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Für die Einführung der Fallpauschalen(DRG) am 1. Januar 2012 ist es zu früh!

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Academic year: 2022

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Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Am 1. Januar 2012 soll in der Schweiz ein gegenüber dem deutschen zwar ähnliches, aber deutlich verschärftes Fallpauschalensystem eingeführt wer- den. Die Diskussionen zeigen immer deutlicher, dass viele Probleme noch ungelöst sind und wichtige Verspre- chungen der Befürworter sich schon aus heutiger Sicht nicht bewahrheiten werden.

Unterstützen Sie als Ärztin oder Arzt bitte diese Petition. Wir wollen die FMH für die weitere Diskussion mit einem klaren Votum aus der Ärzte- schaft unterstützen. Damit kann sie sich auch für Verschiebung der Einfüh- rung flächendeckender Fallpauschalen einsetzen, bis die zentralen Fragen be- antwortet sind. Die Zeit drängt, da der Bundesrat Ende Juni 2011 definitiv über den Einführungstermin entschei- den wird.

Folgende Gründe zwingen zu einem Marschhalt und zum Nachdenken, wann,

in welcher Form und mit welcher Verbreitung Fallpauschalen eingeführt werden sollen:

❖Wird das DRG-System ohne Ände- rungen eingeführt, resultieren mas- sive Nachteile für die heute typisch gewordenen komplexen Patienten mit chronischen Erkrankungen oder Erkrankungen mehrerer Organe. Die kommenden demografischen Verän- derungen lassen eine weitere Zu- nahme dieser Patienten erwarten.

❖Befürwortende Gesundheitsökono- men geben heute zu, dass das Fall- pauschalensystem – wie in Deutsch- land schmerzlich beobachtet – einen weiteren Kostenschub im Gesund- heitswesen auslösen wird, der am in- tensivsten im Prämienbereich spür- bar sein wird.

❖Die Auswirkungen auf die ambu- lante, v.a. Hausarztmedizin sind bis- her kaum absehbar. Mehraufwand für die zahlenmässig abnehmenden Grundversorger, dadurch bedingte Taxpunktsenkung und drohende

Verschlechterung des Verhältnisses von Haus- und Spitalärzten sind aber wahrscheinlich. Dies wird sich ak- zentuieren, wenn die DRGs auch für den ambulanten Bereich eingeführt werden.

❖Das Problem der Finanzierung der Weiterbildung (Assistenz- und Ober- ärzte) ist ungelöst.

❖Der zunehmende ökonomische Zwang und Zeitdruck wird die Aus- bildung des ärztlichen Nachwuchses in den Spitälern und die klinische Forschung unter massiven Druck setzen.

❖Die Arbeitsbelastung in den Gesund- heitsberufen (namentlich auch in der Krankenpflege) wird zunehmen und für die Patienten (noch) spürbar(er) werden.

❖Das vorgesehene DRG-System setzt die falschen medizinisch-ökonomi- schen Anreize. Gewinnbringende Leistungen werden vermehrt ange- boten werden, ungeachtet ihrer me- dizinischen Notwendigkeit.

❖Die vorgesehene, aber noch nicht etablierte «Begleit»-Forschung ist das Eingeständnis der vielen ungelös- ten Fragen. Warum nicht zuerst die zentralen Fragen klären helfen und dann DRG einführen?

❖Viele Datenschutzprobleme sind un- gelöst, der obligate Datentransfer zu den Krankenkassen ist nicht defi- niert, und er wird ohne öffentliche Diskussion festgesetzt. ❖

Für das Petitionskomitee:

Dr. Christian Hess Prof. Dr. Reto Krapf Dr. Urs Strebel

Forum

Für die Einführung der Fallpauschalen (DRG) am 1. Januar 2012 ist es zu früh!

Petition an den Zentralvorstand der FMH

276

ARS MEDICI 7 2011

Für diese Anliegen können Sie und weitere inter essierte, auch nichtärztliche Per sonen sich zusätzlich engagieren, wenn Sie das sogenannte Moratorium mit unterzeichnen:

www.drgmoratorium.ch/de/

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