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Lineare Algebra II 6. Tutoriumsblatt

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Lineare Algebra II 6. Tutoriumsblatt

Fachbereich Mathematik Sommersemester 2013

Prof. Jan H. Bruinier 10.07.2013

Claudia Alfes

Markus Schwagenscheidt

Gruppenübung

Aufgabe G1 (Wiederholung zu Bilinearformen und quadratischen Formen) SeiV ein endlichdimensionalerK-Vektorraum mit Charakteristik6=2.

Definition 1:Eine Abbildungβ:V×VKheißtBilinearform, wenn sie in beiden ArgumentenK-linear ist, d.h.

β(λx+µy,z) =λβ(x,z) +µβ(y,z)für alle x,y,zV undλ,µK,

β(x,γz+δw) =γβ(x,z) +δβ(x,w)für allex,z,wV undγ,δK.

Definition 2:Eine Abbildungq:VK heißtquadratische Form, falls

q(a x) =a2q(x)für allexV undaK,

• Die Zuordnung(x,y)7→q(x+y)q(x)q(y)ist eine Bilinearform.

Die Abbildung(x,y)7→q(x+y)q(x)q(y)heißt auchdie zuqgehörige Bilinearform.

Bemerkungen:

• Per Definition kann man aus jeder quadratischen Form eine Bilinearform konstruieren, nämlich (x,y)7→q(x+y)−q(x)−q(y).

Diese ist stets symmetrisch.

• Man kann aus jeder (nicht notwendigerweise symmetrischen) Bilinearform β eine quadratische FormQ(x):=

β(x,x)gewinnen. Im Allgemeinen istβnicht gleich der zuQgehörigen Bilinearform.

Beispiel: Seiβ(x,y)einenicht-symmetrischeBilinearform undQ(x) =β(x,x). Dann ist die zuQgehörige Biline- arform gegeben durch

Q(x+y)−Q(x)−Q(y) =β(x+y,x+y)−β(x,x)−β(y,y)

=β(x,x) +β(x,y) +β(y,x) +β(y,y)−β(x,x)−β(y,y)

=β(x,y) +β(y,x),

und ist also eine symmetrische Bilinearform. Sie kann daher nicht mitβübereinstimmen.

Definition 3:Seiβeine symmetrische Bilinearform undB={b1, . . . ,bn}eine Basis vonV. Die symmetrische Matrix

G=

β(b1,b1) . . . β(b1,bn)

... ...

β(bn,b1) . . . β(bn,bn)

heißtGram-Matrix vonβoder auchStrukturmatrix vonβbzgl. der BasisB. Istqeine quadratische Form, so besitztqeine zugehörige Bilinearformβ. DieGram-Matrix vonqdefinieren wir als die Gram-Matrix vonβ.

Bemerkungen:

1

(2)

• Zur Berechnung der Gram-Matrix einer quadratischen Formqmuss man zuerst die zugehörige Bilinearformq(x+ y)q(x)q(y)bestimmen.

• Schreibe[x]BKnfür die Koordinaten vonxV bzgl. der BasisB. Dann gilt β(x,y) = [x]TBG[y]B.

Nach Wahl einer BasisBwerden also Rechnungen mit Bilinearformen zu Matrix-Rechnungen.

Achtung:Wir benutzen quadratische Matrizen nun zur Beschreibung zweier grundsätzlich verschiedener Dinge:

Lineare Abbildungen:x7→Ax.

Bilinearformen/quadratische Formen:(x,y)7→xTAy.

So hängt z.B. die Bedeutung vonDiagonalisierungdavon ab, ob wirAals Darstellungsmatrix eines Endomorphismus oder einer Bilinearform verstehen:

Diagonalisierung linearer Abbildungen: Finde MatrixS, so dassS−1ASdiagonal ist. Dies ist nicht immer mög- lich (vergleiche Spektralsatz/Jordansche Normalform). Bestimmung vonS erfordert im Allgemeinen die Be- stimmung der Eigenwerte und einer Basis aus Eigenvektoren.

Diagonalisierung von Bilinearformen: Finde MatrixS, so dassSTASdiagonal ist. Das ist immer möglich und mit dem symmetrischen Gauß-Algorithmus überRsehr einfach.

Aufgabe G2 (Diagonalisierung von Bilinearformen)

SatzSeiV ein Vektorraum über einem KörperKundβ:V×VKeine Bilinearform. Dann istβdiagonalisierbar, d.h.

es gibt eine BasisB={b1, . . . ,bn}vonV mitβ(bi,bj) =0füri6= j.

Das bedeutet, die Gram-Matrix vonβ hat bzgl.B Diagonalgestalt. Über die Diagonaleinträge sagt der Satz nichts aus.

Man kann die Diagonaleinträge im Allgemeinen (z.B. überR) nicht auf1normieren.

Bestimmung der Diagonalgestalt über R: Benutze den symmetrischen Gauß-Algorithmus. Führe eine elementare Zeilenumformung wie beim normalen Gauß-Algorithmus durch, und wiederhole genau denselbenSchritt für die Spal- ten. Führe zusätzlich in einer Einheitsmatrixnur die Zeilenoperationen durch, um die BasiswechselmatrixS mitSAST diagonal zu finden.

Beispiel:

1 −1 −2

−1 3 6

−2 6 16

1 0 0

0 1 0

0 0 1

1 0 −2

0 2 4

−2 4 16

1 0 0

1 1 0

0 0 1

1 0 0

0 2 4

0 4 12

1 0 0

1 1 0

2 0 1

1 0 0

0 2 0

0 0 4

1 0 0

1 1 0

0 −2 1 Die Diagonalmatrix steht im letzten Schritt links, die BasiswechselmatrixSrechts.

Übung: Überlegen Sie sich, warum der Algorithmus funktioniert, und warum man auf der linken Seite Zeilen- und Spaltenumformungen, auf der rechten Seite aber nur Zeilenumformungen durchführen muss.

Was ändert sich, wenn man auf der rechten Seite nur Spaltenumformungen macht?

Aufgabe G3 (Wiederholung zu isotropen Vektoren und hyperbolischen Ebenen) Sei(V,q)ein quadratischer Raum.

Definition:

• Ein VektorvV heißtisotrop, wennq(v) =0gilt, und sonstanisotrop.

• Der RaumV heißtisotrop, wenn er einen isotropen Vektor enthält, und sonstanisotrop.

• Der RaumV heißttotal isotrop, wennq(v) =0für allevV.

Bemerkung:IstvV isotrop, alsoq(v) =0, so gilt auchβ(v,v) =0. Somit istvVV, d.h. „v steht senkrecht auf sich selbst“.

Definition: Ein 2-dimensionaler quadratischer Raum, der eine Basis e,f hat mitq(e) = q(f) = 0 und β(e,f) = 1, 2

(3)

heißthyperbolische Ebene. Seine Strukturmatrix ist 0 11 0 .

Satz:Sei (V,q)nicht-ausgeartet. IstuV isotrop, so gibt es einen isotropen Vektor vV mitβ(u,v) = 1, so dass H=Lin(u,v)eine hyperbolische Ebene ist mitV =HW als orthogonale direkte Summe für einen nicht-ausgearteten UnterraumW.

Induktiv folgt, dassV eine orthogonale direkte SummeV =H1⊕ · · · ⊕HmWmitanisotropemW ist.

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