Leserdienst
Hinweise· Anregungen REISE
Freizeit-Trapper in Labrador
Urlaub in einer selbstgezimmerten Blockhütte
Kaum ein Land der Welt wirkt auf die Einzelgänger unter den Urlau- bern so faszinierend wie Kanada.
Die Einsamkeit seiner endlosen Wälder und ungezählten Seen wirft den Menschen in sich selbst zurück und zwingt ihn, sich vor sich selbst zu bewähren. Sich ganz der Verlassenheit zu verschreiben, alle Brücken hinter sich abzubre- chen und sich einer ungewohnten Welt anzuvertrauen, deren Risiken man nicht abschätzen kann, hieße freilich, sich dem Zufall gar zu sehr zu überlassen. Das Abenteuer in sanfter Anlehnung an die Zivilisa- tion scheint da schon empfehlens- werter, zumal wenn es jedem über- lassen bleibt, wieviel Anlehnung er beanspruchen will. "Kanada macht's möglich": ln seinen Wäl- dern und an seinen Seen lassen sich die Träume vom unprogram- mierten Erleben bis hin zum ech- ten Abenteuer verwirklichen.
Kanadas Norden ist leer
Allerdings beginnt auch in Kanada die Wildnis nicht gleich hinter dem Airport. Sie auf der Landkarte zu finden ist nicht schwer. Praktisch umfaßt sie den ganzen Norden des Landes. Aber herauszufinden, wie man dorthin kommt, ist schon schwieriger. Kanada, das zweit- größte Land der Welt, 40mal so groß wie die Bundesrepublik, wird nur von 21 Millionen Menschen be- wohnt. Sie drängen sich im Süden. Das Netz der Verkehrswege ist dort vorzüglich. Im Norden ist das an- ders. ln der Regel hat man dort nur zwei Möglichkeiten: Entweder man benutzt ein ganz modernes Verkehrsmittel wie das Flugzeug oder ein traditionelles wie das Boot.
Praktisch bedeutet das: Wer zum Beispiel gerne einmal Freizeittrap- per in Labrador spi·elen möchte,
beginnt zunächst ganz zivil: Er steigt auf irgendeinem deutschen Flughafen in ein Flugzeug, fliegt nach London, wechselt dort in eine DC 8 der Air Canada um und fliegt nach Gander auf Neufundland. Nach einem Drink in der Airportbar ist es dann für ihn Zeit, sich in ei- nen bequemen Bus der Canadian National zu setzen und einen Vier- stundentrip über den Trans Cana- da Highway nach Deer Lake anzu- treten. Die erste Nacht auf kana- dischem Boden verschläft er im- mer noch ganz konventionell und entsprechend komfortabel in ei- nem Hotel. Das Abenteuer beginnt am nachfolgenden Morgen. Ein Buschpilot befördert den Trapper-
Aspiranten in ·einem Wasserflug-
zeug über den St.-Lorenz-Golf zur felsigen Schärenküste Südlabra- dors, die als eine der reizvollsten Landschaften Kanadas gilt. Straßen und Eisenbahnen gibt es hier ge- nausowenig wie Hotels; den Besu- cher empfängt eine echte Block- hütte.
Nach der ersten Nacht macht er sich mit seinem Guide bekannt, einem wirklichen Trapper, faßt Baumaterial, Verpflegung und eine Menge guter Ratschläge und be- ginnt sein Trapperdasein - immer noch geleitet von seinem Guide - mit einer kombinierten Fuß- und Bootstour in das wegelose und menschenleere Landesinnere. Drei Elemente bestimmen das Gesicht der Landschaft: glasklare Seen, ur- wüchsige Fichtenwälder und klot- zige Felskuppen. Gegen Abend sucht der Urlaubstrapper dann, be- raten von seinem Lehrmeister, an einem See - er ist fortan "sein"
See - den Platz aus, wo seine Hütte stehen soll, und beginnt mit dem Fällen des Bauholzes. Es ver- st·eht sich, daß der echte Trapper ihm mit Rat und Tat so lange zur
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WARSCHAU
Erlebnisreicher Wochenendausflug im Herbst
Die Hauptstadt Polens zeigt wieder ihr altes europäisches Gesicht; je- doch nicht nur das, neue, überra- schende Akzente sind hinzugekom- men.
..,. Von Freitag bis Montag wird die Reise dauern.
..,. Die Hotels sind gut, die Verpfle- gung läßt keine Wünsche offen.
..,. Alle Rundfahrten werden von deutschsprachigen
geführt.
Dolmetschern ..,. Ein Besuch in der Philharmonie von Warschau gehört mit zum Pro- gramm.
Insgesamt eine Fahrt, die viele Ein- blicke vermittelt und - die erst seit kurzem wieder möglich ist.
Polens Hauptstadt wird Sie gastlich empfangen.
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lJ
Arztstempel/Telefon
DEUTSCHES ARZTEBLATT Heft 17 vom 25. April1974 1277
Leserdienst
Hinweise .Anregungen
Freizeit-Trapper in Labrador
Durch die Schweiz zum halben Preis — Das Halbtaxabonnement der schweizerischen Bundesbahn ist in vier Varianten erhältlich und kostet für 15 Tage etwa 35 DM, für einen Monat etwa 47 DM, für drei Monate etwa 96 DM und für zwölf Monate etwa 289 DM. Es berechtigt den Inhaber zum Bezug beliebig vieler Fahrkarten 1. und 2. Klasse zum halben Preis mit Bahn, Bus oder Schiff auf einem Netz von rund 14 000 Kilometern. Halbtax- abonnements sind persönlich, wer- den mit einem Foto versehen und können bei den DER-Reisebüros und beim Schweizer Verkehrsbüro, 6 Frankfurt/Main, Kaiserstraße 23, Telefon (06 11) 2 05 61 bezogen werden. Damen über 62 und Herren über 65 Jahren erhalten das Jahres- Halbpreisabonnement zum Senio- renpreis von etwa 61 DM. SVB/H
Jahr der Folklore in Belgien — Nach dem großen Erfolg des letzt- jährigen Programms „Klöster und
Musiksommer in Bayreuth — Von Mai bis August offeriert Bayreuth ein reichhaltiges Programm, des- sen Hauptakzent auf dem Gebiet der Musik liegt. Den Auftakt bildet vom 23. bis 30. Mai die 13. Orgel- woche Musica Bayreuth. Im Mark- gräflichen Opernhaus von Bayreuth bringt die Bayerische Staatsoper München zwei Wochen später am 13., 14. und 15. Juni anläßlich der traditionellen Fränkischen Fest- woche das Tschaikowski-Ballett
„Onegin" und am 18. und 19. Juni die Oper „Ariadne auf Naxos" von Richard Strauß. Am 25. Juli werden die Richard-Wagner-Festspiele mit der Oper „Tristan und Isolde" er- öffnet. Im Laufe der Spielzeit bis zum 28. August stehen weiter
„Tannhäuser", „Die Meistersinger von Nürnberg" und „Der Ring der Nibelungen" auf dem Programm.
Der Abschluß des Musikpro-
Beguinenhöfe", für das 51 Abteien zur Verfügung standen, hat Belgien das Jahr 1974 zum Jahr der Folklo- re ernannt. Mehr als 500 Veranstal- tungen vom Volksfest in alter flan- drischer und wallonischer Tradition bis zu Kunstausstellungen sind vor- gesehen. Auskunft: Belgisches Ver- kehrsamt, 4 Düsseldorf, Berliner Al- lee 47, Telefon (02 11) 1 00 06. BV/H
Urlaub im Sattel — Die Österreichi- sche Fremdenverkehrswerbung hat ihren Prospekt „Pferdesport" neu aufgelegt. Die Broschüre gibt ge- naue Auskunft über die Zahl und Art der Reitanlagen in Österreich, sie informiert weiter über das vor- handene Pferdematerial, über Reit- touren, Richtpreise usw. Der Pro- spekt ist bei den Zweigstellen der ÖFVW in 1 Berlin 30, Tauentzien- straße 16; 6 Frankfurt/Main, Roß- markt 12; 2 Hamburg 1, Hachmann- platz, Bieberhaus am Hauptbahn- hof, und 5 Köln, Komödienstraße 1, erhältlich. ÖFVW/H
gramms bringt vom 8. bis 30. Au- gust das 24. Internationale Jugend- Festspieltreffen. dzt/H
700 Jahre Rothenburg ob der Tau- ber — Das Programm des Rothen- burger Reichsstadt-Jubiläums sieht eine viermonatige Veranstaltungs- reihe, Beginn 15. Mai, Ende 15.
September, vor. Höhepunkt wird das Historienfest am 13./14. Juli sein. Dabei soll Rothenburgs Weg durch die Geschichte — von der Reichsstadt-Erhebung durch Kaiser Rudolf I. Anno 1274 bis zum Beginn der Fremdenverkehrs-Ära um 1900
— in zwölf Szenen und mit Origi- nalkostümen der jeweiligen Epo- chen nachvollzogen werden. Histo- rische Gruppen aus vielen Teilen Bayerns wollen sich an der Schau beteiligen. Auch Abordnungen aus Holland, Frankreich und der CSSR werden erwartet. FNB/H Seite steht, bis das Moosdach auf-
gelegt ist. Das ist in der Regel nach drei oder vier Tagen der Fall; wer's bequemer will, kann auch eine der Hütten beziehen, die andere vor ihm gebaut haben. Anschließend läßt der Guide ein Boot, Axt, Säge, Verpflegung und einen weiteren Berg guter Ratschläge zurück und empfiehlt sich.
Tun, was einem gefällt
Was tut fortan sein Schutzbefohle- ner? Ganz einfach: Das, was ihm gefällt! Er stromert durch den Fich- tenurwald, paddelt auf seinem See herum oder trägt sein Boot zu Nachbarseen — das freilich nur, wenn kein Wasserlauf da ist — um auch diese zu erkunden. Er wan- dert über die felsigen Bergrücken oder liegt ganz einfach in der Son- ne und sieht den Wolken zu, die über ihn hinwegsegeln. Ein paar Pflichten bleiben ihm freilich, so das Kochen, Holzhacken — schließ- lich muß man für kühle Abende und eventuelle Regentage gerüstet sein, ferner Waschen — kein abso- luter Zwang, denn der Hemdkragen wird in der Wildnis längst nicht so schnell schwarz wie in zivilisierten Landstrichen —, Fischen und Ja- gen, das wieder nur insoweit es je- mand vorzieht, die mitgebrachte Verpflegung aufzubessern. Ängst- lichen Gemütern sei gesagt, ab und zu kommt schon jemand vorbei, der sich nach dem Befinden des Fe- rienwaldläufers erkundigt, soweit es dieser nicht sowieso von vorn- herein vorzieht, mit einem oder auch mit einer Gleichgesinnten zu- sammen das Trapper-Abenteuer zu wagen. Elmar Engel
Anfragen, speziell diesen Urlaub betreffend, können an lnter-Air, 6 Frankfurt am Main-Niederrad, Triftstraße 22, gerichtet werden. Wei- tere Informationen erteilen das Ka- nadische Fremdenverkehrsamt in 6 Frankfurt am Main, Biebergasse 6-10, und alle Reisebüros mit ent- sprechenden Vertretungen, unter ihnen das Ärzte-Reisezentrum.
Routen und Ziele
Festspiele und Festwochen
1278 Heft 17 vom 25. April 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT