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Archiv "Arzneimittel: Kritik an Verordnungen" (20.06.2003)

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A1704 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 2520. Juni 2003

Arzneimittel

Kritik an

Verordnungen

Krankenkasse verlangt weniger Analog-Präparate.

W

ir könnten durch eine Verbesserung von Qua- lität und Effizienz bei der Arzneiverordnung und damit verbundenen Einsparungen unseren Beitragssatz von 13,9 auf 13,5 Prozent senken.“ Das hat der Vorstandsvorsitzende der Gmünder Ersatzkasse (GEK), Dieter Hebel,Anfang Juni in Berlin erklärt. Hebel präsentierte den jüngsten Arzneimittel-Report seiner Krankenkasse. Darin werden in Zusammenarbeit mit Dr.

Gerd Glaeske vom Zentrum für Sozialpolitik der Univer- sität in Bremen die Arznei- mitteldaten für 2001 und 2002 analysiert.

Hebel bemängelte, dass die GEK 2002 rund 67 Millionen Euro für Analog-Präparate sowie für umstrittene Arznei- mittel ausgegeben habe: „Das

ist Geld, das an anderer Stelle fehlt.“ Glaeske nannte als Beispiele für anfechtbare Ver- ordnungen den steigenden Absatz von Analog-Insulinen oder die Einmalverordnung von starken Schmerzmitteln in Pflasterform, die eigent- lich zur Langzeittherapie ge- dacht seien. Außerdem be- schuldigte er die Ärzte, im- mer noch zu wenig Generika zu verordnen. „Zu wünschen wäre, dass sich Ärztinnen und Ärzte unabhängig beraten lassen, bevor sie zum Rezept- block greifen“, sagte der Wis- senschaftler. Das geplante In- stitut für Qualität in der Me- dizin könne hierzu einen wertvollen Beitrag leisten.

Dem stimmte Bundesgesund- heitsministerin Ulla Schmidt (SPD) zu, die der Einladung zur Teilnahme an der Pres- sekonferenz der GEK ge- folgt war.

Dr. med. Leonhard Han- sen, Zweiter Vorsitzender der Kassenärztlichen Bundesver- einigung, beurteilte den GEK- Report als „lesenswert, aber leider in vielen Einzelhei- ten falsch“. So würden in Deutschland im internationa- len Vergleich Generika am häufigsten verordnet. Zudem sei der Anteil der umstritte- nen Arzneimittel an den ärzt- lichen Verordnungen in den vergangenen zehn Jahren von 27,8 auf 8,8 Prozent zurück- gegangen.

Imagekampagne

KV-Mobil tourt durch 30 Städte

Ärzteteams klären über Herz-Kreislauf-Erkrankun- gen auf.

D

rei Monate lang tourt der Infobus der Kassenärztli- chen Vereinigungen (KVen) durch zwölf Bundesländer.

Unter dem Motto „Ihre Ge- sundheit ist unsere Verant- wortung“ sollen Bürger über die Prävention von Herz-

Kreislauf-Erkrankungen in- formiert werden. Mit dem

„KV-Mobil“ setzen die KVen ihre 2002 begonnene Image- kampagne fort.

Die Tour startete am 11.

Juni in Berlin und endet am

17. September in Potsdam.An jeder der 30 Stationen beant- worten Ärzte Fragen der Pas- santen, messen Cholesterin, Blutdruck und Blutzucker.

„Ein Herzinfarkt kommt nicht aus heiterem Himmel,

sondern wird häufig durch Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht und Bewe- gungsarmut verursacht, die der Einzelne vorher hätte ab- stellen können“, betonte der Zweite Vorsitzende der KBV, Dr. med. Leonhard Hansen.

Er verwies auf die Gesund- heitsuntersuchung, die ge- setzlich Krankenversicherte ab dem 36. Lebensjahr in An- spruch nehmen können.

Mit Ausnahme der KV Brandenburg beteiligen sich die KVen der neuen Länder nicht an der Aktion. Man ha- be aus Kostengründen darauf verzichtet, hieß es gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt.

EU-Biopatent-Richtlinie

Nein zu Plänen von Zypries

Bundesärztekammer, Misereor und Greenpeace lehnen die Umsetzung ab.

B

undesregierung und Bun- destag sollten die Richtlinie über den rechtlichen Schutz biotechnologischer Erfindun- gen der Europäischen Union nicht umsetzen, sondern sich für eine Neuverhandlung ein- setzen. Patente dürften nicht, wie darin vorgesehen, DNA- Sequenzen, Lebewesen oder deren Teile umfassen. Das ha- ben die Bundesärztekammer (BÄK), Greenpeace und das Hilfswerk Misereor bei einer gemeinsamen Veranstaltung in Berlin gefordert. Bundesju- stizministerin Brigitte Zypries will die Umsetzung der Richt- linie in nationales Recht vor- antreiben, die seit Juli 2000 überfällig ist.

Dr. med. Otmar Kloiber, stellvertretender Hauptge- schäftsführer der BÄK, for- derte erneut, dass lediglich für Verfahren und einzelne Verfahrensschritte Verwer- tungsrechte geltend gemacht werden könnten. Die Grund- satzfrage, ob das menschliche Genom, Teile davon sowie

Organe und Zellen patentier- bar sein sollten, beantworte die Ärzteschaft mit Nein.

Kloiber verwies auf die Folgen umfassender Paten- tierbarkeit. Das US-Unter- nehmen Myriad Genetics bei- spielsweise halte Patente auf

„Brustkrebsgene“. Zwar ha- be die Firma keineswegs die Tests auf die Brustkrebsdis- position allein entwickelt, doch wolle sie nun von allen, die solche Tests einsetzen, Li- zenzgebühren verlangen.

Das Deutsche Ärzteblatt bietet auf seinen In- ternet-Seiten unter www.aerzteblatt.de täglich aktualisierte Nachrichten aus Gesundheitspoli- tik, Ärzteschaft, Medizin und dem Ausland an.

www.aerzteblatt.de

Die Deutschland- Tour des KV-Mo- bils startete am 11. Juni in Berlin.

Foto: Daniel Rühmkorf

Greenpeace-Protest vor dem Europäischen Patentamt Foto: dpa

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