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Publikationen - Stellungnahmen zu biologischen Forschngseinrichtungen außerhalb der Hochschulen, Köln 1991

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(1)

Wissenschaftsrat

Stellungnahmen

zu biologischen Forschungseinrichtungen außerhalb der Hochschulen

1991

(2)

Herausgegeben vom Wissenschaftsrat Marienburger Straße 8, D-5000 Köln bl rsBN 3-923203-29-2

(3)

Inhalt

Vorbemerkung

Stellungnahme zum Deutschen Primatenzentrum (DPZ) in Gtittingen

Stellungnahme zum Forschungsinstitut Senckenberg (FIS) Stellungnahme zum Institut fti,r Meereskunde an der Uni- versität Kiel

Empfehlung zum Forschungs-

und

Technologie-Zentrum Westl«iste der Universität Kiel in Büsum

Mitglieder des Wissenschaftsrates Geschäftsstelle

Veröffentlichungen

Seite 5

7

4t 7t

107 115

t25 t27

(4)
(5)

Vorbemerkung

Auf der Grundlage der Rahmenvereinbarung zwischen Bund und Län- dem über die gemeinsame Förderung der Forschung nach Artikel 91 b GG vom 28. 11. 1975 (Rahmenvereinbarung Forschungsförderung) ftir- dern die Vertragschließenden u. a. selbständige Forschungseinrichtun-

gen von

überregionaler Bedeutung

und

gesamtstaatlichem wissen- schaftspolitischem Interesse. Die Einzelheiten dieser gemeinsamen För- derung

regelt

die,,Ausführungsvereinbarung Forschungseinrichtun- gen"'). Sie bestimmt u. a., daß der Ausschuß .Forschungsförderung" der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsforde- rung (BLK) alle zwei Jahre überprüft, ob die gemeinsam geörderten Einrichtungen'z) noch die Voraussetzungen

flir

die gemeinsame Förde- rung erftiLllen.

Die BLK hat den Wissenschaftsrat erstmals im Jahre 1979 gebeten, gut- achtlich zu der Ftage Stellung zu nehmen, ob eine Anzahl der gemein- sam geforderten Einrichtungen die Voraussetzungen der gemeinsamen Förderung noch erfüllt. Hierbei handelte es sich um die im Sektor ,,Gei- steswissenschaften" der Blauen Liste zusammengefaßten Einrichtun- gen'). Diese Stellungnahmen des Wissenschaftsrates sind 1981 verÖf- fentlicht wordenn). In der Folgezeit hat sich der Wissenschaftsrat auf Bit- ten der

BLK

zu den Einrichtungen der Sektoren ,,Wirtschaftswissen- schaften"t) und,,Erziehungswissenschaften" 8) sowie zur Deutschen Ge- sellschaft ftir FYiedens- und Konfliktforsehung?), zur Gesellschaft für In- formation und DokumentationE) und zum Institut für den Wissenschaft- lichen Film'0) geäußert. Eine Stellungnahme zu den Zentralen Fach- bibliotheken wurde 1988 publiziert'0). Die Stellungnahmen zu den wei- teren Einrichtungen des Sektors ,,Information und Dokumentation" der Blauen Liste hat der Wissenschaftsrat 1990 veröffentlicht").

1) Ausführungsvereinbarung zur Flahmenvereinbarung Forschungsförderung über die gemeinsame Förderung von Einrichtungen der wissenschaftlichen Forschung vom 5./6. Mai 1977.

2) Sie werden kurz als Einrichtungen der Blauen Liste bezeichnet'

3) Vgl. Bund-fänder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsftirderung (Hrsg.): Einrichtungen der Blauen Liste. Rechtsgrundlagen und allgemeine Informa- tionen. Vervielftiltigtes Typoskript, Bonn 1984, S. 44 ff.

4) Vgl. \[issensehaftsrat: Stellungnahmen zu geisteswissenschaltlichen Forschungs- einrichtungen außerhalb der Hochschulen, Köln 1981.

5) Vgl. Wissenschaftsrat: Stellungrrahmen zu den Wirtschaftsforschungsinstituten und zum Forschungsinstitut für Rationalisierung, Köln 1982.

6) Vgl. Wissenschaftsrat: StelJ.ungnahme zu erziehungswissenschaftlichen Einrichtun- gen außerhalb der Hochschulen, Köln 1984.

?) VgI. Wissenschaftsrat: Stellungnahme zut weiteren Förderung der Friedens- und Konfliktforschung, in: Empfehlungen und Stellungnahmen 1983, Köln 1984, S. 74 ff.

8) Vgl. Wissenschaftsrat: Empfehlungen und Stelh:ngnahmen 1984, Költ1 1985, s. 153-204.

9) VgI. Wissenschaftsrat: Empfehlungen und Stellungrrahmen 1986, Köln 1987,

s. 207-250.

l0) Vgl. Wissenschaftsrat: Stellungnahme zu den Zentralen Fachbibliotheken in der Bundesrepublik Deutschland, Köln 1988.

11) VgI. Wissenschaltsrat: Stellungnahmen zu Einrichtungen der Information und Do- kumentation, KöIn 1990.

(6)

Die im vorliegenden Band zusammengefaßten stellungnahmen zu den Einrichtungen des Sektors ,,Biologie" der Blauen Liste sind ebenso wie die vorstehend erwähnten stellungnahmen von der

BLK

erbeten und von Arbeitsgruppen des wissenschaftsrates vorbereitet worden.

In

den Arbeitsgruppen haben Sachverständige mitgewirkt, die nicht Mitglieder

des wissenschaftsrates sind. Ihnen ist der wissenschaftsrat zu besonde- rem Dank verpflichtet. Die Arbeitsgruppen haben die zu begutachten- den Einrichtungen besucht und Gespräche mit den dort tätigen wissen- schaftlern geführt.

Die vorliegenden Stellungnahmen gehen insbesondere auf die wissen- schaftliche Bedeutung

der

Einrichtungen innerhalb ihres jeweiligen Fachgebiets sowie auf die bisherige Qualität der wissenschaftlichen Lei- stungen ein. Sie enthalten Aussagen zu wünschenswerten Entwick- lungstendenzen

und

zur Zusammenarbeit

mit

anderen wissenschaft- lichen Einrichtungen innerhalb und außerhalb der Hochschulen. Die Empfehlungen äußern sich außerdem zur personellen Ausstattung und zrlr wissenschaftlichen Qualifrkation des Personals sowie, soweit not- wendig, zur Verbessenrng der Organisation.

Bei seinen Beratungen hat der Wissenschaftsrat auch die Flage geprüft, inwieweit die Durchfrihrung der vorgesehenen Aufgaben außerhalb der Hochschulen erforderlich ist. Unter Berücksichtigung der jeweiligen Ge- gebenheiten hat er

in

der Regel eine intensive Kooperation

mit

den Hochschulen empfohlen, die selbständigkeit der einzelnen Einrichtung aber im Ergebnis nicht in FYage gestellt; denn es handelt sich um Auf- gaben, die nicht mit der notwendigen Konzentration von personal und Mitteln

in

den Hochschulen bearbeitet werden können. Eine wichtige forschungspolitische Aufgabe bleibt jedoch, die vorhandenen Verbin- drmgen zwischen der Forschung

in

den Hochschulen und den wissen- schaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen auszubauen.

Der wissenschaftsrat hat die stellungnahmen im Dezember lg8g (Insti-

tut

füLr Meereskunde),

im

Januar 1990 (Deutsches primatenzentrum)

und im

November 1990 (Forschungsinstitut Senckenberg) verab- schiedet.

(7)

Stellungnahme

zum Deutschen

Primatenzentrum (DPZ) in Göttingen

vom Januar 1990

Inhalt

A. Ausgangslage

I.

Aufgaben und Entwicklung

II.

Organisation und Ausstattung

IIL

Gegenwärtige Arbeitsschwerpunkte

IV.

Geplante Arbeitsschwerpunkte trnd Konsequenzen

ftir

den Ausbau des Zentrums

V. Veröffentlichungen, Tagungen, Zusammenarbeit B. Stellungnahme

I.

Aufgabenfeld

II.

Arbeitsweise

IIL

Zum geplanten Ausbau

fV.

Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen V. Ausstattung

VI.

Organisation VII. Zusammenfassung Anhang

Seite

I I

10

t7

20 26 29 29 31 32 33 35 36 37 39

(8)
(9)

A. Ausgangslage

A. I.

Aufgabenund Entwicklung

Die Vorbereitungen zur Gründung des Deutschen Primatenzentrums (DPZ) reichen bis

in

die sechziger Jahre zurück,

in

denen sich die Senatskommission für Primatenforschung der Deutschen Forschungs- gemeinschaft (DFG) damit beschäftigte, wie man dem ,,für die biologi- schen Grundlagenwissenschaften wie

für

die experimentelle Medizin und damit auch für die Erhaltung der menschlichen Gesundheit gleich wichtigen Forschungsgebiet (Primatenforschung) einen festen Platz auch

im

wissenschaftlichen Leben der Bundesrepublik Deutschland geben könnte."l)

In

einer Denkschrift zur Primatenforschung wurde der Hoffnung auf eine alsbaldige Planung und Gründung eines Prima- tenzentrums Ausdruck verliehen, da die Bundesrepublik Deutschland aufdiesem Forschungsgebiet, im Gegensatz zum Ausland, über nahezu keine Erfahrungen verfüge.2) Die Denkschrift sah die Einrichtung der folgenden sieben Abteilungen vor:

-

Züchtungund Haltung

-

Morphologie und Systematik

-

Physiologie und Biochemie

-

Pathologie, Bakteriologie und Parasitologie

-

Virologie und Gewebezüchtung

-

Elektronenmikroskopie

-

Quarantäne.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft konnte sich auf eine Stellung- nahme des Wissenschaftsrates zur Errichtung eines Primatenzentrums

aus dem Jahre 1969 stützen.3) Darin wurde die Gründung eines zentra- len Instituts für Primatenforschung für erforderlich gehalten.

Ztm

ei- nen sollte diese Einrichtung der Grundlagenforschung dienen, zum an- deren der angewandten medizinischen Forschung. Als weitere Aufga- ben wurden Tierzüchtung und -haltung genannt, die

in

dem Zusam- menhang zunehmender Import- und Nachwuchsschwierigkeiten bei verschiedenen Primaten gesehen wurden. a)

Anders als die Deutsche Forschungsgemeinschaft plädierte der Wis- senschaftsrat

dafür,

,,daß

das Zentrum in erster Linie als

ein Forschungsinstitut konzipiert werden muß und sein Aufbau und seine Ausstattung sich nach diesen Erfordernissen richten müssen."5)

1) D."t".h. F.rschungsgemeinschaft: Denkschrift. Zur Situation der Primatenfor- schung, Wiesbaden 1970, S. I 1.

2) A.a.O., S.9.

3) Vgl. Stellungnahme des Wissenschaftsrates zu dem Vorhaben der Deutschen For- schungsgemeinschaft auf Errichtung eines Primatenzentrums vom 10. Mai 1969, in:

Wissenschaftsrat: Empfehlungen und Stellungnahmen aus den Jahren 1958 bis 1971, Kö1n, S.69-74.

4) A.a.O., S. 69 f.

5) A.a.O., S. 71.

(10)

Im Jahre 1977 wurde das DPZ gegründet. Die wissenschaftliche Arbeit wurde 1984 aufgenommen. Laut Gesellschaftsvertrag ist es die Auf- gabe des Zentrums, ,,naturwissenschaftliche

und

medizinische For- schungüberund mit Primaten zu betreiben sowie Primaten für die Ver- sorgung anderer Forschungsinstitute zu halten und zu züchten. Die Ge- sellschaft kann weitere Aufgaben auf verwandten Gebieten der natur- wissenschaftlichen und medizinischen Forschung übernehmen, die im Zusammenhang

mit

ihren Arbeiten auf dem Gebiet der Primatenfor- schung stehen. Die Gesellschaft verfolgt nur friedliche Zwecke."6) Seit seiner Gründung

wird

das DPZ als Forschungseinrichtung mit überregionaler Bedeutung und Servicefunktion für die Forschung von

Bund und

Ländern gemeinsam geftirdert. Seine Serviceleistungen stellt das Zentrum im allgemeinen gegen Erstattung der zusätzlich ent- stehenden Kosten zur Verfügung. Etwaige Gewinne dürfen nur für sat- zungsgemäße Zwecke verwendet werden.

A.

II.

Organisation und Ausstattung

II.

1. Organisation

Das DPZ ist eine Gesellschaft

mit

beschränkter Haftung. Die Grund- züge der Organisation sind im Gesellschaftsvertrag festgelegt. Organe der Gesellsehaft sind die Gesellschafterversammlung, der Aufsichtsrat und die Geschäftsführer.

a) Gesellschafterversammlung

Gesellschafter sind zu gleichen Anteilen die Bundesrepublik Deutsch- land und das Land Niedersachsen. Eine ordentliche Gesellschafterver- sammlung findet einmal jährlich statt, um den Jahresabschluß festzu- stellen und über die Entlastung der Geschäftsführer sowie der Mitglie- der des Aufsichtsrates zu entscheiden. Den Vorsitz in der Gesellschaf- terversammlung führt der Vorsitzende des Aufsichtsrates.

b) Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat hat acht ehrenamtlich tätige Mitglieder:

-

zwei Mitglieder, die vom Gesellschafter Bundesrepublik Deutsch- land entsandt und abberufen werden,

-

zwei Mitglieder, die vom Gesellschafter Land Niedersachsen ent- sandt und abberufen werden,

-

zwei wissenschaftliche oder technische Mitarbeiter der Gesellschaft, die von deren Mitarbeitern vorgeschlagen und von der Gesellschaf- terversammlung gewählt werden,

-

zwei Personen aus Wissenschaft oder Wirtschaft, die von der Gesell- schafterversammlung gewählt werden.

6) Gesellschaftsvertrag der Deutsches Primatenzentrum Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Göttingen, § 2 Abs. 1 bis 3.

(11)

Der Vorsitzende des Aufsichtsrates sowie sein Stellvertreter werden je- weils

für

zwei Jahre alternierend von den beiden Gesellschaftern ge-

stellt. Der Aufsichtsrat überwacht die Rechtmäßigkeit, Zweckmäßig- keit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftsführung. Er entscheidet über

die

allgemeinen Forschungsziele,

ihre

Durchführung

und

über die wichtigen finanziellen Angelegenheiten der Gesellschaft. Er beschließt die Grundsätze

für

eine Erfolgskontrolle. Seiner vorherigen Zustim- mung bedürfen insbesondere:

-

Übernahme weiterer und Einstellung bisheriger Aufgaben; Grün- dung, Auflösung und Zusammenlegung von Abteilungen,

-

die mittelfristige Forschungs- und Finanzplanung, die Wirtschaft- spläne einschließlich der Ausbau- und Investitionsprogramme,

-

die Berufung und Abberufung der Leiter der Abteilungen,

-

die Grundsätze für die Verwendung der Forschungsergebnisse der Gesellschaft.

c) Beirat

I-aut Gesellschaftsvertrag kann die Gesellschaft einen Beirat einsetzen, der sie

in

wissenschaftlichen und technischen Fragen berät. Er setzt sich aus höchstens zehn Mitgliedern zusammen, die nicht der Gesell- schaft angehören. Sie werden in Abstimmung

mit

den Geschäftsfüh- rern vom Aufsichtsrat berufen. Derzeit besteht der Wissenschaftliche Beirat aus sieben Mitgliedern sowie ständigen Gästen. Der Beirat

tritt

zweimal jährlich in Göttingen zusammen. Er legt dem Aufsichtsrat ein schriftliches Gutachten über die einzelnen Abteilungen und Arbeits- gruppen vor, an dessen Erarbeitung auch externe Gutachter beteiligt werden.

d) Geschäftsführer

Die

Gesellschaft

hat

zwei Geschäftsführer, einen wissenschaftlich- technischen und einen kaufmännisch-administrativen. Beide werden für höchstens

fünf

Jahre

- mit

der Möglichkeit der wiederholten Be- stellung

-

vom Aufsichtsrat eingestellt. Ihre Aufgabe ist es, die Ge- schäfte der Gesellschaft zu führen. Sie stimmen zur Durchführung des Forschungsprogramms die Arbeiten der Abteilungen aufeinander ab.

Die Leiter der Abteilungen sind den Geschäftsführern für die Durch- führung des Forschungsprogramms verantwortlich. Die Geschäftsfüh- rer können ihnen insoweit Weisungen erteilen.

Die

Geschäftsführer legen dem Aufsichtsrat

jährlich

einen wissen- schaftlichen Jahresbericht vor. Außerdem berichten sie

ihm

minde- stens zweimal pro Jahr über den Gang der Geschäfte und die Lage der Gesellschaft.

e) Organisatorische Gliederung

Das DPZ verfügt über vier Abteilungen und die ,,Allgemeinen Dien- ste", zu denen die Primatenhaltung gehört. Übersicht

I

veranschau- licht die organisatorische Gliederung des Primatenzentrums.

(12)

Übersicht 1

Organisationsplan des Deutschen Primatenzentrums

IL 2. Ausstattung

Das Gesamtvolumen des Haushalts des DPZ betrug im Jahre 1g8B rund

8,8 Millionen DM. Der Ansatz

für

1990 weist rund 10,2 Millionen DM

aus. Den Zuwendungsbedarftragen Bund und Länderje zu b0 prozent.

Der auf die Länder entfallende Anteil wird zu 25 Prozent vom Sitzland Niedersachsen aufgebracht, während 75 Prozent nach dem Königstei- ner Schlüssel auf alle Länder entfallen. 1988 betrugen die Ausgaben

für

PersönlicheVerwaltungsausgaben

4,gMillionenDM Sächliche Verwaltungsausgaben

Investitionen und Bauausgaben

3,3 Millionen DM

0,6 Millionen DM.

Das DPZ verftigte 1988 über insgesamt 7 1 Planstellen, von denen 66 be- setzt waren.

Fttr

den wissenschaftlichen Dienst

in

den Vergütungs- gruppen BAT Ia bis

IIa/III

standen 14 Stellen zur Verfügung. Davon sind derzeit 8 auf der Basis unbefristeter Verträge besetzt; von diesen Stelleninhabern sind 2 weniger als

fünf

Jahre, 5 zwischen

fünf

und zehn Jahren und einer elf Jahre arnDPZ beschäftigt. Für sonstige Mit- arbeiter in den Abteilungen gab es weitere 27 Stellen, für die primaten- haltung 14. 8 Stellen waren dem technischen Bereich und 9 Stellen der Verwaltung im engeren Sinne zugeordnet. Übersicht 2 zeig! die Zahl der Planstellen nach Vergritungsgruppen und Abteilungen.

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(14)

Zusätzlichzu den genannten Stellen stehen Mittel fiir Beschäftigungsent- gelte fürjunge Wissenschaftler und wissenschaftliche Hilfskräfte zur Ver- fügung (1988: 2 BAT tra, 7 wissenschaftIiche Hilfsl<räfte, 3 Gastforscher).

Zwei wissenschaftliche Mitarbeiter werden aus DFG-Mitteln finanziert und 2 vom Bundesgesundheitsamt. Außerdem werden 3 wissenschaft-

liche

Assistenten

über

Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen

(ABM)

im DPZ beschäftigt.

ATIDPZ arbeiten 16 Doktoranden, deren Bezahlung nach den Richtli- nien zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses der Max- Planck-Gesellschaft geregelt ist.

Seit 1986 hat das DPZ keine zusätzlichen Planstellen erhalten. Der Haushaltsplan

für

1990 enthält jedoch 4 neue Stellen: Eine Stelle ent- sprechend der Besoldungsgruppe S (83), verbunden

mit

einer korre- spondierenden C4-Stelle im Haushalt der Universität Göttingen, ist

für

die Berufung eines hauptamtlichen wissenschaftlich-technischen Ge- schäftsführers vorgesehenT); diese Funktion wird bisher im Nebenamt wahrgenommen. Außerdem erhält die Abteilung Virologie 2 Stellen und die Geschäftsführung/Verwaltung eine weitere.

Der Leiter der Abteilung Virologie gehört als Professor (C4) der Medi- zinischen Hochschule Hannover an. Ftir die Leitung der Abteilung Re- produktionsbiologie, verbunden

mit

einer Professur nach C3, wurde Ende 1989 ein gemeinsames Berufungsverfahren

mit

der Universität Göttingen erfolgreich abgeschlossen.

Ein

entsprechendes Verfahren wurde

für

die Abteilung Physiologie eingeleitet. Die Nichtbesetzung von Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter ist auf die geplante Neu- besetzung dieser Abteilungsleiterstellen zurückzuführen.

Die Arbeitsflächen des Primatenzentrums von insgesamtz 625 m2 ver- teilen sich wie folgt auf die einzelnen Bereiche:

Reproduktionsbiologie

634 mz

Physiologie/Ethologie Pathologie

Virologie Verwaltung

Das DPZ verfügt über eine umfangreiche Laborausstattung, darunter ein Labor der Sicherheitsstufe L3.

Es unterhielt Ende 1988 eine Kolonie von 641 Tieren, von denen 139 T\rpaia belangeri (Scandentia) waren. Übersicht 3 gibt Auskunft über Art und Geschlechtszugehörigkeit der Tiere.

7) Laut Haushaltsplan dürfen dem Land Niedersachsen die Bezüge der beim DPZbe schäftigten Landesbeamten bis zur Besoldungsgruppe C4 nach den Maßgaben einer Vereinbarung erstattet werden.

613 m2 353 m2 763 m2 262rnz

(15)

Übersicht 3

Primatenkolonie (Stand: 31. 12. 1988)

Tupaia belangeri Spitzhörnchen Saguinus oedipus

Lisztaffe Saguinus labiatus

Rotbauchtamarin Saguinus fuscicollis

Sattelrückentamadn Macaca silenus

Bartaffe

Macaca fascicularis Javaneraffe Macaca mulatta

Rhesusaffe Papio hamadryas

Mantelpavian

QueIIe: Deutsches Primatenzentmm: Primate Report 24, April 1g8g, S. 116.

An Drittmitteln

von Forschungsförderungsorganisationen wurden in den Jahren 1986 bis 1989 530 000 DM, 511 000 DM, 598 000 DM bzw.

840 000 DM eingeworben. Daneben verbuchte das DPZ Einnahmen aus der Zusammenarbeit mit der gewerblichen Wirtschaft (in Übersicht 4 als ,,Eigener Erwerb"s) betitelt) in Höhe von 287 000 DM im Jahre 1986, 281 000 DM im Jahre 1987 und 340 000 DM im Jahre 1988. Koopera- tionsverträge

mit

der Industrie, die zu den genannten Vergtitungen führten, schließt das DPZ im allgemeinen unter der Voraussetzung ab, daß auch von seiten des jeweiligen Unternehmens wissenschaftliche Beiträge zu den gemeinsamen Projekten geleistet werden. Die Vertei- lung der genannten Mittel auf die Abteilungen des DPZ für die Jahre

1984 bis 1988 zeigt Übersicht 4.

8) Einnahmen aus eigenem Erwerb umfassen die Bezahlung frir die Durchführung von Aufträgen, Lizenzeinnahmen und ähnliche Beträge, die aus der Zusammenarbeit mit der gewerblichen Wirtschaft entstehen.

ne ms- gesamt

139 94 27 133 16 19 199 20 31

28

136 13

t3

15

74 15 15

11

62 73

32 10

105 10 59

63 111

2l

10 38 31 11

46

53

gesmtms-

(16)

Übersicht 4

Eingeworbene Drittmittel 1984 bis 1988

(in 1000 DM)

Abteilung/Gruppe Reproduktionsbiologie

Zuwendungsgeber Physiologie

Zuwendungsgeber AG Ethologie

Zuwendungsgeber Virologie

Zuwendungsgeber

DFG

9-

72 DFG

26

49r

340

DFG,BGA, EG

Jahressumme 598 340

Summe TGr63 + 65

TGr63 : Beiträge Dritter; TGr65 : Eigener Erwerb, vgl. F\.rßnote B) auf S. 15.

1) Bundesgesundheitsamt. - 2) Paul Martini Stiftung. - 3) Schilling Stiftung.

QueIIe: Deutsches Primatenzentrum.

Bei der in Übersicht 4 erwähnten DFG-Förderung handelt es sich um folgende Themen:

-

Tierphysiologie.

Untersuchungen zur streßfreien Kontrolle der Physiologie von Tu- paia belangeri unter standardisierten Haltungsbedingungen.s)

-

Duftkommunikation.

Untersuchungen zur chemischen Zusammensetzung und biologi- schen Funktion der Duftmarken zweier Callitrichiden-Arten.e)

-

Mystax.

Die Bedeutung von ,,long distance vocalizations" für die intra- und interspeziflsche Kommunikation

bei

Saguinus mystax (Primates Callitrichidae).0)

- HTLV-I[-Immunität.

Persistierende Virusinfektionen: Molekulare Mechanismen und Pa- thogenese. Bedeutung viraler Antigene und deren Antikörper

für die

Persistenz

des

Lymphadenopathie-

und

AlDS-assoziierten Virus.

9) Teilprojekt des DFG-Schwerpunktes ,,Biologische Grundlagen für die Primatenhat- tung", der von 1979 bis 1989 bestand.

792 817

608 265

27

7t

53 DFG

360 281

DFG,BGA

136

BB

DFG

30

1l

BGA') PMS)

(17)

-

Calicivirus.

-

Neuroendokrinologie.

Messen von Hormonen, Neurotransmittern und Peptiden.

-

HTlv-Ill-Oligosaccharide.

Analyse der Kohlenhydrat-Anteile der Glykoproteine gp120 und gp4l von

LAV/HTLV-II.

-

HlV-Immunität.

Persistierende Virusinfektionen: Molekulare Mechanismen und Pathogenese.

A.

III.

Gegenwärtige Arbeitsschwerpunkte

Ausgangspunkt für die Festlegung von Arbeitsschwerpunkten waren die in der Denkschrift der Deutschen Forschungsgemeinschaft ,Zut Si- tuation der Primatenforschung" aus dem Jahre 197010) sowie die in der Stellungnahme des Wissenschaftsratesll) zu dem Anliegen der Deut- schen Forschungsgemeinschaft aus dem Jahre 1969 formulierten Auf- gabenschwerpunkte, die

im

Gesellschaftsvertrag des DPZ ihren Nie- derschlag fanden. Mit dem Aufbau der Primatenkolonie wurde die er- ste Planungsstufe konkretisiert. Das längerfristige Forschungskonzept entwickelte sich im Zuge der Berufung der Leiter der wissenschaftli- chen Abteilungen des DPZ. Die wissenschaftliche Arbeit im engeren Sinne wurde erst 1983/84 aufgenommen.

Gegenwärtig bestehen amDPZ die folgenden vier Abteilungen:

-

Reproduktionsbiologie (Abteilung 1)

-

Physiologie (Abteilung 2)

-

Pathologie und Tierärztliche Versorgung (Abteilung 3)

-

Virologie und Immunologie (Abteilung 4).

Als Instrument zur mittelfristigen Schwerpunktbildung besteht außer- dem die Möglichkeit, neben oder in den Abteilungen für die Dauervon

fünf

Jahren Arbeitsgruppen einzurichten, die die jeweiligen Arbeits- gebiete der Abteilungen ergänzen.

Die vier Abteilungen sind eng verbunden mit den Allgemeinen Dien- sten, deren wichtigster Arbeitsbereich die Primatenhaltung ist. Dazu gehören Aufgaben wie:

-

Quarantänisierung importierter Primaten

für

andere Forschung- seinrichtungen,

-

Abgabe von Proben (Blut, Gewebe, Ausscheidungen) an andere Ein- richtungen,

-

Schulung und Weiterbildung des Personals.

10) A.a^0 11)A.a.O.

(18)

III.

1. Reproduktionsbiologie

Der Schwerpunkt der einzigen bisher besetzten Arbeitsgruppe der Ab- teilung Reproduktionsbiologie liegt bei Untersuchungen der Korrela- tionen zwischen Verhalten (insbesondere sozialen Interaktionen) und verschiedenen physiologischen Parametern, einschließlich den zentra- len und peripheren Mechanismen der Blutdruckregulation.

Derzeitig arbeitet die Abteilung mit einer Tupaia-Kolonie unter ande- rem an folgenden Projekten:

-

Urinanalysen als nichtinvasive Methoden zur Erfassung physiologi- scher Funktionen

-

Etho-physiologische Untersuchungen.

Die Abteilung

für

Reproduktionsbiologie war ursprünglich als Abtei- Iung

für

Züchtung und Haltung

konzipiert.Irn

Zuge der Etablierung des Faches Reproduktionsmedizin in den letzten 10 bis 20 Jahren hat die Reproduktionsbiologie einen erheblichen Aufschwung erhalten.

III.

2. Physiologie

Schwerpunkt der Abteilung Physiologie ist die Untersuchung der olfak- torischen Kommunikation im Rahmen der Reproduktionsbiologie der Callitrichidae. Das Reproduktionsverhalten dieser Primaten ist stark beeinflußt von sozialen Faktoren. Deshalb beschäftigen sich einzelne Studien explizit mit sozialen Stimuli im Reproduktionsgeschehen.

Derzeitig arbeitet die Abteilung an den folgenden Projekten:

-

Einfluß sozialer Faktoren auf die Zeitgebung der Pubertät bei Sattel- rückentamarinen (Saguinus fuscicollis)

-

Untersuchungen zum Steroidmetabolismus bei Saguinus fuscicollis

-

Wirkung von parenteral applizierten Steroidhormonen auf die Ste- roidhormon-Exkretion im Urin von kastrierten männlichen Sagui- nus fuscicollis

-

Vergleich der biologischen Funktion sowie der chemischen Zusam- mensetzung der Duftmarken verschiedener Callitrichidae

-

Ontogenese des circumgenitalen Duftdrüsenorgans von Saguinus fuscicollis

-

Vergleichende Anatomie des circumgenitalen Duftdrüsenorgans bei verschiedenen Arten der Gattung Saguinus

-

Kurzzeitwirkung von Melatonin auf das Verhalten von Sattelrüc- kentamarinen

-

Bedeutung

von

Licht/Dunkel-Zyklen

ftir

physiologische und en- dokrine Prozesse bei Sattelrückentamarinen.

Innerhalb der Abteilung Physiologie besteht eine selbständige Arbeits- gruppe Ethologie, die gegenwärtig folgende Vorhaben bearbeitet:

(19)

-

Soziale Systeme bei Neuweltaffen. Feldstudien zum Verhalten und

zur

Ökologie

von

Schnurrbart-Tamarinen

und

Sattelrückenta- marinen

-

Soziale Systeme bei Alt- und Neuweltaffen. Soziale Strukturen und Nahrungsressourcen.

III.

3. Pathologie und Tierärztliche Versorgung

Schwerpunkte der Arbeit dieser Abteilung sind die Gesunderhaltung der Primaten des DPZ

und

die bei Primaten spontan auftretenden Krankheiten.

Affen können Tbäger verschiedener Krankheitserreger sein, die auch Menschen gefährden können. Neben Virusinfektionen gibt es eine Rei- he bakterieller, fungaler und parasitäer Infektionen mit Übertragbar- keit zwischen Affen und Menschen oder umgekehrt. In der Abteilung werden Gesundheit und Krankheit der Tiere überwacht. Die dabei an- fallenden Daten kommen ebenfalls den anderen Abteilungen fiiLr ihre Ftagestellungen zugute.

Die Tierärztliche Beratung befaßt sich mit solchen Flagen der Prima- tenhaltung und der speziellen Pathologie nichthumaner Primaten ein- schließIich primatenspezifischer bakterieller oder parasitärer Proble- matik, die den Rahmen der gängigen tierärztlichen Kenntnisse spren- gen. Das DPZ ist deshalb bestrebt, als zentrale Beratungsstelle auch an- dere Einrichtungen des In- und Auslands auf diesen Gebieten tierärzt- licher Betreuung zu unterstützen. Auch in dieser im besonderen Um- fang

mit

Serviceaufgaben befaßten Abteilung werden verschiedene Forschungsvorhaben durchgeführt, die sich mit folgenden beispielhaft angeführten Einzelfragen beschäftigen:

-

Bilaterale posterior-parietale Großhirnatrophie bei einem Rhesus- affen

-

IgM-Nephrophathie bei Krallenaffen

-

Diabetes bei Krallenaffen

-

Criokeron quintus-Infektion bei Tupaia belangeri.

III. 4. Virologie und Immunologie

Der Arbeitsschwerpunkt der Abteilung liegt

in

der AlDS-Forschung.

Mit verschiedenen Primatenretroviren einerseits und Versuchsprima-

ten

andererseits soll

ein

Modelt

für

Retrovirusinfektionen etabliert werden, an dem Immunisierungs- und Chemotherapiestudien durch- geführt werden können.

Vier Projektgruppen arbeiteten 1987 und 1988 an einer Vielzahl von Teilprojekten, die hier nicht im einzelnen, sondern nur mit ihren größe- ren Themenbereichen angeführt sind:

-

Charakterisierung neuer HIV- und SfV-Isolate und deren Struktur- polypeptide

(20)

Behandlung von SIV- und HlV-Infektionen Retrovirusimpfstoffe

Entwicklung eines Makakenmodells für die AlDS-Forschung.

III.

5. Zur internen Gewichtung der Bereiche Service und Forschung Nach Aussagen des

DPZ hat

keine Abteilung/Arbeitsgruppe aus- schließlich Serviceaufgaben oder dient ausschließlich der Forschung.

Jedoch werden im einzelnen unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt.

In den Abteilungen Reproduktionsbiologie, Physiologie und Virologie hat die Forschung besonderes Gewicht. Unter anderem bei der über- wachung von Retrovirusinfektionen in Primatenbeständen, bei der Te- stung antiretroviraler Substanzen und bei der Entwicklung eines

pri-

maten-Modells für Retrovirus-Infektionen hat jedoch die Abteilung Vi- rologie auch wichtige Servicefunktionen. Die Abteilung pathologie und tierärztliche Versorgung hat neben ihren DpZ-internen Service- funktionen auch einen Schwerpunkt bei externen Serviceaufgaben.

Eine der ursprünglich

für

das DPZ vorgesehenen Servicefunktionen, aus den Ursprungsländern importierte Primaten für Forschungsinsti- tute und Industrie zu quarantänisieren, ist

-

abgesehen von wenigen

Ausnahmen

-

nach Fertigstellung des DPZ entfallen. Das hat verschie- dene Ursachen. Zurn einen ist die Verwendung von Affen für die Impf- stoffherstellung drastisch zurückgegarlgen. Zum anderen hat das Ex- portverbot Indiens die Einfuhr von Rhesusaffen in die Bundesrepublik Deutschland aus Indien beendet. Außerdem dürfen heute primaten- ,,Wildfänge" nicht mehr als Versuchstiere eingesetzt werden. Aus die-

ser Entwicklung

ergaben

sich klare

Rahmenbedingungen

für

die Zuchtbemühungen des DPZ.

Zusammenfassend stellt das DPZ fest, daß ursprünglich vorgesehene Servicefunktionen des DPZ an Bedeutung verloren (euarantänisie- rung) oder gewonnen (Züchtung) haben und daß neue Servicefunktio- nen, z.B.

für die

Retrovirusforschung, hinzugetreten sind,

die

ur- sprünglich nicht absehbar waren.

A.

IV.

Geplante Arbeitsschwerpunkte und Konsequenzen für den Ausbau des Zentrrrms

Die

für

die erste Ausbaustufe des DPZ vorgesehene Einrichtung von sieben Abteilungen (vgl. s. 9) konnte bisher nur teilweise verwirklicht werden. Geschäftsführung und wissenschaftlicher Beirat haben einen Vorschlag entwickelt, der neue Aufgabenschwerpunkte und Arbeits- richtungen sowie einen Plan für den weiteren Ausbau des DpZ um

fünf

Abteilungen enthält. Diese überlegungen sind

im

folgenden darge- stellt.

(21)

IV. 1. Geplante Arbeitsschwerpunkte

Grundsätzlich sollen die Biologie der Primaten im weitesten Sinne so-

wie diejenigen Gebiete der Biomedizin, die für die Lösung relevanter Probleme auf Primaten angewiesen sind, das Forschungsspektrum des

DPZ ausmachen. Projekte des DPZ sollen darüber hinaus den breiten Hintergrund eines Zentrums und nicht nur Zugang zu einzelnen Tieren benötigen, zur Forschung im Zentrum und im wissenschaftlichen Um- feld komplementär sein und diese synergistisch unterstützen.

Zum Ausbau der bereits bestehenden Abteilungen wird folgende PIa- nung vorgelegt:

a) Reproduktionsbiologie

Abgesehen von den allgemeinen Grundlagen der Fortpflanzungsphy- siologie aller Säuger gibt es eine Reihe von spezifischen reproduktions- biologischen Eigenschaften, die nur an höheren Primaten untersucht werden können. Dazu gehören Teilaspekte der Zyklussteuerung des

weiblichen Organismus, der Spermatogenese, der Steroidhormonsyn- these, der Physiologie der normalen Gravidität und der Geburt ein- schließlich des fetalen und plazentaren Stoffwechsels, der Immunolo- gie der normalen und der gestörten Gravidität sowie der gegenseitigen Beziehungen von fetaler und mütterlicher Hormonsekretion. Diese Ge- biete versprechen Beiträge zum Verständnis der Populationsdynamik und der Reproduktionsstrategien der Primaten und interessante Er- gebnisse für die Biomedizin, aber auch für die Regulation der Fertilität

des Menschen. Voraussetzung für Projekte auf den meisten dieser Ge- biete ist der Zugang zu einer größeren Primatenkolonie. Deshalb soll dieses Forschungsgebiet durch Kooperationen und Gastprojekte ge- stärkt werden.

Die Reproduktionsbiologie der Primaten ist nach Darstellung des DPZ auf eine enge Kooperation mit der vegetativen und Neurophysiologie, der Verhaltensforschung und der Morphologie (Embryologie) ange- wiesen und ist eine Grundlage für die erfolgreiche Züchtung von Pri- maten. Sobald moderne reproduktionstechnische Verfahren (2.B. das Embryo-Splitting) für den Einsatz an Primaten verfügbar sind, sollen auch genetische, virologische

und

immunologische Arbeiten unter- stützt werden.

b) Physiologie

Das Evolutionsniveau ihres Zentralnervensystems ist ein Hauptcha- rakteristikum der höheren Primaten. Seit langem werden deshalb neu- rophysiologische Fragestellungen, z.B. über das Sensorium und die Ko- ordination der Motorik, an Primaten bearbeitet. tr\ir unverzichtbar hält

das DPZ Primaten-Modelle für das Studium der neuronalen Korrelate der Orientierungsleistungen sowie der Triebe, Affekte und Emotionen.

Auch von der Untersuchung endogener Rhythmen an Primaten wer- den für den Menschen relevante Ergebnisse erwartet.

(22)

Viele

derartige Fragen können auch außerhalb eines primatenzen- trums bearbeitet werden. FtiLr Studien auf zellulärer Ebene etwa reicht der Zugang zu wenigen Versuchsprimaten aus. Sobald aber nach Sy- stemzusammenhängen geforscht wird, etwa um physiologische Vor- gänge mit Verhaltensparametern in Beziehung zu setzen, wird der Hin- tergrund einer größeren Primatenhaltung erforderlich.

Das DPZ sieht hier die Aufgabe, z.B. durch die Betreuung von Gastpro- jekten, durch Bereitstellung von Material oder durch Teiluntersuchun-

gen, das Gebiet insgesamt positiv zu beeinflussen und zu stärken.

c) Pathologie

Die natürlicherweise bei Primaten auftretenden Erkrankungen sind bisher

nicht

hinlänglich bekannt, obwohl Kenntnisse darüber sehr

wichtig für

den sinnvollen Einsatz als Versuchstiere sind. Aus der Zuchtkolonie

mit

zum Teil auch alten Tieren kommt umfangreiches Untersuchungsmaterial, das genutzt wird. Zur Überwachung des Ge- sundheitszustandes der im Zentrum gehaltenen Tiere und zur Beurtei- lung von Versuchstieren ist spezifisches Wissen auf dem Gebiet der

pri-

matenpathologie erforderlich. Gleichzeitig hat sich gezeigt, daß ver- schiedene

in der Haltung zu

beobachtende Gesundheitsprobleme (Nephritiden, Karzinome) unmittelbaren Bezug zu Erkrankungen ha- ben, die auch in der Humanmedizin beobachtet werden.

d) Virologie und Immunologie

Primatenviren spielen heute im Rahmen von Infektionsmodellen

für

die Biomedizin, ferner bei den Bemühungen um die Gesunderhaltung von Primatenkolonien und für den Infektionsschutz der Mitarbeiter je- der Primatenhaltung eine große Rolle. Beim Wechsel von ihrem nattir- lichen Wirt auf eine andere Primatenart können Primatenviren hoch- pathogen werden: Krallenaffenkolonien sind von Herpesviren, die von Totenkopfaffen stammen, oder vom Masernvirus des Menschen ausge- löscht worden. Menschen, die sich mit einem Herpesvirus von Maka- ken infizierten, erkrankten an einer Meningoenzephalitis. Andererseits ist es für die biomedizinische Forschung von Bedeutung, daß von afri- kanischen

Affen

stammende Immundefizienzviren (SIV) bei asiati- schen Makaken ein dem AIDS sehr ähnliches Syndrom hervormfen können (SAIDS).

Viele Probleme der Primatenretrovirologie können zunächst in jedem virologischen Labor bearbeitet werden. Bei Infektions- und Immuni- sierungsversuchen

mit

Primaten bedingt die notwendige infektions- schützende Haltung der Versuchstiere jedoch einen sehr hohen techni- schen Aufwand. Die erforderlichen Einrichtungen stehen arnDpZ zur Verfügung, sind jedoch andernorts kaum vorhanden. Bei dem Vorha- ben, ein Primatenmodell für AIDS zu etablieren, ist daher auch die in- ternationale Kooperation

mit

entsprechenden Einrichtungen

in

Hol-

land (TNO), Frankreich (Institut Pasteur) und

Großbritannien (NIBSC) von Bedeutung. So können im DPZ auch Gastforscherprojek- te

in

diesem Bereich betreut und andere Labors unterstützt werden.

(23)

Zentrumsintern ist auch die Virusdiagnostik wichtig, weil angestrebt wird, die Haltung und Züchtung auf Dauer von bestimmten Viren frei- zuhalten.

Durch die Entwicklung moderner Techniken der molekularen Genetik ist eine erhebliche Entwicklung in der Immunologie zu erwarten. Pro- jekte der Impfstoffentwicklung können nach Einschätzung des DPZ

ohne derartige Expertise kaum durchgeführt werden.

Über die bestehenden Abteilungen hinaus plant das DPZ die Einrich- tung von vier weiteren Arbeitsschwerpunkten:

-

Parasitologie

Viele Probleme, die bei der Primatenhaltung auftreten, werden durch Infektionen

mit

Protozoen, Helminthen, Lungenmilben usw. verur- sacht. Die Parasiten der Primaten sind jedoch nur sehr unvollständig

bekannt. Durch neue

immunologische

und

molekularbiologische Techniken ist die experimentelle Parasitologie inletztet Zelt sehr aktu- ell geworden. Das DPZ erhofft sich Fortschritte bei der Bekämpfung der beim Menschen am weitesten verbreiteten Erkrankungen'

-

Morphologie

Das DPZ hält eine weitere Abteilung für erforderlich, in der die Grund- lagen der Primatologie, Kenntnisse über die fast 200 lebenden Prima- tenarten

und

über

die

Stammesgeschichte

der

Primaten verfügbar sind. Primatologische und biomedizinische Projekte sind nach der Er- fahrung des DPZ häufrg ganz entscheidend darauf angewiesen, daß sie

mit der jeweils am besten geeigneten Art oder sogar Population arbei- ten. Auch wenn im DPZ gleichzeitig nur eine kleine Zah.lvon Prima- tenarten gehalten und gezüchtet werden kann, soll in Zukunft u.U. ein weiteres Artenspektrum in Projektplanungen einbezogen werden, da auswärtige Wissenschaftler immer wieder

mit

der Bitte um derartige Beratungen an das DPZ herangetreten sind.

Nach Auffassung des DPZ ist es notwendig, die Grundlagen der ver- gleichenden Embryologie der Primaten zu erarbeiten - auch als Grund-

lage füLr neue Reproduktionstechniken und für die Embryonaltoxikolo- gie. Da der Einsatz von Primaten auf diesem Gebiet besonders aufwen- dig ist, müssen primatenspezifische Fragestellungen sorgfältig einge- grenzt werden.

Die

Methoden

der

Strukturforschung (Elektronenmikroskopie, Im- munhistochemie, Autoradiographie) müssen für andere Bereiche ver- fügbar gehalten werden.

-

Verhaltensforschungund ökologie

Die Erforschung des Primatenverhaltens ist heute eng verflochten

mit

der Neuro- und Sinnesphysiologie, der Endokrinologie und der Repro- duktionsbiologie. Die Methoden reichen von der Feldforschung bis zur biochemischen Charakterisierung von sozialen Rollen und zur sozio- biologischen Analyse.

(24)

Verhaltensbiologische Studien über die im Zentrum gehaltenen prima- ten sind laut DPZ eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Züchtung.

Umgekehrt profitiert auch die Verhaltensforschung von der Verfüg- barkeit der Zuchtkolonien. Die insgesamt sehr primatenspezifischen Methoden sollen am DPZ verfügbar gehalten werden. Sie werden nach Auskunft des DPZ von vielen Ratsuch'enden und Gästen in Anspruch genommen.

Die moderne Verhaltensforschung, angesiedelt zwischen Genetik und Ökologie, bliebe nach Ansicht des DPZein Torso, wenn die Ergebnisse

und

Hypothesen aus Laboruntersuchungen

nicht in

Feldprojekten überprüft würden. Fragen der Populationsdynamik, der ökologie und

der

Anpassung

an

sich verändernde Biotope bedürfen

einer

For- schungsbasis in den Ursprungsländern in Südamerika (Neuweltaffen), Afrika und Asien (Altweltaffen, Halbaffen). Dabei werden ökologische Studien lautDPZ zwangsläufig überleiten zu Beiträgen, die der Erhat- tung aussterbender Primatenarten sowohl in den Ursprungsländern als auch in den USA und Europa dienen. Ohne Arten- und Biotopschutz

wird

Primatenforschung batd

nur

noch sehr eingeschränkt möglich sein.

Feldforschung ist heute

mit

gravierenden methodischen und logisti- schen Schwierigkeiten verknüpft. Das DPZ möchte deshalb durch Ver- einbarungen

mit

Ursprungsländern und gelegentlich auch durch die Heranbildung von lokalen Mitarbeitern die Voraussetzungen

für

die Durchführung derartiger Projekte schaffen. Die dadurch geschaffene Infrastruktur könnte dann auch von Gastforschern

in

Anspruch ge-

nommenwerden.

-

Genetik

Bei den Infektionsversuchen mit Retroviren hat es sich herausgestellt, daß nicht nur zwischen verschiedenen Makakenarten, sondern auch in- traspezifisch erhebliche unterschiede bestehen, die der Etablierung ei- nes Infektionsmodells im wege stehen. Zunächst soll versucht werden, das Verhalten der Tiere

im

Infektionsversuch

mit

bestimmten gene- tisch determinierten Eigenschaften (2.B. MHC) in Beziehung zu setzen.

Da es

nicht

möglich erscheint, Inzuchtstämme geeigneter Makaken aufzubauen (20 Generationen ä 5

Jahre:

100 Jahre), sollen Makaken

mit

geeigneten genetischen Eigenschaften

in

kleinen Zuchtgruppen zusammengeführt werden.

Mit der Methode des ,,DNA-Fingerprinting., werden gegenwärtig Bei- träge zum Nachweis des Reproduktionserfolges einzelner Individuen und damit zur soziobiologischen Deutung von verhaltensuntersuchun- gen erarbeitet.

Die Karyologie hat in der vergangenheit bereits wichtige Beiträge zur systematik und stammesgeschichtsforschung der primaten geli,efert.

Möglicherweise soll sie in Zukunft auch durch vergleichende-Genom- analysen ergänzt werden.

(25)

IV. 2. Geplanter Ausbau des Zentrums

Nach dem Vorschlag von Geschäftsführung und Wissenschaftlichem Beirat leiten sich aus den dargestellten Arbeitsschwerpunkten Konse- quenzen

für

die strukturelle Planung des Primatenzentrums ab. Die neuen Bereiche Parasitologie, Morphologie, Verhaltensforschung und Ökologie sowie Genetik sollten durch eigenständige Abteilungen ne- ben den bestehenden vertreten sein. Die bestehende Abteilung,,ViroLo- gie und Immunologie" soll zu zwei getrennten Abteilungen ausgebaut werden. Die Forschungsschwerpunkte sollten bei den Berufungen je- weils neu ausgerichtet werden. Die Abteilungen sollten durch befristet eingerichtete Arbeitsgruppen ergänzt werden, um das Forschungs- und Methodenspektrum des DPZ zu erweitern, die Heranbildung des wis- senschaftlichen Nachwuchses zu fördern und ausländischen Wissen- schaftlern

mit

ihren Forschungsinteressen entgegenzukommen (Er- gänzungsbedarf drei bis vier Arbeitsgruppen).

Um die genannten Aufgaben zu erfüllen, ist das DPZ nach eigener Auf- fassung darauf angewiesen, die erreichten Standards der Primatenhal- tung und -züchtung weiterzuentwickeln (optimale Käfigsysteme, Er- nährungsmethoden, Kenntnis der Sozialstrukturen) und die Haltungs- kapazität um etwa 50 o/o zu erweitern. Des weiteren

will

das DPZ einen Beitrag zu Biotopschutz und Arterhaltung leisten. Zuden auszubauen- den Methoden für die Primatenforschung der Zukunft zählt das DPZ insbesondere die Elektronenmikroskopie sowie molekularbiotogische und gentechnologische Methoden.

Diesen Vorgaben gemäß hat das DPZ den folgenden personellen und sächlichen Zusatzbedarf angegeben.

Über die im Haushalt 1990 bereits realisierte Erhöhung der Planstellen- zahl auf 75 hinaus besteht nach Ansicht des DPZ auch für die Zukunft bei den Planstellen der Schwerpunkt des Ausbaubedarfs. Folgende zu- sätzliche Stellen, die nur zum Teil bis 1993 eingerichtet werden sollen, werden für erforderlich gehalten:

Wissenschaftlicher Bereich :

4 x BAT Ia (Abteilungsleiter, gemeinsame Berufungen auf C3) 3 x BAT Iallb (Arbeitsgruppenleiter)

8 x BAT Ib (wissenschaftliche Mitarbeiter)

10 x BAT IIa (wissenschaftliche Mitarbeiter) Wissenschaftlich-technischer Bereich:

22 x BAT Vb/VIb (Technische Assistenten) Primatenhaltungsbereich :

6 x BAT

VII

(Technische Assistenten)

3 x MTL (Tierpfleger)

(26)

Betriebstechnik/Werkstatt :

1 x BAT Vc/VIb (Wartungstechniker)

2 x MTL (Handwerker) Verwaltung/Schreibdienst:

SxBATVc/VII.

Der Haushaltsansatz

für

die Nachwuchsförderung (Soll 1989: 346 500

DM,

1990: 462500

DM)

sollte nach Ansicht des DPZ

bis

1993 auf

624 000 DM und langfristig auf 750 000 DM erhöht werden. Vor allem

für

die Abteilung Verhaltensforschung

wird hier,

z.B.

für

Feldfor- schungsprojekte, erheblicher Bedarf gesehen.

Geräteinvestitionen

für

Ersatzbeschaffungen und für die Etablierung neuer Abteilungen und Arbeitsgruppen werden für 1990 mit 1,5

Millio-

nen DM angesetzt und für die Jahre 1991 bis 1995 mit durchschnittlich

0,9 Millionen DM p.a.

Bei den Bauinvestitionen ist für 1990 die Etablierung einer Elektronen- mikroskopie mit einem Umbau für etwa 250 000 DM geplant. Weiter ist die Errichtung eines separaten Gebäudes für die Verhaltensforschung

(i Million

DM) vorgesehen. Nach Ansicht des DPZ sollte

für

1991 bis 1993 die Erweiterung der Institutsgebäude um etwa 3070 erfolgen. Aus- gehend von der ursprünglichen Bausumme

für

die bestehenden Ge- bäude von etwa 50 Millionen

DM

(einschl. Geräteinvestitionen/Erst- einrichtung)

wird

auch bei Berücksichtigung der bereits installierten Infrastruktur

hierfür ein

Bedarf von etwa 17

Millionen DM

veran- schlagt.

Bei den laufenden Sachmitteln (wissenschaftlicher Bedarf, Primaten- haltung, Betriebskosten und Verwaltung) ist eine kontinuierliche Stei- gerung von 3,5 Millionen DM (1990) auf 4,6 Millionen DM (1995) ange- setzt.

A. V. Veröffentlichungen, Tagungen, Zusammenarbeit

Die Verbreitung der wissenschaftlichen Arbeitsergebnisse geschieht

in

erster Linie durch Publikationen in internationalen Fachzeitschriften mit kompetentem Auswahlverfahren. Darüber hinaus haben die Mitar- beiter des DPZ

in

Form von Monographien und Buchbeiträgen um- fangreich publiziert.

Fiir spezielle primatologische Veröffentlichungen sowie für technische Mitteilungen gibt das DPZ den ,,,Primate Report" heraus. Jeweils als Sondernummer dieses Reports

wird

der wissenschaftliche Jahresbe-

richt

veröffentlicht, der

in-

und ausländischen Wissenschaftlern zu- gänglich gemacht wird. Der Primate Report wurde im Jahre 1977

inZu-

sammenarbeit mit der Europäischen Gemeinschaft als Publikationsor-

gan der,,Working Group on the Use and Supply of Nonhuman Primates for Biomedical Purposes" konzipiert und diente den EG-Ländern zur

(27)

Optimierung und Integration der verschiedenen Primatenhaltungen in den beteiligten Ländern. Er wurde bis 1981 von der EG bezuschußt.

Seit dieser Zeit wird er gegen eine Gebühr von 15 DM pro Heft abgege- ben. Das Institut möchte eine Unterstützung der Zeitschrift durch die EG erneut beantragen. Im Jahre 1989 wurde der Primate Report von 242 Abonnenten

in

28 Ländern gehalten. Die Einzelbeiträge werden vor der Veröffentlichung dem wissenschaftlichen Geschäftsführer des

DPZ zur Prüfung vorgelegt. Als Sonderbände des Primate Report sol- Ien die Berichte des DFG-Schwerpunktes,,Biologische Grundlagen

für

die Primatenhaltung" erscheinen.

Die Mitwirkung des DPZ bei der Ausbildung und Förderung des wis- senschaftlichen Nachwuchses kommt darin zum Ausdruck, daß in Ko- operation mit dem Zentrum

-

27 Diplomarbeiten,

-

54 Dissertati.onen und

-

2Habilitationsschriften

verfaßt wurden oder gegenwärtig angefertigt werden. Beteiligt daran waren neben der Universität Göttingen, der Tierärztlichen und der Me- dizinischen Hochschule Hannover auch andere bundesdeutsche Uni- versitäten, wie Bielefeld, Dortmund, Freiburg, Köln, Marburg, Mün- chen und Tübingen, sowie als ausländische Universitäten Gembloux, Madrid und Zürich.

In den Jahren 1984 bis 1988 nahmen die wissenschaftlichen Mitarbeiter

des DPZ an mehr als 170 nationalen und internationalen Tagungen teil.

Übersicht 5 zeigt

-

gegliedert nach Jahren

-

die Verteilung auf die ein- zelnen Abteilungen.

Übersicht 5

Teilnahme wissenschaftlicher Mitarbeiter an nationalen und internationalen wissenschaftlichen und anderen Tagungen

Abteilung Insgesamt

I II III

TV

11 3 4 28 46 4

4 3 18 29 10

1

4 33 48

I 5 1

8 2T I

6 4

t7

34

39 19 16 104

Insgesamt

178

Quelle: Angaben des DPZ.

Bei Teilnahme an Tagungen

in

Übersee setzt das DPZ grundsätzlich voraus, daß Reisebeihilfen anderweitig beantragt werden (2.B. DFG).

Aus dem Haushalt werden dann nur anteilig Kosten übernommen.

(28)

Zur Fortbildung der Mitarbeiter des DPZ flnden regelmäßig öffentliche Vorträge statt, die gleichzeitig der Vorstellung neuer Arbeitsergebnisse dienen und deshalb häufrg in den Rahmen der Aufsichtsratssitzungen gestellt sind. Zu diesen Veranstaltungen werden Wissenschaftler ande- rer Einrichtungen in Göttingen und Umgebung eingeladen. In den Jah- ren 1984 bis 1988 fanden 67 Vortragsveranstaltungen im DPZ statt.

Das DPZ arbeitet

mit

verschiedenen universitären und anderen For- schungsinstitutionen im In- und Ausland zusammen:

Einzelne Wissenschaftler des Primatenzentrums sind gleichzeitig Uni- versitätsmitglieder und als solche an der universitären Lehre (und For- schung) beteiligt. Die Zusammenarbeit kommt aber auch in Gutachter- und Expertentätigkeiten, z.B. durch Mitarbeit

in

der Tierschutzkom- mission in Braunschweig, in der Leitung einer Arbeitsgruppe am Mo- nell Chemical Senses Center, Philadelphia (USA), und in Beratertätig- keiten für Pharma-Firmen zum Ausdruck.

Neben

engen

fachlichen Kontakten zu den

Primatenzentren

in

Rijswijk (Niederlande) und Suchumi (UdSSR) sowie den sieben regio- nalen Primatenzentren der USA hebt das DPZ seine wissenschaftli- chen Kontakte zu Japan

und

China hervor, aber auch zu den Ur- sprungsländern von Primaten, z.B. Kenya, Gabun, Brasilien, Kolum- bien und Peru. Mit der Pan American Health Organization hat das DPZ einen Rahmenvertrag zur Zusammenarbeit abgeschlossen.

Schließlich

wird die

nationale

und

internationale Zusammenarbeit durch die Mitarbeit von Gastwissenschaftlern

im

DPZ gefestigt. Das DPZ}l,at die Möglichkeit, selbst Stipendien zu vergeben. Es legt dabei die Richtlinien der Max-Planck-Gesellschaft zugrunde. Von 1984 bis 1988 waren insgesamt 20 Gastwissenschaftler imDPZ auf Stipendien- basis tätig, die überwiegend aus Mitteln des Primatenzentrums finan- ziert wurden. Sechs Gastaufenthalte konnten aus Drittmitteln bezahlt werden: zwei vom Deutschen Akademischen Austauschdienst und je einer von DFG, Hanns-Seidel-Stiftung, EG und NATO.

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