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Archiv "Epilepsie bei Kindern" (31.08.1978)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Anästhesie und Akupunktur in China

operation vornehmen zu können, sondern auch völlig ausgeschlossen

— was wir mehrfach im Film sehen konnten —, bei Schwerverbrannten (ohne jede andere Anästhesie oder Analgesie auf medikamentösem We- ge) mit einem Dermatom größere Hautlappen zur Transplantation ent- nehmen zu können. Aber selbst die Chinesen — auch das war für uns sehr interessant — wissen nicht, auf welchem Wege und auf welche Wei- se die Akupunkturanästhesie ihre Wirkung entfaltet. Sie haben aber betont, mit der Erarbeitung der wis- senschaftlichen Grundlagen — in- sonderheit auf dem Gebiete der Neurophysiologie und im Tierexpe- riment — begonnen zu haben und diese intensiv zu betreiben.

Praktizierte Methoden unterschiedlich

Nicht unerheblich erschwert wird das Verständnis der Akupunktur- wirkung durch die Tatsache, daß es in China keine an allen medizini- schen Einrichtungen in gleicher Weise praktizierte Methode der Aku- punkturanästhesie gibt. So werden an den einzelnen Kliniken unter- schiedliche Punkte für denselben operativen Eingriff benutzt. Die Län- ge der Nadeln und insbesondere die Länge des in das Gewebe eingesto- chenen Nadelstückes ist von Kran- kenhaus zu Krankenhaus unter- schiedlich. Manche Häuser betrei- ben ausschließlich die sogenannte Ohrakupunktur. Andere wiederum praktizieren diese Methode über- haupt nicht. Auch die elektrische Stimulation scheint in China nicht ubiquitär gebräuchlich zu sein. Viel- fach werden die Nadeln noch mit den Fingern gedreht. Und an einigen

Häusern werden — wovon wir uns gleichfalls überzeugen konnten — die Akupunkturnadeln nur eingesto- chen, und es wird überhaupt keine Stimulation vorgenommen. Überra- schenderweise gibt es also viele We- ge, welche zum Erfolg führen.

Wir haben jedenfalls — trotz ver- schiedener Arten, Formen und Wege der Akupunkturanästhesie — in kei- nem Falle einer solchen Anästhesie

beobachtet, daß diese ohne Erfolg gewesen wäre und der Patient Schmerzen geäußert hätte.

Es gibt also insbesondere hinsicht- lich der Akupunkturanästhesie und ihrer wissenschaftlichen Deutung noch sehr, sehr viele ungelöste Pro- bleme. Bis zu deren Klärung wird es auch geradezu unmöglich sein, die chinesischen Anästhesiegepflogen- heiten ohne weiteres auf unsere Ver- hältnisse zu übertragen. Vielmehr bedarf es zumindest des Versuches, auf noch offene Fragen eine wissen- schaftliche Antwort zu finden. Unse- re Aufgabe wird es demzufolge sein, uns dem Studium der Akupunktur- verfahren zu widmen, um diese für geeignete Fälle in das Repertoire unserer Anästhesiemethoden zu integrieren.

Dabei dürfen wir uns nicht von der Vorstellung leiten lassen, uns inner- halb kurzer Frist — etwa in Form ei- nes Schnellkurses — die nötigen dia- gnostischen und therapeutischen Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfah- rungen aneignen zu können. Viel- mehr gehört zur Erlangung einer meisterlichen Reife nach Meinung der Chinesen eine Studiendauer von wenigstens zwei Jahren. Nur dann dürften die Voraussetzungen dafür geschaffen sein, um nicht nur den akuten Effekt einzelner Akupunktur- sitzungen, sondern auch — was durchaus wünschenswert erscheint

— gewissenhafte Langzeitbeobach- tungen durchführen zu können, wel- che einer kritischen medizinischen Prüfung und Beurteilung standhal- ten.

Anschrift des Verfassers:

Prof. Dr. med.

Karl Hutschenreuter Institut für Anästhesie der Universitätskliniken des Saarlandes

6650 Homburg-Saar

FÜR SIE GELESEN

Verminderung des Infarktrisikos bei Hypertonikern

durch Blutdrucksenkung

Frühere Untersuchungen haben ge- zeigt, daß blutdrucksenkende The- rapie die Inzidenz zerebrovaskulärer Erkrankungen vermindert, während die koronare Herzerkrankung hier- durch, ß-Rezeptoren-Blocker aus- genommen, anscheinend nicht be- einflußt wurde. Berglund und Mitar- beiter haben jedoch eine geringe Senkung der Herzinfarktrate bei mit- telalten mäßig hypertensiven Patien- ten unter blutdrucksenkender Be- handlung beobachtet. Er führt frü- here Fehlversuche, schwer hoch- druckkranke Patienten vor dem Herzinfarkt zu schützen, darauf zu- rück, daß mit der Behandlung zu spät begonnen wurde. Stewart ver- tritt dagegen die Meinung, daß in den vergangenen Jahren übermäßi- ge Blutdrucksenkung die lnfarzie- rung in hypertonen Phasen begün- stigt hat. Er führt den Erfolg der Berglundstudie u. a. darauf zurück, daß dieser Fehler vermieden wurde.

In eigenen Untersuchungen hat Ste- wart nachgewiesen, daß der Blut- druckabfall bei einem diastolischen Druck von unter 106 mm Hg bei Pa- tienten mit Infarkt größer war als bei den entsprechenden Patienten ohne Infarkt. Er schließt daraus, daß das allgemein angestrebte therapeuti- sche Ziel, Normalwerte zu erreichen, ebenso viele Infarkte begünstigt wie verhindert haben könnte. Sor

Berglund, G., et al.: Coronary Heart-Disease after Treatment of Hypertension, The Lancet, 7 (1978) 1-5 - Stewart, I. McD. G.: Coronary Heart-Disease after Treatment of Hypertension, The Lancet 28 (1978) 204-205

Epilepsie bei Kindern

Bei 100 Kindern mit hirnorganischen Anfällen und 100 gleichaltrigen ge- sunden Kindern wurden exogene

perinatale Faktoren zur Anfallsart in Beziehung gesetzt. Der Autor stellt fest, daß Nabelschnurumschlin- gung, Lageanomalien oder bei der Geburt notwendige instrumentelle

1940 Heft 35 vom 31. August 1978 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Hilfen, die weithin als Ursache gel- ten, keine Bedeutung haben. Fokale wie auch große Anfälle treten jedoch häufiger bei Kindern auf, die bei der Geburt zu jung oder zu alt waren, ein hohes Geburtsgewicht hatten oder deren Mutter eine Schwanger- schaftstoxikose durchmachte. Auch die Kinder von Epileptikern erkran- ken wesentlich häufiger mit Anfällen als die gesunder Eltern, was nach Vergleich von 422 epileptischen mit 150 gesunden Kindern deutlich wur- de und die Bedeutung genetischer Faktoren unterstreicht. Egl

Degen, R.: Epilepsie in children: An etiological study based an their obstetrical records; J.

Neurol. 217 (1978) 145-158

Cimetidin beim

Zollinger-Ellison-Syndrom

Der H 2 -Rezeptor-Antagonist Cimeti- din kann erfolgreich beim Zollinger- Ellison-Syndrom eingesetzt werden, wenn eine operative Therapie wegen des schlechten Allgemeinzustandes des Patienten nicht in Frage kommt.

Bei sieben Patienten mit dieser sel- tenen Form einer Hypergastrinämie konnte durch intravenöse oder orale Gabe von H 2 -Blockern eine Reduk- tion der exzessiven Säureproduk- tion um mindestens 70 Prozent und Beschwerdefreiheit erreicht werden.

Während einer 3- bis 15-monatigen Therapie verschwanden bei fünf Pa- tienten die Durchfälle, die Geschwü- re heilten bei sechs der sieben Pa- tienten ab, Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet. Bei dem hohen Ri- siko einer totalen Gastrektomie, der Therapie der Wahl bei diesem Krankheitsbild, ist der Einsatz von H 2 -Rezeptorantagon isten zumindest bei Patienten mit erhöhtem Opera- tionsrisiko zu diskutieren.

McCarthy, D. M., Olinger, E. J., May, R. J., Long, B. W., Gardner, J. D.: H 2-Histamine re- ceptor blocking agents in the Zollinger-Ellison syndrome. Experience in seven cases and im- plications for long-term therapy, Ann. int. Med.

87 (1977) 668-675, National Institute of Arthri- tis, Metabolism and Digestive Diseases. Bldg.

10, Rm 9D-17, National Institutes of Health, Bethesda, MD 20014 — Richardson, C. T., Walsh, J. H.: The value of a histamine H 2

-receptor antagonist in the management of pa- tients with the Zollinger-Ellison syndrome, N.

Engl. J. Med. 294 (1976) 133-135

Polymyositis und

Lymphozytenstimulation

Eine allergische Polymyositis, ähn- lich der des Menschen, läßt sich da- durch herbeiführen, daß Versuchs- tiere mit Azetylcholinrezeptor aus dem elektrischen Organ des Torpe- dofisches immunisiert werden. Der elektromyographische Befund von Denervation und Ermüdung, der sich bei Polymyositis wie Myasthe- nie häufig findet, bewog die Autoren die Lymphozyten von 27 an Poly- myositis Erkrankten zu untersuchen.

Dabei fanden sie vor allem bei de- nen, die schon über ein Jahr er- krankt waren, eine leichte Stimula- tion der Lymphozyten gegen Azetyl- cholinrezeptor. Diese Überempfind- lichkeit halten sie für die mögliche Ursache myasthenischer Syndrome bei Polymyositis. Egl

Conti-Tronconi, B. M., Morgutti, M., Albizzati, M. G., Clementi, F.: Lymphocyte stimulation by acetylcholine receptor in polymyositis; J.

Neurol. 217 (1978) 281-286

Klinische Bedeutung juxtapapillärer Duodenaldivertikel

Bei Patienten mit peripapillärem Duodenaldivertikel finden sich ge- häuft Erkrankungen der Gallenwege und der Bauchspeicheldrüse, wobei in erster Linie eine mechanische Al- teration der Abflußverhältnisse als pathogenetisches Prinzip diskutiert wurde. Bakteriologische Untersu- chungen bei Patienten mit chroni- scher Cholezystitis und Gallenbla- sensteinen machen es jetzt wahr- scheinlich, daß es bei Patienten mit peripapillärem Duodenaidivertikel gehäuft zu einer aufsteigenden In- fektion kommt. Während einer Cho- lezystektomie wurde bei einer Grup- pe von Patienten mit einem juxtapa- pillären Duodenaldivertikel und ei- ner zweiten Gruppe ohne Divertikel Galle zur Analyse auf aerobe und anaerobe Keime entnommen. Die Kulturen waren bei 81,1 Prozent der Patienten mit juxtapapillärem Diver-

tikel, aber nur bei 7,4 Prozent der Patienten ohne Divertikel positiv. Da eine Gallengangserweiterung bei keinem Patienten vorlag, ist eine mechanische Obstruktion des Galle- flusses bei Divertikelträgern wenig wahrscheinlich. Die Autoren postu- lieren eine aufsteigende Infektion von Darmkeimen, die bei Patienten mit einem peripapillären Divertikel im Duodenum vermehrt anzutreffen sind, als Ursache der signifikant hö- heren Gallensteinprävalenz.

Lötveit, T., Osnes, M., Aune, S.: Bacteriological studies of common duct bile in patients with gallstone disease and juxtapapillary duodenal diverticula, Scand. J. Gastroent. 13 (1978) 93-95, Surg. Dept. II, Ulleval Hospital. Oslo

Diagnose

des okkulten medullären Schilddrüsenkarzinoms

Das medulläre Schilddrüsenkarzi- nom, von klinischer Bedeutung vor allem im Rahmen der multiplen en- dokrinen Adenomatose Typ I (fami- liäres medulläres Schilddrüsenkar- zinom, Phäochromozytom, Neben- schilddrüsenadenom = Sipple-Syn- drom), läßt sich häufig nur durch abnorm hohe Thyrocalcitoninspie- gel nachweisen. Bei der familiären Form, bei der durch gezielte Unter- suchungen okkulte Karzinome bei asymptomatischen Angehörigen entdeckt werden müssen, können normale Thyrocalcitoninspiegel vor- liegen. Erst durch eine Stimulation mit Pentagastrin werden abnorm hohe Thyrocalcitoninspiegel provo- ziert. Die Autoren empfehlen, bei Fa- milienangehörigen von Patienten mit einem medullären Schilddrüsen- karzinom jährlich eine Pentagastrin- Stimulation durchzuführen. Auch nach einer Thyreoidektomie kann diese Stimulation zum Nachweis von Metastasen verwandt werden, die sich durch hohe Thyrocalcitonin- spiegel nach Provokation bemerk- bar machen.

Sterling, J. R., Harris, C., Granner, D. K.: Dia- gnosis of occult familial medullary carcinoma of the thyroid using pentagastrin, Arch. Surg.

113 (1978) 241-243 — Department of Surgery, University of Wisconsin Hospital, 1300 Univer- sity Ave, Madison, Wi 53 706

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft

35 vom 31. August 1978 1941

Referenzen

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