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Quelle des Wohlbefindens

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136 DIE PTA IN DER APOTHEKE | November 2014 | www.pta-aktuell.de

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stressten Kunden in dieser kalten Jahreszeit doch ein- mal einen Besuch im orienta- lischen Badehaus. Das Hamam bietet eine Badekultur wie aus 1001 Nacht und ist ein wichti- ger Bestandteil der islamischen Lebensart. Eine angenehme Atmosphäre, wohlige Tempe- raturen und traditionelle Mas- sagen lassen einen alle Hektik vergessen. Wer sich eine An- wendung gönnt, sollte etwas Zeit mitbringen, denn der Aufenthalt in einem origina- len Dampfbad kann mehrere Stunden erfordern. Meist be- steht die Erholungsstätte aus Marmor und ist mit einer in der Mitte des Raumes befind- lichen, kreisrunden Liegeflä- che, dem Nabelstein, ausge- stattet sowie einer Deckenkup- pel, in die sternförmige Öff- nungen eingelassen sind. Das zentrale Element des Hamams ist Wasser: An den Wänden hängen Waschbecken mit kal- ten und warmen Zuläufen, aus denen man mit Kupfer- oder Messingschalen das Wasser schöpft und sich damit über- gießt und wäscht.

Baden auf Türkisch Gäste entkleiden sich zunächst im Camekan und binden sich das traditionelle rot-weiß-karierte Handtuch (Peştemal) um. Mit klarem Wasser befreit man nun den Körper von Schmutz und Schweiß. Es folgt der Aufent- halt im sogenannten Soğukluk, in dem man sich etwa eine Viertelstunde dem auf 40 bis 50 °C temperierten Dampf und einer hohen Luftfeuchtigkeit aussetzt. Bei diesem Vorgang wärmt sich der Organismus auf, die Muskulatur entspannt und die Hautporen öffnen sich, eine ideale Voraussetzung für ein folgendes Peeling. Man lässt nun nochmals Wasser über den

© emirali kokal / 123rf.com

PRAXIS HAMAM

Quelle des

Wohlbefindens

Ein Traum aus Düften, warmem Klima und Massagen: Das Hamam ist

ein orientalisches Dampfbad, welches in der muslimischen Kultur weit

verbreitet ist. Mittlerweile hat es sich auch in Europa etabliert.

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Körper fließen und beginnt mit der Einseifung.

Auf Wunsch reibt der Tellak, der Masseur und Hamammeis- ter, einen Baumwollsack ein, füllt ihn durch Schwenken mit Luft und verschließt ihn ma- nuell. Mit dem Schaum, der im Gewebe entstanden ist, wird der Körper behandelt. Oft sind Pee- lings oder Massagen Bestand- teile der Badezeremonie. Dabei werden Hautschuppen durch Rubbeln mit der Kese, einem rauen Handschuh aus Ziegen- haar oder Wildseide, beseitigt.

Beim folgenden zweiten Gang in das Dampfbad finden auf der Göbektasi, einer warmen Marmorplatte, die Massagean- wendungen durch den gut aus- gebildeten Tellak statt.

Nach Reinigung und Schwitz- kur widmen sich die Besucher normalerweise ganz der Schön- heit: Männer rasieren sich, Frauen färben sich die Haare oder epilieren den gesamten Körper. Ist die Sitzung been- det, besucht man zum Zwecke der Erholung einen kühleren Raum. Wer möchte, trinkt noch einen köstlichen Tee.

Gesundheitstempel des Orient Das arabische Wort Hamam bedeutet „wärmen, baden“ und steht für Entspan- nung, Wohlbefinden und Sau- berkeit. In erster Linie dient die traditionelle Badezeremonie dem Ausruhen von Körper und Seele. Vielen gelingt es, Sorgen zu vergessen und neue Kräfte zu

tanken. Neben diesen positiven Wirkungen steht der Besuch eines Hamams außerdem mit verschiedenen gesundheitsför- dernden Effekten in Verbin- dung. Der Aufenthalt stärkt das subjektive Wohlbefinden.

Durch die wechselnden Tem- peraturen in Kombination mit Massagen und Peelings werden die Durchblutung der Haut ak- tiviert und Muskelverspannun- gen gelockert.

Generell eignet sich das Dampfbaden für jeden, der keine gesundheitlichen Ein- schränkungen zu befürch- ten hat. Wer jedoch unter Herz-Kreislauf-Problemen, entzündlichen Krankheiten, Infektionen, Krampfadern oder Venenthrombosen leidet, für den ist das orientalische Bad

nicht empfehlenswert. Tradi- tionell dient die orientalische Oase nicht nur der Reinigung, sondern ist auch ein Kommuni- kationstreffpunkt – in Deutsch- land sind sie jedoch meist Orte der Ruhe. In öffentlichen Bä- dern ist die Nutzung übrigens nach Geschlechtern getrennt, entweder gibt es für Mann und Frau separate Bereiche oder die Öffnungszeiten variieren variie- ren für Damen und Herren.

Alter Brauch Bereits seit etwa fünftausend Jahren kennt man die Dampfbäder, deren Ur- sprung in Anatolien liegt. Tou- risten in der Türkei sind meist begeistert, wenn sie ein traditio- nelles Badehaus besucht haben.

Durch den besonderen Service, die beeindruckende Architek- tur und die Bürsten- und Sei-

fenschaummassagen wird das Schwitzbad zum einmaligen Erlebnis. Auch in Deutschland gibt es etliche dieser Art von Bädern. Viele Thermen und Spas bieten zudem mittlerweile eine vereinfachte Hamam- variante nur mit Einseifen und Peelen an. ■

Martina Görz, PTA und Fachjurnalistin (FJS)

»Der Aufenthalt in einem orientalischen Hamam stärkt das

subjektive Wohlbefinden.«

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