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Archiv "Biomedizinische Technik zwischen Forschung und Dienstleistung" (29.01.1986)

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Academic year: 2022

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

KONGRESSBERICHT

Mammakarzinom

Schlußfolgerungen:

Adjuvante Chemo- und Hormon- Therapien sind effektive Behand- lungen für Mammakarzinom-Pa- tientinnen. Eine optimale Thera- pie ist jedoch noch nicht für ir- gendeine Untergruppe von Pa- tientinnen bestimmt. Deshalb wird von allen Patientinnen und ihren Ärzten gefordert, an kon- trollierten klinischen Studien teil- zunehmen.

Außerhalb von klinischen Studien können basierend auf den For- schungsergebnissen auf dem Consensus-Treffen 1985 folgende Aussagen gemacht werden (Ta- belle):

Für prämenopausale nodal positi- ve Frauen, unabhängig vom Hor- monrezeptor-Status, sollte eine

Kombinations-Chemotherapie Standard-Therapie werden.

Für prämenopausale nodal nega- tive Patientinnen wird eine adju- vante Therapie nicht generell empfohlen. Für bestimmte high risk Patientinnen dieser Gruppe kann eine Chemotherapie in Be- tracht kommen.

Für postmenopausale nodal posi- tive Frauen und bei Hormon-Re- zeptor-positiven Befunden ist Ta-

moxifen die Therapie der Wahl.

Für postmenopausale nodal posi- tive Frauen und bei negativem Hormonrezeptor kann eine Che- motherapie in Betracht kommen:

ist jedoch nicht als Standard- Therapie zu empfehlen.

Für postmenopausale nodal nega- tive Frauen — unabhängig vom Hormonrezeptor — besteht keine Indikation für eine routinemäßig durchzuführende adjuvante The- rapie.

Anschrift für die Verfasser:

Privatdozent Dr. med.

Manfred Kaufmann Universitäts-Frauenklinik Voßstraße 9

6900 Heidelberg

Das Fach Biomedizinische Tech- nik ist heute in der Bundesrepu- blik in einem breiten Spektrum von Forschung, Lehre und Dienst- leistung im Rahmen der Kranken- versorgung vertreten. Es reicht von eigenständigen Instituten für Biomedizinische Technik an Technischen Hochschulen ohne medizinische Fakultät über Abtei- lungen als Einrichtungen der For- schung und Lehre, Arbeitsgrup- pen, Lehrstühle und Hochschul- lehrer, die in gewissem Maße auch Dienstleistungen für die Krankenversorgung erbringen, an medizinischen Fakultäten bis zu reinen, der Verwaltung unterstell- ten Dienstleistungseinrichtungen ohne Möglichkeit und Auftrag zu wissenschaftlicher Forschung und Lehre an Nichthochschulkli- niken.

Wenn auch manchmal die Medi- zintechnik einzig und allein als Dienstleistungsbetrieb mit direk- ter Unterstellung unter den Klini- kumsvorstand gesehen und ge- wünscht wird, ist die Dienstlei- stungsfunktion der Medizintech- nik, insbesondere an Hochschu- len, ein heikles Thema, da sich wissenschaftliche Aufgaben in Forschung und Lehre nicht pro- blemlos mit den Pflichten einer reinen Gerätereparaturwerkstatt in der Klinik vereinbaren lassen.

Kreative Forschung benötigt mehr Freiraum

Eine kreative Forschung — und die europäische Medizintechnik hat sich durchaus ideenreich gezeigt

— erfordert eine gewisse Mindest- breite der in der forschenden In- stitution vertretenen Disziplin, ei- ne Breite, die bei der Tätigkeit nur einzelner Ingenieure oder Physi-

ker in einer klinischen Abteilung nicht gegeben ist. Der Freiraum, den Kreativität benötigt und aus dem sie allein zu erwarten ist, ist nur dann vorhanden, wenn die Tä- tigkeit nicht unmittelbar produkt- spezifisch und nicht allein patien- tenorientiert gesehen werden muß, wie es bei einer reinen Dienstleistungstätigkeit in der Kli- nik notwendigerweise der Fall sein muß. Da die weitere Entwick- lung der Medizin heute und in ab- sehbarer Zukunft auch von der Weiterentwicklung der Medizin- technik abhängt, darf die Medizi- nische Technik sich nicht nur in Dienstleistungen erschöpfen, sondern muß als wissenschaft- liches Fach und forschende Insti- tution an der Hochschule vertre- ten sein.

Biomedizinische Technik in medizinischen Fakultäten nur schwach vertreten

Doch bisher ist die biomedizini- sche Technik nur an etwa einem Viertel der medizinischen Fakultä- ten vertreten. Als Gründe sind im wesentlichen zu nennen:

> Die Mittelverknappung zu ei- nem Zeitpunkt, als die Bedeutung des Faches erkannt wurde, stand der Institutionalisierung entge- gen.

• Die Medizintechnik ist eine an- gewandte Wissenschaft, was ihr wissenschaftliches Ansehen an klassischen Universitäten mögli- cherweise beeinflußt.

> Die auf dem Gebiet zu beob- achtende und sachlich notwendi- ge Spezialisierung erschwert die Berufung geeigneter Persönlich- keiten mit breitem Überblick über das Fach für die Leitung von Insti- tuten.

Biomedizinische Technik zwischen Forschung und Dienstleistung

Kurzbericht von der 19. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Biomedizinische Technik, Stuttgart 1985

250 (46) Heft 5 vom 29. Januar 1986 83. Jahrgang Ausgabe A

(2)

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Biomedizinische Technik

> Die Zuordnung der Klinikin- genieure zu einer wissenschaft- lichen Einrichtung oder zur Ver- waltung einer Klinik wird je nach örtlichen Gegebenheiten ver- schieden gesehen und verschie- den entschieden.

Verbesserte Techniken bei Schnittbildverfahren

Im Mittelpunkt des Interesses standen auf der Tagung die Opti- mierung der Abbildungsparame- ter zur gezielten Darstellung ein- zelner Gewebetypen, die Darstel- lung von Blutströmungen und Durchblutung sowie die Untersu- chung des Phosphorstoffwech- sels mit Hilfe der Kernspintomo- graphie.

Breiten Raum nahmen auch die Verbesserungen der Abbildungs- eigenschaften und die Integration von Rechnern zur Bilddarstellung und Bildanalyse sowie die Tomo- graphie (zum Beispiel der Schild- drüse) ein.

Weitere Schwerpunkte lagen bei der Quantifizierung der Bildinhal- te, bei verkürzten Aufnahmezei- ten, bei verbesserter Bildauflö- sung sowie bei der Analyse dyna- mischer Prozesse in der Röntgen- Computer-Tomographie.

Ferner bestand großes Interesse am Rechnereinsatz in der digita- len Subtraktionsangiographie, an der Bildverarbeitung sowie an der Analyse von Bildinhalten und Bild- folgen in der klassischen Rönt- gentechnik.

Sensormeßtechniken

Als neues nichtinvasives Meßver- fahren (zum Beispiel für Intensiv- patienten) wurde nach der trans- kutanen Sauerstoff- die transkuta- ne Kohlendioxid-Messung vorge- stellt. So auch Biosensoren, die mittels biologisch empfindlicher Schichten Parameteränderungen in elektrische Signale umsetzen und die sich somit zum Nachweis biologisch interessierender Sub-

stanzen (zum Beispiel Glukose) eignen. Die wichtigsten Entwick- lungsziele sind derzeit, die Zuver- lässigkeit und Langzeitstabilität zu erhöhen.

Funktions- und Organersatz Weitere Themen der 19. Jahresta- gung waren: die extrakorporale Kontrolle, Neueinstellung und au- tomatische Anpassung von Herz- schrittmachern an unterschied- liche Belastungen; die funktionel- le Stimulation bei partieller Läh- mung; künstliche Sinnesorgane;

kontrollierte Narkose- und Beat- mungsgeräte und Herzlungenma- schinen; Biomaterialien für den

Ersatz von Hohlorganen und Kno- chenimplantate.

Prof. Dr. rer. nat.

Adolf Habermehl Radiologie-Zentrum der Philipps-Universität Lahnstraße 4 a

3550 Marburg

KONGRESSNACHRICHTEN

Cholezystektomie bei Diabetikern

In den meisten chirurgischen Lehrbüchern findet sich die Fest- stellung, daß die Operationsletali- tät der Cholezystektomie bei Pa- tienten mit einem Diabetes melli- tus mit bis zu 22 Prozent deutlich gegenüber der sonst üblichen Ra- te von 0,75 Prozent erhöht ist und daß deshalb bei zufällig entdeck- ten, klinisch stummen Gallenstei- nen von einer prophylaktischen Cholezystektomie abzuraten sei.

Ransohoff und Mitarbeiter von der Cleveland Clinic haben die Kran- kengeschichten von 1978 Patien- ten mit akuter Cholezystitis analy- siert. Dabei lag die Letalität bei diabetischen Patienten genauso hoch wie bei Patienten ohne Dia- betes. Besonders gefährdet wa-

ren Patienten mit renaler Insuffi- zienz. Auch zwischen insulin- pflichtigen Diabetikern und Pa- tienten unter oralen Antidiabetika bestand kein Unterschied, was das Operationsrisiko betraf. W

Ransohoff, D. F., Miller, C., Hermann, R. E.: Is mortality for acute cholecystitis increased in persons with diabetes me'llitus? Meeting of the American Gastroenterological Association, New York 1985

Gase Western Reserve University and the Cleveland Clinic Foundation, Cleveland, Ohio

Über den

„Verdauungsschluck"

Die Wirkung verschiedener alko- holischer Getränke auf die Säu- reproduktion des Magens wurde von Singer und Mitarbeitern un- tersucht, die ihre Ergebnisse un- längst vorstellten. Dabei konnten interessante Aspekte eruiert wer- den. So stimulieren Bier und

Wein, nicht jedoch Whisky und Cognac die Säureproduktion.

Wird zu dem Weißwein eine ei- weißreiche Nahrung gereicht, steigt die Säureproduktion nicht mehr weiter an. Wahrscheinlich geht die säurestimulierende Wir- kung des Weißweins über Hist- aminrezeptoren, da durch die Ga- be des H 2-Blockers Cimetidin der Effekt aufgehoben werden kann.

Offensichtlich sind für die Säure- stimulation nicht der Alkohol, son- dern unbekannte nichtalkoholi- sche Bestandteile in Wein und Bier verantwortlich. Je 500 ml Bier bzw. Weißwein steigern die Säu- reproduktion genauso stark (97 bzw. 60 Prozent) wie Pentaga- strin.

Singer, M. V., Schulte, H., Demol, P., Eysselein, V., Goebell, Beer and wine but not whisky and cognac stimulate gastric acid sectetion in humans. Jahrestagung der American Gastro- enterological Association, New York, Mai 1985 Medizinische Universitätsklinik Essen

Ausgabe A 83. Jahrgang Heft 5 vom 29. Januar 1986 (49) 253

Referenzen

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