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Anreicherung von konjugierten CLA

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Academic year: 2022

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U n t e r n e h m e n , M e n s c h e n / E n t r e p r i s e s , p e r s o n n e s 2 6

Nr. 4 / 21.2.2006

Entwässerte Alpbutter auf 75º C erwärmen Beurre d’alpage déshydraté chauffé à 75°C

Geschmolzene Butter bei Raumtemperatur langsam abkühlen lassen Beurre fondu, laisser refroidir lentement à température ambiante

Kristallisation der Butter im Wasserbad 1. Franktionierung 20º C, 4 h 2. Fraktionierung 12,5ºC, 19 h Cristallisation du beurre à bain marie

1er fractionnement 20°C, 4 h 2e fractionnement 12,5°C, 19 h

Trennung der Fraktionen mittels Vakuumfiltration Séparation des fractions par filtration sous vide

Oleinfraktion (CLA-reicher) Stearinfraktion (CLA-ärmer) Fraction d’oléine (riche en CLA) Fraction de stéarine (pauvre en CLA)

↓ ↓

Abbildung: Schmea des Fraktionierungsprozesses zur Anreicherung von CLA.

Illustration: Schéma du procédé de fractionnement visant un enrichissement en CLA.

Anreicherung von konjugierten CLA

Die Nachfrage nach Lebensmitteln mit positi- ven Eigenschaften auf die Gesundheit des Menschen nimmt zu. Milchfett enthält konju- gierte Linolsäuren (CLA), welche ernährungs- physiologisch positive Effekte aufweisen. In einer Diplomarbeit, die im Rahmen eines EU- Projektes durchgeführt wurde, wurde daher ein Verfahren entwickelt, das ermöglicht, konjugierte Linolsäure in Milchfett gezielt und schonend anzureichern.

Die Europäische Union finanziert im Rahmen des Schwerpunktthemas Lebensmittelqualität und -sicherheit mit 18 Mio. Euro das Projekt Quality Low Input Food. Dieses Projekt setzt sich

zum Ziel, die Qualität, die Sicherheit und die Produktivität von schonend (low input) erzeug- ten Nahrungsmitteln zu verbessern und umfasst die gesamte Nahrungsmittelkette von der Weide auf den Teller. Innerhalb dieses EU-Projektes werden von ALP mögliche Auswirkungen der Verarbeitung auf ernährungsphysiologisch wert- volle Milchinhaltsstoffe am Beispiel der konju- gierten Linolsäuren untersucht. Neben anderen Arbeiten sollen dabei Verfahren evaluiert werden, die es ermöglichen, CLA in Milchfett oder Milch- produkten gezielt und schonend anzureichern.

Im Rahmen einer Diplomarbeit wurde daher in Zusammenarbeit mit der Emmi-Butterzentrale ein Fraktionierungsprozess entwickelt, der er- möglicht, CLA schonend in Alpbutter anzurei- chern. Aus Alpenmilch hergestellte Butter zeich- net sich durch einen höheren Gehalt an CLA aus, daher wurde Alpbutter als Ausgangsprodukt zur Anreicherung eingesetzt. Im Rahmen dieser Ar-

beit wurden zudem verschiedene Vorschläge für Einsatzmöglichkeiten der CLA- reichen sowie der CLA-ärmeren Fraktion erarbeitet.

Konjugierte Linolsäure (CLA)

Die konjugierte Linolsäure findet sich in tieri- schen Lebensmitteln, d.h. vor allem im Fett von Wiederkäuern, wieder. CLA werden fast aus- schliesslich von Pansen-Mikroorganismen syn- thetisiert und dann in die Milch und in das Fleisch und deren Produkte eingelagert. Die Zu- sammensetzung von Milchfett hängt dabei sehr stark von den Umweltbedingungen der Kuh ab.

Dabei spielt die Fütterung eine entscheidende Rolle.

Fraktionierungsprozess zur Anreicherung Zur Fraktionierung des Milchfettes wurde die entwässerte Alpbutter bei 75° C geschmolzen und anschliessend auf Raumtemperatur abgekühlt.

Bei 75° C werden alle Triglyceride flüssig. An- schliessend wurde die entwässerte Butter auf die gewünschte Kristallisationstemperatur abge- kühlt. Zur Evaluation des Anreicherungsverfah- rens wurde durch Änderung der Parameter Zeit und Temperatur wie auch durch Mehrfachfrakti- onierung Einfluss auf die Kristallisation der But- ter genommen. Es wurde dabei der Temperatur- bereich zwischen 32° C und 9,5° C und Kristalli- sationszeiten zwischen einer und 20 Stunden ge- prüft. Nach der Kristallisation wurde die Kris- tall-Flüssigbutter-Suspension durch eine Vaku- umfiltration getrennt. Bei der Fraktionierung handelt es sich um ein Verfahren, welches erlaubt, aus dem Ausgangsfett durch Temperaturinter- valle begrenzte Fraktionen zu gewinnen. Bei die- ser Trennung entstehen zwei verschiedene Pro- dukte, nämlich das Stearin, die hochschmelzende Fraktion und das Olein, die niederschmelzende Fraktion.

Aus den verschiedenen geprüften Fraktionie- rungsbedingungen sind in der Abbildung (siehe linke Spalte) der optimale Zeit- und Tempera- turverlauf des gewählten Verfahrens zur Anrei-

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Nr. 4 / 21.2.2006

R é s u m é

CLA dans le beurre d’alpage

Roger Walliser, étudiant à la Haute Ecole d’agronomie de Zollikofen, a réalisé son tra- vail de diplôme sur l’enrichissement du beurre d’alpage en acides linoléiques conjugués (CLA).

Il a reçu le soutien financier du projet de l’UE Quality Low Input Food. Ce projet a pour objectif d’améliorer la qualité, la sécurité et la producti- vité de denrées alimentaires produites avec peu de moyens. Dans ce travail de diplôme réalisé avec la beurrerie Emmi, il s’agissait d’évaluer les procédés permettant de concentrer la te- neur en CLA dans une des fractions du beurre d’alpage. Du beurre d’alpage a donc été chauffé à 75°C, puis refroidi entre 32 et 9,5°C en faisant varier le temps. Résultat: la meilleure augmen- tation de la concentration en CLA atteint 16,2%.

Cela s’explique par le fait que les CLA sont des triglycérides qui se combinent avec des acides gras très différents. Ceux-ci peuvent être à chaîne longue ou courte, saturés ou insaturés, ce qui explique des points de fonte et de cris- tallisation très différent, d’où la difficulté de les séparer. Par rapport à la complexité du proces- sus, cet enrichissement est considéré comme trop faible. Par contre, vu la demande pour les produits aux effets positifs sur la santé, des pro- cessus de fractionnement alternatifs pourraient être recherchés.

La fraction d’oléine, riche en CLA, pourrait être utilisée comme crème à rôtir, mais aussi enrichir des yogourts ou des fromages frais. L’autre fraction, la stéarine, est actuellement plus re- cherchée en raison de son point de fusion élevé, elle peut être introduite dans des biscuits ou des pralinés, par exemple. (shl/alp)

cherung von CLA aufgeführt. Mit diesem Ver- fahren kann CLA in der Oleinfraktion um 16,2% angereichert werden.

Die durchgeführten Versuche zeigen damit, dass der gewählte physikalische Trennungsprozess ge- nerell eine CLA-Anreicherung ermöglicht. Eine Anreicherung von nur 16,2% ist jedoch in Anbe- tracht des aufwendigen, viele Schritte umfassen- den Verfahrens wenig. Die konjugierten Linolsäu-

ren sind in den Triglyceriden mit sehr unter- schiedlichen Fettsäuren kombiniert. Diese können langkettig, kurzkettig, ungesättigt oder gesättigt sein. Die Triglyceride mit CLA haben damit un- terschiedliche Schmelz- und Kristallisations- punkte, was eine Anreicherung mit einer rein physikalischen Methode schwierig gestaltet.

Der Einsatz der CLA-Fraktionen in Lebensmitteln

Aus der CLA-reicheren Oleinfraktion könnten bei- spielsweise CLA-angereicherte Butterfraktionen, wie flüssige Bratcreme oder Cremen als Zutaten für die Herstellung diverser Lebensmittel oder als Brotaufstrich, gewonnen werden oder ein CLA- reicher Joghurt oder Frischkäse. Die CLA-ärmere Stearinfraktion könnte auf Grund ihrer technolo- gischen Eigenschaften, des hohen Schmelzpunk- tes, in Produkten wie beispielsweise Backwaren und Schokoladenfüllungen Einsatz finden. Die Stearinfraktion ist bisher aufgrund ihrer technolo- gischen Eigenschaften begehrter und somit auch teurer. Auch für die Oleinfraktion gäbe es damit diverse Einsatzmöglichkeiten. Die Milchwirt- schaft hätte die Möglichkeit, der Nachfrage nach Lebensmitteln mit positiven Eigenschaften auf die Gesundheit des Menschen durch die Entwicklung

neuer, gesundheitsfördernder Produkte für den Functional-Food-Bereich, gerecht zu werden. Mit dem in der Arbeit evaluierten physikalischen Trennungsprozess ist eine Anreicherung an CLA für den Industriemassstab jedoch zu aufwendig und zu gering, um entscheidende positive Ein- flüsse auf die Gesundheit zu erzielen. Nachdem die Nachfrage nach Lebensmitteln mit positiven Eigenschaften auf die Gesundheit immer stärker wird, wäre daher ein zum physikalischen Fraktio- nierungsprozess alternatives Verfahren zur scho- nenden Anreicherung von CLA von Interesse:

Dank

Diese Untersuchungen wurden aus Mitteln des 6.

Forschungs-Rahmenprogrammes der Europäi- schen Union im Rahmen des Projektes «Quality- lowinputfood» gefördert.

Roger Walliser, Dr. Walter Bisig, Schweizerische Hoch- schule für Landwirtschaft (SHL), Abteilung milch- wirtschaftliche Lebensmitteltechnologie, Zollikofen;

Brita Rehberger, Forschungsanstalt für Nutztiere und Milchwirtschaft, Agroscope, Liebefeld-Posieux (ALP), Bern; Auskunft: Brita Rehberger, e-mail: brita.

rehberger@alp.admin.ch, Fax +41 (0)31 323 82 27, Tel. +41 (0)31 323 84 02.

Kalottenmodell der Linolsäure und CLA-Isomere.

(Bild: ALP) Modèle de l’acide linoléique et de l’isomère de CLA.

Referenzen

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