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Mai 2014 Ausgabe 10. inside:health. Innovative Lösungen für das Gesundheitswesen. Medizin mit starker Dynamik: minimalinvasive Therapie

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Mai 2014 | Ausgabe 10

inside:health

Innovative Lösungen für das Gesundheitswesen

Medizin mit

starker Dynamik:

minimalinvasive

Therapie

(2)

„ Im Bereich minimal­

invasive Chirurgie

passiert das Wesentliche in Forschungskoope­

rationen.“

Dr. Heinrich Kolem, CEO der Geschäftseinheit Angiographie, Siemens Healthcare

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

in den kommenden Jahren benötigen immer mehr Patienten krankheits- und altersbedingt wenig belastende interventionelle Therapien. Entspre- chend groß ist das Engagement in der Entwicklung neuer minimalinvasiver, bildgestützter Behandlungsmethoden.

In unserem Titelthema erfahren Sie, wie Spezialisten führender deutscher Kliniken und Forschungsinstitute die Grenzen des bisher technisch und ope- rativ Machbaren verschieben, Neben- wirkungen von Eingriffen auf ein Minimum reduzieren und so auch zu mehr Nachhaltigkeit im Gesundheits- wesen beitragen. Eine Entwicklung, an der wir – als Hersteller innovativer bildgebender Systeme – maßgeblichen Anteil haben.

So ermöglicht das Zusammenwirken von High-End-Bildgebung und chirur- gischer Expertise in leistungsfähigen Hybrid-OPs schon heute die erfolg- reiche Versorgung von Krankheits- bildern, deren offene Operation bis-

lang mit schweren Belastungen der Wolfgang Bayer

Leitung Siemens Deutschland, Healthcare Sector

Wolfgang Bayer,

Leitung Siemens Deutschland, Healthcare Sector,

wolfgang.bayer@siemens.com Editorial

Patienten verbunden war. Gleichzeitig schreitet die Entwicklung neuer Tech- nologien zur Unterstützung minimal- invasiver Verfahren mit Hochdruck voran – etwa am Forschungscampus STIMULATE in Magdeburg, wo die Optimierung der Schlaganfalltherapie und die Therapie solider Tumoren im Fokus der translationalen Forschung stehen.

Aber auch jenseits der minimalinvasi- ven Therapie gibt es von zahlreichen interessanten Neuigkeiten zu berichten.

Etwa vom innovativen DRG-Auswer- tungstool KaPITO-DRG MetaKIS, das seit nunmehr sechs Monaten das Klini- kum Freising bei der effizienten Kodie- rung und prüfungssicheren Dokumen- tation unterstützt, und dazu beiträgt, die Erlössituation des Hauses zu ver- bessern. Oder vom neuen Artis one:

Mediziner des Universitätsklinikums Erlangen setzen das neue Angiogra- phiesystem in der klinischen Routine ein und schätzen die gelungene Kom- bination aus Wirtschaftlichkeit und integrierter Spitzentechnologie.

In der Universitätsmedizin Mannheim beweist unser neuer Hochleistungs- scanner SOMATOM Force seit Ende 2013, dass die Computertomographie eine Schlüsselrolle bei der Weiterent- wicklung der personalisierten Medizin einnehmen kann. Und fast gleichzeitig feierten im benachbarten Heidelberg zwei ACUSON-S3000-HELX-Evolution- Systeme Weltpremiere, die das Leis- tungsspektrum der Ultraschalltechno- logie in den Bereichen Bildqualität und Elastographie deutlich erweitern.

Kurz: Es tut sich viel an der Nahtstelle zwischen Diagnose und Therapie – zum Wohle der Patienten und zum Wohle des Gesundheitssystems.

Ich wünsche Ihnen eine informative und anregende Lektüre.

(3)

Titelthema

08 Medizin mit starker Dynamik:

minimalinvasive Therapie

Durch die immer engere Verzahnung von Bildgebung und Therapie ermöglicht die inter- ventionelle Radiologie bei einer steigenden Zahl von Indikationen eine gezielte und vor allem komplikationsarme Behandlung. Das schont die Patienten und eröffnet große Potenziale zur Effizienzsteigerung im Gesundheitswesen.

06

Meldungen

Titelthema

08 Medizin mit starker Dynamik:

minimalinvasive Therapie 10 Bildgebung in der Therapie –

Entwicklung patientenschonender OP-Techniken

14 Kein Bauchschnitt – nirgends 18 Diagnose und Therapie in einem

integrierten Behandlungskonzept 22 Von der „Werkbank“ in die Klinik

Kardiologie

48 Artis one – ein System für alle Fälle

Angiographie

52 „Die Investition lohnt sich in jeder Hinsicht“

Computertomographie 54 Die Dosis macht den

Unterschied

58 Präzise und individualisierte Bildgebung für alle Patienten 66 Das Optimum als Standard Mammographie

70 Mammographie auf neuestem Stand

Fluoroskopie

72 Luminos Agile überzeugt auf ganzer Linie

Chirurgie

76 Entwickelt für höchste Anforderungen – der neue mobile C-Bogen Cios Alpha Ultraschall

80 „In der Radiologie sichtbar sein“

syngo.plaza

84 PACS-Migration leicht gemacht

Trends

Intelligente Rollatoren 88 Gehhilfe als digitaler Gehilfe Multimodale Bildgebung

im OP

91 Wenn die Daten fusionieren

94

Meeting Point

95

Impressum Management

Hauptstadtkongress 2014 26 Diagnostik und Therapie

im Einklang Customer Services 28 Cool bleiben

Consulting

30 „Auf so ein Tool habe ich immer gewartet“

Finanzierung

34 Gesundheit und Leistungsfähig- keit innovativ finanziert

Medizin

Labordiagnostik 36 „Siemens lag mit Aptio

Automation vorn“

Magnetresonanztomographie 40 MRT – ein neuer Blick auf

die Leber

44 Nationale Kohorte setzt auf MAGNETOM Skyra

30 48 58 80

Wettbewerbsfähigkeit. Das Klinikum Freising setzt bei Kodierung und Dokumentation auf KaPITO-DRG MetaKIS und verbessert seine Erlössituation.

Wirtschaftlichkeit. Das Universitäts- klinikum Erlangen nutzt das neue Angiographiesystem Artis one in der klinischen Routine und profitiert von Qualität mit integrierter Spitzen- technologie.

Weltpremiere. Der erste Dual-Source-CT-Scanner

SOMATOM Force steht in der Universitätsmedizin Mannheim und verschiebt die Grenzen der Computertomographie.

Weiterentwicklung. Am Universitäts- klinikum Heidelberg überzeugen die welt- weit ersten HELX-Evolution-Ultraschallsys- teme aus der ACUSON- S-Familie in puncto Bildqualität und Benutzerfreundlichkeit.

Inhalt

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Meldungen Meldungen

52. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin vom 26. – 29. März 2014

Hybridbildgebung neu definiert

In Hannover lud Kongresspräsident Professor Dr. Burchert am 26. März 2014 für vier Tage zur 52. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin – kurz DGN – ein. Es handelt sich hierbei um die wichtigste deutschsprachige Veranstaltung der Nuklearmedizin und Molekularen Bild- gebung, die auch in diesem Jahr mit fast 2.300 Teilnehmern gut besucht war.

Das interessante Tagungsprogramm enthielt ein breites Angebot an rele- vanten Themen für alle, die in der Nuklearmedizin tätig sind. Die Diag- nostik von Herzerkrankungen wie auch von demenziellen Erkrankungen bildete einen besonderen Schwer- punkt. Neben dem wissenschaftlichen Programm für Ärzte und Naturwissen-

schaftler war auch erneut ein umfang- reiches MTRA-Programm Teil der Jahrestagung.

Eröffnet wurde die Tagung durch ein Vorkongress-Symposium zum Thema Diagnostik und Therapie von Schilddrüsenfunktionsstörungen.

Unter dem Symposiumstitel „Hybrid- bildgebung neu definiert“ präsentier- ten Siemens-Kunden eindrucksvoll aktuelle Erfahrungen im Bereich der molekularen Bildgebung. Namhafte Referenten zogen mit ihren interes- santen Erfahrungsberichten weit über 300 Zuhörer in den Vortragssaal.

Themenschwerpunkt der Vorträge war das neue xSPECT-Verfahren zur gravierenden Auflösungsverbesse- rung bei Knochenszintigraphie und

Lesen Sie mehr unter:

www. siemens.de/dgn

Klinik Augustinum München setzt auf SOMATOM Force für kardiale Diagnostik

Nach der Vorstellung des Dual-Source- Computertomographen der dritten Generation SOMATOM Force auf dem RSNA im Herbst 2013 in Chicago arbei- tet die Klinik Augustinum München seit Frühjahr 2014 als erster privater

Träger in Deutschland mit diesem CT, um vor allem seine herzkranken Pati- enten optimal zu versorgen. Seit der Anschaffung des ersten 64-Zeilen-CT der Firma Siemens im Oktober 2004 hat sich die CT-Technik für kardiovasku-

Info:

www.siemens.com/somatom-force

Siemens eröffnet Museum für Medizin­

technik in Erlangen

Wie sahen Röntgengeräte vor 100 Jah- ren aus? Seit wann gibt es eigentlich den Ultraschall in der Medizin? Wie erkennt man mithilfe von Medizin- und Labortechnik Krankheiten? Die Antwor- ten dazu und viele Geschichten rund um die Historie der Medizintechnik bei Siemens Healthcare können jetzt Besucher des neu eröffneten Siemens Unternehmensmuseums für Medi- zinische Technik – kurz Siemens MedMuseum genannt – in Erlangen entdecken.

Die Geschichte der Heilkunst ist ohne die Erfindung, Weiterentwicklung und Verwendung medizinischer Geräte undenkbar. Zu allen Zeiten wurden technische Hilfsmittel genutzt, um Schmerzen zu lindern, Krankheiten zu erkennen und zu heilen oder Erkennt- nisse über den Aufbau und die Funktion des menschlichen Körpers zu erhalten.

Zahlreiche Fortschritte auf dem Gebiet der Medizintechnik sind eng mit Siemens verbunden: Vom Schlitten- induktor für die Nervenbehandlung im Jahr 1847 über die Röntgentechnik bis zur Magnetresonanztomographie.

Im Siemens MedMuseum, das am 24.

Mai 2014 seine Pforten öffnet, kann der Besucher diesen Anfängen nach- spüren und auf eine aufregende Zeit- reise bis heute gehen. Das Museum

befindet sich in Erlangen im früheren Maschinensaal der Fabrik von Reiniger, Gebbert & Schall, einem Vorläufer- Unternehmen von Siemens Healthcare, nur wenige Schritte vom heutigen Hauptsitz entfernt. Auf 400 Quadrat- metern Ausstellungsfläche kann der Besucher die Geschichte der Medizin- technik von Siemens auf ganz ver- schiedene Weise entdecken: Ob durch digitale Lupen, auf LED-beleuchteten Gläswänden, über große Touchscreens oder Hörstationen, die rasante Ent- wicklung ist in dem aufwendig gestal- teten Raum bis in die heutige Zeit nach- vollziehbar – alles inmitten von über

300 Exponaten. Hier findet man auch die vielen Geschichten von Menschen mit Ideen und Mut, die gerade in den Anfängen der unterschiedlichen Medizintechnologien erheblich zu deren Entwicklung beigetragen haben.

Der Eintritt ins Siemens MedMuseum ist kostenfrei. Es ist von Dienstag bis Samstag geöffnet.

Siemens Healthcare gratuliert:

Anton J. Schmidt wurde von der „kma“ zum Manager des Jahres 2013 gekürt

Das Gesundheitswirtschaftsmagazin

„kma“ hat im Januar den Vorstands- vorsitzenden des Bundesverbandes der Beschaffungsinstitutionen in der Gesundheitswirtschaft Deutschland e. V. aufgrund seiner entscheidenden Beiträge zur Weiterentwicklung der Sicherheit und Qualität von Medizin- produkten zum Manager des Jahres gewählt.

Anton J. Schmidt, der auch haupt- amtlicher Vorstandsvorsitzender der Einkaufs- und Betriebsgenossenschaft

Info/Kontakt:

www.siemens.de/medmuseum bianca.braun@siemens.com läre Anwendungen revolutioniert. Mehr

Präzision, höhere Scan-Geschwindig- keit und weniger Kontrastmittelver- brauch, aber vor allem weniger Strah- lenbelastung ermöglichen eine breitere Anwendung. Inzwischen gibt es zahl- reiche Standardindikationen für den Einsatz im Augustinum: dreidimensio- nale Darstellung des linken Vorhofs zur Anwendung bei Vorhofflimmer- ablationen, Darstellung der Anatomie der Aortenklappe, der Aorta und der Beckengefäße als Vorbereitung für einen transfemoralen Aortenklappen- ersatz, erforderlicher Ausschluss einer koronaren Herzerkrankung bei geringer Vortestwahrscheinlichkeit, Bestim- mung des Koronarkalks zur Ermittlung des koronaren Risikoprofils.

P.E.G. ist, hatte maßgeblich an der Gründung der Initiative „BVBG-Güte- siegel“ mitgewirkt. Hierbei handelt es sich um ein Expertenforum, dem 20 Krankenhäuser und 20 Medizin- produkte-, Medizintechnik- und Pharmahersteller angehören. Darun- ter auch Branchenriesen wie Pfizer, Fresenius und Siemens. Gemeinsam wurden Mess instrumente für die Produktqualität entwickelt, um so die Qualität und Sicherheit von Medizin- produkten langfristig zu steigern.

zur erstmaligen Quantifizierung von SPECT-CT-Daten.

Neben aller Wissensvermittlung ist der DGN aber auch eine Veranstal- tung, auf der neue Kontakte geknüpft und alte aufgefrischt werden können.

Das Industrieforum bot dafür wie gewohnt die richtige Plattform.

Siemens MedMuseum

Gebbertstraße 1, 91052 Erlangen

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10 Bildgebung in der Therapie –

Entwicklung patientenschonender OP­Techniken 14 Kein Bauchschnitt – nirgends

18 Diagnose und Therapie in einem integrierten Behandlungskonzept 22 Von der „Werkbank“ in die Klinik

Medizin mit starker Dynamik:

minimalinvasive Therapie

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Titelthema Medizin mit starker Dynamik: minimalinvasive Chirurgie Titelthema Medizin mit starker Dynamik: minimalinvasive Therapie

Autor: Matthias Manych Fotos: Thomas Bernhardt

Operationen mit Instrumenten der Bauchspiegelung kamen einer medizinischen Revolution gleich. Heute ist die minimalinvasive Chirur- gie in vielen Indikationen Standard und zum Synonym für patienten- schonende Verfahren geworden. Die technischen Fortschritte im Operationssaal erweitern ständig das Therapiespektrum. Zudem sind innovative Visualisierungsmethoden ein wesentlicher Treiber einer Entwicklung hin zu minimalinvasiven, bildgestützten Therapien.

Bildgebung in der Therapie – Entwicklung patienten­

schonender OP­Techniken

Die Idee, mithilfe eines Instruments in den Körper zu Blicken, ist mehr als 200 Jahre alt. Bereits im Jahr 1806 inspizierte der Stadtphysikus von Frank- furt am Main, Phillip Bozzoni, Körper- öffnungen mit einem „Lichtleiter“. Ter- pentin und Alkohol waren die Zutaten, mit denen dann der französische Arzt Antonin Desormeaux 1853 die Gaso- genlampe entwickelte. Diese Licht- quelle nutzte schon 15 Jahre später der Heidelberger Adolf Kußmaul für die ersten Spiegelungen der Speiseröhre.

Schließlich wagte 1910 der Schwede Hans Christian Jacobaeus die erste Bauchspiegelung beim Menschen. Der Schritt zur drastischen Reduktion des Zugangstraumas war vollzogen.

„Schlüssellochchirurgie“–

Entwicklung gegen Wider- stände

Obwohl Anfang des 20. Jahrhunderts die methodische Basis für epochale Veränderungen in der Chirurgie grund- sätzlich geschaffen war, dauerte es bis in die 1980er Jahre, bis Ärzte mit aus- geprägtem Pioniergeist die diagnosti- schen endoskopischen Möglichkeiten für erste laparoskopische Behandlun- gen nutzten. Den Begriff „minimal-

invasive Chirurgie“ (MIC) verwendete erstmals 1983 der britische Urologe John Wickham. Im selben Jahr gelang dem Deutschen Kurt Semm die erste laparoskopische Blinddarmentfernung.

Damit überschritt er eine Grenze, die bis zu diesem Zeitpunkt als unpassier- bar galt, denn es galt das Paradigma:

Große Probleme (z. B. Blinddarment- zündung) erfordern große Lösungen (Bauchschnitt). Semm erntete viel Kri- tik. Seine Methode war damals tech- nisch äußerst anspruchsvoll, deutlich schwieriger als die etablierte offen- chirurgische Appendektomie, sodass sie von Chirurgen abgelehnt wurde.

Sehr bald ließen sich aber auch die Befürworter großer Eingriffe von mini- malinvasiven Techniken faszinieren.

Den nächsten Meilenstein markierte 1985 die weltweit erste Gallenblasen- entfernung per Bauchspiegelung, aus- geführt von Erich Mühe aus Böblingen, Chirurg. Professor Dr. med. Hans-Peter Bruch, bis Ende 2012 Direktor der Klinik für Allgemeinchirurgie des Universi- tätsklinikums Schleswig-Holstein und aktueller Präsident des Berufsverbands Deutscher Chirurgen, berichtet, dass aber noch 1990 mitunter die Ansicht vertreten wurde, minimalinvasiv ope-

rierende Ärzte müsse man in gewisser Weise sanktionieren. An der weiteren Verbreitung der MIC konnte das zum Wohle der Patienten aber nichts ändern.

Auch Bruch war und ist immer noch von den Möglichkeiten der MIC faszi- niert: „Sie konnten plötzlich Patienten behandeln, ohne dass die Therapie für die Betroffenen übermäßig eingrei- fend und schmerzhaft war.“ Seiner Meinung nach werden mit dieser Tech- nik operative Eingriffe außerdem auch exakter, da der Arzt in der Laparosko- pie die oft nur Zehntelmillimeter dün- nen Schichten, in denen er sich bewegt, sehr gründlich kennenlernen muss.

Entscheidende Vorteile, nicht nur für den Einzelnen

Das Ziel minimalinvasiver Techniken ist es, unnötige Gewebeschäden zu vermeiden und Patienten so wenig wie möglich zu belasten. Mit der Reduktion des Operationszugangs auf wenige Millimeter kleine Schnitte lassen sich postoperative Schmerzen und Narben erheblich vermindern. Hans-Peter Bruch weist dabei auch auf Beobach- tungen hin, die der Patient nicht unmittelbar spürt: Werden beispiels- weise Abschnitte des Dickdarms offen-

„ Die Technik muss

uns zu Wahrnehmungs­

möglich keiten verhelfen, die unsere Sinnesorgane erweitern.“

Professor Dr. med. Hans-Peter Bruch,

bis Ende 2012 Direktor der Klinik für Allgemeinchirurgie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein

Professor Dr. med. Hans-Peter Bruch

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Titelthema Medizin mit starker Dynamik: minimalinvasive Therapie Titelthema Medizin mit starker Dynamik: minimalinvasive Therapie

chirurgisch entfernt, entstehen viele Verwachsungen im Bauchraum, die später zu erheblichen Schmerzen füh- ren können. Erfolgt diese Operation dagegen minimal invasiv, sind kaum Verwachsungen zu sehen; ein Jahr spä- ter habe man den Eindruck, es wurde gar nicht operiert. Dass die MIC-Pati- enten deutlich weniger belastet sind, zeigt sich auch an der messbar geringe- ren Beeinflussung der Immunfunktion und Stressreaktion. Bei Krebspatienten können nach minimaltraumatisieren- den Eingriffen positive Effekte auf zellu- lärer Ebene beobachtet werden, berich- tet Bruch: „Wenn man einen Tumor minimalinvasiv operiert, findet man im peripheren Blut genauso viel Tumor- zellen wie an jedem anderen Tag. Wird offen operiert, sind vier- bis sechsmal, eventuell zehnmal mehr Tumorzellen im Blut.“ Auch die Lungenfunktion wird weniger stark beeinträchtigt und nach minimalinvasiven Eingriffen im Bauchraum können Patienten früher wieder wie gewohnt essen, weil sich die Darmfunktion rascher normalisiert.

Dank der Vorteile können sich die Patienten insgesamt schneller erholen.

Die Liegezeiten in Krankenhäusern ver- kürzten sich durch die MIC von durch- schnittlich 13 auf sieben Tage. Daraus ergibt sich auch ein gesellschaftlicher Gewinn. Denn die im Vergleich zu offe- nen Operationen deutlich verkürzten Rekonvaleszenzzeiten ermöglichen die frühere Rückkehr in den Beruf, was zu Kostenreduktionen für Krankheits- ausfälle führen kann. Vor diesem Hin- tergrund erhofft sich der Lübecker Mediziner weitere Indikationen für patientenschonendes minimalinvasives Operieren: „Dort wo die MIC gleiche oder bessere Ergebnissen bringt, sollte die offene durch die minimalinvasive Therapie ersetzt werden.“

Umfassendes Anwendungs- spektrum

Bei der Entfernung großer Organe und Tumoren oder z. B. bei Tumoren in anatomisch ungünstigen Bereichen des Brustkorbs kann die MIC an ihre Grenzen stoßen. Aber minimalinvasives Operieren ist bei immer mehr Erkran- kungen und Patienten das Standard- verfahren geworden. So werden mitt- lerweile in Deutschland über 90 Pro-

zent aller Gallenblasenoperationen über minimale Zugänge vorgenommen.

Das Spektrum chirurgischer Fächer, in denen minimalinvasive Techniken zum Therapierepertoire gehören, umfasst mittlerweile die Neuro-, Thorax- und Herzchirurgie, die Gefäß- und Unfall- chirurgie sowie orthopädische Eingriffe.

Anatomisch reichen die Indikationen vom Gehirn über den gesamten Ver- dauungstrakt, umfassen die Extremitä- ten und die Wirbelsäule sowie nahezu alle Organe. Minimalinvasive Verfahren eignen sich unter anderem sehr gut für die Adipositas-Chirurgie. Zunächst noch in Zentren mit entsprechender Erfahrung stehen zunehmend minimal- invasive Eingriffe an der Leber auf dem OP-Plan. Während vor gut zehn Jahren bei den potenziell lebensge- fährlichen Aussackungen der Aorta im Bauchraum oder Brustkorb konventi- onelles Operieren Standard war, sind heute minimalinvasive, katheter- und bildgestützte Verfahren anerkannte Alternativen.

Auf dem Weg zu mikro- invasiven, bildgestützten Therapieverfahren

Die auf laparoskopischen Techniken beruhende MIC entwickelt sich immer mehr in Richtung mikroinvasiver, bild- gestützter Therapien. Einen entschei- denden Anteil an diesem Wandel haben bildgebende Verfahren, die einerseits dem Operateur exakte Daten zur optimalen Orientierung in jeder ana- tomischen Situation und zur Erfolgs- kontrolle liefern, anderseits Patienten beim Einsatz von CT oder konventio- nellem Röntgen immer geringeren Strahlenbelastungen aussetzen. Ärzte wünschen sich dabei eine intuitive Bedienbarkeit, um sich weiterhin hoch konzentriert dem chirurgischen Ein- griff widmen zu können. Wichtige Ent- wicklungen in diesem Bereich sind die 3D-Bildverarbeitung, intraoperative Bildgebung und die Überlagerung prä- operativer Daten aus CT-, MRT- oder PET-CT-Aufnahmen mit intraoperativ erstellten Röntgen- oder Ultraschall- bildern. Zukünftig werden auch Ein- griffe unter MRT-Kontrolle möglich sein.

Hans-Peter Bruch wünscht sich als nächsten Schritt z. B. „Organdeforma- tionen, die während einer Operation entstehen, intraoperativ nachverfol-

gen zu können.“ Gleichzeitig sollten Verformungen, die die Gefäße in den Organen betreffen, darstellbar sein, sodass man zu jedem Zeitpunkt der Operation ein exaktes Bild der Ana- tomie erhält. „Die Technik muss uns zu Wahrnehmungsmöglichkeiten verhelfen, die unsere Sinnesorgane erweitern“, betont Bruch.

Erforderlich dafür sind weitere Fort- schritte bei der Rechnerleistung, Bild- datenakquirierung und -verarbeitung sowie der Schnittstellenoptimierung zwischen Bildgebungsmodalität, Ope- rationstisch und Operateur. Ein ganz wesentlicher Treiber der Entwicklung hin zur mikroinvasiven, bildgestützten Therapie ist für Dr. Heinrich Kolem, CEO der Geschäftseinheit Angiographie bei Siemens Healthcare, die Ergebnis- qualität. „Viele Chirurgen haben ein ganz anderes Qualitätsbewusstsein, als ich es sonst in der Medizin gespürt habe. Deswegen nutzen sie die Bild- gebung nicht nur in der Vorbereitung und während der Prozedur, sondern auch nach Abschluss des Eingriffes, um das Ergebnis gut dokumentieren zu können“, erläutert Kolem. In die- sem Zusammenhang steht auch das Bestreben der Ärzte und der Klinik, die Zahl von Reoperationen so gering wie möglich zu halten.

Auf der anderen Seite kann die demo- grafische Entwicklung, die in Ländern wie Deutschland, den USA oder auch Japan zu einem höheren Anteil älterer Menschen führt, den Bedarf an scho- nenden, bildgestützten Therapieopti- onen steigern. So betreffen Erkran- kungen der Aorta überwiegend ältere Patienten, bei denen das Sterblichkeits- und Morbiditätsrisiko bei offenen Operationen erhöht ist. Diese können von einer endovaskulären Aortenrepa- ratur (EVAR) profitieren. Als weiteres Beispiel nennt Kolem den Herzklap- penersatz, mit dem Patienten, die oft 85 Jahre und älter sind, noch viele Jahre gut leben können, der aber häufig wegen bestehender Komorbiditäten als konventionell-chirurgischer Ein- griff zu risikoreich ist. Diese Patienten profitieren von einer TAVI, einer kathetergestützten Aortenklappen- implantation.

Als Konsequenz widmet man sich bei Siemens Healthcare mit großem

Engagement dem Komplex mikroin- vasive, bildgestützte Therapie. Kolem geht davon aus, „dass in Zukunft Fälle auch anders bezahlt werden, viel mehr nach Qualität.“ Deshalb arbeiten die Siemens-Experten möglichst früh mit den Beteiligten zusammen, den Ärzten, die bessere Behandlungsergebnisse erzielen möchten, und der Kranken- hausverwaltung, die an verbesserten Qualitätsdaten interessiert ist. Für Kolem besteht kein Zweifel, das Bild- gebung bei mikroinvasiven Eingriffen Wachstumspotenzial hat und Entwick- lungen auf diesem Gebiet vorangetrie- ben werden müssen. Den ökonomi- schen Aspekt beurteilt Kolem durchaus positiv. Aus der Betonung von Quali- tätsparametern, kürzeren Liegezeiten und weniger Reoperationen ergibt sich für das Krankenhaus ein ökonomischer Effekt, bei dem sich ein neues Bildge- bungssystem relativ rasch amortisiert.

Zudem wird der Bedarf am jeweiligen Standort identifiziert und die für das klinische Umfeld passende Bildgebungs- modalität ausgewählt.

Forschungspartnerschaften für zukünftige Lösungen

Siemens Healthcare versteht sich nicht nur als Hersteller innovativer Lösun-

gen, sondern als Teil und Partner der Entwicklungen. „Im Bereich minimal- invasive Chirurgie passiert das Wesent- liche in Forschungskooperationen“, betont Kolem. Dabei gilt das besonde- res Interesse der Unterstützung trans- lationaler Forschung, um Innovationen schneller Ärzten zur Verfügung zu stel- len. Erfolgreiche Beispiele dafür sind Kooperationen mit dem Herzzentrum Leipzig (Applikationsentwicklung für die TAVI) oder mit der Universität Frank- furt (Entwicklung spezieller Leberbild- gebungstechniken). Weltweit bestehen laut Kolem Forschungskooperationen mit etwa 120 Kliniken und die Zahl der Prototypprojekte schätzt der Angio- graphie-CEO in Europa und den USA auf 25–30.

Zukünftige Anwendungen mikro- invasiver, bildgestützter Therapien sieht Kolem unter anderem im Bereich Kardiologie für den minimalinvasiven Ersatz von Mitralklappen. In der Neu- rologie geht es darum, die Schlag- anfalltherapie zu verbessern und zu beschleunigen, indem unmittelbar nach Entfernung eines Thrombus, während der Patient noch auf dem OP-Tisch liegt, die Durchblutung exakt bestimmt werden kann. Daneben muss die Echtzeitmodalität Ultraschall

stärker in die intraoperative Bildgebung integriert werden. In der Forschungs- Pipeline befinden sich außerdem Ver- fahren, die mit nur ein paar Sekunden Verzögerung Daten zur exakten Lage von Blutge fäßen während eines Ein- griffs liefern.

Informationen können dabei mit Ultra- schall oder mit kontrastmittelunter- stütztem Röntgen akquiriert werden oder, so Kolem, mit der MRT, die einen besonders hohen Weichteilkontrast bietet. Durch die Verwendung solcher zusätzlicher Informationen wird die Sicherheit und Qualität patientenscho- nenden mikro invasiven Operierens weiter erhöht.

Matthias Manych, Diplom-Biologe, ist frei- beruflicher Wissenschaftsjournalist, Redakteur und Autor mit dem Schwerpunkt Medizin.

Seine Arbeiten erscheinen hauptsächlich in Fachjournalen, aber auch in Zeitungen und Online.

Dr. Heinrich Kolem

„ Im Bereich minimal­

invasive Chirurgie passiert das Wesent­

liche in Forschungs­

koope rationen.“

Dr. Heinrich Kolem,

CEO der Geschäftseinheit Angiographie, Siemens Healthcare

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Titelthema Medizin mit starker Dynamik: minimalinvasive Chirurgie Titelthema Medizin mit starker Dynamik: minimalinvasive Therapie

Autor: Philipp Grätzel von Grätz Fotos: Thomas Bernhardt

Mit annähernd 2.000 Eingriffen pro Jahr ist das Klinikum Stuttgart einer der größten Anbieter mikrointerventioneller Therapien in Süddeutschland. Ob Leberkrebs, Aortenaneurysma oder Myom der Gebärmutter: Vielen Patienten kann dort durch präzise Kathetereingriffe effektiv und komplikationsarm geholfen werden. Gerhardt S. ist einer von ihnen.

Kein Bauchschnitt – nirgends

Für den 81-jährigen Gerhardt S. kam die Nachricht aus heiterem Himmel.

Bei einer Routineuntersuchung wurde an der Hauptschlagader in seinem Bauch eine große, sackförmige Erwei- terung entdeckt, sieben Zentimeter im Durchmesser – ein Aortenaneurysma.

„Aneurysmen in dieser Größe sind tickende Zeitbomben“, sagt Professor Dr. med. Götz Richter von der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Klinikum Stuttgart.

„Werden sie nicht beseitigt, können sie jederzeit einreißen, und das ist akut lebensbedrohlich.“

Mikrochirurgie entschärft Zeitbombe im Bauch

Gerhardt S. ist nicht mehr topfit. Er leidet an Diabetes und an einer Herz- erkrankung und beginnt, gebrechlich zu werden. „Bei diesen Patienten tun sich Chirurgen schwer, eine offene Operation zu empfehlen“, so Richter.

„Noch vor wenigen Jahren hätten wir deswegen gesagt, dass er mit dem Risiko einer Gefäßruptur leben muss, weil die Komplikationsgefahr bei einem mehrstündigen bauchchirurgischen Eingriff zu hoch ist.“

Diese Zeiten sind vorbei. Das Klinikum Stuttgart ist ein weit über die Stadt hinaus bekanntes Zentrum für mikro- invasive Interventionen. Mithilfe von Kathetern können dort Blutgefäßpro- thesen in die Aorta eingesetzt werden, mit denen sich die gefährliche Aus- sackung beseitigen lässt. „Auch das sind langwierige Eingriffe. Aber sie können ohne große Bauchschnitte durchgeführt werden und sind gerade für betagte Patienten deswegen viel ungefährli- cher“, so Richter.

Gerhardt S. bekam den „großen“ Ope- rationssaal der Chirurgen deswegen gar nicht erst zu sehen. Nachdem das Aneurysma entdeckt war, wurde es zunächst mithilfe einer Computerto- mographie genau vermessen. Basierend auf diesen Daten konnte dann eine passgenaue Gefäßprothese bestellt und angefertigt werden. Einige Wochen spä- ter erfolgte der Eingriff in dem Hybrid- OP-Saal der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie.

Hybrid-OP: futuristisch und hoch funktional

Dieser Hybrid-OP ist ein großer Raum, der speziell für mikroinvasive Eingriffe

eingerichtet wurde. Mit seinem groß- zügigen Raumangebot und der vorge- schalteten Schleuse bietet er nicht nur interventionellen Radiologen, sondern auch Chirurgen und Anästhesisten optimale Arbeitsbedingungen, sodass gegebenenfalls ein Umstieg auf eine offene Operation innerhalb von Minuten möglich wird. In der Mitte des Raums thront das Herzstück, ein Artis zeego Angiographiesystem von Siemens, das die Stuttgarter im Januar 2014 angeschafft haben. Auch vorher wurden hier schon Aortenprothesen eingesetzt: „Mit dem neuen System sinkt die Strahlenbelastung deutlich, und die Eingriffe werden für das Per- sonal wesentlich komfortabler“, so Richter.

Über dem Tisch, auf dem die Patien- ten liegen, lässt sich ein esszimmer- tischgroßer Monitor in alle Richtungen schwenken. Dort sind nicht nur die angiographischen Bilder zu sehen, sondern auch alle anderen relevanten Informationen. „Der Hybrid-OP ist für das Team ein idealer Arbeitsraum. Es gibt genug Platz für alle Beteiligten und die Funktionalität des Angiogra- phiesystems ist perfekt“, betont Richter.

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Der Hybrid-OP macht aber auch Ein- druck auf die Patienten: „Es klingt vielleicht komisch, aber wir haben einige Patienten, die in den Raum hineinkommen und sagen: Wow, ist das schön hier.“

Doppelschlag gegen den Lebertumor

Gefäßprothesen der Hauptschlagader sind längst nicht der einzige mikro- invasive Eingriff, den die Radiologen am Klinikum Stuttgart in ihrem Hybrid- OP vornehmen. „Wir decken mit unse- ren mikrointerventionellen Eingriffen zwei große Gebiete ab, die Gefäßinter- ventionen und gezielte Interventionen bei Tumorerkrankungen“, so Richter.

Insgesamt führen die 70 ärztlichen und nicht ärztlichen Mitarbeiter pro Jahr knapp 800 Eingriffe bei Patienten durch, die in den neun stationären Betten und vier Tagesklinikbetten von Richters Abteilung versorgt werden.

Dazu kommen rund 1.000 Eingriffe bei Patienten anderer Stationen des Klinikums Stuttgart.

Im Bereich der Tumorerkrankungen sind es vor allem Krebserkrankungen der Leber, die für mikroinvasive Ein-

griffe gut geeignet sind. Hier ist das Spektrum der Methoden relativ breit.

So können Lebermetastasen oder pri- märe Lebertumoren mithilfe der Radio- frequenzablation (RFA) angegangen werden. Dabei wird unter radiologi- scher Kontrolle eine Sonde in das Tumorgewebe vorgeschoben, die die Krebszellen durch Hitze verödet.

Eine andere Option bei Lebertumoren ist die transarterielle Chemoembo- lisation (TACE). „Wir injizieren dabei kleinste mit Chemotherapeutika gefüllte Mikrosphären in Blutgefäße, die das Tumorgewebe versorgen“, erläutert Richter. Der Effekt ist ein doppelter:

Die Mikrosphären bleiben in den feinen Blutkapillaren stecken. Sie „verstopfen“

– Mediziner sagen embolisieren – die Blutgefäße des Tumors und schneiden ihn so teilweise von der Blutversorgung ab. Sind sie erst einmal vor Ort im Tumor, setzen die Mikrosphären über einen Zeitraum von Tagen bis Wochen das in ihnen gespeicherte Chemothe- rapeutikum frei.

Erfolgsrezept Kooperation

Ähnlich wie bei den mikrochirurgischen Eingriffen an den Blutgefäßen sieht

Richter auch bei den minimalinvasiven Tumortherapien die Mikrochirurgie vor allem als Ergänzung zur etablierten Chirurgie. „Wir behandeln Patienten, die Chirurgen nicht ohne Weiteres operiert hätten. Dank der Fortschritte bei den mikroinvasiven Techniken können wir heute mehr Patienten als früher eine Behandlung anbieten, die zu einer Tumorkontrolle und teilweise sogar zu einer Heilung führt.“

Unverzichtbar ist eine enge Abstim- mung zwischen den interventionellen Radiologen und den internistischen und chirurgischen Krebsexperten, den Abdominal- und Gefäßchirurgen oder, im Fall der mikrochirurgischen Embo- lisation von Myomen der Gebärmutter, den Gynäkologen. Am Klinikum Stutt- gart wurden deswegen mehrere inter- disziplinäre Zentren gegründet, in deren Rahmen Behandlungsstrategien gemeinsam beraten werden. „Diese Verankerung der mikroinvasiven Medi- zin in dem breiteren Versorgungsan- gebot eines Krankenhauses ist ganz entscheidend, um dem individuellen Patienten die jeweils optimale Thera- pie anbieten zu können“, betont Richter.

Blick nach vorn: 3D-Druck im Hybrid-OP?

Aus Patientensicht erweitert die mikro- invasive Medizin das Spektrum der behandelbaren Patienten und ermög- licht bei vielen Erkrankungen kleinere, weniger komplikationsträchtige Ein- griffe. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist die Miniaturisierung der Therapie ebenfalls interessant: „Durch die Inter- ventionen trägt sich unsere Abteilung inklusive der Diagnostik praktisch selbst. Und weil wir zusätzlich noch Interventionen für andere durchführen, sind wir für das Klinikum sehr aus- kömmlich“, so Richter. Insbesondere Einrichtungen, die ihren Patienten hoch innovative mikrointerventionelle Eingriffe anbieten, können damit bei dem in Deutschland üblichen System der DRG-Berechnung attraktive Mar- gen erreichen. Richters Abteilung war im Jahr 2012 zehn Prozent günstiger als die InEK-Kalkulation, und entspre- chend attraktiv für das Klinikum.

Auch makroökonomisch sei die mikro- invasive Medizin vielfach attraktiv, so Richter: „Die Kostenbilanz ist vielleicht nicht für alle, aber doch für sehr viele

mikrochirurgische Eingriffe günstig.“

Die Preise vieler anfangs noch teurer interventioneller Verfahren sinken rasch, wenn sie sich etablieren. Richter und seine Kollegen tragen dazu aktiv bei: Sowohl bei den Mikroembolisatio- nen der Leber als auch auf dem Gebiet der Aortenprothetik sind sie in For- schungs- und Entwicklungsprojekte eingebunden, die darauf abzielen, die Verfahren weiterzuentwickeln und in die Breite zu treiben.

Für die Zukunft sieht Richter mikro- invasive Therapien weiter auf dem Vormarsch: „Ein enorm wichtiges Ein- satzgebiet sehe ich bei Patienten mit diabetischem Fuß, die immer häufiger werden, je übergewichtiger die Men- schen sind“, so Richter. Noch vor weni- gen Jahren waren die Blutgefäße des Unterschenkels für interventionelle Radiologen weitgehend tabu. Zu fili- gran sind die Gefäße, zu grobschläch- tig war das Werkzeug. Doch das ändert sich gerade rapide.

Auch bei den Aortenprothesen sieht Richter noch Spielraum für Verbesse- rungen. Der 81-jährige Gerhardt S.

musste mit seinem Aortenaneurysma sechs Wochen warten, bis die passende

Prothese angefertigt war. „Wenn wir sehen, was sich derzeit im Bereich der 3D-Druckverfahren tut, kann ich mir gut vorstellen, dass das bald sehr viel schneller gehen könnte“, betont Rich- ter. Vielleicht steht bald nicht nur ein modernes Angiographiesystem, son- dern auch ein 3D-Drucker im Hybrid- OP. Und künftige Patienten können möglicherweise dabei zusehen, wie vor ihren Augen eine Gefäßprothese entsteht, die genau auf ihre individu- elle Anatomie abgestimmt ist.

Philipp Grätzel von Grätz arbeitet als Freier Journalist und Redakteur für medizinische Themen und Technikthemen in Berlin.

Titelthema Medizin mit starker Dynamik: minimalinvasive Therapie Titelthema Medizin mit starker Dynamik: minimalinvasive Therapie

„ Wir decken mit unseren mikrointerventionellen Ein­

griffen zwei große Gebiete ab, die Gefäßinterventionen und gezielte Interventionen bei Tumorerkrankungen.“

Professor Dr. med. Götz Richter, Ärztlicher Direktor der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Klinikum Stuttgart

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Titelthema Medizin mit starker Dynamik: minimalinvasive Chirurgie Titelthema Medizin mit starker Dynamik: minimalinvasive Therapie

Autorin: Irène Dietschi Fotos: Sven Paustian

An der Universitätsmedizin Mannheim der Universität Heidelberg entwickelt der klinische Radiologe Professor Dr. med. Stefan Schönberg zusammen mit Fach leuten aus Wissenschaft und Wirtschaft den Interventionsraum der Zukunft.

Die gemeinsame Vision ist ein integriertes Behandlungskonzept, in welchem diagnostische und therapeutische Schritte nahtlos ineinandergreifen.

Diagnose und Therapie in einem integrierten Behandlungskonzept

Die „alte Apotheke“ auf dem Gelände des Universitätsklinikums Mannheim, ein erdgeschossiger Raum in der bemerkenswerten Form eines Ypsilons, ist zurzeit noch eine Baustelle. Doch Professor Dr. med. Stefan Schönbergs Augen leuchten, als sein Blick über die Bauflächen gleitet, denn innerlich sieht er bereits den fertiggestellten moleku laren Interventionsraum der Zukunft vor sich: die robotergesteuerte Angiographieanlage Artis zeego von Siemens prominent unter die angeho- bene Decke platziert, daran angeschlos- sen noch andere Bildgebungsgeräte, Ärzte verschiedener Disziplinen und weitere Fachpersonen, die den Raum mit ihrem Know-how beleben, und in der Mitte der Patient, der in dieser Umgebung präzise und gleichzeitig schonend behandelt wird. „Im Herbst wird der Artis zeego eingebaut, und schon Ende des Jahres ist der Raum bezugsbereit“, erklärt Schönberg, Direktor des Instituts für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin.

Öffentlich-privater

Forschungscampus M

2

OLIE

Der „molekulare Interventionsraum“, der hier entsteht, ist das Herzstück des Forschungscampus „M2OLIE – Mann- heim Molecular Intervention Environ- ment“. Dahinter steht die Vision, den klassischen Operationssaal längerfristig durch eine integrierte Diagnose- und Therapieumgebung zu ersetzen und operative Eingriffe auf molekularer Ebene zu ermöglichen. M2OLIE ist einer von zehn Forschungscampi öffentlich- privater Partnerschaften, die das Bun- desministerium für Bildung und For- schung 2012 ausgewählt hat, um in Deutschland die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft zu stärken.

Dabei verfolgen Forscher und Indust- rievertreter sozusagen unter einem Dach ein gemeinsames Ziel. In Mann- heim ist es die Idee, die diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen bei Krebspatienten künftig als einen in sich geschlossenen Prozess zu gestalten, wobei sich der Fokus des Forschungs- campus auf Erkrankte mit wenigen Metastasen („oligometastasierte Pati- enten“) richtet.

„Unser Ziel ist es, dass ein Patient morgens kommt, abends geht und in der Zwischenzeit Diagnose und Therapie erfolgt sind“, so Professor Schönberg.

Siemens ist, neben anderen Firmen wie Zeiss und KUKA, der größte Indus- triepartner von M2OLIE. Die Erlanger engagieren sich nicht erst seit dem Forschungscampus im Universitäts- klinikum Mannheim, sondern pflegen seit vielen Jahren eine fruchtbare Zusammenarbeit. „Siemens ist für uns ein idealer Partner“, sagt Stefan Schön- berg, „denn die Ingenieure sind hoch innovativ und empfänglich für die neuen Wege, die wir hier beschreiten möchten.“ Gleichzeitig sei Siemens offen für komplementäre Industrie- partner, dies im Interesse der gemein- samen Vision.

Mit seinen kurzen Distanzen zwischen Patientenbereichen und wissenschaft- lichen Hotspots ist der Campus der Uni- versitätsmedizin Mannheim besonders geeignet, die Neugestaltung von mole- kularen Behandlungsprozessen zu entwickeln und die inhaltlichen Teil- schritte am Puls der Klinik zu erproben.

M2OLIE steht auf drei Säulen, wie Stefan Schönberg erklärt: Leitprojekt 1 ist die Abteilung für minimalinvasive Therapie, deren Prunkstück eine Artis zeego-Angiographieanlage der neues- ten Generation ist. Leitprojekt 2 wid- met sich der molekularen Diagnostik und der biochemischen Charakterisie- rung von Tumormarkern. Im Zentrum von Leitprojekt 3 steht SOMATOM Force, der jüngste Dual-Source-Com- putertomograph von Siemens, dessen Installation das Universitätsklinikum im vergangenen November als Welt- premiere in Mannheim öffentlich gefeiert hat.

Im neuen Interventionsraum, so die Vision, soll dann alles zusammenkom- men: im Kern Artis zeego für bildge- stützte minimalinvasive Interventionen, für Vordiagnostik und Nachkontrolle die hochpräzise Bildgebung des SOMATOM Force sowie die molekulare Bildgebung zur genomischen und post-genomischen Gewebecharakteri- sierung. „Das Beste aus verschiedenen

Welten auf einer einzigen Plattform, ähnlich wie auf einem Smartphone oder einem Tablet“, so Schönberg. So könne man sich den molekularen Inter- ventionsraum der Zukunft auch vorstel- len: als anwendungsbasierten Smart- raum, dessen vielfältige Funktionen für den Nutzer wie Apps verfügbar seien, einfach und elegant.

GIST als Modelltumor

Bereits heute werden einzelne Metho- den und Werkzeuge von M2OLIE in Mannheim angewendet – nicht inte- griert, sondern wie in Krankenhäusern üblich als separate „Inseln“. In der Abtei- lung für minimalinvasive Therapie, die in einem kürzlich umgebauten, hoch- modernen Operationstrakt unterge- bracht ist, behandeln die interventio- nellen Radiologen eine Vielzahl von Gefäßerkrankungen mit zumeist trans- arteriellen Kathetereingriffen. Sie eröff- nen verschlossene Gefäße mittels Bal- lon oder Stent (Angioplastie), platzieren via Katheter Stents zur Behandlung von Bauchaortenaneurysmen (krank- hafte Erweiterungen der Bauchschlag- ader) oder veröden Uterusmyome („Embolisation“). „Die minimalinvasiven Verfahren nehmen tendenziell zu, auch zur Behandlung von Tumorerkran- kungen“, erläutert Professor Dr. med.

Steffen Diehl, der die Abteilung leitet.

Bei primären Tumoren und Metastasen nutzen die Mannheimer Radiologen diverse Methoden, seien es endovas- kuläre Techniken, seien es Sonden, die durch die Haut eingebracht werden.

Vor allem für Tumoren der Leber ist das Therapiespektrum breit: Es reicht von der transarteriellen Chemoembolisa- tion (TACE) über die perkutane Ethanol- Injektion (PEI) bis zur selektiven inter- nen Radiotherapie (SIRT). Auf Deutsch:

Tumoren können verkocht, verödet, von innen bestrahlt oder mit Alkohol zerstört werden. Professor Diehl zeigt uns die Bilder von Markus W. (Name geändert), der ursprünglich an einem seltenen Magentumor, einem soge- nannten GIST (die Kurzform für „gast- rointestinaler Stromatumor“) erkrankt war: Der Patient hatte Metastasen in der Leber entwickelt, von denen zwei auf die chemo- und strahlentherapeu-

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Titelthema Medizin mit starker Dynamik: minimalinvasive Therapie Titelthema Medizin mit starker Dynamik: minimalinvasive Therapie

tische Behandlung nicht mehr anschlu- gen. Mittels radioaktiver Kügelchen, welche die Radiologen von der Leiste aus über einen Katheter vorschoben, wurden die den Tumor versorgenden Blutgefässe verödet und die Krebs- zellen lokal vernichtet. „Der Patient hat nun gute Chancen, dass sich sein Zustand für mehrere Jahre stabilisiert“, sagt Steffen Diehl.

Der GIST ist für den molekularen Inter- ventionsraum, wie ihn die Mannheimer bauen wollen, quasi ein Modelltumor.

Weil er häufig typisch durchblutete Metastasen in der Leber bildet, können die CT-Spezialisten nach einem festen

Protokoll regelmäßig überprüfen, ob die auf den Tumormarker zugeschnit- tene Chemotherapie (Targeted Thera- pie) noch wirkt oder nicht. „Über die 4D-Informationen der Computertomo- graphie, also jene Aufnahmen, die auch Zeit und Bewegung sowie Kon- trastmittelfluss als Dimensionen erfas- sen, lassen sich solche Fragen beant- worten“, erklärt Stefan Schönberg.

Wie verantwortbar aber sind regel- mäßige CTs mit Blick auf die Nebenwir- kungen? Im Leitprojekt 3 „Computer- tomographie“ sind die medizinischen Forscher und Physiker der Medizini- schen Fakultät Mannheim der Uni-

versität Heidelberg bestrebt, aus SOMATOM Force das Optimum heraus- zuholen, auch, was die Strahlendosis oder die Gabe von Kontrastmitteln betrifft. Letztere sind besonders für Patienten mit eingeschränkter Nieren- funktion belastend. „Die Techniken am SOMATOM Force werden im Rah- men von Studien laufend erprobt und verfeinert, zudem finden alle zwei Wochen interdisziplinäre Seminare statt, an denen auch Vertreter von Siemens teilnehmen“, sagt Stefan Schönberg. Das Ziel ist, möglichst aus- sagekräftige Bildinformationen zu gewinnen und gleichzeitig die Strah- lenbelastung sowie den Einsatz von

Kontrastmitteln gering zu halten.

An diesem Vormittag beispielsweise brachte das CT bei einer stark überge- wichtigen Diabetes patientin eine hoch- gradige Stenose im rechten Unterarm zutage; die verwendete Menge des Kontrastmittels betrug lediglich 40 Milliliter – „etwa ein Fünftel dessen, was man früher gegeben hätte“, so Professor Schönberg.

Auch Kostenwirksamkeit wird evaluiert

In der Vision des Institutsdirektors werden solche Informationen künftig nicht mehr als einzelner Behandlungs- schritt, sondern in einem geschlosse- nen „Loop“ generiert. Möglich ist, dass SOMATOM Force ein fester Bestand- teil des molekularen Interventions- raums wird, doch Stefan Schönberg kann sich auch vorstellen, dass diese (und andere) Informationen künftig auf Artis zeego gespielt werden. Doch wie soll das organisatorisch ablaufen?

Und vor allem: Sind solche Szenarien überhaupt bezahlbar? Auch diese Fragen berücksichtigt der Forschungs- campus: In zwei Querschnittsprojekten beleuchten Partner mit betriebswirt- schaftlichem Know-how die Neugestal- tung der integrierten Behandlungs- prozesse und beleuchten deren Kosten- effektivität. Wirtschaftsinformatiker modulieren Prozessabläufe, um heraus- zufinden, ob und wie die verschiede- nen Diagnose- und Therapieschritte reibungslos ineinandergreifen.

„Am Ende geht es weniger um die Geräte als um die Prozesse“, sagt Stefan Schönberg. In den Prozessen sieht der Institutsdirektor das größte Innovationspotenzial, auch aus öko- nomischer Sicht. „Wir hoffen, dass sich der minimalinvasive Behandlungsraum nach Projektende nicht nur räumlich, sondern auch konzeptionell durchset- zen wird. Wir wünschen uns, dass er für weitere Anwendungsmöglichkeiten als Produkt verkäuflich wird, zur Unter- stützung der personalisierten Medizin.

Das ist unser Traum.“

Irène Dietschi ist eine mehrfach ausge- zeichnete Medizinjournalistin in der Schweiz.

Sie schreibt unter anderem für die NZZ am Sonntag.

„ Siemens ist für uns ein idealer Partner.“

Professor Dr. med. Stefan Schönberg,

Direktor des Instituts für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin Universitätsklinikum Mannheim

Dargestellt sind mehrere Sonden in einem Thoraxwandtumor, bei dem keine Alternativtherapie wie Operation, Chemotherapie oder

externe Bestrahlung mehr möglich sind. Über die Sonden wird radioaktives Iod, das an Platinspiralen aufgebracht ist, direkt in den Tumor platziert.

Die Steuerung der Sonde erfolgte an Artis zeego mit integrierter iGuide-Software.

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Titelthema Medizin mit starker Dynamik: minimalinvasive Chirurgie Titelthema Medizin mit starker Dynamik: minimalinvasive Therapie

Autor: Matthias Manych Fotos: Frank Schinski

In den kommenden Jahren benötigen immer mehr Patienten krankheits-

und altersbedingt wenig belastende interventionelle Therapien. Entsprechend groß ist das Engagement in der Entwicklung neuer minimalinvasiver, bild- gestützter Behandlungsmethoden. Zu diesem Thema konnte inside:health mit Professor Dr. rer. nat. Georg Rose und Professor Dr. rer. nat. Oliver Speck vom medizintechnischen Forschungscampus STIMULATE in Magdeburg sprechen und einen Blick in die Labore werfen.

Von der „Werkbank“

in die Klinik

Dort, wo auf dem OP-Tisch normaler- weise der Kopf des Patienten liegen würde, steht das Phantom. Aufbau und innere Struktur des transparenten Tubus entsprechen der Anatomie des menschlichen Kopfes, sie wurden nach Patientendaten entwickelt. Das Phan- tom dient dazu, die Blutperfusion im Hirn sowie Schlaganfälle zu simulieren und zu messen. Es ist wichtiges Ele- ment eines Forschungsprojekts, das die schnellere und genauere Therapie von Schlaganfallpatienten ermöglichen soll. Professor Dr. rer. nat. Rose erläu- tert den Hintergrund und das Ziel der Arbeiten: „Ganz zentral bei der Schlag- anfalldiagnostik ist der Ausschluss einer Hirnblutung. Das wird heute im CT gemacht. In Abhängigkeit von der Schwere der Erkrankung wird dann der Patient vom CT in den Angiographie- saal verlegt. Dabei geht wertvolle Zeit verloren und beim Schlaganfall gilt:

‚time is brain.’ Es geht darum, zukünf- tig eine Hirnblutung mit dem Röntgen- system, das im Angiographiesaal vor- handen ist, auszuschließen. Wenn das gelänge, und wir sind auf dem besten Wege dorthin, dann können wir bei der Schlaganfallbehandlung wertvolle Zeit sparen, das ist essenziell für das Überleben bzw. Nicht-behindert-Sein.“

Dahinter steht die Idee des ‚One-Stop- Shop’ – Dia gnostik und Therapie in einem Raum in einer Prozedur mit nur einer Bildgebungsmodalität.

Bei den in der Angiographie einge- setzten Röntgensystemen müssen zwei Hürden überwunden werden: Für den Blutungsausschluss ist die Grauwert- auflösung und für Perfusionsmessun- gen die Rotationsgeschwindigkeit nicht ausreichend. Für beides entwickeln die STIMULATE-Forscher Lösungen. So wird die aufgrund langsamerer Rotation fehlende Information durch mathema- tische Verfahren komplettiert. Und das Problem der Grauwertauflösung wird durch leistungsfähigere Röntgen- detektoren sowie bessere Rekonstruk- tionsverfahren behoben.

Schmelztiegel inter-

disziplinärer, translationaler Forschung

Zu den Fähigkeiten der beteiligten Forscher muss auch praktisch-kreatives Talent gehören, da z. B. das Perfusions- phantom mit dem passenden Pump-

system selbst entwickelt wurde. Und alle Beteiligten müssen ständig Fächer- grenzen überschreiten. Für das Pro- jekt zur Schlaganfalltherapie arbeiten Medizintechniker, Physiker, Elektro- techniker, Mathematiker und Informa- tiker eng zusammen. Und sie haben ihr Ziel, Applikationen, die in vorhan- denen Angiographieanlagen inte- griert werden können, auch schon fast erreicht. Inklusive aller Vorarbeiten werden nur drei Jahre vergangen sein, bis das Projekt den „proof-of-concept“

erreicht hat und die beteiligten Unter- nehmen die Erkenntnisse dann auf- nehmen, um eigene Produkte daraus zu entwickeln. Für die Naturwissen- schaftler Rose und Speck ist deshalb STIMULATE ein Paradebeispiel trans- lationaler Forschung und Interdis- ziplinarität eine notwendige Voraus- setzung, um in der Medizintechnik erfolgreich zu sein.

Die Labore des Forschungscampus befinden sich im Erdgeschoss der Expe- rimentellen Fabrik auf dem Gelände der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Für kurze Wege zu den Büros der Wissenschaftler ist gesorgt, sie befinden sich nur einige Etagen über der Forschungswerkstatt. Bevor das Nachbarlabor besucht wird, berich- ten die Professoren Rose und Speck im Gespräch über einen spannenden Start, über Kooperationen und Stand- ortvorteile.

Tumorlokalisation, schnell, präzise, intuitiv

Direkt gegenüber dem Labor mit der Angiographie-Anlage und dem Perfusi- onsphantom befindet sich der Magnet- resonanzbereich. Hier geht es unter anderem um interventionelle Echtzeit- bildgebung und automatische Instru- mentenverfolgung, der Schwerpunkt liegt auf Tumorerkrankungen. Der Bild- gebungsbogen wird von den verschie- denen Bauteilen und Instrumenten über die Planung, Vorbereitung und Bilddatenintegration anderer Modalitä- ten gespannt. Die nötigen Phantome erfordern ebenfalls viel Kreativität, das gerade verwendete besteht beispiels- weise aus Gelatine, Kupfersulfat und Weintrauben. MR-Spezialist Speck erklärt das Projekt: „Die generelle Idee ist ja, möglichst schnell und präzise Tumoren zu lokalisieren. Das Phantom

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Titelthema Medizin mit starker Dynamik: minimalinvasive Therapie Titelthema Medizin mit starker Dynamik: minimalinvasive Therapie

Matthias Manych, Diplom-Biologe, ist frei- beruflicher Wissenschaftsjournalist, Redakteur und Autor mit dem Schwerpunkt Medizin.

Seine Arbeiten erscheinen hauptsächlich in Fachjournalen, aber auch in Zeitungen und Online.

ist in diesem Fall brustförmig und in dieser Brust sind Läsionen, Weintrau- ben, die funktionieren sehr gut als Zielobjekt. Die Läsionen sollen schnell und genau punktiert werden. Der Trick hier ist, dass mit einem optischen Marker auf der Punktionsnadel alle sechs Freiheitsgrade der Bewegung gemessen und die exakte Raumposi- tion bestimmt werden können. Die Oberfläche des Markers erzeugt einen Moiré-Effekt, der fortlaufend von einer Kamera im MR-Tunnel erfasst wird.

Wenn wir wissen, wo der Marker ist, wissen wir auf zehn Mikrometer genau, wo die Spitze der Nadel ist. Mit der MR-Bildgebung erkennen wir dann die Anatomie, auch wie sie sich ver- schiebt, z. B. beim Vordringen der Nadel.“ Diese Methode soll am Ende intuitiv angewendet werden können.

Mit ihr sind die Magdeburger in drei Minuten am Ziel, eine für eine Punk- tion sehr kurze Zeit. Interventionelle MR-Verfahren werden hier intensiv erforscht, Speck sieht darin großes Potenzial: „Die MR hat sehr viele Vor- teile, keine Strahlenbelastung, extrem guter Weichteilkontrast und direkte Erfolgskontrolle während der Inter- vention. Die neuen MR-Geräte bieten außerdem kürzere Magnete und grö- ßere Patientenöffnungen, und sie

sind so schnell, dass sie Echtzeitbild- gebungen ermöglichen.“

Weithin sichtbarer Leucht- turm

Der Forschungscampus hat sich zu einem Leuchtturm entwickelt, dessen Strahlkraft auch auf Magdeburg und das Bundesland Sachsen-Anhalt wirkt.

Von Stadtseite wird schon nachgedacht, ob das Gebäude der Experimentellen Fabrik in Zukunft überhaupt noch aus- reicht. Dabei geht es dann auch um die Ansiedlung von Medizintechnik- firmen am Standort und es gibt Gesprä- che über Ausgründungen. Campus- Sprecher Rose berichtet, dass die Gut- achterbegehung, die kürzlich statt- fand und die eher ein kleines Meeting war, von der Staatssekretärin des Wis- senschaftsministeriums von Sachsen- Anhalt, Dr. Tamara Zieschang, eröffnet wurde. Und als damals die BMBF-Aus- schreibung gewonnen wurde, erhielt Rose umgehend per E-Mail Glückwün- sche von der damaligen Wissenschafts- ministerin Professor Dr. Birgitta Wolff.

Mittelfristige Realität, realis- tische Zukunftsperspektiven

Im BMBF-Antrag legten sich die STIMULATE-Gründer auf Ziele mit dem

Fokus Neurologie und Onkologie fest, die mittelfristig in fünf und langfristig in zehn Jahren verwirklicht werden sol- len. Auf der Fünf-Jahres-Skala stehen der ‚One-Stop-Shop’ bei der Schlagan- fallversorgung, schnelle und zuverläs- sige Interventionen bei Lebertumoren mit MR-Systemen, roboterassistierte Tumoroperationen an der Wirbelsäule und Prothesen, welche durch minimal- invasiv ins Gehirn implantierte Elek- troden gesteuert werden, für schwerst- behinderte Patienten nach dem Schlag- anfall. Das Projekt der Zehn-Jahres- Skala weist eindeutig in Richtung Zukunft: STIMULATE wird Referenz- zentrum. „Wenn wir uns in zehn Jah- ren hier treffen, sprechen wir nicht mehr über den Forschungs campus STIMULATE, sondern über das inter- nationale Referenzzentrum für bildge- stützte Medizin“, erklärt Rose selbst- bewusst.

Wie ist der Forschungscampus entstanden?

Professor Dr. rer. nat. Georg Rose:

Zum einen haben wir schon eine sehr langfristige Kooperation mit der Firma Siemens und zwar vielfältig im Bereich Medizintechnik. Komponente zwei war die Ausschreibung für das Programm

„Forschungscampus – öffentlich-private Partnerschaft für Innovationen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Wir haben mit den

Partnern bei Siemens gesprochen und relativ schnell die Entscheidung getrof- fen: Das versuchen wir. Wir haben den Antrag eingereicht und konnten im September 2012 an der entscheiden- den Präsentation in Berlin teilnehmen.

Professor Dr. rer. nat. Oliver Speck:

Man muss sehen, aus 100 ursprüng- lichen Anträgen blieben dann die 20, die persönlich vorgestellt werden konnten und von denen wurden dann zehn endgültig ausgewählt.

„ Wenn wir uns in zehn Jahren hier treffen, spre chen wir nicht mehr über den Forschungs­

campus STIMULATE, sondern über das inter­

nationale Referenzzentrum für bildgestützte Medizin.“

Professor Dr. rer. nat. Georg Rose und Professor Dr. rer. nat. Oliver Speck, Medizintechnischer Forschungscampus STIMULATE in Magdeburg

Rose: Einen Tag nach der Präsentation hat die Bundesministerin für Bildung und Forschung das Ergebnis verkündet.

Aufgrund des doch ‚dummen’ Namens STIMULATE waren wir auf der Gewin- nerliste die letzten gewesen.

Speck: Das hat die Spannung sehr erhöht in dem Moment.

Wie kooperieren Sie mit Ihren Partnern in der Forschung?

Rose: Die Partner sind schon sehr früh in allen Phasen der Forschung einge- bunden, Siemens besonders eng, auch in klinischen Fragestellungen, da Siemens auch eigene klinische Expertise und Partner hat. So kommt der Bedarf also nicht allein von unseren lokalen Klinikern. Die Forschung machen wir nicht allein. Der Forschungscampus ist eine Art gemeinsames Institut aller Partner, in dem wir die Arbeiten koope- rativ durchführen. Wenn ich ,wir‘ sage, meine ich nicht nur die Universität Magdeburg, sondern immer auch Siemens und die kleinen und mittel- ständischen Unternehmen. Unsere klinischen Partner von der Otto-von- Guericke-Universität Magdeburg sind Professor Dr. med. Martin Skalej, Neuroradiologie, und Professor Dr. med.

Hans-Jochen Heinze, Neurologie, sowie Professor Dr. med. Frank Wacker von der Medizinischen Hochschule Hannover, der uns im Bereich Onkolo- gie unterstützt.

Speck: Der Vorstand von STIMULATE setzt sich zusammen aus Dr. Andreas Bermann von Siemens Healthcare, Dr.

Jörg Bode von der Primed Halberstadt Medizintechnik GmbH, er ist auch der Vertreter des STIMULATE-Vereins, und Professor Georg Rose.

Was zeichnet den Standort Magdeburg aus?

Rose: Wir haben hier eine sehr starke Medizin und erfolgreiche Medizin- technik, die sehr eng miteinander kooperieren.

Speck: Der Vorteil einer dynamischen Institution wie die Otto-von-Guericke- Universität ist auch der starke Wille, über starre Fächergrenzen hinweg zu arbeiten.

Herr Professor Rose, Herr Pro- fessor Speck, vielen Dank für das Gespräch.

Professor Dr. rer. nat. Speck und seine Mit arbeiterin Mandy Kaiser bereiten das optische Tracking- system für den nächsten Test vor.

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Management Hauptstadtkongress 2014 Management Hauptstadtkongress 2014

Hauptstadtkongress 2014: neuer Ort, neues Konzept

Diagnostik und Therapie im Einklang

Auf dem diesjährigen Hauptstadtkongress, der vom 25. bis 27. Juni 2014 im neuen CityCube Berlin stattfinden wird, präsentieren sich Siemens und Sanofi erstmals mit einem abgestimmten Standkonzept – und mit dem Anspruch, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die auch langfristig ein qualitativ hoch- wertiges und bezahlbares Gesundheitssystem in Deutschland ermöglichen.

Kurz zusammengefasst

In diesem Jahr findet der Hauptstadt- kongress nach 16 Jahren ICC erstmals im neuen CityCube Berlin auf dem Gelände der ehemaligen Deutschland- halle statt. Den Wechsel der Location nehmen Siemens und Sanofi zum Anlass, um erstmals mit einem abge- stimmten Standkonzept aufzutreten.

inside:health sprach mit Dr. Michael Meyer, Leitung Health Policy Deutsch- land für Siemens Healthcare, und Dr.

Heinz Riederer, Mitglied der Geschäfts- leitung von Sanofi Deutschland, über

die Gründe für den korrespondieren- den Auftritt und die Perspektiven für eine engere Zusammenarbeit beider Unternehmen.

Welche Bedeutung hat der Haupt- stadtkongress für Sie?

Dr. Michael Meyer: Für Siemens Healthcare ist der Hauptstadtkongress eine zusätzliche Plattform, um mit nationalen Entscheidungsträgern in Kontakt zu treten und gemeinsam zukunfts relevante Themen zu diskutie-

ren. Darüber hinaus bietet sich für uns in diesem Jahr mit der Gestaltung eines eigenen Forums auch die Möglichkeit, aktiv als Impulsgeber zu agieren und so langfristig an der Gestaltung des Gesundheitssystems mitzuwirken.

Dr. Heinz Riederer: Der Hauptstadt- kongress bietet uns eine herausragende Gelegenheit für den transsektoralen Austausch über brennende Themen.

Als wichtiger Partner des Gesund- heitswesens möchte Sanofi hierfür ein Forum bieten und sich aktiv in

die Entwicklung besserer Lösungen einbringen.

Bringt der Umzug in den neuen CityCube Berlin auch inhaltliche Änderungen für Aussteller und Kongressteilnehmer?

Riederer: Ortswechsel verändern immer auch den Blickwinkel. Sanofi begreift das als Chance und wir betrach- ten mit optimistischer Neugierde, welche Neuerungen der Ortswechsel mit sich bringen wird. Das neue räum- liche Konzept fördert die Erwartung, dass sich die Kommunikation zwischen den Beteiligten verdichtet und der Austausch der Teilnehmer ein intensi- verer Dialog wird. Dies wäre ein ent- scheidender Fortschritt.

Worin besteht das abgestimmte Standkonzept von Siemens und Sanofi?

Meyer: Wir wollen aufzeigen, wie Diagnostik und Therapie ineinander- greifen. Eine gemeinsame Darstellung des Behandlungspfads erklärt patien- tengerecht alles Wissenswertes über verschiedene Krankheitsbilder; ange- fangen bei der Prävention und Vor- sorge, über Therapie und Diagnostik bis hin zur Nachsorge.

Welche Beweggründe sprachen für den korrespondierenden Auftritt?

Riederer: Wir wollen bewusst machen, dass Zusammenarbeit ein Schlüssel- faktor für die nachhaltige Lösung der anstehenden Herausforderungen ist.

Vielleicht geben wir ja ein Signal an andere, unser Beispiel aufzugreifen und nächstes Jahr schließen sich noch weitere an, zum Beispiel eine Kranken- kasse.

Meyer: Früher oder später müssen alle Akteure gemeinsam nach Lösun- gen suchen, die auch langfristig ein qualitativ hochwertiges und bezahl- bares Gesundheitssystem in Deutsch- land ermöglichen. Dabei wird nicht nur die Kooperation zwischen dem ambulanten und stationären Sektor gefragt sein, sondern auch eine Zusam- menarbeit auf verschiedenen Ebenen der industriellen Gesundheitswirtschaft.

Wo sehen Sie weitere Möglichkeiten für die Kooperation zwischen Dia- gnostik-, IT- und Pharmaanbietern?

Meyer: Konkret möchte ich hier das Thema „Extended Companion Diagnostics“ nennen, bei dem es um die Kombination von Diagnostik, Therapie und IT geht. Bei „Companion Diagnostics“ handelt es sich verein- facht ausgedrückt um Tests, die vor Gabe eines Medikaments bei dem jeweiligen Patienten durchgeführt wer- den, um herauszufinden, mit welcher

Wahrscheinlichkeit der Patient auf das ausgewählte Arzneimittel ansprechen wird. Darauf aufbauend kann dann eine zielgerichtete Therapie erfolgen.

Die IT fungiert als Bindeglied.

Riederer: Sowohl Sanofi als auch Siemens sind im Ausschuss für Gesund- heitswirtschaft im Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) engagiert.

Auf dieser Plattform versuchen wir Politik und Öffentlichkeit zu vermitteln, dass die Produkt- und Prozessinnova- tionen der industriellen Gesundheits- wirtschaft entscheidende Beiträge zu besserer Gesundheit und mehr Wohl- stand liefern. Damit die Unternehmen der industriellen Gesundheitswirtschaft ihre gesellschaftliche Aufgabe wahr- nehmen können, brauchen sie ent- sprechende Rahmenbedingungen, die von der Politik kommen müssen.

Herr Dr. Meyer, Herr Dr. Riederer, vielen Dank für das Gespräch.

Info/Kontakt:

www.siemens.de/hsk2014 martina.lehmayr@siemens.com

Dr. Heinz Riederer, Leiter Medizin & Gesundheitspolitik und Mitglied der Geschäftsleitung bei Sanofi Deutschland

Dr. Michael Meyer, Leitung Health Policy Deutschland, Siemens AG, Healthcare

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