhr beendet Werner Stark den Dienst, übergibt das

„Ruder“ in der KNZ an Karl Büchler und fährt nach Hause, wo er sich nach dem Frühstück zur Ruhe legen wird.

Willi Moesch

Fall AR Z 51091 vom 30.06.2011

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Persönlich.

Wenn wir wandern gehen, kommt irgend- wann der Hunger. Ich frage mich: Wie steht es eigentlich mit der Hygiene in den Berggasthäusern? Wer kontrolliert hoch oben im Alpstein die «Hütten»?

Wer ist für die lebensmittelrechtliche Überwachung der vielen Restaurants im Kanton zuständig? Diese Fragen führen mich zum Lebensmittelinspektorat bei- der Appenzell.

Der Zweck des eidgenössischen Lebens- mittelgesetzes ist, die Konsumenten vor gesundheitlicher Gefährdung und Täu- schung zu schützen. Der Vollzug des Ge- setzes ist den Kantonen übertragen. Aus- serrhoden hat diesen dem Interkantonalen Labor in Schaffhausen übertragen, im Zusammenschluss mit Innerrhoden, Gla- rus und Schaffhausen. Erste Anlaufstelle ist aber das Lebensmittelinspektorat bei- der Appenzell in Herisau. Es sorgt für den Gesetzesvollzug vor Ort – und inspiziert Lebensmittelbetriebe, bearbeitet Bauge- suche und erstellt Gutachten. Für aufwän- digere Untersuchungen steht in Schaff- hausen ein modern eingerichtetes Labor zur Verfügung. Auch entsprechendes Spe- zialwissen ist dort abrufbar, z.B. bei kom- plizierten Deklarationen von Nahrungser-

gänzungen oder speziellen Technologien.

Dank diesem Miteinander können die Kos- ten für die Qualitätssicherung, die Proben- untersuchungen, Weiterbildungen oder die Datenlieferungen aufgeteilt werden.

Gerüstet zur Kontrolle

Hans-René (genannt Hare) Moosberger ist schon seit 1988 als Lebensmittelinspektor tätig. Eine feine Nase und der Geschmacks- sinn sind ihm bei seiner Arbeit sehr hilf- reich. Sein Inspektionsgebiet umfasst die Gemeinden und Bezirke beider Appenzell.

Bevor Hare und sein Team jeweils auf Ins- pektion gehen, werden die Unterlagen der vorgängigen Inspektionen studiert. Auf Inspektion dabei sind dann immer Ther- mometer, Taschenlampe, Messgerät sowie Utensilien zur Probeentnahme. Auch dabei sind Gesetze und Verordnungen, Amtsaus- weis, Formulare – und bunte Klebestreifen, um Räume zu versiegeln, die mangelnde Hygiene aufweisen.

Herzstück Küche

Der Rundgang in einer Gastwirtschaft beginnt in der Küche, dem Herzstück ei- nes jeden Betriebs, und führt über den Gastraum mit den Ausschankanlagen in die Keller- und Lagerräume und weiter in

die Personalgarderoben und WC. Jeder Betrieb muss eine schriftliche Dokumenta- tion der Selbstkontrollen führen, die auch überprüft wird. Der bauliche Zustand des Betriebs und die benötigten Installatio- nen und Einrichtungen müssen gemäss der eidgenössischen Hygieneverordnung

«sauber und stets instand gehalten wer- den». Während der Kontrolle wird auch da- rauf geachtet, ob der Betrieb von Schädlin- gen befallen ist (z.B. Frass- und Kotspuren).

Wenn ein Befall festgestellt wird, muss un- verzüglich eine professionelle Schädlings- bekämpfungsfirma aufgeboten werden.

Hare Moosberger stellt aber klar, dass ein Schädlingsbefall nicht mit einem schlech- ten Betrieb gleichgesetzt werden darf; Un- geziefer wird häufig eingeschleppt.

Die Kontrolle von Gastwirtschaftsbetrie- ben ist nur ein Mosaikstein im komplexen Gefüge der Lebensmittelkontrolle. Zu den rund 1000 Betrieben in beiden Appen- zeller Kantonen gehören Käsereien, Bä- ckereien, Metzgereien, Spital- und Heim- küchen, Brauerei, Spirituosenhersteller und Kosmetikproduzenten. Besonderen Stellenwert hat die Überwachung der Trinkwasserqualität: Öffentliche Wasser- versorgungen werden mindesten zweimal jährlich beprobt. Doch auch Gebrauchs-

Das diskrete Wirken

des Lebensmittelinspektors

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gegenstände wie Geschirr, Gerätschaften, Verpackungsmaterialien, kosmetische Pro- dukte, Schmuck, Spielwaren und Kleider werden von der Lebensmittelkontrolle ebenso beurteilt wie auch Baugesuche für Lebensmittelräume.

Champagner auf Karte, Prosecco im Keller

Täglich können bis fünf Inspektionen durchgeführt werden. Eine Inspektion kann aber bis zu drei Stunden dauern – und findet unangemeldet statt. «Eine Be- urteilung», so Hare Moosberger, «erfolgt immer risikobasiert. Betriebe mit weniger guten Inspektionsresultaten werden häufi- ger kontrolliert». Oft handelt es sich aber um kleinere, nicht gesundheitsgefährden- de Sünden, die festgestellt und umgehend behoben werden müssen. Beanstandet wird zum Beispiel, wenn auf der Speise- karte Rahm angegeben wird, in der Kü- che aber Rahmersatz (pflanzliche Fette) verwendet wird. Ungefährlich, aber nicht korrekt. Auch eine fehlende Deklaration der Tierart bei Fleischgerichten ist für die Gesundheit unbedenklich, täuscht aber die Konsumenten – und wird geahndet. Das- selbe gilt für Wirtsleute, die Champagner anpreisen, aber Prosecco im Keller lagern.

Die Überprüfung der Speisekarte gehört also ebenso zur Kontrolle wie kritische Blicke bis in die hinterste Ecke des Kühl- schrankes. Gesundheitsgefährdende und gravierende Hygienemängel sieht Hare zum Glück nur selten; radikale Massnah- men wie z.B. die Schliessung eines Betrie- bes müssen selten angeordnet werden.

Die Lebensmittelkontrolle ist für Betriebe, die in Ordnung sind, kostenlos. Bei Inspek- tionen und Probenuntersuchungen mit Be- anstandungen wird der Aufwand gemäss Gesetz verrechnet. Hare misst seinen Er- folg aber nicht an den Gebühren, die er erheben muss, sondern daran, ob die Be- triebe mit Mängeln ihre Probleme dauer- haft lösen. Hare stellt Wirtsleute nicht an den Pranger, sondern überprüft die Einhal- tung der lebensmittelrechtlichen Vorga- ben. Er prüft auch nicht, ob das Essen gut schmeckt; dies ist dem Gast überlassen.

Nichts bleibt verborgen

An einem sonnigen Herbsttag ist die Ins- pektion eines Landgasthofes an der Rei- he. Auch wenn es eine Routineinspektion ist, der Zeitaufwand ist für Wirt und Ins- pektor gross. Doch man kennt sich und arbeitet Hand in Hand. Während der Ins- pektion wird in der Küche gearbeitet, und schon am späteren Vormittag brutzelt und dampft es überall. Dem routinierten Auge von Hare bleibt dennoch nichts verborgen.

Er achtet auf verdorbene Lebensmittel, Haltbarkeitsdaten etc. «Die Kontrolle ist immer eine Momentaufnahme» sagt Hare.

«Ein Betrieb kann bei der nächsten Kon- trolle ein völlig anderes Bild abgeben».

Entgegen der landläufigen Meinung ist es schwierig, einen Betrieb zu schliessen.

«Dafür müssen handfeste Fakten vorlie- gen, denn es geht darum, ein Berufsverbot auszusprechen». Wenn gründlich geputzt und Maschinen und Geräte täglich gerei- nigt werden, muss man aber keine Angst vor der Lebensmittelkontrolle haben. Hare schaut in Kochtöpfe, Besteckschubladen, Regale und Lagerräume, prüft den Buf- fetbereich, inspiziert die Lüftungsgitter im Kühlraum und das Gemüsefach. Auch wirft er ein Auge in die Behälter mit Ge-

Beispiele für Untersuchungen durch den Lebensmittelinspektor:

Honig auf Antibiotika

Wurstwaren Verwendung von Hirn/Rückenmark (BSE) Salat Nitrat und Pestizide

Trinkwasser Mikrobiologie und chemische Substanzen Milchprodukte Mikrobiologie / Deklaration Gehaltsanforderungen Maisprodukte GVO (genmanipuliert)

Kartoffelprodukte Keimbehandlungsmittel

Fleisch Anpreisung Frischfleisch (tiefgekühlt)

Kosmetika Mikrobiologie / Chemie / Deklaration (Hautcrèmen) Modeschmuck Nickelgehalt (Allergie)

Hare Moosberger, seit 1988 Lebensmittel- inspektor beider Appenzell

würzvorräten; diese werden auf Schaben kontrolliert. Wenn alles in Ordnung ist, verlässt Hare gerne den Betrieb. So ist es auch heute im Landgasthof. «Keine Bean- standungen» steht im Inspektionsbericht.

Kathrin Stäuber Bild: Heinz Weber

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Herausgepickt.

Kunst in der Kantonsbibliothek – und in Ihren Büros

Was macht eigentlich die Kantonsbibliothek? Sie sammelt Bü- cher – unter anderem. Sie stellt in Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv die dokumentarische Überlieferung des Kantons sicher und arbeitet damit, macht zugänglich und fördert das Bewusstsein für das kulturelle Erbe mit seinen Schätzen aus Jahrhunderten.

Zu diesen Schätzen gehört das Familienarchiv der Textilhandels- familie Zellweger von Trogen, die bibliophile Büchersammlung des Säntisbahngründers und Obergerichtspräsidenten Carl Mey- er (1873–1947), schliesslich Bibliothek und Archiv der Aeschbach- Stiftung Stein, die sogenannte Collectio Magica et Occulta CMO, dann die Bilddatenbank Appenzellerland oder die derzeit rund 2200 Werke umfassende kantonale Kunstsammlung.

Inventur der verstreuten Bilder

Seit 2009 ist die Kantonsbibliothek mit der Inventur, Digitalisie- rung und Erschliessung der Kunstwerke in kantonalen Bauten und Magazinen beschäftigt. Wertvolle Grundlagenarbeiten hat über Jahre das Hochbauamt geleistet, teilweise unter Mitwirkung des Staatsarchivs. Die Aufbereitung der Kunstsammlung erfolgt in drei Etappen, wovon eine erste 2010 abgeschlossen werden konnte. Sämtliche Kunstwerke in den Gebäuden der kantonalen Verwaltung (Herisau, Trogen, Heiden, Teufen) wurden zwischen Juni 2009 und Ende April 2010 verzeichnet, digitalisiert und über den Online-Katalog der Kantonsbibliothek für die Öffent- lichkeit zugänglich gemacht. Was noch fehlt, ist eine verfeinerte Erschliessung und die sorgfältige Überprüfung, was aus heutiger Sicht ausgeschieden werden kann. Zudem sollen mittelfristig alle ausgehängten Bilder nach einem einheitlichen System beschrif- tet werden. Von anfangs knapp 600 verzeichneten Werken konn- te die Liste auf 1080 ergänzt werden. Allerdings ist zu beachten,

dass von den 600 Werken gut 100 nicht mehr auffindbar sind.

Die Qualität der bis mindestens 1980 mehr zufällig als systema- tisch gewachsenen Kunstsammlung ist unterschiedlich, neben ge- zielten Ankäufen wurde die Sammlung immer wieder auch durch Schenkungen ergänzt. Einige der fehlenden Werke sind im Zuge von Räumungs- und Bereinigungsarbeiten entsorgt worden.

In einem zweiten Schritt werden zurzeit Bilder, Skulpturen und Kunst am Bau des Spitalverbunds Appenzell Ausserrhoden auf dieselbe Weise bearbeitet und verzeichnet. Abschliessend wird der Inventarisierungs- und Dokumentationsvorgang auch an der Kantonsschule Trogen durchgeführt.

Zivilschutzanlage als Magazin

Der Workflow, den jedes Kunstwerk zu durchlaufen hat, besteht aus einer Vielzahl einzelner Arbeitsschritte, wobei zusammen- fassend beschrieben jedes Werk zuerst in einer Datenbank ver- zeichnet, danach in St.Gallen bei der Dreischiibe digitalisiert und anschliessend entweder wieder an den ursprünglichen Ort zurückgebracht oder in Trogen magaziniert wird. Mit Christina Genova (Inventurarbeiten KVAR 2009/10), Gabriela Falkner und Clarissa Höhener (Inventurarbeiten SVAR 2011), dem Team der Dreischiibe sowie Patrick Lipp, Sabeth Oertle, Leandra Naef und Heidi Eisenhut (Team Kantonsbibliothek) ist eine ganze Reihe von Personen in die unterschiedlichen Arbeitsschritte involviert.

Das zentrale Magazin der kantonalen Kunstsammlung befindet sich in der Zivilschutzanlage Hinterdorf in Trogen. Bei der Einrich- tung des Magazins konnte auf die bereits vorhandene Infrastruk- tur zurückgegriffen werden: So wurden beispielsweise Etagebet- ten mithilfe einer einfachen Kartonkonstruktion zu funktionalen und stabilen Bilderregalen umgenutzt. Das ausgeklügelte System wird intern „Patent Patrick Lipp“ genannt.

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In den Kartonfächern des ehemaligen Sanitätspostens der ZSA lagern inzwischen mehrere Hundert Bilder, die darauf warten, von Mitarbeitenden der kantonalen Verwaltung ausgeliehen und an die Wand gehängt zu werden.

„Patent Patrick Lipp“: Kartonfächer auf ehemaligen Betten der Zivil- schutzanlage Hinterdorf Trogen dienen als Regale.

Ankaufspolitik

Seit der Einführung des Amtes für Kultur 2006 und der Installie- rung des Kulturrats wird der Ankauf zeitgenössischer geförder- ter Kunst gezielt forciert. Die Kunstsammlung konnte jüngst mit Werken von Emanuel Geisser, Therese Hächler, Vera Marke, Wer- ner Steininger, Birgit Widmer, Gret Zellweger, Christa Waidelich, Peter Stoffel, Willy Künzler, Zsigmond Toth, Nicole Böniger, Regu- la Engeler, H.R. Fricker, Mäddel Fuchs, Cristina Golland, Rolf Graf, Ficht Tanner, Ueli Alder, Hans Schweizer und Bernard Tagwerker ergänzt werden.

Zudem wird auch versucht, Lücken zu schliessen. So konnte im Frühling dieses Jahres mit namhafter finanzieller Unterstützung verschiedener Stiftungen eine der bedeutendsten privaten Hans Krüsi-Sammlungen (136 Werke) in den Bestand des Kantons

überführt werden. Da diese Sammlung zusammenbleibt und dem- nächst an einer Ausstellung gezeigt wird, ist es nicht möglich, ein- zelne „Krüsis“ in den Büros aufzuhängen.

Eine der Neuerwerbungen: Mäddel Fuchs, zweites Bild einer Dreierserie von Zaunfotografien, 2008, S/W-Fotografie, Silbergelatine Print, 30,5 x 46,4 cm; Appenzell Ausserrhoden, Kunstsammlung, KB-014655.

Ausleihe

Der laufend ergänzte Sammlungsbestand – aktuell sind knapp 1400 von zu erwartenden gut 2200 Titeln erschlossen – kann über den Online-Katalog der Kantonsbibliothek durchsucht werden.

Er ist über die Website www.ar.ch/kantonsbibliothek aufrufbar.

In diesem Katalog sind neben den Kunstwerken auch sämtliche Druckschriften (Bücher, Broschüren, Zeitschriften, Zeitungen), AV-Medien (Videos, DVDs, CDs, CDRs etc.) und Bilder (Gemälde, Stiche, Postkarten etc.) der Kantonsbibliothek verzeichnet. Für einen schnellen Überblick über die Kunstsammlung ist im Kata- log unter „Stichwortsuche“ das Kürzel „ariks“ einzugeben. Das Kürzel steht für „Appenzell Ausserrhoden“ (AR) – „Images“ (I) –

„Kunstsammlung“ (KS). Allen Mitarbeitenden der kantonalen Ver- waltung bietet sich so die Möglichkeit, über das Internet neuen Büroschmuck auszuwählen und – wie ein Buch – auszuleihen.

Weitere Hinweise zur Bibliotheksbenützung und Katalogrecher- che finden Sie auf der angegebenen Bibliothekshomepage. Bei Fragen steht Ihnen das Team der Kantonsbibliothek gerne zur Verfügung: kantonsbibliothek@ar.ch oder 071 343 64 21. Am 10.

September 2011, dem Europäischen Tag des Denkmals, öffnet die Bibliothek um 14 Uhr ihre Magazine, u.a. auch die Zivilschutzanla- ge mit der kantonalen Kunstsammlung (www.nike-kultur.ch).

Heidi Eisenhut, Leiterin Kantonsbibliothek Leandra Naef, Mitarbeiterin Kantonsbibliothek

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Im Fokus.

Vom Zeughaus zum Verwaltungsgebäude

Am 24. Januar 2011 starteten die Bauarbeiten zur Umnutzung des Zeughauses in Herisau. Ab Ende 2012 sollen in diesem neu umgebauten Verwaltungsgebäude rund 100 Mitarbeitende von Kantonspolizei und kantonaler Notrufzentrale, Staatsanwalt- schaft, Militär- und Bevölkerungsschutz sowie Staatsarchiv neue Arbeitsplätze erhalten.

Im Frühling 2010 haben die Stimmberechtigten von Appenzell Ausserrhoden dem Baukredit über 18.5 Millionen Franken für die Umnutzung des Zeughauses in Herisau zugestimmt. Im Januar dieses Jahres wurde mit dem Umbau begonnen - und bereits Ende 2012 soll das „neue Zeughaus“ bezugsbereit sein. Ein Kurzbesuch auf der Baustelle bestätigt‘s: Hier wird mit Hochdruck gearbeitet.

Als Erstes wurde das Annex-Gebäude abgebrochen; danach er- folgten die umfangreichen Abbrucharbeiten im Innern des Zeug- hauses und im unterirdischen Schutzraum. Seit dem Frühling sind die Rohbauarbeiten des neuen Annex-Gebäudes im Gange; die Aufrichte steht kurz bevor. Im Winter 2011/12 wird mit den Installa- tions- und Ausbauarbeiten in den Gebäudeinnern begonnen.

Raumeinteilung steht

Damit alles planmässig läuft, treffen sich die Vertretungen der künftigen Benützenden des Zeughauses regelmässig zu Sitzungen mit dem kantonalen Hochbauamt. So steht die Raumeinteilung bis auf sieben Büros im 2. Obergeschoss/Kopfbau mittlerweile fest.

Wer in diese heute noch nicht eingeteilten Büros zügeln wird, ent- scheidet der Regierungsrat. Doch eins ist klar: Ab Ende 2012 wer- den im umgenutzten Zeughaus Herisau rund 100 Mitarbeitende von Kantonspolizei und kantonaler Notrufzentrale, Staatsanwalt- schaft, Militär- und Bevölkerungsschutz sowie Staatsarchiv einen neuen Arbeitsplatz beziehen.

Für das Polizeikommando mit seinen Abteilungen werden mit dem Umzug zentrale, gute und grosszügige Arbeitsverhältnisse geschaffen. Ein Teil der Verkehrspolizei bleibt in Trogen, erfüllt die ordnungspolizeilichen Aufgaben im Auftrag der Gerichte und gewährleistet die rasche Erreichbarkeit des Vorderlandes. Die Polizeiposten in Heiden, Teufen, Urnäsch, Speicher und Walzen- hausen bleiben bestehen. Und mit der Unterbringung der Staats- anwaltschaft am gleichen Standort wie die Polizei wird die nach neuem Gesetz geforderte verstärkte Zusammenarbeit betrieblich unterstützt. Eine wesentliche Verbesserung erhält auch die Orga- nisation des Militär- und Bevölkerungsschutzes, indem die auch von anderen Verwaltungseinheiten nutzbaren Schulungsräume - heute in Teufen - im gleichen Haus angeordnet sind.

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Einst für Menschen, jetzt für Kulturgüter

Erstmals erhält das Staatsarchiv kantonseigene Räume: Im Kopf- bau des Annex-Gebäudes werden Büros eingerichtet und der nicht mehr nötige atomsichere Unterstand von Appenzell Aus- serrhoden (ASUAR) wird zum Kulturgüter-Schutzraum für das Staatsarchiv umgenutzt. Was einst für den Schutz von Menschen geschaffen wurde, ist heute also ein perfekter Ort für Kulturgüter.

Übrigens: Da die Kantonale Notrufzentrale in Herisau komplett neu erstellt wird, kann die alte Notrufzentrale in Trogen bis zum Umzug betrieben werden; und so spart der Kanton über eine Mil- lion Franken für nicht nötige Provisorien.

Andreas Disch und Willi Moesch Bilder: Heinz Weber

• täglich ca. 30 bis 40 Arbeitskräfte (Baustelle und Werkstatt) für das Projekt arbeiten?

• über 1‘500 m3 Abbruchmaterial auf verschiedenste Deponien fachgerecht entsorgt wurden?

• für den Annex-Bau ca. 50 Tonnen Armierungsstahl und 500 m3 Beton verbaut wurden?

• 4‘000 m2 Gerüst aufgebaut sind?

• für die nötigen Verstärkungen der Holzkonstruktion im Zeughausinnern 150 m3 Holz und Holzwerkstoffe, 7‘200 kg Eisenteile und Verbindungsmittel, 30‘000 Schrauben und 24‘000 Nägel verwendet werden?

• für den Annexbau 80 m3 Konstruktionsholz, 2‘630 m2 Holzwerkstoffplatten und 14 Tonnen Iso- floc (Dämmmaterial) verwendet werden?

• dass für das EDV-Netzwerk und die Telefonie rund 33.7 km Kabel verlegt werden müssen?

Wussten Sie, dass

Freudig gespannt...

„Das neue Staatsarchiv wird bessere Bedingungen für Kund- schaft, Mitarbeitende und das ein- zigartige Kulturgut von Appenzell Ausserrhoden bringen.“

Peter Witschi, Leiter Staatsarchiv

Michael Friedli,

Jugendanwalt / Staatsanwaltschaft

„Natürlich werden wir Trogen und seine Steinpaläste vermissen. Wir freuen uns aber auch sehr auf Herisau und modernste Arbeits- plätze. “

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Am Arbeitsplatz.

Im Hintergrund: der interne Post- dienst der Kantonsverwaltung

Hand aufs Herz: Der interne Postdienst unserer Kantonalen Verwaltung ist eine Selbstverständlichkeit. Unsere Doku- mente, Briefschaften, Pakete und Bü- romaterialien werden ausgeliefert und spediert, ohne dass wir weiter darüber nachdenken müssen. Das ist jedoch nur so, weil diese Dienstleistung in aller Re- gel reibungslos funktioniert.

Auf die beiden Damen, die dafür zuständig sind, können wir uns verlassen. Und weil sie ihre Arbeit mit manchmal fast unmerk- licher Zuverlässigkeit verrichten, wollen wir für einmal etwas genauer hinschau- en. Wie ist es denn nun wirklich mit die- sem Postdienst? Eines gleich vorweg: Er wird verkörpert durch Susi Schwendinger.

In Herisau gehört sie mit ihrem blonden Kurzhaarschopf und ihrer (tat-)kräftigen Art seit Jahren zum Dorf bzw. Stadtbild.

Trotz streng festgelegtem und zeitlich nicht zu üppig bemessenem Arbeitsablauf nimmt sie sich hier und dort einen Augen- blick für einen kleinen Schwatz, ein gutes Wort, ein mitfühlendes Ohr. Vielleicht ist es dieser ganz spezielle „human touch“, der sie zu einer Institution in der Verwal- tung und in Herisau hat werden lassen.

„Es hat mir immer gefallen, mit Menschen

zu tun zu haben. Schön, dass ein gewisser Kontakt auch heute noch möglich ist.“ Ge- rüchte, wonach Susi Schwendinger einer Information aus der Kantonsverwaltung fast noch vor deren Entstehung inne wird, sind nicht ganz aus der Luft gegriffen.

Bei Wind und Wetter

Die Pöstlerin des Kantons ist bei Wind und Wetter unterwegs. Es ist sehr selten, dass sie einmal fehlt, und dann bezieht sie meist ihre wohlverdienten Ferientage. In diesen Zeiten wird sie jeweils durch Vreni Keller vertreten. Jeden Tag mehrmals für Stunden draussen unterwegs, bei Wind und Wetter, Eis und Schnee - wird es ihr nicht manchmal zu viel, zu streng? Sie winkt ab: „Mir gefällt diese Art von Arbeit, das ist gesund, man wird weniger krank.“

Seit 1997 ist Susi Schwendinger beim Kanton angestellt. Begonnen hat sie als Aushilfe, damals noch zur Unterstützung von Karl Fuchs. „Wir verteilten die Post zu jener Zeit noch von Büro zu Büro“, erin- nert sie sich. „Heute wäre dies sowohl von der Menge als auch von der Zeit her nicht mehr möglich.“ Damals habe noch ein klei- nes Wägelchen genügt. Heute sei das Dop- pelte auszutragen. Sie denkt gern an jene

Zeiten zurück, als man es oft – vielleicht etwas öfter als heute - auch lustig hatte.

Rastlos und kontaktfreudig

Ein gutes Arbeitsklima ist der „Hauptpöst- lerin“ der Kantonalen Verwaltung wich- tig, ebenso wie der zwischenmenschliche Kontakt zu den Verwaltungsmitarbeiten- den, die ja so etwas wie ihre Kunden sind.

Dies entspricht dem Naturell der lebendi-

Susi Schwendinger, Postdienst

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gen und kontaktfreudigen Frau, das sich in ihrem Werdegang widerspiegelt. Ihre Kindheit verbrachte sie im Moosbad bei Degersheim. Als sie die Volksschule hinter sich hatte, ging sie zum Erlernen der Spra- che als Aupair zwei Jahre ins Tessin, dann zwei Jahre nach Genf, danach für weitere zwei Jahre nach Kanada. Dort gefiel es ihr so gut, dass sie bleiben wollte – wenn nicht die Liebe dazwischen gekommen und sie ihren Mann kennen gelernt hätte. 1980 nahm sie eine Stelle als Serviceangestellte im „Adler“ in Herisau an. Es folgten die Ge- burten ihrer zwei Buben. Aber auch wäh- rend der Familienzeit blieb sie nicht ohne Beschäftigung. Bei der Appenzeller Zei- tung fand sie 1988 neue Arbeit: zunächst in der Nachtschicht von Mitternacht bis vier Uhr morgens, dann bis 2009 im Haus- dienst und in der Zeitungsverträgerei. Susi Schwendingers Energie reicht aber nicht nur für verschiedene Jobs gleichzeitig –

„man sagt, auch zu Hause hätte ich die Hosen an“, ergänzt sie mit einem Schmun- zeln.

Flexibilität gefordert

Man ist versucht anzunehmen, die Anstel- lung beim Kanton vor 15 Jahren hätte ihr ein berechenbares und stabiles Auskom- men gebracht. Im Jahr 2000 stiess Vreni Keller als zusätzliche Aushilfe zum inter- nen Postdienst, und im Jahr darauf erhielt Susi Schwendinger eine 100-Prozent-An- stellung, wurde also sozusagen zur „ersten internen Pöstlerin“ ernannt. Lange währte diese Stabilität jedoch nicht. 2006 wech- selte der Dienst von der Kantonskanzlei zur Finanzverwaltung, der Rotstift wurde angesetzt und ihr Pensum auf 50 Prozent reduziert. Dies war für sie kein befriedi- gender Zustand, die Reduktion machte ihr sehr zu schaffen. „Man hat bald gemerkt, dass eine Halbtagesstelle für die Erledi- gung der Postverteilung nicht reicht“, sagt Susi Schwendinger. Als sich die Überstun- den häuften, wurde das Pensum wieder aufgestockt: Erst auf 65, dann auf die jet- zigen 75 Prozent. Und der Postdienst ist mittlerweile wieder bei der Kantonskanzlei angesiedelt.

Täglich zwei Touren plus Sonderaufträge

„Einer der strengsten Tage ist jener mit dem Versand der Kantonsrats-Unterla- gen“, sagt Susi Schwendinger. Besonders anstrengend seien auch die Tage vor den Ferien. Ihre Arbeitstage beginnen früh.

Um sechs Uhr beginnt sie die erste Tour mit dem Leeren der Postfächer. Dann geht sie ins Regierungsgebäude, wo ein- gefächert wird. Anschliessend bringt sie die Post ins UBS-Gebäude, es folgen die Amtsstellen im Gutenbergzentrum und dann das Departement Bau und Umwelt und das Gesundheitsdepartement an der Kasernenstrasse 17. Dann geht es zurück ins Regierungsgebäude, die Mappe mit den Polizeidokumenten aus Trogen ist ab- zuholen, und weiter geht es an die Post- strasse zur Assekuranz, zur Informatik, zum Amt für Militär und Bevölkerungs- schutz, zum Polizeiposten und dann erneut zu den Postfächern. Nach einem Abste- cher an den Schalter, wenn Eingeschriebe- nes abgeholt werden muss, führt die Tour über die Gemeindeverwaltung Herisau wieder zum Regierungsgebäude. Ein zwei- tes Mal wird dort die Post eingefächert. Es folgen Besuche beim Steueramt, bei der Lebensmittelkontrolle an der Buchenstras- se 20, beim Zentrum für Schulpsychologie und Therapeutische Dienste ZEPT an der Waisenhausstrasse. Um etwa 09.30 Uhr endet diese erste Tour. Die zweite Runde des Tages beginnt um ca. 13.30 Uhr. Zum

dritten Mal werden die Postfächer geleert.

Wieder folgt ein ausgedehnter Rundgang zu den verschiedenen Ämtern. Dann muss die abgehende Post vorbereitet und dem Fahrer des Spitaldienstes mitgegeben wer- den. Um etwa 16.30 Uhr ist Feierabend. Es sind jeden Tag einige Kilometer, die Susi Schwendinger so zurücklegt. Je nach Be- darf muss zudem noch Büromaterial mit dem Auto verteilt werden, und eventuell ist ein Ablöseeinsatz in der Telefonzentra- le des Regierungsgebäudes gefragt. Und wenn in der Dienstleistungs- und Materi- alzentrale ein Grossversand ansteht, dann heisst es auch dort anpacken. Das gleiche gilt für besondere Anlässe des Kantons, bei denen die Kurierin meist hinter dem Apéro-Tisch anzutreffen ist.

Lastwagen oder schwerer Töff

Und was wäre noch ein Lebenstraum von Susi Schwendinger? „Ich würde gerne Lastwagen fahren, das wollte ich schon als Mädchen.“ Aber auch ein schwerer Töff würde sie reizen – doch ihre Tätigkeiten und die Familie, dazu noch ein eigenes Haus an der Schützenstrasse, da ist bis jetzt nicht viel Zeit übrig geblieben.

Detlev Eberhard Fotos: Heinz Weber Vreni Keller und Susi Schwendinger, Postdienst

(18)

Eintritte April bis August 2011

April

Egger Kathrin

Kantonale Steuerverwaltung Enzler Mario

Kantonale Steuerverwaltung Herr Hannelore

IV-Stelle Kerker Marcel Stabstelle Controlling Koch Nadja

Kantonspolizei Lisci Ramon

Kantonale Steuerverwaltung Neuenschwander Christine Kantonskanzlei

Riem Martin Berufsberatung Vogt Peter Berufsbildung

Mai

Bünzli Janine Kantonskanzlei Ferreira Diana Ausgleichskasse Hartmann Cornelia

Kantonale Steuerverwaltung

Personelles.

Rebrina Nino IV-Stelle

Vagnone Manuela Hochbauamt

Liegenschaftenverwaltung Cassidy John

Spitalamt Garofalo Miro

Dep. Sekretariat Gesundheit Meyer Stephan

Personalamt

Juni

Müller Gabriela

Ausgleichskasse und IV-Stelle Tanner Nadja

IV-Stelle Wehrlin Janine Amt für Umwelt Züst Marco

Strafanstalt Gmünden

Juli

Huber Tanja Kantonspolizei Wohnlich Heinz Strafanstalt Gmünden

Eintritte, Austritte,

Pensionierungen und Dienstjubiläen

August

Brunner Daniela

Kantonale Steuerverwaltung Gemperle Anja

Amt für Volksschule und Sport Gmünder Evelyne

Kantonsgericht Hagemann Dirk Kantonsschule Korsak Oxana Kantonsschule Mathis Magnus Kantonsschule Pletscher Karin Kantonsschule Riedweg Christian Kantonsschule Rüthemann Esther Kantonsschule Thür Othmar Tiefbauamt Barben Simona Lernende Kauffrau Breitenmoser Leonie Lernende Kauffrau Hutter Tobias Lernender Kaufmann

Jäggi Nicole Lernende Kauffrau Knaus Sarina Lernende Kauffrau Schwald Nina Lernende Kauffrau Weiler Céline Lernende Kauffrau Rüsch Lukas Lernender Fachmann Betriebsunterhalt Schmid Mischa Lernender Informatiker

Austritte April bis August 2011

April

Frischknecht Elsbeth Kantonspolizei Knöpfel Annina IV-Stelle Looser Janine IV-Stelle

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Mai

Anhorn Markus Strafanstalt Gmünden Dorizzi Renato Strafanstalt Gmünden Egger Roland Kantonspolizei

Juni

Frei Samuel Tiefbauamt Fritsche Albert Veterinäramt Gantner Sabine Oberforstamt Heim Madeleine Personalamt Rast Manuela Strafanstalt Gmünden Schmid Daniela ZEPT

van Dam Patricia Berufsberatung

Juli

Anderegg Barbara Kantonsschule Bühler Michael Kantonsschule Bührer Susann Kantonsschule Dagnino Carla Kantonsschule Geiss Ralf Kantonsschule Hälg Magnus Amt für Umwelt Heim Fabienne BBZ Herisau Koller Thomas Strafanstalt Gmünden Schuhwerk Cornelia Strafanstalt Gmünden

August

Büchi Nadine

Rechnungswesen Dep.

Bau und Umwelt Vuilleumier Marc Landwirtschaftsamt Valt Marco

Kantonale Steuerverwaltung

Pensionierungen April bis August 2011

Mai

Nef Alfred Militär und

Bevölkerungsschutz

August

Fisch Rosanna Militär und

Bevölkerungsschutz

Dienstjubiläen April bis August 2011

April

Hügli Brigitte Kantonale

Steuerverwaltung 10 Jahre Pfister Marceline

Kantonale

Steuerverwaltung 10 Jahre Pfister Fraefel Yvonne Kantonspolizei 10 Jahre Schlumpf Sascha

Strafanstalt Gmünden

10 Jahre Stark Ursula

Hochbauamt

Liegenschaftenverwaltung 10 Jahre Hagmann Hubert

Kantonsschule 30 Jahre

Mai

Raschle Peter

Landwirtschaftsamt 10 Jahre Schmidt Petra

Asyl und Integration 10 Jahre

Juni

Kluker Monika Kantonale

Steuerverwaltung 10 Jahre Rohner Susanne

Kantonale

Steuerverwaltung 10 Jahre Schneiter François

Pensionskasse 10 Jahre Steiner Yvonne

Kantonsgericht Kanzlei 20 Jahre

Juli

Altherr Alfred

Denkmalpflege 10 Jahre Boari Carmelita

Beratungsstelle für

Flüchtlinge 10 Jahre Halter Verena

Migrationsamt 20 Jahre Kürsteiner Mathias

Amt für Umwelt 20 Jahre

August

Felber Helmut

ZEPT 10 Jahre

Lutz Thomas

BBZ Herisau 10 Jahre Reichardt Bertram

BBZ Herisau 10 Jahre Scherrer Mario

Kantonsschule 10 Jahre Schnegg Bärbel

Kantonsschule 10 Jahre Stäbler Michael

RAV 10 Jahre

Biasotto Malauti Sandra Kantonsschule 20 Jahre Jäger Peter

Kantonsschule 20 Jahre Keller Walt Beatrice

Kantonsschule 20 Jahre Klauser Walter

Amt für Volksschule

und Sport 20 Jahre

Kurz Barbara

Kantonsschule 20 Jahre Looser Inge

Strafanstalt Gmünden

20 Jahre

Müller Regula

ZEPT 20 Jahre

Schnyder Heinrich Hochbauamt

Liegenschaftenverwaltung 20 Jahre Wyss Beatrice

Kantonsschule 20 Jahre

Interne Wechsel April bis August 2011

April

Sutter Linda neu: Staatsanwältin alt: Polizistin

Juli

Fischer Franziska

neu: Teamleiterin Buchhaltung Ausgleichskasse

alt: Sachbearbeiterin Rechnungswesen Ausgleichskasse Quaile Sascha

neu: Leiter Veterinäramt alt: Stv. Leiter Veterinäramt

(20)

BBZ Herisau.

Qualitätsentwicklung

Im Leitbild des BBZ Herisau sprechen wir davon, unsere Ler- nenden zu überdurchschnittlichen Qualifikationen zu führen und ihnen den reibungslosen Einstieg in die Arbeitswelt zu er- möglichen. Dieses Ziel war schnell und einfach zu formulieren.

Schwieriger wurde die Diskussion, wie und mit welchen Mass- nahmen wir dieses Ziel erreichen wollen.

Bewertung mit den Kriterien von Hilbert Meyer

Auf der Suche nach einem gemeinsamen Verständnis zu gutem Unterricht, stiessen wir auf das Modell von Hilbert Meyer, Olden- burg. Er definiert in seinem Buch „Was ist guter Unterricht“ zehn Merkmale, welche eben diesen guten Unterricht ausmachen.

1. Klare Strukturierung des Lehr-Lernprozesses 2. intensive Nutzung der Lernzeit

3. Stimmigkeit der Ziel-, Inhalts- und Methodenentscheidungen 4. Methodenvielfalt

5. intelligentes Üben 6. individuelles Fördern

7. lernförderliches Unterrichtsklima 8. sinnstiftende Unterrichtsgespräche

9. regelmässige Nutzung von Schüler-Feedback 10. klare Leistungserwartungen und -kontrollen

In mehreren Workshops, Vernehmlassungen und Weiterbildungs- veranstaltungen definierten wir zusammen mit den Lehrpersonen detaillierte Kriterien und Anforderungen und leiteten daraus ent- sprechende Beurteilungsbögen ab. Diese Fragebögen wurden für die Bewertung durch Lernende, zur Selbstbeurteilung und zur Be- obachtung von Unterrichtslektionen durch Dritte entwickelt. Sie bilden die Grundlage für die „gemessene“ Unterrichtsqualität bei jedem Mitarbeitendengespräch und bei jeder umfassenden Lauf- bahnqualifikation (LBQ). Die beiden Qualifikationsinstrumente MAG und LBQ dienen der Mitarbeitendenentwicklung bei unseren Lehrpersonen.

Mit der Bewertung durch die Lernenden und die Befragung von Ausbildungsbetrieben erhalten wir ein Feedback zu unserer Quali-

tät und können auch Trends beobachten. Wir bekommen Hinweise, welche Stärken wir pflegen müssen und wo Verbesserungspoten- tial besteht; als gesamte Schule und jede unserer Lehrpersonen.

Fazit

Dank dem Modell von Hilbert Meyer, welches als Vorgabe durch- aus mit dem Personalleitbild zu vergleichen ist, reden wir eine gemeinsame Sprache und verfolgen klare Verbesserungsziele für den Unterricht. Mitarbeitendengespräche und die Laufbahnquali- fikation sind strukturiert, sachlich und dienen primär der Entwick- lung der Mitarbeitenden und damit der Verbesserung der Qua- lität. Durch die gemeinsame Entwicklung der Instrumente sind diese breit abgestützt und als Hilfsmittel akzeptiert.

Hanspeter Schläpfer

Erfolgreiche Lehrabschlüsse und speziell ein Abschluss in den eidgenössi- schen Rängen (5.3 und höher) sind Lohn für Lernende und Lehrpersonen.

(21)

Herr Bär.

Meine kleine überschaubare Arbeitswelt erstreckt sich von den Zehen bis zu den Fersen, manchmal auch bis zu den Knien oder sogar darüber. Von Baubewilligungen verstehe ich nichts. Ich bin Schuhverkäu- fer. Als ich eines Tages mehr gezwungen als freiwillig unserem mächtigen Staats- apparat gegenübertreten musste, dachte ich, mein Schicksal hätte sich gegen mich gewendet. Die Geschichte nahm ihren Lauf, nachdem mich meine Eltern dazu verdonnert hatten, für sie ein Baugesuch einzureichen.

Als Erstes stattete ich der örtlichen Bau- verwaltung einen Besuch ab und erklärte, was meine Eltern im Schilde führten. „Wo wohnen Sie denn?“, wollte Herr Bauer vom Hochbauamt wissen. „In Herisau“, ant- wortete ich schlagfertig. Er schaute mich durch die dicken Brillengläser an, den Kopf ein wenig zur Seite geneigt, und ich fühlte mich einen Augenblick lang, als hätte ich etwas verbrochen. Dann wurde mir klar, worauf er hinauswollte, und ich klärte ihn pflichtbewusst über den genauen Standort unseres bescheidenen Heimes auf. Dreis- sig Minuten später und nach wie vor als Vollblutlaie in Sachen Baubewilligungsver- fahren verstand ich zumindest in groben Zügen, welche Unterlagen wir einreichen mussten und wie das Verfahren ungefähr aussehen würde. Allerdings waren all die angesprochenen Gesetze und Reglemente weitere fünf Minuten später aus meinem Gedächtnis verschwunden, als hätte je- mand die Delete-Taste gedrückt. Ich glau- be, es waren mehr Erlasse, als unser Kan- ton Gemeinden hat.

Das Haus meiner Eltern liegt auf einer Anhöhe oberhalb der grösseren unserer beiden Energiestädte – besser bekannt als das Dorf Herisau. Es befände sich ausserhalb der Bauzone, hatte mich Herr Bauer belehrt. Ich verstand nur Bahnhof.

Noch weniger begriff ich, was es mit der Landwirtschaftszone auf sich hatte, denn mit Landwirtschaft hatten meine Eltern nun wirklich nichts am Hut. Wie dem auch sei, ich musste aus diesen Gründen beim Kanton antraben. Am nächsten Tag tipp- te ich die Nummer 071 353 61 11 in mein neues Nokia ein. Ich landete bei der netten Dame an der Zentrale, die mich freundlich begrüsste und mich an das Departement Bau und Umwelt weiterreichte. Nachdem ich einer zweiten netten Dame vom Se- kretariat mein Anliegen dargelegt hatte, bat sie mich um einen Moment Geduld.

Ich hatte Geduld und hörte geistesabwe- send Elton John zu. Eine tiefe männliche Stimme, die überhaupt nicht nach Elton John klang, weckte mich unerwartet aus meinem Traum: „Müller.“ „Grüezi, mein Name ist Bär.“ Kaum hatte ich mit meinem Vortrag begonnen, wollte der Typ mich wieder loswerden. „Für Bauvorhaben in der Landwirtschaftszone ist das Planungs- amt zuständig. Ich verbinde sie gleich mit Herrn Fermier.“ Einen Atemzug später hat- te ich wieder die zweite nette Dame in der Leitung. Herr Fermier sei nicht im Büro, er würde mich aber am folgenden Tag anru- fen. Das tat er auch.

Einige Tage danach hatte ich alle nötigen Unterlagen bereit und schlenderte gut gelaunt und vor mich hin pfeifend zur Ka- sernenstrasse 17A. Auf dem Weg zur Post-

Ein Orientierungslauf

ist eine fiktive junge Person aus He- risau, deren Wege sie immer wieder in die ihr unbekannten Abteilungen der kantonalen Verwaltung führen.

strasse 6 pfiff ich nicht mehr. Herr Fermier hatte das Gesuch nicht entgegennehmen wollen, ich musste es bei der Gemeinde einreichen! So traf ich erneut auf Herrn Bauer, und diesmal hatte ich mich nicht verlaufen. Das Verfahren wurde eingelei- tet, die Namen meiner Eltern und unsere Adresse erschienen sogar in der Appen- zeller Zeitung. Später besuchte uns Herr Fermier zu Hause, um sich – wie er sagte – ein Bild vor Ort zu machen, und dabei schilderte er uns bis ins kleinste Detail, was bewilligungsfähig sei und was nicht.

Wir hörten ihm schweigend zu, nickten hin und wieder, und verabschiedeten uns dann mit einem Lächeln im Gesicht. Er war schliesslich der Chef der Landwirtschafts- zone. Na ja, zu Beginn hatte uns ein frei- stehender, überdachter und teilweise in Glas eingehüllter Sitzplatz vorgeschwebt – richtig modern halt. Er wurde nicht be- willigt. Stattdessen sitze ich heute auf die- sen 25 Quadratmetern, einem unauffällig gestalteten, perfekt in die Landschaft ein- gegliederten Sitzplatz, und geniesse die herrliche Aussicht auf unsere ehemalige Alpenstadt. Ob wir zufrieden sind? Natür- lich. Und ausserdem hatte ich aus dieser Geschichte noch eine Sache gelernt: Früh- zeitig das Gespräch suchen, und die halbe Baubewilligung liegt auf dem Tisch.

Dragan Morarevic

Fortunat Bär...

(22)

Personalverbände.

Die Personalverbände – Vertreter der Arbeitnehmenden und Sozialpartner

Die Personalverbände haben in unserer kantonalen Verwaltung eine lange Tradition. Ihre politische Ausrichtung ist zwar sehr un- terschiedlich, aber in der grundsätzlichen Zielsetzung vertreten sie seit langem die gleichen Interessen: Sie setzen sich für die Anliegen der Mitarbeitenden dieses Kantons, aber auch der Ge- meinden ein. Sie sind Ansprech- und Verhandlungspartner in der Sozialpartnerkonferenz, führen die allgemeinen Lohnverhandlun- gen, lassen sich zu den personalrelevanten Gesetzen vernehmen oder wirken beispielsweise bei der Gestaltung und Umsetzung des Personalleitbildes mit.

Im Vordergrund stehen also die Mitarbeitenden, ganz unabhängig davon, ob ein Personalverband gewerkschaftlich organisiert, poli- tisch unabhängig ist oder die Interessen einer bestimmten Berufs- gattung vertritt. Von entscheidender Bedeutung ist die Solidari- tät zwischen den einzelnen Verbänden. Der Solidaritätsgedanke ist für die Personalverbände ohnehin sehr wichtig, insbesondere wenn es darum geht, die Angestellten für die Arbeit in den Per- sonalverbänden zu interessieren. In der heutigen Zeit wird zwar immer häufiger erwartet, dass sich jemand für die Interessen der Angestellten einsetzt. Eine aktive Mitwirkung wird aber ausge- schlossen. Diese Art der Trittbrettfahrer schadet nicht nur dem Gedanken der Solidarität, sondern ist auch nicht förderlich, wenn es um Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen und in der Verwaltungsführung geht.

Zurzeit sind folgende Personalverbände in unserer öffentlichen Verwaltung und im Spitalverbund aktiv:

• Staatspersonalverband des Kantons Appenzell Ausserrhoden

• vpod ostschweiz: Verband Personal öffentlicher Dienste

• Personalkommission Spitalverbund

• BAL: Berufsverband der Appenzeller Logopädinnen und Logopäden

• KKK: Konferenz der Kantonsschullehrkräfte

• LAR: Lehrer- und Lehrerinnenverband Appenzell AR

• SBK: Schweizerischer Berufsverband Krankenpflege (Sektion SG-AR-TG)

• Verband der Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden

• KLBBZ Konferenz der Lehrkräfte am BBZ Herisau

Der Staatspersonalverband, der vpod (mit diversen Sektionen) und die Personalkommission sind nicht berufspezifisch, stehen also allen Angestellten der öffentlichen Verwaltung bzw. des Spi-

talverbunds offen, während die Mitglieder der andern Verbände Angehörige der entsprechenden Berufskategorie sind.

Während früher die Aufgabe der Personalverbände in der Perso- nalgesetzgebung nicht genau umschrieben war, ist dies mit dem aktuellen Personalgesetz und der Personalverordnung präzisiert worden. So umschreibt Art. 7 des Personalgesetzes die Sozial- partnerschaft und hält fest, dass eine Vertretung der Angestellten deren Interessen zu wahren hat. In Art. 5 der Personalverordnung wird schliesslich explizit festgehalten, dass die Personalverbände diese Vertretung bestimmen. Die Personalverbände haben schon vor etlichen Jahren erkannt, dass sie ihre Rolle als Sozialpartner auf Dauer nur dann wirksam wahrnehmen können, wenn sie unge- achtet der unterschiedlichen Ausrichtungen geeint auftreten. Im Jahre 2002 haben sie sich daher nach einer jahrelangen formlo- sen Zusammenarbeit offiziell zur Verbändekonferenz zusammen- geschlossen. Alle Personalverbände, welche in den öffentlichen Verwaltungen unseres Kantons aktiv sind, sind heute Mitglieder dieser Konferenz und wählen dort aus ihren Reihen die Vertre- tung in der Sozialpartnerkonferenz.

Die Zusammenarbeit zwischen den Sozialpartnern ist naturge- mäss konfliktgeladen. Die Interessen von Arbeitgebern und Ar- beitnehmern sind auf den ersten Blick oft völlig gegensätzlich.

Diese Gegensätze haben in den vergangenen zwanzig Jahren im- mer wieder zu heftigen Diskussionen und sogar juristischen Aus- einandersetzungen geführt. Insbesondere bei der Ausarbeitung der aktuellen Personalgesetzgebung war die Stimmung zwischen den Sozialpartnern ausserordentlich angespannt. Dass sich der teils offene Konflikt inzwischen beruhigt hat, hat weniger damit zu tun, dass die Angestellten mit jenen Gesetzen glücklich und zu- frieden wären, sondern vielmehr damit, dass sich bei der Umset- zung eine pragmatische Haltung durchgesetzt hat. Es ist allen Be- teiligten klar geworden, dass der Arbeitgeber zwar die politische Verantwortung für das gute Funktionieren seiner Verwaltung hat, dass aber ohne die Mitwirkung der Angestellten eine Verwaltung kaum je effizient, kundenfreundlich, fortschrittlich und sozial arbeiten wird. Noch ist die Sozialpartnerschaft ausbaubar, noch entsprechen viele Entscheide den Absichten der Arbeitgeber und nicht den Wünschen der Arbeitnehmer. Aber es besteht die Zu- versicht, dass sich diese Zusammenarbeit stetig verbessert. Denn auch die Personalverbände sind daran interessiert, dass die Ver- waltung mit guten, attraktiven Arbeitsbedingungen effizient und mit einem vernünftigen Aufwand funktioniert.

Christian Bötschi

Referenzen

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