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Pflege im DRG-System Ein Blick in die Zukunft

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Academic year: 2022

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(1)

Pflege im DRG-System – Ein Blick in die Zukunft

Referentinnen:

Dr. Pia Wieteck Daniel Centgraf, M.Sc.

Pflegerische Diagnostik und Aktivierend-therapeutische Pflege bei

Schlaganfall

1

Ziel des Workshops ist es, Kenntnisse im Bereich der exakten Indikationsstellung von pflegetherapeutischen Leistungen zu festigen und Einblicke in die speziellen pflegetherapeutischen Konzepte zu vermitteln.

Dabei lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im den pflegdiagnostischen Prozess am Fallbeispiel einer Patientin mit Schlaganfall anzuwenden.

Die pflegetherapeutischen Konzepte wie Bobath, Affolter, Basale Stimulation werden vorgestellt und Fallbezogen die Anwendung reflektiert.

Zielsetzung des Workshops

2

Technische Einweisung in TriCAT TriCat中的技术指导

Herzlich Willkommen im Auditorium

Bildquelle: TriCAT und Pixaby

Übersicht

Pflege im DRG-System – Ein Blick in die Zukunft

Einführung Pflegediagnostik

22 Pia

Pflegediagnose(n)

Pflegediagnosen stellen eine systematische pflegerische Beurteilung der Reaktionen (Human Responses) eines Patienten auf aktuelle oder potenzielle Gesundheitsprobleme und/oder Lebensprozesse dar und sind Ergebnisse eines Beurteilungsprozesses, die auf unterschiedlichen Informationen und Äußerungen des Pflegeempfängers basieren. […]

Damit stellt die Pflegediagnostik eine der Kernkompetenzen jeder professionell pflegenden Person dar.

Pflegediagnosen sind Ausgangspunkt pflegerischer Entscheidungsfindung bei der Maßnahmenplanung!

WICHTIG!

Quelle: WIETECK, P. (ed.) 2014. ENP-Pflegediagnosen für die Altenpflege, Formulierungshilfen für die Ausbildung und Praxis, Kassel: RECOM Verlag, S. 7.

Mit freundlicher Genehmigung Max Spring

1 2

3 21

22 23

(2)

Pflegediagnose/-stellung ist sowohl ein Prozessals auch ein Produkt(Wilkinson, 2012)

• Pflegediagnose bezeichnet eine Phase des Pflegeprozesses

• Der pflegediagnostische Prozess ist ein mehrschrittiger Datensammlungs-, Interpretations- und Folgerungsprozess der Pflegenden (Analyse und Interpretation der Daten)

• Das Endprodukt dieses Schlussfolgerungsprozesses, engl. Diagnostic reasoning (Synthese) ist eine Aussage über den Gesundheitszustand, die als Pflegediagnose bezeichnet wird.

• Um eine pflegediagnostische Aussage zu verfassen, können Pflegende auf Pflegeklassifikationssysteme wie z. B. ENP oder NANDA-I zurückgreifen.

In Anlehnung an Wilkinson, J. (2012). Das Pflegeprozess-Lehrbuch. (J. Georg & J. Fischer, Eds., S. Hinrichs & M. Hermann, Trans.). Bern: Verlag Hans Huber.

Pflegediagnose

24

Die Pflegediagnosestellung wird im Berufsalltag tendenziell als ein schwieriger Schritt im Pflegeprozess empfunden.

Begriffsdefinitionen

Diagnostizieren

Pflegediagnose

Pflege- klassifikationen

Zweiter Schritt des Pflegeprozesses.

Denkprozess, in dem die Daten interpretiert werden, um Schlüsse daraus zu ziehen

Das Produkt des Diagnostizierens: Eine Schlussfolgerung über den Gesund- heitszustand, welcher unter Verwendung einer Diagnosebezeichnung schriftlich festgehalten wird

Eine Klassifikation ist ein Ordnungssystem, welches auf dem Prinzip der Klassenbildung beruht. Eine

Klassifikationsstruktur ist eine Auflistung von Begriffen oder Konzepten, die in einer hierarchischen Strukturdargestellt ist

(HIMSS 2006).

Medizinische Diagnose vs. Pflegediagnose

Unterscheidungsmerkmale

Medizinische Diagnosen Pflegediagnosen

Beschreiben die Krankheit selbst Beschreiben das Krankheitserleben, das heißt, wie sich ein Mensch verhält, wenn er/sie erkrankt, [sowie die Auswirkungen der Krankheit auf die Lebens- / Alltagsgestaltung]

Beschreiben Krankheiten und begründen medizinische Behandlungen

Beschreiben das Pflegebedürfnis sowie das Bedürfnis an Gesundheitsförderung und begründen pflegerische Maßnahmen (Pflegebedarf) im eigenverantwortlichen pflegerischen Handlungsbereich

Betreffen den Patienten als

Einzelperson Beschreiben und berücksichtigen neben den Betroffenen auch die Familie oder Gemeinschaften als Funktionseinheit (z. B. Familienprozess, verändert;

Coping der Familie, beeinträchtigt) Beziehen sich auf patho-

physiologische Veränderungen im Körper, meistens ohne Berücksichtigung psychosozialer Faktoren und Auswirkungen

Beziehen sich auf das Verhalten des Betroffenen und auf die physiologischen, psychischen und sozialen Reaktionen auf Gesundheitsprobleme oder Lebensprozesse

Fallen in die rechtliche Zuständigkeit der Ärzte, der medizinischen Arbeit

Fallen in die rechtliche Zuständigkeit der Pflege, der pflegerischen Arbeit

Quelle: In Anlehnung an Stefan, Allmer, Schalek et al.: POP –PraxisOrientierte Pflegediagnostik. Pflegediagnosen –Ziele –Maßnahmen. Springer, 20132. S.6

6-stufiges Pflegeprozessmodell

Pflege- anam- nese

Pflege- diagnose

Pflegeziele festlegen Pflege-

visite Fall- besprechung

Assess- ment

Probleme Ressourcen

erkennen Informationen

sammeln

Pflege- diagnostischer Prozess

Maßnahmen planen

Quelle: iStockphoto

Wirkung beurteilen

Maßnahmen durchführen

https://informme.org.au/Guidelines/Clinical-Guidelines-for-Stroke-Management-2017

Clinical Guidelines for Stroke Management 2017 (Australian)

28

• Das Fachpersonal sollte den Prozess der Zielfestlegung einleiten und die Betroffenen und ihre Familien und Betreuer während des gesamten Prozesses einbeziehen. Die Ziele für die Genesung sollten klientenzentriert sein, klar kommuniziert und dokumentiert werden, so dass sowohl die Betroffenen als auch die anderen Mitglieder des Rehabilitationsteams sich der gesetzten Ziele bewusst sind. (Sugavanam et al. 2013 [32]; Taylor et al. 2012 [33])

• Die Ziele sollten in Zusammenarbeit mit dem Betroffenen und seiner Familie/Pflegeperson festgelegt werden und sollten klar definiert, spezifisch und herausfordernd sein. Sie sollten regelmäßig überprüft und aktualisiert werden.

(Sugavanam et al. 2013 [32]; Taylor et al. 2012 [33])

Starke Empfehlung

Entscheidungsfindungsprozess Pflege

Rolle

Pflegeassessment- instrumente/

-verfahren Nicht-Instrumenten

gestütztes Assessment/

Pflegeanamnese Pflegeassessment

Intuition, implizites Wissen der Pflegeperson

Pflege- diagnose

Konsen- tierte Zielsetzung

Maßnahmen- planung und Durch- führung

Pflege- ergebnis Einflussfaktor: Patient/Bewohner - Komplexität des Falls

- Partizipation des Patienten/Bewohners

Einflussfaktoren:

Pflege: Motivation, Kompetenz, Priorisierung Situation: Konkurrierende Anforderungen, Ressourcen Organisation: Routinen, Verantwortlichkeiten…

Abb. Wieteck in Anlehnung an: Reuschenbach, B. (2011). Zur Relevanz von Pflegeassessmentinstrumenten. In: Reuschenbach, B. & Mahler, C.: Handbuch pflegebezogener Assessmentmethoden. Bern: Huber, S. 51

24 25

26 27

28 29

(3)

Herausforderung – pflegerisches Diagnostizieren!

•Sehen, hören, fühlen

•Messen, abgleichen

•Wahrnehmen

•Informationen einholen

Unterschied feststellen

•Bedeutung des Unterschiedes einordnen

•Kontext bestimmen

Verstehen

•Beschreiben/ben ennen der Feststellungen

•Bestimmen einer Einheit, Begriffe zur Benennung finden

Pflegediagnose stellen Beobachten –verstehen –beschreiben/kommunizieren

„Der Wissensstand der Disziplin [Pflege] und die Unterscheidungskompetenz [der Pflegeperson] sind für die Genauigkeit der Pflegediagnose verantwortlich“

Berta Schrems, 2008, S. 18

Pflegefachsprache, Klassifikationssystem der Pflege

Herausforderung – pflegerisches Diagnostizieren!

Informationssammlung Erkennen von Mustern Hypothesenbildung

Hypothesenprüfung Analytisch

erklärender Ansatz Eingrenzung möglicher Deutungsoptionen

Phänomenologischer verstehenderZugang Eingrenzung möglicher

Deutungsoptionen Synthese von

wissensbasierter Analyse und individuellem

Fallverständnis Angemessene u. begründete Pflegediagnose (Einschätzung)

Ziel- und Maßnahmenplanung

Erfahrung und Intuition

Bewusste begründbare Entscheidungen der Pflegenden Einbeziehung der Perspektive des Betroffenen

Ergebnis des diagnostischen Prozesses Aushandlungsprozess mit dem Betroffenen abhängig vom Kontext

Quelle: Eigene Grafik in Anlehnung an Schalek 2007, basierend auf Bräutigam 2003

Erforderliche Kompetenzen der Pflegeperson!

Klinische Entscheidung

über Maßnahmen-

angebote Fachwissen

in der Pflege

Klinische Erfahrung

Critical Thinking

Clinical reasoning

Quelle: Eigene Grafik Wieteck 2016 in Anlehnung an Wilkinson, J. M. (2007). Das Pflegeprozess-Lehrbuch. Bern: Huber

„Kritisches Denken“ –critical thinking

Pflege im DRG-System – Ein Blick in die Zukunft

1

2

Bildquelle Pxhere

3

2 Neue Pflegeausbildung in Deutschland

Pia Wieteck

Bedeutende Gesetzesänderungen und Vorgaben…

Gesetz zur Reform der Pflegeberufe (Pflegeberufegesetz

PflBRefG) Ausbildungs- und Prüfungsverordnung

für die Pflegeberufe (Ausbildungs- und Prüfungsverordnung

PflAPrV) Rahmenpläne der

Fachkommission nach §53 PflBG (Rahmenlehrpläne für

die theoretische und praktische Ausbildung)

Kernaspekte

(Pflegeberufereformgesetz –PflBRefG)

• Die bisher getrennt geregelten Ausbildungszweige (Krankenpflege, Kinder- krankenpflege, Altenpflege) werden künftig in einem Gesetz geregelt.

• Alle Auszubildenden erhalten zwei Jahre eine gemeinsame generalistischausgerichtete Ausbildung, im dritten Jahr kann eine Spezialisierung gewählt werden.

Auszubildende, die ihren Schwerpunkt in der Pflege alter Menschen oder der Versorgung von Kindern und Jugendlichen sehen, können wählen, ob sie –statt die generalistische Ausbildung fortzusetzen –einen gesonderten Abschluss in der Altenpflege oder Gesundheits- und Kinderkrankenpflege erwerben wollen.

Vorbehaltene Tätigkeiten sind in § 4 geregelt. Für den Pflegebereich werden damit erstmals bestimmte berufliche Tätigkeiten, die dem Pflegeberuf nach diesem Gesetz vorbehalten sind, also nur von entsprechend ausgebildetem Personal ausgeführt werden dürfen, geregelt.

• Die Finanzierung der Pflegeausbildung wird neu geregelt. Sie erfolgt einheitlich über Landesfonds und ermöglicht damit bundesweit eine qualitätsgesicherte und wohnortnahe Ausbildung. Durch ein Umlageverfahren werden ausbildende und nicht ausbildende Einrichtungen gleichermaßen zur Finanzierung herangezogen.

Bundesgesetzblatt 2017: Pflegeberufereformgesetz 35

2 Pflegeberufe- gesetz PflBRefG

30 31

32 33

34 35

(4)

Bundesgesetzblatt (2018) Ausbildungs-und Prüfungsverordnung UND Ammende, R et al. (2019) Rahmenlehrpläne…

Kernaspekte

36

Kompetenzorientierung: Orientierung an den Kompetenzenten der PflAPrV

Pflegeprozessverantwortung und vorbehaltene Tätigkeiten:

− „Erhebung und Feststellung des individuellen Pflegebedarfs und der Planung der Pflege“ (§ 4 Abs. 2 Nr. 1 PflBG),

− „Organisation, Gestaltung und Steuerung des Pflegeprozesses“ (§ 4 Abs. 2 Nr. 2 PflBG)

− „Analyse, Evaluation, Sicherung und Entwicklung der Qualität der Pflege“

(§ 4 Abs. 2 Nr. 3 PflBG)

Orientierung an der Situation und den Handlunganlässenfür Pflege:

Handlungsanlässe sprechen den Aufforderungsgehalt von Situationen an. Sie begründen und rechtfertigen die Zuständigkeit der beruflich Pflegenden für die Situation und die Notwendigkeit des Handelns. Als Pflegeanlässe werden sie − sowie dies möglich und sinnvoll ist − anhand von pflegespezifischen Begriffssystemen als Pflegediagnosen oder Pflegephänomene beschrieben.

Ausbildungs- und Prüfungs- verordnung PflAPrV

Rahmenlehrpläne für die theoretische und

praktische Ausbildung

BUNDESGESETZBLATT. 2018. Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für die Pflegeberufe (Pflegeberufe-Ausbildungs- und Prüfungsverordnung PflAPrV). Teil I Nr. 34 ausgegeben am 10.

Oktober 2018. Available: http://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl&jumpTo=bgbl118s1572.pdf [Accessed 26.09.2019].

Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Pflegeberufe (PflAPrV), Anlagen 1-5

37

I. Pflegeprozesse und Pflegediagnostik in akuten und dauerhaften Pflegesituationen verantwortlich planen, organisieren, gestalten, durchführen, steuern und evaluieren

II. Kommunikation und Beratung personen- und situationsorientiert gestalten

III. Intra- und Interprofessionelles Handeln in unterschiedlichen systemischen Kontexten verantwortlich gestalten und mitgestalten IV. Das eigene Handeln auf der Grundlage von Gesetzen, Verordnungen

und ethischen Leitlinien reflektieren und begründen

V. Das eigene Handeln auf der Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen und berufsethischen Werthaltungen und Einstellungen reflektieren und begründen

Kompetenzen für die (Zwischen-) Prüfung

Mikro- ebene

Meso- ebene

Makro- ebene

Kompetenzbegriff

38

Kompetenzbegriff

39

Kompetenz verbindet Wissen, Können und Erfahrung, mit denen komplexe Pflegesituationen bewältigt werden können. Dabei beinhaltet Kompetenz auch eine motivationale Ebene, wie z. B. den Willen und die Ausdauer, ein Problem zu lösen.

• Bewältigung komplexer Handlungssituationen in verschiedenen Kontexten der Pflege mit einem deutlichen Subjekt- und Situationsbezug

• Der Rückgriff auf vorhandene Ressourcen wie z. B. kognitive Fähigkeiten, spezifisches Fachwissen, manuelle Fähigkeiten und Reflexionsfähigkeit

• Die Bereitschaft und Motivation, vorhandene Ressourcen zu aktivieren, also selbstorganisiert zu handeln

• Die Bereitschaft und Motivation, vorhandene Ressourcen verantwortungsvoll nach ethisch-moralischen Grundsätzen und Wertvorstellungen zu nutzen

• Die Nutzung verschiedener Dimensionen von Kompetenz, wie die personale bzw. Selbstkompetenz, Methodenkompetenz, Sach-/Fachkompetenz sowie Sozialkompetenz in der komplexen Handlungssituation

• Die Kompetenzen zeigen sich erst in der Situation der Problemlösung einer komplexen Handlungssituation

(Bonse-Rohmann, Hüntelmann, & Nauerth, 2008; Macke et al., 2016; Olbrich, 2018):

BLOOM, B. S., ENGELHART, M. D., FRUST, E. J., HILL, W. H. & KRATHWOHL, D. R. (eds.) 1976. Taxonomie von Lernzielen im kognitiven Bereich Übersetzt von Eugen Füner und Ralf Horn mit einem Nachwort von Rudolf Messner, Weinheim, Basel: Beltz Verlag.

Bloom‘s Taxonomie kognitiver Lernergebnisse

40

Evaluation/

Entwicklung Synthese

Analyse

Anwenden Verstehen

Wissen Level 1

Level 2 Level 3 Level 4 Level 5 Level 6

Kompetenzzuwachs

Benennt die korrekte Definition/Sachverhalte Kann pflegerische Sachverhalte erklären, einschätzen, wiedergeben Kann Fachwissen auf Handlungssituationen übertragen Kann in Pflegesituationen relevante Aspekte erkennen, wahrnehmen benennen und in einen Zusammenhang bringen Kann beobachtete Reaktionsmuster und eigene Gefühle zusammenführen und sinnvolle Handlungsoptionen ableiten Kann individuelle Handlungsoptionen ableiten, auswählen, begründen und kritisch reflektieren und evaluieren

Bloom‘s Taxonomie affektiver Lernergebnisse

41

Bestimmt sein durch Werte - Verinnerlichung

Wertordnung

Werten/Wertschätzung

Reagieren

Empfangen/

Aufnehmen

In Anlehnung an Kennedy et al., 2006

Level 1 Level 2 Level 3 Level 4 Level 5

Kompetenzzuwachs

Empfangen und die Bereitschaft zur Aufnahme von Informationen Reagiert im Lernprozess aktiv und nimmt mit Interesse am Lernprozess teil Akzeptanz z. B. des Pflegeverständnisses, des Glaubens an Demokratie, von ethischen Grundprinzipien bis hin zur ethischen Reflexion

Aufbau eines eigenen individuellen Wertesystems

Lebt und handelt nach einem Wertesystem in Bezug auf ihre Überzeugungen, Ideen und Einstellungen

36 37

38 39

40 41

(5)

In Anlehnung an: Harrow, A. J. (Ed.). (1972).

42

Kompetenzzuwachs

Blooms‘ Taxonomie – psychomotorische Domäne

Beobachten des Handelns und Kopieren der Handlung

Fähigkeit, Handlungen durchzuführen indem man Instruktionen und Übungskenntnisse verfolgt Kann Handlung/Aktion/Bewegungs- abläufe präzise durchführen Fähigkeit, eine(n) Handlung/Aktion/

Bewegungsablauf zu gliedern, Teilhandlungen sinnvoll zusammen- zuführen und anzupassen

Handlungen/Aktionen/Bewegungsabläufe werden ohne Nachzudenken mit einer Leichtigkeit auf hohem Niveau durchgeführt

Erweiterter Bezugsrahmen des Kompetenzbegriffes nach Macke et al. 2016

43

Stufen des Handelns

Kompetenzsäulen (Bezugspunkte des Handelns) Können Dürfen Wollen Sollen/

Müssen Fachliches

Wissen Zuständig-

keiten Individuelle Wertvorstel- lungen

Gesellschaft- liche Normen Verstehen Nachahmen

Anwenden Handhaben Kompetenz- facetten Analysieren Präzisieren Synthese Zusammen -führen Bewerten Verinner-

lichen Entscheiden Begründen, kritische Reflexion

Pflege im DRG-System – Ein Blick in die Zukunft

44

3

Definition der aktivierend- therapeutischen

Pflege

Daniel

45

Begriffsbestimmung – „aktivierend-therapeutische Pflege“

Der Begriff „therapeutische Pflege“ wird seit den 50er Jahren im Kontext der Pflegetheorien verwendet.

Peplau H. (1952) Interpersonal Relation in Nursing. A Conceptual Frame of Reference for Psychodynamic Nursing. New York: Springer

Travelbee J. (1971) Interpersonal Aspects of Nrusing. (ed.) Philadelphia: F.A. Davis Orem D. (1995) Nursing Concepts of Practice. 5th (ed.) St. Louis a. o. Mosby

„Die Domäne der Pflege befasst sich mit Pflegetherapeutik, um die Bedürfnisse von Menschen nach Gesundheit und Gesundheitspflege zu befriedigen, die Anpassungsfähigkeit zu steigern,

Selbstversorgungsfähigkeiten zu entwickeln und Gesundheit und Wohlbefinden aufrechtzuerhalten und zu fördern.“ (Meleis, 1999, S.

202)

Meleis, A. I.(1999). Pflegetheorie: Gegenstand, Entwicklung und Perspektiven des theoretischen Denkens in der Pflege. Bern: Huber.

„Levine (1967) und Orem (1971) legten Richtlinien für

pflegetherapeutisches Handeln vor, welche die Integrität des Menschen bewahren, die Psychologie berücksichtigen, die Einbindung in die Gesellschaft [Teilhabe und Partizipation] kurz, die ganze Person.“

(Meleis, 1999, S. 68) 3

Begriffsbestimmung – „aktivierend-therapeutische Pflege“

46

2015 schreiben die Autoren Lautenschläger S. & Wallesch C.W.:

Eine Theorie der therapeutischen Pflege existiert nur in Ansätzen.

Daher müssen die für die neurologische Frührehabilitation [und auch anderen Pflegeempfänger]

geforderten therapeutischen Leistungen der Pflege über Kataloge definiert werden.“

Lautenschläger, S. & Wallesch, C. W.(2015).

Leistungskataloge der aktivierend-therapeutischen Pflege in der neurologischen Frührehabilitation. Rehabilitation, 54(01), pp. 30-37. doi: 10.1055/s-0034-1384593

3

47

Begriffsbestimmung – „aktivierende Pflege“

„Aktivierende Pflege“ – „Hilfe zur Selbsthilfe“

Indikation: Patient/-innen mit einem Unterstützungs- und Pflegebedarf

Zielsetzungder aktivierenden Pflege sind, die Fein- und Grobmotorik zu schulen, Selbstvertrauen in den eigenen Körper zu festigen, Sinneswahrnehmung zu stärken und die geistigen Fähigkeiten anzuregen (Roes 2009, 17)

Pflegehandlungengehen über die „allgemeine“ und „spezielle“ Pflege hinaus und bieten Handlungs- und Teilnahmemöglichkeiten, welche aktives Handeln und Selbstständigkeit unterstützen/fördern.

• Emotionale, geistige und soziale Fähigkeiten werden gezielt gefördert und aktiviert.

• Aktivierende Pflege kann als Beziehungsprozess mit zielgerichteten aktivierend-trainierenden Aktivitäten verstanden werden (BVG 2009, 1).

• Noch vorhandene Fähigkeiten werden gefördert, damit diese erhalten bleiben, verloren gegangene werden reaktiviert und/oder kompensiert (BMG 2016).

3

42 43

44 45

46 47

(6)

48

Begriffsbestimmung – „aktivierend-therapeutische Pflege“

Im Elzacher Leistungskatalog zur therapeutischen Pflege in der neurologischen Frührehabilitation:

„Grundsätzlich wird der Patient in allen Verrichtungen aktiv einbezogen, wobei sich Art und Umfang nach den jeweiligen Ressourcen/Fähigkeiten sowie den Beeinträchtigungen richten. Selbsthilfetraining zur Anbahnung der Selbstpflegefähigkeit findet auch durch die therapeutische Gestaltung von Alltagssituationen (Körperpflege, Anziehen, Nahrungsaufnahme, Mobilisation usw.) statt.“(Himaj et al., 2011, S. 97).

Dieser Anspruch lässt sich eigentlich nur durch die systematische Realisierung eines pflegetherapeutischen Prozesses umsetzen.

3 Konzept der aktivierend-therapeutischen Pflege in der

Geriatrie (ATP-G)

49 Quelle: Acklau,

S. et al.(2016).

Aktivierend- Therapeutische Pflege in der Geriatrie:

Evaluation eines Praxiskonzepts.

Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, 49(7), pp. 612-618, Seite 617

3

Begriffsbestimmung – „aktivierend-therapeutische Pflege“

50

Pflegekräfte handeln therapeutisch, wenn:

1. die Pflege auf das Erreichen einer bestmöglichen Teilhabe am Leben in der Gesellschaft abzielt (Einstellung und Haltung zur Rehabilitation);

2. Pflegeempfänger patientenorientiert versorgt, ihre Fähigkeiten erkannt und in Alltagskompetenzen trainiert werden;

3. Pflegekräfte gemeinsam mit allen Berufsgruppen im therapeutischen Team zielorientiert handeln; zielgerichtet beobachten, wahrnehmen und kommunizieren;

4. basierend auf den formulierten Zielen geeignete Pflegeinterventionen auswählen;

5. Behandlungsziele, ihre individuellen Handlungen und Behandlungsergebnisse im therapeutischen Team reflektieren, evaluieren und Entscheidungen treffen.

Lautenschläger, S. et al.(2016). Übertragbarkeit der Theorie „Therapeutische Pflege in der neurologischen (Früh-)Rehabilitation“ in die pflegerische Versorgungspraxis –Eine Fallstudie. Rehabilitation(EFirst). doi: 10.1055/s-0043- 106727

3

Pflegeassessment- instrumente/

-verfahren Nicht-Instrumenten

gestütztes Assessment/

Pflegeanamnese Pflegeassessment

Pflege- diagnose

Konsen- tierte Zielsetzung

Maßnahmen- planung und Durch- führung

Pflege- ergebnis Einflussfaktor: Beziehungsarbeit mit Patienten und Angehörigen - Beziehungsgestaltung als wechselseitiges Bündnis

- Partizipation des Patienten/Begleitung, Beratung von Angehörigen - Anamnese/Assessment als Instrument des Beziehungsprozesses

Einflussfaktoren: Interprofessionalität

- Interdisziplinäre Fallkonferenzen und Harmonisierung der Zielsetzungen

Abb. Wieteck in Anlehnung an: Reuschenbach, B. (2011). Zur Relevanz von Pflegeassessmentinstrumenten. In: Reuschenbach, B. & Mahler, C.:

Handbuch pflegebezogener Assessmentmethoden. Bern: Huber, S. 51

Übertragung des Konzeptes der „aktivierend- therapeutischen Pflege“ in die Akutpflege

Kompromissbereitschaft bei der Zielvereinbarung

• Im Fokus pflegerischer Zielformulierungen steht der „Ausgangszustand“ und häusliche Lebenssituation

• …

• Erhalt der Selbstpflegefähigkeit und alltagsorientiertes Training

• Stärkung der krankheitsbezogenen Adhärenz und des Empowerments

• Förderung der sozialen Teilhabe

Förderung der körperlichen Funktionalität und damit eine Verbesserung der physischen Gesundheit

Erhalt von Alltagsaktivitäten 3

„Aktivierend-therapeutische Pflege“ im Kontext Geriatrie (Konzept ATP-G)

3

Bobath- Konzept (nach Bertha und Carel Bobath) Pflegemodell n. Monika Krohwinkel

Aktivitäten und existentielle Erfahrungen des Lebens (ABEDL)

Aktivierend-therapeutische Pflege in der Geriatrie (ATP-G)

= rehabilitativ fördernde

Prozesspflege = Interdisziplinäres therapeutisches Bewegungskonzept

Wiedererlangen von Alltagskompetenzen

Eigenaktivität fördern und Erhalten

Verbesserung der Haltungskontrolle

Förderung der Körper- bzw. Eigenwahrnehmung Hausinternes aktivierend-therapeutisches Pflegekonzept der Medizinisch-Geriatrischen Klinik am Albertinen- Haus/ Albertinen-Krankenhaus

„Aktivierend-therapeutische Pflege“ im interdisziplinären Behandlungsteam

3

Der Mensch als bio-psycho-soziale Einheit im Kontext aktivierend-therapeutischer Pflege und interdisziplinärer Versorgung

ATP Soziale Umwelt

48 49

50 51

52 53

(7)

„Aktivierend-therapeutische Pflege“ im interdisziplinären Behandlungsteam

3

Der Mensch als bio-psycho-soziale Einheit im Kontext aktivierend-therapeutischer Pflege und interdisziplinärer Versorgung

Ergotherapie Physikalische

Therapie

Ehrenamtliche

Ärztlicher Dienst

Neuropsychologie Ernährungsberatung Seelsorge Sozialdienst

Logopädie Physiotherapie

ATP Soziale Umwelt Gemeinsames Fall- und

Fachverständnis

• interdisziplinäre Kommunikationsstrukturen zur Planung, Evaluation und Modifikation individueller Therapiemaßnahmen/ Ziele

• organisatorische

Rahmenbedingungen, wie gelebte Pflege- und Versorgungskonzepte und spezifische Hilfsmittel

• Teambuilding: Förderung gemeinsamer Identität und Zielstellung

• spezifische Qualifizierung im interdisziplinären Team

Anlässe für eine „aktivierend-therapeutische Pflege“

55 Quelle: Mit freundlicher Genehmigung des Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil

Quelle: Buchholz u. Schürenberg (2005: 243)

Schluck- störungen Inkontinenz

Selbstfür- sorgedfizit

Einge- schränkte Kognition Körperliche

Einschränk ungen

Beein- trächtigte Teilhabe, Kommuni- kation 3

Therapeutische Konzepte abhängig von der Bedürfnislage gezielt einsetzen

56

Basale Stimulation (Bienstein, C. & Fröhlich, A. 2012)

Gespürte Interaktionstherapie nach Affolter (Affolter, F. et al. 2009)

Bobath-Konzeptheute (Friedhoff, M. & Schieberle, D. 2014)

F.O.T.T. - Therapie des fazio-oralen Traktes (Gratz, C. 2001)

Kinästhetik (Hatch, F. & Maietta, L.)

Quinn, T. J. et al. (2009). Evidence-based stroke rehabilitation: an expanded guidance document from the european stroke organisation (ESO) guidelines for management of ischaemic stroke and transient ischaemic attack 2008. J Rehabil Med, 41(2), pp. 99-111. doi: 10.2340/16501977-0301

3

Pflege im DRG-System –

Ein Blick in die Zukunft

57 Bildquelle: VSRao auf Pixabay

Krankheitsbild Schlaganfall 4

Pia

Erweiterter Bezugsrahmen des Kompetenzbegriffes nach Macke et al. 2016

58

Stufen des Handelns

Kompetenzsäulen (Bezugspunkte des Handelns) Können Dürfen Wollen Sollen/

Müssen Fachliches

Wissen

Zuständig- keiten

Individuelle Wertvorstel- lungen

Gesellschaft- liche Normen Verstehen Nachahmen

Anwenden Handhaben Analysieren Präzisieren Synthese Zusammen-

führen Bewerten Verinner-

lichen Entscheiden Begründen, kritische Reflexion

4

…kann die verschiedenen Symptome des Patienten nach einem Schlaganfall erkennen und

Zusammenhänge begründen Übernimmt die Verantwortung, alle

relevanten Informationen für den pflegediagnostischen Prozess

systematisch zu erheben…

…kann Präventivmaßnahmen

ableiten und Patientenspezifisch

anwenden

• Inzidenz

• Ca. 270.000 Menschen erleiden pro Jahr einen Schlaganfall

• Davon sind ca. 80-85% ein ischämischer Schlaganfall

• Hämorrhagischer Schlaganfall durch intrazerebrale Blutung ca.

10-15% und Subarachnoidalblutung ca. 5%

• Behinderungen nach einem Schlaganfall

In Deutschland haben ca. 700.000 tausend Menschen eine Behinderung in Folge eines Schlaganfalls

Epidemiologie - Deutschland

59

4

54 55

56 57

58 59

(8)

60

Fallvorstellung

–Risikofaktoren von Frau Schneewittchen

Einzelarbeit

• Bitte lesen Sie die Vorgeschichte von Frau Schneewittchen.

• Welche Risikofaktoren für die Entstehung eines Schlaganfalles können Sie bei Frau Schneewittchen erkennen?

• Welche Risikofaktoren gibt es darüber hinaus?

Bildquelle: Benjamin Balazs auf Pixabay

4

61

Fallvorstellung

–Risikofaktoren von Frau Schneewittchen

Vorgeschichte:

• Geschäftsführerin eines kleinen Familienunternehmens bei schlechter Auftragslage

• Berichtet über Stress

• Seit längerem Bluthochdruck

• Präadipositas mit einem BMI von 28,7

• Alter 59

• Hyperlipidämie

• Bewegungsarmer Lebensstil

Bildquelle: Benjamin Balazs auf Pixabay

4

Bildquelle: Pixaby von Peggy und Marco Lachmann-Anke auf Pixabay

Risikofaktoren – Ansätze für Prävention

62

Arterielle Hypertonie

Vorhofflimmern

Diabetes mellitus

Bewegungsarmer Lebensstil

Adipositas

Stenose d. A.

carotis interna

Alkoholmiss- brauch

Rauchen

Hyperlipidämie

Polyglobulie Alter, Geschlecht 4

• Hochdruck

• Schwäche, Lähmungserscheinung auf einer Körperhälfte

• Halbseitige Gesichtslähmung

• Starke Kopfschmerzen, Migräne

• Plötzlicher Schwindel

• Müdigkeit, Verwirrtheit, Desorientierung, Erschöpfung

• Sehstörungen

• Sprechstörung, Sprachstörungen

• Nackensteife oder Schulterschmerzen

• Kopf- und Blickwendung zum Herd

Frühzeichen

63

4

a) Hemiparese/-plegie rechts b) Beeinträchtigung/Verlust der Sprache c) Verlust der Rechenfähigkeit

Grobe Orientierung zu den Symptomen

64

Symptome bei linksseitigem Infarkt

a) Hemiparese/-plegie links b) Orientierungsstörungen c) Gesichtsfeldausfälle d) Neglect

e) Veränderung der Persönlichkeit (affektive Nivellierung) f) Risiko für Depression

Symptome bei rechtsseitigem Schlaganfall 4

Eigene Zeichnung

Gehirnschäden nach betroffener Gehirnregion

65 Scheitellappen

Schläfenlappen

Rückenmark

z.B. Armlähmung auf der gegenüber- liegenden Seite

Broca-Aphasie Wernicke-

Aphasie

Harninkontinenz

Geräusche interpretieren Gegenstände

optisch erkennen Verleugnen des Körpers, räumliche

Organisation

Stammhirn Stirnlappen Hinterhaupt-

lappen

Motorisches ArealSensibles Areal 4

Kleinhirn

60 61

62 63

64 65

(9)

Sensorische- und motorische Cortex

66 Bildquelle: Gemeinfrei https://anthrowiki.at/Datei:Motorischer_Cortex.png;

https://anthrowiki.at/Datei:Somatosensorischer_Cortex.pngmit eigener Koloration

4

Motorische Funktionsprüfung in Anlehnung an

das British Medical Research Council

67

Kraftgrad Definition 0 keine Muskelkontraktion

1 schwache Kontraktion ohne Bewegungseffekt

2 aktive Bewegung

2–3 aktive Bewegung gegen die Schwerkraft über < 50 % des passiv möglichen Bewegungsumfangs

3 aktive Bewegung gegen die Schwerkraft über > 50 % des passiv möglichen Bewegungsumfangs

3–4 aktive Bewegung gegen die Schwerkraft und gegen Widerstand über < 50 % des passiv möglichen Bewegungsumfangs

4 aktive Bewegung gegen die Schwerkraft und gegen Widerstand über > 50 % des passiv möglichen Bewegungsumfangs

4–5 aktive Bewegung gegen die Schwerkraft und gegen starken Wi- derstand über den gesamten Bewegungsumfang, aber geringer verglichen mit der Gegenseite

5 normale Kraft

4

• Akutphase

• Erholungsphase

• Stabile Phase

Phasengerechte Pflege und Therapie

68

4

a. Kardiale Komplikationen: 17-20% der Patienten mit akutem ischämischen Schlaganfall entwickeln nach dem Ereignis klinisch relevante kardiale Komplikationen (Häusler et al. 2015)

b. Dysphagie: In der Akutphase des Schlaganfalls weisen 40–50% der Patienten eine Schluckstörung auf und in der chronischen Phase 6 Monate nach Insult sinkt die Prävalenz auf 10-25% (Smithard et al. 1997) c. Pneumonie: Aspirationsbedingt oder infolge einer Immundepression d. Obstipation: Prävalenz ca. 60% der Patienten

e. Stuhlinkontinenz: 40% in der Akutphase und im Verlauf ca. 10-20%

(Harari et al. 2003, Chughtai et al. 2019, Quinn et al. 2009).

f. Metabolismus, Gewichtsmanagement und Sarkopenie, Gewichtsverlust als Resultat einer globalen katabolen Überaktivität und negativer kalorischen Sticksotffbalance. (Häusler et a. 2015), Risiko der Mangelernährung (Quinn et al. 2009)

g. Harninkontinenz: Harnverhalt, Dranginkontinenz…

h. Schmerzen: In der Schulter (Quinn et al. 2009).

i. Stürzenach einem Schlaganfall sind häufig (Quinn et al. 2009)

Komplikationen und Folgeerkrankungen nach Schlaganfall

69

4

Die Aufzweigungen des Hauptstammes der A. ceribri media variieren, daher können die klinischen Symptome bei einem akuten ischämischen Schlaganfall variieren. (Riedel 2011)

Häufige Symptome (bei Rechtshändern):

• Brachiofazial betonte kontralaterale Hemiparese

• Hemihypästhesie

• Hemianopsie

• Aphasie, (linksseitig)

• Apraxie (linksseitig)

• Neglect (rechtsseitig)

• Kopf- und Blickwendung zum Herd (bei großen Infarkten)

(Riedel 2001; Goldberg, G. 2006)

Verschluss der Arteria ceribri media

70

4

Pflege im DRG-System –

Ein Blick in die Zukunft

Pflegediagnosen bei Frau Schneewittchen erarbeiten

71

5

Pia + Daniel

66 67

68 69

70 71

(10)

Bestandteile einer Pflegediagnose

Eine Pflegediagnose besteht aus drei essenziellen Elementen, die auch als PÄS-Schema bezeichnet werden.

PGesundheitliches Problem (Pflegeproblem)

ÄÄtiologie, Ursachen und beeinflussende Faktoren

SDefinierende Merkmale, Cluster von Kennzeichen und/oder Symptome

R Ressourcen

Beispiel für eine aktuelle Pflegediagnose: Frei formuliert nach der PÄS-Struktur

Pflegeproblem:

Selbstfürsorgedefizit Körperwaschung

Ursache:

Infolge einer Hemiplegie

Kennzeichen:

Unfähigkeit, das Bad selbstständig aufzusuchen, den Körper zu waschen.

„Pflegediagnosen können frei nach Regeln theoriegeleitet oder nach einem Pflegeklassifikationssystem formuliert werden!“

5

Anleitung zur Erstellung eins Concept Maps

73

Das Erstellen von Concept Maps bedarf der Berücksichtigung lediglich dreier Regeln, die leicht zu erlernen sind:

A) Knotensollten aus einzelnen Begriffen (Substantive, Adjektive) bestehen (Es sind auch Kombinationen, Halbsätze erlaubt) B) Begriffe bzw. Knotenwerden durch Pfeile

verbunden um Zusammenhänge zwischen den Begriffen zu verdeutlichen. Dabei wird jeweils in Pfeilrichtung „gelesen“.

C) Pfeilewerden mit Verben bzw. Präpositionen beschriftet.

Schluckstörung

Nahrungsauf- nahme erschwert

Körpergewicht beeinflusst 5

Verschiedene Arten von Verbindungen beim Concept map

74

Beeinträchtigtes Schlucken bei

Hr. Maier

verschluckt sich bei Flüssigkeiten

gekennzeichnet durch…

Eigenschaft/Merkmal

Schlaganfall

führt zu, Ursache von Ursache/Folge

BMI 18,3

führt zu Ursache/Folge

war starker Raucher

Steht in Verbindung mit assoziierte

Bedingungen Hustenanfälle

bewirkt Ursache/Folge

Verbindungen können sein:

Vergleich: wie, ähnlich zu

Teil-Ganzes: von, gehört zu

Eigenschaften:

bedeutet, ist, besteht aus

Bedingungen:

wenn, damit, steht in Verbindung mit

Folge/Ursache:

weil, führt zu

Zweck: um zu, bewirkt

Beispiel

5

Arbeitsauftrag – Pflegediagnosen von Fr.

Schneewittchen

Aufgabe:

1. Bitte lesen Sie die Fallgeschichte von Frau Schneewittchen durch.

1. Diskutieren Sie alle relevanten Information über Frau Schneewittchen, die bereits vorbereitet wurden. (15 Min.)

2. Sortieren Sie die Karten thematisch in dem Sie diese Themenbezogen farblich markieren

3. Kopieren Sie alle Kärtchen eines Themas (z.B. Körperpflege/Kleiden) auf eine eigene PPT-Seite und stellen Sie Verbindungen zwischen den Karten her. Wie am Beispiel Kommunikation gezeigt. Sie können gerne Kärtchen mehrfach verwenden.

4. Entwickeln Sie basierend auf Ihren Erkenntnissen Pflegediagnosen in der PAS- Struktur (20 Min.); denken Sie ggf. auch an Risikopflegediagnosen 5

1. Schritt: Sammlung aller Informationen

5

2. Schritt: Sortieren und pflegediagnostische

Aussagen entwickeln

77

Ja..Garten..S ohn..und…Pfl aumen pflücken

5

Frau Sommer

72 73

74 75

76 77

(11)

2. Schritt: Sortieren und pflegediagnostische Aussagen entwickeln

78

Ja..Garten..

Sohn..und…

Pflaumen pflücken Selbstfür-

sorgedefizit Inkontinenz und

Toiletten- benutzung

Beeinträchtigte Mobilität….und

Risiken

Beeinträchtigte Nahrungs- aufnahme und Schluckstörung

Beeinträchtigte Selbstfürsorge Waschen u.

Kleiden…

Beeinträchtigte Kommunikation, Zukunftsplanung, Anpassung…

5

Concept Map

Fazialisparese beeinträchtigte mundgerechte Vorbereitung der

Nahrung Muss oft

nachschlucken

husten nach mehreren Bissen

Flüssigkeit läuft aus dem Mundwinkel bestreicht ihr

Brötchen bevor sie dieses aufschneidet

Hemiplegie

Druckgefühl hinter dem Sternum nach Aufnahme fester

Nahrung

Inkompletter Lippenschluss Ösophagus-

motilitätsstörung

Schlaganfalls

Beeinträchtigtes Schlucken

schluckt Speichel zuverlässig schluckt Speichel

zuverlässig

beeinträchtigte Bewegungsplanung

folge führt zu

folge

folge folge

Ursache

aber, Ressource

folge folge

verursacht folge kompensiert durch

gekennzeichnet durch

kompensiert durch verursacht

verursacht

5

80

Identifizieren Sie bedeutsame Hinweise, Merkmale, Kennzeichen von Frau S. im Kontext der

Kommunikation

5

Apoplex

Fazialisparese

Sprachverständnis ist vorhanden

Aufmerksamkeitspanne ist reduziert mit Tendenz der Zunahme

Telegrammstil beim Sprechen, z.B. „ja…Garten…Sohn und

…Schwiegertochter…gestern…bericht en Pflaumen pflücken“

Motorische Aphasie (med. Diagnose) gekennzeichnet durch

Ursache für verursacht durch

Beeinträchtigte Kommunikation

Steht in Verbindung mit

gekennzeichnet durch

Kommunikation ist mühsam

Steht in Verbindung mit

Steht in Verbindung mit Steht in

Verbindung mit

veränderte Mimik Steht in Verbindung mit

3. Schritt: Pflegediagnose formulieren

Beispiel:Beeinträchtigte Kommunikation

81 Ja..Garten..

Sohn..und…

Pflaumen pflücken

Frau Schneewittchen ist aufgrund einer Broca-Aphasie (motorische Aphasie) in der verbalen Kommunikation beeinträchtigt ENP-Pflegediagnose 3.0:

Definition:

Beeinträchtigte Fähigkeit, sich aufgrund einer nach abgeschlossenem Spracherwerb erworbenen, zentral bedingten Störung der Sprachproduktion (Sprachstörung) mit verlangsamter mühsamer Wortbildung bei dem Fehlen grammatischer Strukturen im Satzbau als Leitsymptom (Agrammatismus), aktiv mit gesprochenen Worten auszudrücken.

Kennzeichen

Ursachen

• Stark ausgeprägter Agrammatismus

• Erhöhte Sprechanstrengung

• Stark stockender Sprachfluss

• Apoplektischer Insult

Wieteck, P. (Ed.). (2020). ENP-Praxisleitlinien: Pflegediagnosen, Pflegeziele und Pflegemaßnahmen. Kassel: RECOM GmbH.

5

Was ist ENP?

ENPsteht für European Nursing care Pathways

ENP ist ein wissenschaftlich entwickeltes Pflegeklassifikationssystem mit

•ENP-Pflegediagnosen

•ENP-Zielen

•ENP-Interventionen (mit Zeitwerten)

•…

ENP verbindet die Elemente Pflegediagnose, -ziele und -maßnahmen zu einer evidenz- basierten bzw. Best-Practice-Praxisleitlinie

Wieteck, P. (Ed.). (2020). ENP-Praxisleitlinien: Pflegediagnosen, Pflegeziele und Pflegemaßnahmen. Kassel: RECOM GmbH.

5

Unser Anspruch

„praxisnahe Theorien“

evidenzbasiert, mind.

„Best Practice“

ENP-Pflegefachwissen in der Struktur einer Praxisleitlinie oder als „praxisnahe Theorie“

Kategorie:

Selbstfürsorgedefizit Körperwaschung

Pflegediagnose: A Pflegediagnose: B Pflegediagnose: C Pflegediagnose: D

Kategorie:

Körperwaschung durchführen

Pflegemaßnahme: 1 Pflegemaßnahme: 2 Pflegemaßnahme: 3 Pflegemaßnahme: 4 Pflegemaßnahme: 5 - 54

5

78 79

80 81

82 83

(12)

ENP-Praxisleitlinien oder auch „pflegediagnosenbezogene Behandlungspfade“

Pflegediagnose A Pflegeziele Pflegemaßnahmen 33

Kennzeichen Ursachen Ressourcen

Skalierung Detailinterventionen Ortsangaben

Hilfsmittel

Pflegemaßnahmen 2 Detailinterventionen Ortsangaben

Hilfsmittel Pflegeziele

Skalierung

Pflegemaßnahmen 12 Pflegeziele

Skalierung

Zeitwerte

PPR-Werte Index

IDEA, BAss,

Assessments ICD-10

OPS

5

ENP Pflegediagnose präkombiniert

+

oder

- Pflegediagnose

Kennzeichen/Symptome Ursachen/Ätiologie Pflegeproblem

Beeinträchtigte Wundheilung Diabetisches Fußsyndrom

Der Patient hat ein diabetisches Fußsyndrom (DFS), es besteht eine erschwerte Wundheilung 5

3. Schritt: Pflegediagnose formulieren

Beispiel:Beeinträchtigte Kommunikation

86 Ja..Garten..

Sohn..und…

Pflaumen pflücken

Beeinträchtigte verbale Kommunikation NANDA-I 2018-2020

Definition:

Verminderte, verzögerte oder fehlende Fähigkeit, ein System von Zeichen zu empfangen, zu verarbeiten, weiterzugeben und/oder zu nutzen.

Bestimmende Merkmale

Beeinflussende Faktoren

• Schwierigkeit beim Sprechen

• Schwierigkeit, Sätze zu formulieren

• Beeinträchtigung des zentralen Nervensystems

NANDA-International. (2018). NANDA I Pflegediagnosen Definitionen und Klassifikation 2018 -2020. Kassel: RECOM Verlag.

Risikopopulationen Assoziierte Bedingungen 5

NANDA-International. (2018). NANDA I Pflegediagnosen Definitionen und Klassifikation 2018 -2020. Kassel: RECOM Verlag.

Was ist NANDA-I 2018-2020?

87

NANDA-Isteht für North American Nursing Diagnosis Association

International

NANDA-I ist ein wissenschaftlich entwickeltes Pflegeklassifikationssystem von Pflegediagnosen

5

3. Schritt: Pflegediagnose formulieren

Beispiel: Risiko eines Sturzes

88

Frau Schneewittchen hat ein Sturzrisiko

ENP-Pflegediagnose 3.0:

Definition:

Es besteht die Gefahr einer plötzlichen,

unbeabsichtigten Veränderung der Körperposition auf den Boden oder andere niedrigere Flächen.

Kennzeichen

Ursachen

• Beobachtbare Gangunsicherheit

• Polymedikation

• Aufmerksamkeitsdefizit

• Inkontinenz

• Motorischer Verlust oder Schwäche bei neurologischer Störung

• Beeinträchtigte Gehfähigkeit (Gangveränderung) Wieteck, P. (Ed.). (2020). ENP-Praxisleitlinien: Pflegediagnosen, Pflegeziele und Pflegemaßnahmen. Kassel: RECOM GmbH.

Beeinträchtigte Mobilität….und

Risiken

5

Arbeitsblatt: ENP-Interventionen mit Evidenzlevel …

ENP-Interventionen Risiko-

faktoren

5

84 85

86 87

88 89

(13)

3. Schritt: Pflegediagnose formulieren

Beispiel: Risiko eines Sturzes

5

3. Schritt: Pflegediagnose formulieren

Beispiel:Risiko eines Sturzes

91

Risiko eines Sturzes NANDA-I 2018-2020

Definition:

Erhöhte Anfälligkeit gegenüber Stürzen, die zu körperlichen Schäden führen

und die Gesundheit beeinträchtigen könnten.

Risikofaktoren

• Abnahme der Muskelkraft der unteren Extremität

• Gangunsicherheit

• Inkontinenz

• Harndrang

NANDA-International. (2018). NANDA I Pflegediagnosen Definitionen und Klassifikation 2018 -2020. Kassel: RECOM Verlag.

Assoziierte Bedingungen

• Defizite der Tiefensensibilität Beeinträchtigte

Mobilität….und Risiken

5

3. Schritt: Pflegediagnose formulieren

Beispiel: Anpassungsfähigkeit

92

Frau Schneewittchen ist in der Fähigkeit beeinträchtigt, sich an den veränderten Gesundheitszustand anzupassen

ENP-Pflegediagnose 3.0:

Definition:

Eingeschränkte oder fehlende Fähigkeit, aufgrund einessich ändernden Zustandes des körperlichen, seelischen und/oder sozialen Wohlbefindens, eine Balance zwischen den individuellen Bedürfnissen, Kompetenzen, Erwartungen und Zielen sowie den veränderungsspezifischen, an das Individuum gestellten Ansprüchen und angebotenen Möglichkeiten herzustellen.

Kennzeichen

Ursachen

• Reagiert gereizt

• Kann für sich keine (Lebens-) Perspektiven formulieren

• Äußert Gefühle wie Angst, Furcht und Ärger

Wieteck, P. (Ed.). (2020). ENP-Praxisleitlinien: Pflegediagnosen, Pflegeziele und Pflegemaßnahmen. Kassel: RECOM GmbH.

• Wahrgenommene Machtlosigkeit

• …

5

3. Schritt: Pflegediagnose formulieren

Beispiel: Anpassungsfähigkeit

93

Machtlosigkeit NANDA-I 2018-2020

Definition:

Wahrnehmung eines Mangels an Kontrolle über eine Situation, einschließlich der bewussten Wahrnehmung, dass die eigenen Handlungen keine signifikante

Wirkung auf das Ergebnis haben.

Bestimmende Merkmale

NANDA-International. (2018). NANDA I Pflegediagnosen Definitionen und Klassifikation 2018 -2020. Kassel: RECOM Verlag.

Beeinflussende Faktoren

• Angst

• Frustration darüber, nicht in der Lage zu sein, frühere Aktivitäten auszuführen

Assoziierte Bedingungen

• Krankheit 5

Weitere mögliche Pflegediagnose….

94

Frau Schneewittchen …

• ist in der Transferfähigkeit beeinträchtigt

• ist in der Fähigkeit, selbstständig einen Positionswechsel im Bett durchzuführen, beeinträchtigt

• ist in der Gehfähigkeit beeinträchtigt

• hat ein Dekubitusrisiko

• hat das Risiko einer Atelektase/Pneumonie

• ist in der Selbstständigkeit bei der Urin-/Stuhlausscheidung beeinträchtigt

• kann sich aufgrund einerHemiplegie/-parese nicht selbstständig waschen

• ist in der selbstständigen Mundpflege beeinträchtigt

• ist beim selbstständigen An-/Auskleiden beeinträchtigt

• ist aufgrund einer eingeschränkten Selbstständigkeit beim Essen/Trinken beeinträchtigt

• hat aufgrund einer Dranginkontinenzein Selbstversorgungsdefizit

• hat eineDysphagie (Schluckstörung)

Unruhezustände… erhöhter Muskeltonus/ Anspannung…

5

Pflegediagnosen mit ENP

74

Frau S. ist in ist in der Fähigkeit, selbstständig einen Positionswechsel im Bett durchzuführen, beeinträchtigt ENP-Pflegediagnose 3.0:

Definition:

Eingeschränkte oder fehlende Fähigkeit, ohne fremde Hilfe Bewegungen im Bett durchzuführen, um einen Lagewechsel zu erreichen.

Kennzeichen

Ursachen

•Beeinträchtigte Fähigkeit, sich von der Seitenlage in Rückenlage zu bringen

•Beeinträchtigte Fähigkeit im Bett nach oben zu rutschen

•Apoplektischer Insult

Wieteck, P. (Ed.). (2020). ENP-Praxisleitlinien:

Pflegediagnosen, Pflegeziele und Pflegemaßnahmen. Kassel: RECOM GmbH.

Pflege- diagnose

5

90 91

92 93

94 95

(14)

Concept Map - Mobilität

96

brachiofaszial betonte kontralaterale Hemiparese re.

Beeinträchtigte Bewegungsplanung

Apoplex

unsicher Gang Knieinstabilität

Beeinträchtigter Transfer

Beeinträchtigtes Gehen Ursache von

Ursache von

Fußheberschwäche Ursache für

Kraftgrad 3/5: Bewegung unter Ausschaltung der Schwerkraft möglich (re. Bein)

Ursache für gekennzeichnet durch

gekennzeichnet durch gekennzeichnet

durch Leicht

eingeschränkte

Sitzfähigkeit gekennzeichnet durch

Apraxie

Sensomotorische Beeinträchtigungen

beeinflusst

gekennzeichnet durch

Ursache für Ursache für

beeinflusst

beeinflusst Ursache für

Folge von Kann sich nicht

selbst aufsetzen gekennzeichnet durch

5

Beeinträchtigte Mobilität

beeinflusst

Pflegediagnosen mit ENP

75

Frau S. ist in der Transferfähigkeit beeinträchtigt ENP-Pflegediagnose 3.0:

Definition:

Eingeschränkte oder fehlende Fähigkeit zur eigenständigen Positionierung vom Liegen oder Sitzen zum Stand und/oder zur Bewegung/zum Rutschen des Körpers von einer Sitz- /Liegefläche zur anderen.

Kennzeichen

Ursachen

•Beeinträchtigte Fähigkeit von liegender Körperposition zum Sitzen zu gelangen

•Hemiparese

•Apoplektischer Insult

Wieteck, P. (Ed.). (2020). ENP-Praxisleitlinien:

Pflegediagnosen, Pflegeziele und Pflegemaßnahmen. Kassel:

RECOM GmbH.

Pflege- diagnose

5

Pflegediagnosen mit ENP

76

Frau S. ist in der Gehfähigkeit beeinträchtigt

ENP-Pflegediagnose 3.0:

Definition:

Eingeschränkte oder fehlende Kompetenz, sich selbstständig schrittweise von einem Ort zum anderen durch das wechselnde, vorwärtsgerichtete Aufsetzen eines Fußes fortzubewegen.

Kennzeichen

Ursachen

•Breitbeiniger unsicherer Gang

•Gangataxie

Wieteck, P. (Ed.). (2020). ENP-Praxisleitlinien:

Pflegediagnosen, Pflegeziele und Pflegemaßnahmen. Kassel:

RECOM GmbH.

Pflege- diagnose

5

Concept map Körperpflege

99

5

Hemiplegie, re.

Arm Kraftgrad 0, Fuß Kraftgrad 2

Beeinträchtigte Bewegungs- /Handlungsplanung

trockene Haut

trockene Mundschleimhaut,

leichte Beläge

Apraxie Vernachlässigt

die mehr betroffene Seite

verursacht

gekennzeichnet durch gekennzeichnet durch

steht im Zusammenhang mit gekennzeichnet

durch

Reihenfolge der Handlungsschritte werden nicht sinnvoll

aneinandergereiht

steht im Zusammen- hang mit

beeinflusst

beeinflusst verursacht verursacht verursacht

Beeinträchtigtes Gleichgewicht

beim Sitzen

Beeinträchtigtes Berührungsempfinden

Apoplex (med. Diagnose)

Selbstfürsorgedefizit Körperpflege/

Kleiden

verursacht eingeschränkte

Sitzfähigkeit steht im

Zusammen- hang mit

Pflegediagnosen mit ENP

76

Frau S. kann sich aufgrund einer Hemiplegie/-parese nicht selbstständig waschen ENP-Pflegediagnose 3.0:

Definition:

Eingeschränkte oder fehlende Fähigkeit, aufgrund einer vollständigen oder inkompletten Lähmung einer Körperhälfte, den ganzen Körper oder Körperteile mit Wasser und/oder geeigneten Pflegeutensilien zu reinigen.

Kennzeichen

Ursachen

•Schlaffe Lähmung auf der betroffenen Seite

•Gleichgewichtsstörung beim Sitzen

•Integriert die betroffene Seite nicht in Bewegungsabläufe

•Ignoriert die betroffene Seite

•Apoplektischer Insult

Wieteck, P. (Ed.). (2020). ENP-Praxisleitlinien:

Pflegediagnosen, Pflegeziele und Pflegemaßnahmen. Kassel:

RECOM GmbH.

Pflege- diagnose

5

Pflege im DRG-System –

Ein Blick in die Zukunft

101

6

Basale Stimulation und die Konzepte im Bereich Körperpflege

Pia

96 97

98 99

100 101

(15)

Etwa 40 % der Schlaganfallpatienten werden bei der Aufnahme als sensorisch defizitär eingeschätzt, wobei in den meisten Fällen Beeinträchtigungen des Tastgefühls, der Propriozeption und der Kinästhetik vorliegen (de Diego et al. 2013).

Empfindungs- oder die Körperwahrnehmung betreffende Defizite können die motorische Erholung negativ beeinflussen (Doyle et al.

2010).

Darüber hinaus ist das Empfinden auch bei adäquater motorischer Erholung für die Sicherheit essentiell, wobei Sekundärkomplikationen wie Wunden, Schürfwunden und Schulter-Hand-Syndrom mit der Beeinträchtigung des Empfindens einhergehen (Doyle et al. 2010).

de Diego, C., Puig, S., & Navarro, X.(2013). A sensorimotor stimulation program for rehabilitation of chronic stroke patients. Restor Neurol Neurosci, 31(4), pp. 361-371. doi: 10.3233/rnn-120250

Doyle, S. et al.(2010). Interventions for sensory impairment in the upper limb after stroke. Cochrane Database Syst Rev(6), pp. Cd006331. doi:

10.1002/14651858.CD006331.pub2

Beeinträchtigte Körperwahrnehmung

102

36

103

Sensorische Defizite: Frau Schneewittchen

• Sensorische Defizite auf der hemiplegischen Seite

Anmerkung: Eine erfolgreiche Bewegung basiert auf einer sensomotorischen Integration. Die Planung und Ausführung willentlicher Bewegung erfordert, dass das Gehirn sensorische Informationen über die Körperposition extrahiert und zukünftige Positionen vorhersagt, indem es eine Vielzahl sensorischer Inputs mit laufender und geplanter motorischer Aktivität integriert.

(Bolognini, N., Russo, C., &

Edwards, D. J. 2016).

Basale Stimulationein sinnvolles Konzept um sensorische Defizite abzubauen.

6

Clinical Guidelines for Stroke Management 2017 (Australian)

104

Bolognini, N., Russo, C., & Edwards, D. J. (2016). The sensory side of post-stroke motor rehabilitation.

Restor Neurol Neurosci, 34(4), pp. 571-586. doi: 10.3233/rnn-150606 Clinical Guidelines for Stroke Management 2017 https://app.magicapp.org/app#/guideline/3973/section/45507 Schwache Empfehlung:

Der Nutzen überwiegt den Schaden für die Mehrheit, aber nicht für alle.

Die Mehrheit der Patienten würde wahrscheinlich diese Option wünschen.

Für Schlaganfallüberlebende mit sensorischem Verlust der oberen Extremität kann ein sensorspezifisches Training durchgeführt werden. (de Diego et al. 2013 [46]; Carey et al. 2011 [48]; Doyle et al. 2010 [49])

6

Kompetenzmatrix in Anwendung

Lernergebnisse im Kontext der Pflege eines Patienten mit Schlaganfall

105

Stufen des Handelns

Kompetenzsäulen (Bezugspunkte des Handelns) Können Dürfen Wollen Sollen/

Müssen Fachliches

Wissen

Zuständig- keiten

Individuelle Wertvorstel- lungen

Gesellschaft- liche Normen Verstehen Nachahmen

Anwenden Handhaben Analysieren Präzisieren Synthese Zusammen-

führen Bewerten Verinner-

lichen Entscheiden Begründen, kritische Reflexion

…kann basierend auf einem Analyse- und Syntheseprozess den pflegeempfänger-

spezifischen Pflegebedarf für Pflegemaßnahmen im Bereich der Basalen

Stimulation benennen und begründen

…versteht die pflegerischen Konzepte der Basalen Stimulation und kann diese erklären 6

…kann sich für indikationsgerechte Pflegemaßnahmen der Basalen Stimulation

entscheiden, diese begründen

Pflegediagnose

106

6

Frau Schneewittchen hat aufgrund einer reduzierten Körperwahrnehmung das Risiko von wahrnehmungsbedingten Komplikationen

Definition:

Es besteht, aufgrund einer verminderten Empfindung, Verarbeitung und Repräsentation der Informationen über den eigenen Körper, seiner Funktion sowie der Stellung, Lage und Bewegung im Raum, die Gefahr von unerwünschten Folgen für den Gesundheitszustand und/oder die Lebensführung, welche in der gestörten/reduzierten Fähigkeit zur Aufnahme und/oder Verarbeitung von Umwelt- und Körperreizen, Sensibilität und Sinnesempfindungen begründet ist.

Pflegediagnose

107

6

Frau Schneewittchen hat aufgrund einer reduzierten Körperwahrnehmung das Risiko von wahrnehmungsbedingten Komplikationen

• Beschreibt Teile der Körperhälfte als Fremdkörper

Kennzeichen:

Ursachen:

Pflege- diagnose

• Hirnschädigung nach Apoplex

Anmerkung:Ca. 40% der Schlaganfallpatienten weisen sensorische Defizite auf, wobei der Tastsinn, die Wahrnehmung der Körperlage und -bewegung beeinträchtigt sein kann (de Diego, Puig, & Navarro, 2013).

102 103

104 105

106 107

(16)

Basale Stimulation

108

2

• Ist ein Wahrnehmungs-, Kommunikations-, und bewegungsspezifisches Konzept

• Entwickelt von Andreas Fröhlich und Christel Bienstein

• Zur Unterstützung von Prozessen der Neuorganisation und Wahrnehmungsförderung

oMenschen mit Demenz

oMenschen mit Apoplexie, Wachkoma, Koma oMenschen mit Behinderungen

oFrühgeborene

oschwere Krankheit oder Unfallfolgen oSterbebegleitung

oPsychische Krankheitsbilder oUnruhige, ängstliche Patienten 3

6

Grundlagen der Basalen Stimulation

109

2

• Teilhabe und Entwicklung

• Sicherheit und Vertrauen

• Die Welt entdecken

• Dialog ohne Worte

• Leben spüren

6

Basale Stimulation

110

2

Basal bedeutet:

zurückgreifen auf die Basis

auf die elementaren Fähigkeiten menschlichen Handelns

um einen Menschen zu erreichen, in Kontakt treten zu können

Stimulation bedeutet:

motivieren, anregen, ermuntern

um mit der Umwelt in Kontakt treten und sich selbst deutlich wahrzunehmen

Basal stimulierende Pflege arbeitet mit positiven Erinnerungsauslösern

6

Basale Stimulation - Konzeptübersicht

111

2

Mensch

Wahrnehmung visuell

Umweltsinn

auditiv

Umweltsinn

oral- gustatorisch/

olfaktorisch

Umweltsinn

taktil-haptisch

Umweltsinn somatisch

Körpersinn

vestibulär

Körpersinn

vibratorisch

Körpersinn die Welt/Umgebung

entdecken

Autonomie und Verantwortung leben/erleben

Beziehung aufnehmen and Begegnung gestalten

die Außenwelt erfahren

Leben erhalten und Entwicklung erfahren

das eigene Leben spüren

Sicherheit erleben

Vertrauen aufbauen den eigenen Rhythmus entwickeln sein Leben selbst

gestalten 6

Basale Stimulation - Konzeptüberlegungen

112

2

Dialog mit dem Patienten über bekannte Elemente, die fest in uns verankert sind über…

Basissinne:

somatisch, vestibulär, vibratorisch sowie über

Fernsinne:

visuell, auditiv, olfaktorisch, gustatorisch –oral, taktil-haptisch

Wir lernen von Geburt an über diese Sinne, sie geben uns in unserer Umwelt einen Sinn und Sinnzusammenhang.

Das Gehirn kann sich nur durch die aktive Auseinandersetzung mit unserer Umwelt entwickeln und in seiner Funktionsfähigkeit erhalten bleiben. Erst die

Stimulation über die Sinnesorgane verknüpft die Gehirnzellen durch das Aussprossen der Dentriten.

6

Basale Stimulation

113

26

108 109

110 111

112 113

Referenzen

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