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Zu Rgveda V, 61, 12.
Von Walter Neisser.
Die Herren P. E. Dumont und J. Brune haben in dieser
Zeitschr. 60, 552 ff. treffend dargelegt, daß die bisherigen Deutungen
des in der Überschrift genannten BV.-Verses {ySfäm äriyddhi
rödasi \ vibräjante rdthesu d \ divi rukmd ivopari) zu befriedigen -
5 dem Ergebnisse noch nicht geführt haben. Die von ihnen vor¬
geschlagene Übersetzung lautet: , Durch deren [der Maruts] Schön¬
heit über die beiden Welten hin sie glänzen auf den Wagen, wie
der rukmd droben am Himmel". Das Wort sie ist von mir ge¬
sperrt worden. Was damit gemeint ist, erläutem die Urheber
10 dieser Übersetzung, indem sie rukmdh „goldene Schmucksachen"
als das zu supplierende Subjekt des Satzes bezeichnen. Die Supplie- rung liege nahe, da wenn nicht im Hauptsatze, so im Vergleichungs¬
satze rukma sich tatsächlich findet und dieser Begriff auch sonst
mit den Maruts in Verbindung gebracht wird.
15 Diese Interpretation unterliegt mehrfachen Bedenken. Erstens
steht rukmdh im Vergleichungssatze im Singularis, der Hauptsatz
erfordert aber ein pluralisches Sub.jekt. Femer ist wohl begreiflich,
daß die öfters avabhönavah genannten Maruts dem Goldschmuck
des Himmels verglichen und über beide Welten hinstrahlend ge-
20 nannt werden, nicht jedoch daß ihr Zierrat, der nur etwas Akzesso¬
risches darstellt, derart in den Mittelpunkt der Betrachtung ge¬
rückt wird. Von diesem Zierrat würde auch nicht gesagt werden,
daß er rdthesu ä erglänze, vielmehr wäre tanusu a u. dgl. zu er¬
warten ; denn der Goldschmuck ist nicht am Wagen angebracht,
25 sondern die Maruts tragen ihn an ihrem Körper. Ein schiefes Bild
gibt endlich in vorliegender Übersetzung yS^äm driyä. Der von
den Verfassern als Subjekt des Satzes gedachte Goldschmuck würde
hiemach seinen Glanz der Schönheit der Maruts danken. In Wahr¬
heit müßte umgekehrt letztere durch den Goldschmuck erhöht wer-
30 den: zu diesem Zwecke wird ein Schmuck ja wohl angelegt.
Jede Schwierigkeit schwindet, wenn ySsäm im Sinne von yd
[d. i. yi] esäm genommen wird. Das singulariscbe ydsya = yö
asya koramt öfter vor. ySsäm = yd esäm ist das pluralische
Korrelat. Ich übersetze: „Die in ihrer Schönheit über die Welten
35 hinstrahlen auf ihren Wagen , wie die goldene Scheibe droben am
Himmel*.
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Maulana Mu'min Husain of Yazd.
By
Shihabuddin Khuda Balihsh
(Assistant Librarian, Oriental PubUc Library, Bankipur).
The Khuda Bakhsh Oriental Public Library of Bankipur owns
an old and very rare manuscript containing about 700 quatrains
of Maulänä Mu'min Husain of Yazd. It is a small volume of
70 pages (lO^/^ inches by 6^/^ inches), written in fine clear nastaliq, with coloured and gilt borders and a very artistically illuminated
headpiece. The date is apparently the 17* century A. D.
Life. — The Tadkiras throw little light on the life of our
poet. We learn that he was a favourite pupil of Maulänä Mirzä
Muhammad Jän ShiräzT (the author of several works named by
Amin Räzi in the Haft Iqlim, f. 73, b). TaqT Käshi (mentioned
by Sprenger in his Oude Catalogue, p. 35) says that the poet led
a very dissolute life in his youth, but mended his morals afterwards.
The same writer says that Mu'min Husain was alive in A. H. 1007.
TaqI Auhadl in his rare Tadkira named 'Urfat-ul-'arifln, f. 729, a,
speaks of having lived in our poet's company in Shiraz, and quotes
the following chronogram
^^J^M^>■ ^ oLacLjj
by one Maulänä Yäsln as giving the date of Mu'min's death. This
amounts to 1019 A.H. But in Riyäd-us-shu'arä , f. 397, a, and
Makhzan-ul-öarä'ib, p. 769, the above chronogram reads as
^^j^ Li^^ oLacLjj
which yields the date 1076. This is evidently wrong, as TaqT
Auhadl (d. 1030 A. H.), who was a contemporary of our poet, is
a better authority and his date of the poet's demise (1019 A. H.)
is more likely to be correct.
Thought. — Mu'min's rubä'is breathe the pure spirit of Sufism.
A perfect resignation to the will of God is the keynote of his
poetry and finds frequent expression. But the poet's mood changes.
He is haunted by an overpowering sense of his own unworthiness,
he lowers himself in the dust. Or, he bewails the pangs of un¬
requited love which have seized him, his night of moaning unrelieved