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SIEKER GÄRTEN SIEKER LEBEN

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Soziale Stadt in Bielefeld Sieker Gärten

SIEKER GÄRTEN

SIEKER LEBEN

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Urbane Gärten in der Praxis 29

Sieker Gärten Bielefeld

Bei den Sieker Gärten in Bielefeld handelt es sich um einen interkulturellen Gemeinschaftsgarten, in dem die Bewohnerinnen und Be

wohner der umliegenden Großwohnsiedlung Siek

er-Mitte gemeinsam auf eigenen Gartenparzellen gärtnern.

Initiiert wurde das Projekt Sieker Gärten von der Stadt Bielefeld im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“.

Das „Soziale Stadt“ Gebiet Siek

er-Mitte befindet sich östlich der Bielefelder Mitte und ist geprägt von Großwohnsiedlungen und landwirtschaftlichen Flächen. In einem partizipativen Verfahren wurde das Rahmenkonzept „Mitten in Sieker“ erarbeitet. Einen Aspekt stellte die Entwicklung der Brachfläche im Quartier zu einem Park als Quartierszentrum dar.

Hier hätten ursprünglich in den 1960er

Jahren weite re Wohngebäude entstehen sollen. Der interkulturel le Garten ist ein Gestaltungselement des Parks.

Der Garten wurde in zwei Abschnitten auf einer Gesamtfläche von 2.500 m² im P

ark angelegt und ist in 28 bzw. 12 Parzellen unterteilt.

Die Gründung des gemeinnützigen Vereins „Garten Kultur-Verein(t)-Sieker e.V.“ war die Voraussetzung für die Nutzung der Gärt

en durch die Anwohner.

Dabei sind die Mitglieder de

s Vereins auch die Nutzer der Parzellen. Die Nutzung der Gärt

en führte bereits in kürzester Zeit zu einer Belebung des Quartiers und einem besseren nachbarschaftlichen Verhältnis.

Gartentyp

Interkultureller Bewohnergarten Zugang zum

Garten halböffentlich Rechtliche

Organisation/

Träger

Verein Garten-Kultur-Verein(t)-Sieker e. V.

Eigentums

verhältnis Fläche der Stadt Bielefeld Nutzungs

recht Pachtvertrag Unterstützung

Programm Soziale Stadt, Stadt Bielefeld, Mitgliedsbeiträge, Aktionsfonds „Siekerleben“, Anlage des Gartens durch die Stadt Bielefeld Anbau (inkl.

Imkerei) Gemüse, Obst, Blumen, Kräuter Anbauflächen

größe 2.500 m2

Erste Saat 2015 Bildungsange

bote/Veran staltungen

Mikroprojekte, wie z. B. eine Gartenschule für Kinder

Gruppengröße

über 90 Aktive

- -

-

- -

-

- -

Gemeinsam gärtnern in der Stadt

(5)
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(7)

!

SIEKER GÄRTEN SIEKER LEBEN

Sieker Gärten

SIEKER LEB EN

Garten-Kultur ein(t) e.V. -Ver

Wie war es früher in der Siedlung?

GD: Früher lebt en hier fas

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Sieker Gärten

SIEKER LEB

EN ärten ärten SIEKER LEB Sieker Sieker Sieker

EN

„Jeder bringt seine Kultur mit ein.“ Abdelma

jid El Ghrib, er im Sicher tellt Anges

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3

Der junge V and mühte sic orst

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semonxane ?

Tenur ? Gelek bashe! a bikin? Gerek em des de eme caw

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Zusammen arbeit 1

en, für ein lebendiges Gemein

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Wie? Meinen Gar 2 3

ten bes tellen!

W 4

as will der von mir und meinem Garten? Komm! Ic 5

h helfe Dir

, den Garten- zaun zu bauen!

Ein Bac 6

khaus? Gute Idee? A

ber eht wie machen wir das? Das g nur zusammen (Hand in Hand), mein Freund!

Interview mit Andreas Kämper und Sven Dodenhof f

Können Sie erzählen, wie die Idee der interkulturellen Gärten in Sieker entstand?

AK: Ich kannte das Konzept Urban Gardening und sah darin ein wichtiges Thema für unser Integriertes Handlungskonzept, da solche Projekte sehr integrativ sind.

SD: 2005 beschäftigten wir uns zum ersten Mal überhaupt mit Stadtumbau-West in Bielefeld.

Dazu haben wir uns erstmalig gemeinsam mit dem Dezernat Soziales Gedanken gemacht, wo Bielefeld, bezogen auf den Demografi schen Wandel, steht.

In Sieker erschien die demografi - sche Veränderung durch Migrati-

on besonders prägnant …

AK: … und gemessen an den so- zialen Indikatoren gab es einen sehr hohen Handlungsbedarf.

SD: Bielefeld wollte schon seit längerem in das Handlungspro- gramm „Soziale Stadt“, und als das Ministerium signalisierte, dass, wenn wir uns mit Sieker bewerben würden, wir eine gute Chance hätten … das war der Startschuss.

Etwas Neues ausprobieren

„Wir freuen uns sehr über die Gärten.“ Kasim Celik, Vor-

standsvorsitzender Gärten Sieker SIEKER LEBEN

Sieker ärten

Sieker ärten

Sieker

SIEKER LEBEN

Sven Dodenhoff (SD) und Andreas Kämper (AK) ber ichten über die Entwicklungsschritte von den ersten konzep ti- onellen Überlegungen bis zum Start der Gärten. Als T eam- leiter der Stadtentwicklung und als Verantwortlicher aus dem Dezernat Jugend, Soziales und W ohnen waren sie verantwortlich für das Projekt Soziale Stadt Siek er.

Viele können sich nicht mehr erinnern, wie es in Sieker war.

Es gab eine Großwohnsiedlung ohne funktionierendes Wohnum- feld. Es gab keine Treffpunkte.

Wir erstellten ein Konzept, wie wir Aufenthaltsmöglichkeiten, Wegeverbindungen und Orte der Begegnung schaffen könnten. Im Zuge dessen tauchte das Thema Gärten auf.

AK: Interkulturelle Gärten

funktionieren in Gebieten mit einem hohen Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund, und in Sieker gab es 2005 eine Quote von über 60 Prozent, dazu noch eine sehr heterogene Zusammen- setzung … solche Gebiete sind prädestiniert, um ein Gartenpro- jekt zu initiieren.

Wenn man nun auf den Park schaut, kann man sagen, dass hier soziale und städtebauliche Maßnahmen gut ineinandergrei- fen. Was dort gelungen ist, ist überzeugend! Wenn ich gefragt werde, welches das integrativste Projekt in Bielefeld sei, sage ich: Sieker! Aber es war nicht

einfach. Die Umsetzung eines interkulturellen Gartens war zunächst daran gescheitert, weil die Bezirksregierung in Detmold es ablehnte, dieses Projekt zu bewilligen. Daraufhin entwickel- te die Quartiersbetreuung die Idee mit der Vereinsgründung.

Aber wie soll man einen Verein in Sieker gründen? Dass das funkti- oniert hat: Hut ab!

Sie dachten, man brauche die professionelle Unterstützung und dass es in Selbstorganisation scheitern könne?

AK: Ich kenne ja die Situation und die Leute dort! Wie sollte das mit dem deutschen Vereins- recht zusammengehen? Meine Erwartungen sind aber mehr als übertroffen.

SD: Das Thema Garten war wegen seiner Nähe zum Grabeland in der Stadtverwaltung negativ besetzt.

Die Frage war: Was wird da pas- sieren? Von daher war es richtig zu sagen, dass man eine Struktur schafft, die die Verantwortung trägt. Das ist auch das Besonde- re. Das Leben, das man jetzt in Sieker sehen kann, hatte keiner erwartet.

AK: Wenn es mir in meinem Büro

zu trist wird, dann gehe ich nach Sieker und gucke, was so passiert. Und was ich sehe, über- rascht mich immer. Und es gibt immer etwas Neues zu sehen.

Das zeigt mir, dass, wenn man Möglichkeiten der Begegnung schafft, die Kommunikation auch entsteht.

SD: Aus städtischer Sicht

bringen die Gärten noch einen anderen Vorteil. Wir sparen uns Unterhaltungskosten. Das war neu, wie auch die Platzierung mitten im Park und zu sagen, dass die Gärten das Herzstück sind. In der Verwaltung hat es etwas gebraucht, dafür den Mut aufzubringen.

AK: Die Bedenken in der Politik waren groß. Jetzt kann man Erfahrungen sammeln, wie es in Sieker wirkt. Man sieht daran, dass man den Bewohnern nicht immer nur Vorwürfe machen kann, sondern auch Mut haben muss, Veränderungen zuzulas- sen.

Hat sich das Bild in den Köpfen gewandelt?

AK: Alle am Projekt Beteiligten sprechen positiv von dem Projekt und würden lieber an solchen Projekten arbeiten, da man sieht, was man bewirkt.

Inter kultur

elle Gärten

akt: Kont Garten-Kultur ein(t)-Sieker e.V -Ver

. 7 traße 1 swalder S Greif 33605 Bielefeld

sieker -gaer ten@y

ahoo.de stand: Vor K. Celik, G. Khalaf, G. Demir

Sieker Gärten

SIEKER LEB EN

ir hoffen, dass es so gut „W weit

er geht, und sag

en Danke.“ Ghazi Khalaf,

2. Vor standv orsitzender

Die Gründung eines inter kultur

ellen Gartens und seine hen Par Ansiedlung in einem öffentlic

k war

en zentraler onzepts „Siek ten Handlungsk rier eil des Integ Bestandt

er- ramm Soziale S -Prog ch das Bund-Länder Mitte“, das dur

tadt e in oh- ein(t)- ufent- amilien in -Ver ohnsiedlung t. nationalen Bew eränder n und deren F he der Großw eilpark mit vielen A tadtt heinungsbild und die Atmosphär hen (70.000 qm) und 2.500 qm uf einer Brac h, seitdem der Garten-Kultur t, entscheidend v tand so ein S he. Das Ersc ohnsiedlung mit seiner inter t wurde. A . mit seinen 40 Mitglieder fl äc haft haben sic fi nanzier Sieker ents halts- und Spielbereic Garten der Großw nersc Sieker e.V den Gärten aktiv is

Stadt Bielef

eld Sven Dodenhof

f – Teamleit

er 17 f@bielefeld.de 1 / 51-32 entwicklung – 600.32 Stadt fon: 052 sven.dodenhof

9.5.2015

Eröffnung Stadtteilpark 30.1.2015

Gartenverein bezieht Gärten 1.10.2013

Gründungstreffen des Kultur-Verein(t)-Sieker e.V.

1.7.2013

Baubeginn Sieker-Park Stadtteilparkplanung 2012 wird auf Eis gelegt Parkplanung mit 2011 Bürger-Workshop Erstellung 2007

des Inte grierten Handlungskonzepts

„Sieker-Mitte“

Winter, Frühling, Sommer, Herbst

Wie alles anfi ng

... Vielmehr hat man bei einem solchen Ereignis sattes Grün und die strahlende Sonne im Sinn.

Die Mitglieder des Garten vereins empfanden das aber natürlich anders. Für sie endete an diesem Tag ein Jahr des Wartens, in dem vor ihrer Haustür der Sieker-Park zwar Kontur angenommen hatte, aber in dem sie von ihren Gärten nichts mehr gehört hatten. Jetzt, da der Pachtvertrag endlich

unterschrieben war, hatte der Vereinsvorstand den Bezug der Gartenparzelle für diesen Tag organisiert. Deshalb waren alle gekommen und standen nun geduldig im Schnee herum, während ein Vermessungstrupp schnell noch die letzten Gärten vermaß. Es wurde Tee an die frierenden Gäste verteilt, die er- schienen waren, um dem Ereignis

Hofstellen im Gebiet, eine alte Gärtnerei war auch am Platz, und es gab viele Geschichten über wildes Gärtnern, Gärten und Gärtner in der Siedlung.

Aber obwohl das Thema so gut geeignet war, musste man bis zur Parkeröffnung 2015 oftmals um die Realisierung dieser guten Idee bangen.

Für einen Gärtner ist es eben nichts Ungewöhnliches, er

weiß: Ein Gartenjahr beginnt im Winter. Während die Natur ruht, plant der Gärtner das neue Jahr.

Und der Winter scheint der richti- ge Zeitpunkt zu sein, in Sieker mit neuen Dingen zu beginnen.

Darum darf man gespannt sein, was in den nächsten Wintern alles entstehen wird.

„Hinter jedem Winter steckt ein zitternder Frühling“, schreibt der Dichter Khalil Gibran und endet damit, dass „hinter dem Schleier jeder Nacht sich ein lächelnder Morgen verbirgt“.

von Wolfgang Schramm, GSS Landschaftsarchitekten, Bremen

Bielefeld verschwand am Morgen des 30. Januar 20 15, an dem der Gartenverein seine Gärten beziehen sollt e, unter einer dichten Schneedecke. Nun könnte man denk en, dass der Januar mit Schnee und Frost nicht unbedingt die r ich- tige Jahreszeit sei, um ein Gartenprojekt zu beginnen ...

den richtigen Rahmen zu verlei- hen. Nach Eröffnungsreden von Bezirksbürgermeister Reinhard Schäffer und Sven Dodenhoff, Teamleiter der Stadtentwicklung, und freudigem, aber handschuh- gedämpftem Applaus suchten die Gärtner im Schneegestöber ihre Gartenparzellen auf.

Schon im Januar 2010 war es so ähnlich gewesen. Wir, drei Land- schaftsarchitekten aus Bremen, standen damals auf der Brache und suchten etwas im Schnee.

Denn in Sieker sollten Freiräume entwickeln werden. Das war

unser Auftrag. Damals hielt

unversehens ein Radfahrer neben uns und fragte: „Machen Sie hier was mit Gärten?“ Wir überlegten.

Ein Stadtteilpark mit integrati- vem Gartenprojekt? Schöne Idee!

Und sie passte gut. Es gab uralte

Die Idee zur Gartensc hule entstand, als ic

h auf der Suche n in der Siedlung herumfr eschüler achhilf nach N

agte. en wir, w ein überlegt ver Zusammen mit dem Garten

as tensc aus entstand die Gar önnte. Dar man machen k

hule. t das. Unser ommen – jetzt läuf elmäßig draußen sein, um einen angs reg te anf Ich muss Draht zu den Kids zu bek

e folg. ar ein großer Er ye w -Rall e Sieker erst

Der Aktionsf onds

Ein Projekt des Akt ionsfonds

Seitdem kommen r

egelmäßig ag zum Garten- hen 6 bis 13 Jah- en vor meinem Balk en. Oft sind sie früher da acht Kids zwisc ren jeden Sonnt bauwag oder ruf

on, angen sollen. dass wir endlich anf Jeden Sonntag gibt es ein neues

kleines Abent

euer zu erleben. Die schen und er Kids erfor

kunden die er-P Natur und den Siek

ark. Spiel und Spaß kommen dabei nic

ht z. Das Highlight bisher zu kur

Ein Projekt des Akt ionsfonds

Geför dert dur

ch das Handlungspr ogramm „Soziale S

tadt dermitt eilarbeit För tadtt tehen für die S -Mitte“, s Sieker

el ten und ohner- erfügung. eil aufzuwer erbung und andere he die Bew hbarn zur V tadtt den, welc n für Nac t, ihren S t wer achbar haktionen, Imagew örder e von N t in Sieker aktivier für Projekt Es können Mitmac Maßnahmen gef schaf

Garten ule mi sch

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Der Ga bau rten

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ierpar

k ei t. ch ch den athi und et. In zw h vier Stunden ommen die orden. Sobald n und Freunden ir hatten wieder hafft, K e aufgespür orbereit hule sind wir zu en. Nac eschlossen. Dur ye v en gesc hpartner en alle Tier k gelauf Olderdissen. W eine Rall Teams sind die Kids dur Par war Alle war mich eing die Gartensc Ansprec für die Kinder gew wir draußen sind, k

von Nina Bec

ker

ir ch zum W Vom I

„Sich unt erhalt

en, spazieren gehen, spielen, im Gar

ten n tref achbar arbeiten, N

fen, das ist gut.“

Aslan Ceken, Fliesenleg er

Nina Becker hat als Diplom-P ädagogin mit dem Schw

erpunkt Landsc hafts- und Gar

ten- en. Sie en berat hen Frag echnisc en Eindrücken. tenbaut ement von ihr lieder in gar tat urzem S ereinsmitg htet in einem k apie 2015 die V ther beric

das Zusammenleben zu för dern. Antr

agsteller k

önnen ereine, Initiativ ebiets, V rammg ohner des Prog Bew

en und ein(t)-Sieker -Ver e beantragt, die hier ei Projekt 15 zw erden sollen. tellt w ges er sein. Der Garten-Kultur z vor Soziale Träg e.V. hat im Sommer 20 nun kur

Kinder zu uns. Ich habe mit den

Kindern abg emacht, dass, f

alls am ten- ojekt. Die ollen, sie sich or. Die Gar on stellen und echen w lich v t ein tolles Pr t täg en können. Im Sommer k sie mich spr vor meinen Balk ruf das fas schule is Kinder lernen hautnah viel über

unsere U elt kennen. A mw

ber wir alle zusammen haben sehr, sehr

viel Spaß. Das ist uns allen das

htigste! Wic

von Mar ie Gurke, S

tudentin für Sport und Biologie auf Lehr amt

Wir k onnten die zw

ei jungen Künstler Jule und Jannik g

ewin- ker und ic en. An dieser en mit einem t bemalt h einmal großen Dank nen, die den Wag tollen Outfi Stelle noc dafür! Frau Nina Bec

h en uns dann an den Innen- macht ausbau. Durch die Spende eines

Solarmoduls dur ch Her

rn Jür

gen he hlos- den. om den. arbeiten t wer en abgesc en kann v tallier eparatur enutzt wer e eine elektrisc en konnt ein lange g Fehr Beleuchtung ins Nun sind die R bis auf Kleinigkeit sen, und der Wag Ver

Wie jeder Gar ver ten

ein benötigte auc h der Garten-Kultur

ein(t)-Sieker e.V -Ver

. einen Ort erät teng erser Gar erbringung div er und zur Unt em Wett hlecht fen bei sc zum Tref

e. Da ein estellt eilbüro abg tadtt onnten wir den am S ar, k ht realisierbar w tenhaus nic tes Gar fes

en ewinnen. ke g en für diese Zwec Bauwag

von V olker Heder

er

Mir haben die Leute g

esagt, wie wichtig ihnen die Gär

ten sind. Die Menschen entwic

keln ken, ten nutzen, as zu bewir das Gefühl, etw wenn sie die Gär ihr Gemüse anbauen, es ernt

en e, roße Hilf en können. Die schenk oder ver Gärten sind eine g sich mit dem Leben in Deutsc

h- h habe den land zu verbinden. Ic

Eindruc k, dass die Leut

e, die t wäc ommen, de graben. emeinschaf hier mitmachen, ank wenn sie in der Er Die Garteng

hst leider langsamer zusammen,

als wir Außens

tehende uns das wünschen. Denn je

tzt hat jeder erst mal einen Gedank

en: Mein e, und darüber h! Dann kommt er Land, meine Tomat bestimme ic

st

jek Pro on N te v

arn f achb ür Nac

rn hba

enn man die Gärten „W sieht, erinner t man sich an die Heimat.“

Khalaf Echzig, Lag t eris

„Die Gärten sind ein Br

un- nen für die Menschen.“

Echzig Ec hzig, Landwirt

hdem die Standor Nac tfrag

e mit altung geklär erw der Stadtv

t er on en Stellplatz ansportier agen in einer ch den Siek ichsmeier mit seinem amp tr lichen Aktion v or quer dur , wurde der W k an seinen jetzig war abenteuer Herrn Henr Trakt Par am Gartenk

t. h jedoch in hen Zustand. A en befand sic Der Wag einem erbärmlic

u- erissen, t: die De- en und die affi ti besprüht, eschlag en und ausgehängt. kleidung herausg ver ter eing ßen war er mit Gr innen völlig demolier cken Fens Tür verbog

der Blick zum N achbar

n. Bei der timmung in t es jetzt wic remdbes ganzen F ihrem Leben is

htig, e Kraf heiden. Die Gärten as zu besitzen und darüber etw selbst zu entsc haben eine große positiv

t.

Es brauc ht viel Kr

aft, um W urzeln zu sc

hlagen

essum: Impr Herausg eber: S

tadt Bielef

eld, Dezernat 4, Planen/Bauen, Bau-

amt, Dieter Eller mann (V.i.S.d.P

.) .de os: eizi epeter olf Martin s und Fot t: R view Konzep Inter Mehrandokht F Gestaltung: uw

Stadt Bielef

eld ämper Andreas K Dezernat Jug

end, Soziales, Woh- nen/Büro für int

egrier

te Sozial- 47 ention – 540 aemper@bielef 1 / 51-68 planung und Präv fon: 052 andreas.k

eld.de

Sieker Gärten

SIEKER LEB EN

Garten-Kultur -Ver

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Sieker Gärten

SIEKER LEB

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Grundsc hullehrer

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Ein funktionierendes, lebendig es Gemeinw

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Gurbet Demir (GD) besc hreibt die V

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GD: Sehr gut. Es haben sich

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e sind noch

geplant?

GD: Ein Backhaus w äre ein T

raum.

Brot bac ken is

t Teil unser er

Kultur – was die F rauen immer

gemac ht haben. Ein Backhaus

würde helf en, Geld zu sparen,

und alle in der Siedlung könnt en

sich mit selbs t gebac

kenem Br ot

ver sorgen.

Aktuell ist der W asseransc

hluss

ein Problem. Im le tzten Sommer

haben wir uns beholfen, aber da-

für mussten alle zahlen. Da, wie

gesagt, viele v on SGB II leben, ist

das schwier ig: Was beim Eink

au-

fen g espart wur

de, ging für das

Wasser geld dr

auf. Das wollen wir

nächs tes Jahr änder n.

Der Ver ein brauc

ht noch vieles, ten benutzen was man im Gar

kann. W enn jemand das liest

und etw as abgeben möc

hte – wir

freuen uns. W enn jemand zu

Besuch k ommen möcht

e, ist er

herzlic h willkommen. W

ir freuen

uns über jeden Besuch!

Der Aufr uf, dass Gärten v

ergeben

würden, s tieß bei den Bew

oh-

nern auf g roßes Int

eresse. Das

damalige Quar tiersmanag

ement

warb für das Pr ojekt und orga-

nisierte in mehr eren V

eran-

staltung en die Gründung des

Garten-Kultur -Ver

ein(t)-Sieker

e.V.. P er Losver

fahr en wurden

die 35 Garten parzellen unt

er 90

Inter essenten v

ergeben.

Sommer, Herbs t und Wint

er ka- men und gingen. Der Siek

er-P ark

wuchs. Mit dem Bezug der Gar -

ten parzellen er

wac hte der V erein

zum Leben. Plötzlich bef and man

sich inmitt en anderer N

achbar n,

die gleic hes vor

hatten wie man

selbst:

Baxce min dibe k olandin!

3

Der junge V orst

and mühte sic h

redlic h, alles Wic

htige allen

mitzuteilen. Jedoc h blieb Ver

-

schiedenes auf der S trec

ke. Die

Kommunik ation lief – und dies

ersc hien zu Beginn ausreic

hend

– über die direkt e Ansprac

he der

Mitglieder , da der Vor

stand in

der Nac hbarsc

haft gut v erne

tzt

war . Aber ir gendwie w

aren die

nachbar schaf

tlichen Beziehun-

gen nic ht so ausgebilde

t, um alle

zusammenzubring en – und von

oben bestimmt zu w erden, w

ar

nicht ang esagt. Ew ci ji min u

baxce min dixw aze?

4

Vielspr achigk

eit erfor dert

scheinbar mehr V erst

ändigung,

Unt ersc hiedlichk

eit brauc ht ganz

viel Einbindung, und fremd sein

unter einander erfor

dert viel trauen. Ver

Im Kleinen funktioniert es auc h

schon. Der eine N achbar hilf

t

dem anderen.

Wer e, ez e alikar

iye

dime te, tu per jani jibo baxce

ceke.

5

Für eine gemeinsc haftlic

he

Ver antwor

tungsübernahme im

Ver ein brauc

ht man eine breit e

Basis, die mitentsc heiden und

Ver antwor

tung trag en will. Und

gemeinsame, lohnensw erte

Ziele: ein Backhaus zum Beispiel.

semonxane ? Tenur ? Gelek bashe!

de eme caw a bikin? Gerek em des

t

bidin hev, he vale min.

6

Zusammen arbeit 1

en, für ein lebendiges Gemein

wesen und orst mit einem guten V

and.

Wie? 2 3

Meinen Gar ten bes

tellen!

W 4

as will der von mir und meinem Garten? Komm! Ic 5

h helfe Dir , den Garten-

zaun zu bauen!

Ein Bac 6

khaus? Gute Idee? A

ber eht wie machen wir das? Das g nur zusammen (Hand in Hand),

mein Freund!

Interview mit Andreas Kämper und Sven Dodenhoff

Können Sie erzählen, wie die Idee der interkulturellen Gärten in Sieker entstand?

AK: Ich kannte das Konzept Urban Gardening und sah darin ein wichtiges Thema für unser Integriertes Handlungskonzept, da solche Projekte sehr integrativ sind.

SD: 2005 beschäftigten wir uns zum ersten Mal überhaupt mit Stadtumbau-West in Bielefeld.

Dazu haben wir uns erstmalig gemeinsam mit dem Dezernat Soziales Gedanken gemacht, wo Bielefeld, bezogen auf den Demografi schen Wandel, steht.

In Sieker erschien die demografi - sche Veränderung durch Migrati-

on besonders prägnant …

AK: … und gemessen an den so- zialen Indikatoren gab es einen sehr hohen Handlungsbedarf.

SD: Bielefeld wollte schon seit längerem in das Handlungspro- gramm „Soziale Stadt“, und als das Ministerium signalisierte, dass, wenn wir uns mit Sieker bewerben würden, wir eine gute Chance hätten … das war der Startschuss.

Etwas Neues ausprobieren

„Wir freuen uns sehr über die Gärten.“ Kasim Celik, Vor-

standsvorsitzender Gärten Sieker SIEKER LEBEN

Sieker ärten

Sieker ärten

Sieker

SIEKER LEBEN

Sven Dodenhoff (SD) und Andreas Kämper (AK) berichten über die Entwicklungsschritte von den ersten konzepti- onellen Überlegungen bis zum Start der Gärten. Als Team- leiter der Stadtentwicklung und als Verantwortlicher aus dem Dezernat Jugend, Soziales und Wohnen waren sie verantwortlich für das Projekt Soziale Stadt Sieker.

Viele können sich nicht mehr erinnern, wie es in Sieker war.

Es gab eine Großwohnsiedlung ohne funktionierendes Wohnum- feld. Es gab keine Treffpunkte.

Wir erstellten ein Konzept, wie wir Aufenthaltsmöglichkeiten, Wegeverbindungen und Orte der Begegnung schaffen könnten. Im Zuge dessen tauchte das Thema Gärten auf.

AK: Interkulturelle Gärten

funktionieren in Gebieten mit einem hohen Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund, und in Sieker gab es 2005 eine Quote von über 60 Prozent, dazu noch eine sehr heterogene Zusammen- setzung … solche Gebiete sind prädestiniert, um ein Gartenpro- jekt zu initiieren.

Wenn man nun auf den Park schaut, kann man sagen, dass hier soziale und städtebauliche Maßnahmen gut ineinandergrei- fen. Was dort gelungen ist, ist überzeugend! Wenn ich gefragt werde, welches das integrativste Projekt in Bielefeld sei, sage ich: Sieker! Aber es war nicht

einfach. Die Umsetzung eines interkulturellen Gartens war zunächst daran gescheitert, weil die Bezirksregierung in Detmold es ablehnte, dieses Projekt zu bewilligen. Daraufhin entwickel- te die Quartiersbetreuung die Idee mit der Vereinsgründung.

Aber wie soll man einen Verein in Sieker gründen? Dass das funkti- oniert hat: Hut ab!

Sie dachten, man brauche die professionelle Unterstützung und dass es in Selbstorganisation scheitern könne?

AK: Ich kenne ja die Situation und die Leute dort! Wie sollte das mit dem deutschen Vereins- recht zusammengehen? Meine Erwartungen sind aber mehr als übertroffen.

SD: Das Thema Garten war wegen seiner Nähe zum Grabeland in der Stadtverwaltung negativ besetzt.

Die Frage war: Was wird da pas- sieren? Von daher war es richtig zu sagen, dass man eine Struktur schafft, die die Verantwortung trägt. Das ist auch das Besonde- re. Das Leben, das man jetzt in Sieker sehen kann, hatte keiner erwartet.

AK: Wenn es mir in meinem Büro

zu trist wird, dann gehe ich nach Sieker und gucke, was so passiert. Und was ich sehe, über- rascht mich immer. Und es gibt immer etwas Neues zu sehen.

Das zeigt mir, dass, wenn man Möglichkeiten der Begegnung schafft, die Kommunikation auch entsteht.

SD: Aus städtischer Sicht

bringen die Gärten noch einen anderen Vorteil. Wir sparen uns Unterhaltungskosten. Das war neu, wie auch die Platzierung mitten im Park und zu sagen, dass die Gärten das Herzstück sind. In der Verwaltung hat es etwas gebraucht, dafür den Mut aufzubringen.

AK: Die Bedenken in der Politik waren groß. Jetzt kann man Erfahrungen sammeln, wie es in Sieker wirkt. Man sieht daran, dass man den Bewohnern nicht immer nur Vorwürfe machen kann, sondern auch Mut haben muss, Veränderungen zuzulas- sen.

Hat sich das Bild in den Köpfen gewandelt?

AK: Alle am Projekt Beteiligten sprechen positiv von dem Projekt und würden lieber an solchen Projekten arbeiten, da man sieht, was man bewirkt.

Inter kultur

elle Gärten

Kont akt:

Garten-Kultur -Ver

ein(t)-Sieker e.V .

Greif swalder S

traße 1 7

33605 Bielefeld

sieker -gaer ten@y ahoo.de

Vor stand:

K. Celik, G. Khalaf, G. Demir

Sieker Gärten

SIEKER LEB EN

„W ir hoffen, dass es so gut

weit er geht, und sag

en

Danke.“ Ghazi Khalaf, 2. Vor standv orsitzender

Die Gründung eines inter kultur ellen Gartens und seine

Ansiedlung in einem öffentlic hen Par

k war en zentraler

Bestandt eil des Integ

rier ten Handlungsk onzepts „Siek

er-

Mitte“, das dur ch das Bund-Länder

-Prog ramm Soziale S tadt

fi nanzier t wurde. A

uf einer Brac he der Großw

ohnsiedlung

Sieker ents tand so ein S

tadtt eilpark mit vielen A

ufent-

halts- und Spielbereic hen (70.000 qm) und 2.500 qm

Garten fl äc

he. Das Ersc heinungsbild und die Atmosphär

e in

der Großw ohnsiedlung mit seiner inter

nationalen Bew oh-

nersc haft haben sic

h, seitdem der Garten-Kultur -Ver

ein(t)-

Sieker e.V . mit seinen 40 Mitglieder

n und deren F amilien in

den Gärten aktiv is t, entscheidend v

eränder t.

Stadt Bielef eld

Sven Dodenhof f – Teamleit

er

Stadt entwicklung – 600.32

fon: 052 1 / 51-32

17

sven.dodenhof f@bielefeld.de

9.5.2015

Eröffnung Stadtteilpark 30.1.2015

Gartenverein bezieht Gärten 1.10.2013

Gründungstreffen des Kultur-Verein(t)-Sieker e.V.

1.7.2013

Baubeginn Sieker-Park 2012

Stadtteilparkplanung wird auf Eis gelegt 2011

Parkplanung mit Bürger-Workshop 2007

Erstellung

des Inte grierten Handlungskonzepts

„Sieker-Mitte“

Winter, Frühling, Sommer, Herbst

Wie alles anfi ng

... Vielmehr hat man bei einem solchen Ereignis sattes Grün und die strahlende Sonne im Sinn.

Die Mitglieder des Garten vereins empfanden das aber natürlich anders. Für sie endete an diesem Tag ein Jahr des Wartens, in dem vor ihrer Haustür der Sieker-Park zwar Kontur angenommen hatte, aber in dem sie von ihren Gärten nichts mehr gehört hatten. Jetzt, da der Pachtvertrag endlich

unterschrieben war, hatte der Vereinsvorstand den Bezug der Gartenparzelle für diesen Tag organisiert. Deshalb waren alle gekommen und standen nun geduldig im Schnee herum, während ein Vermessungstrupp schnell noch die letzten Gärten vermaß. Es wurde Tee an die frierenden Gäste verteilt, die er- schienen waren, um dem Ereignis

Hofstellen im Gebiet, eine alte Gärtnerei war auch am Platz, und es gab viele Geschichten über wildes Gärtnern, Gärten und Gärtner in der Siedlung.

Aber obwohl das Thema so gut geeignet war, musste man bis zur Parkeröffnung 2015 oftmals um die Realisierung dieser guten Idee bangen.

Für einen Gärtner ist es eben nichts Ungewöhnliches, er

weiß: Ein Gartenjahr beginnt im Winter. Während die Natur ruht, plant der Gärtner das neue Jahr.

Und der Winter scheint der richti- ge Zeitpunkt zu sein, in Sieker mit neuen Dingen zu beginnen.

Darum darf man gespannt sein, was in den nächsten Wintern alles entstehen wird.

„Hinter jedem Winter steckt ein zitternder Frühling“, schreibt der Dichter Khalil Gibran und endet damit, dass „hinter dem Schleier jeder Nacht sich ein lächelnder Morgen verbirgt“.

von Wolfgang Schramm, GSS Landschaftsarchitekten, Bremen

Bielefeld verschwand am Morgen des 30. Januar 2015, an dem der Gartenverein seine Gärten beziehen sollte, unter einer dichten Schneedecke. Nun könnte man denken, dass der Januar mit Schnee und Frost nicht unbedingt die rich- tige Jahreszeit sei, um ein Gartenprojekt zu beginnen ...

den richtigen Rahmen zu verlei- hen. Nach Eröffnungsreden von Bezirksbürgermeister Reinhard Schäffer und Sven Dodenhoff, Teamleiter der Stadtentwicklung, und freudigem, aber handschuh- gedämpftem Applaus suchten die Gärtner im Schneegestöber ihre Gartenparzellen auf.

Schon im Januar 2010 war es so ähnlich gewesen. Wir, drei Land- schaftsarchitekten aus Bremen, standen damals auf der Brache und suchten etwas im Schnee.

Denn in Sieker sollten Freiräume entwickeln werden. Das war

unser Auftrag. Damals hielt

unversehens ein Radfahrer neben uns und fragte: „Machen Sie hier was mit Gärten?“ Wir überlegten.

Ein Stadtteilpark mit integrati- vem Gartenprojekt? Schöne Idee!

Und sie passte gut. Es gab uralte

Die Idee zur Gartensc hule entstand, als ic

h auf der Suche

nach N achhilf

eschüler n in der Siedlung herumfr

agte.

Zusammen mit dem Garten ver

ein überlegt en wir, w

as

man machen k önnte. Dar

aus entstand die Gar tensc

hule.

Ich muss te anf

angs reg elmäßig draußen sein, um einen

Draht zu den Kids zu bek ommen – jetzt läuf

t das. Unser e

erst e Sieker

-Rall ye w ar ein großer Er

folg.

Der Aktionsf onds

Ein Projekt des Akt ionsfonds

Seitdem kommen r egelmäßig

acht Kids zwisc hen 6 bis 13 Jah-

ren jeden Sonnt ag zum Garten-

bauwag en. Oft sind sie früher da

oder ruf en vor meinem Balk

on,

dass wir endlich anf angen sollen.

Jeden Sonntag gibt es ein neues kleines Abent euer zu erleben. Die

Kids erfor schen und er

kunden die

Natur und den Siek er-P

ark. Spiel

und Spaß kommen dabei nic ht

zu kur z. Das Highlight bisher

Ein Projekt des Akt ionsfonds

Geför dert dur

ch das Handlungspr ogramm „Soziale S

tadt

Sieker -Mitte“, s

tehen für die S tadtt

eilarbeit För dermitt

el

für Projekt e von N

achbar n für Nac

hbarn zur V erfügung.

Es können Mitmac haktionen, Imagew

erbung und andere

Maßnahmen gef örder

t wer den, welc

he die Bew ohner-

schaf t in Sieker aktivier

t, ihren S tadtt

eil aufzuwer ten und

Garten sch

ule mi t Fra

u Gur ke

Der Ga rten

bau wagen

war ein A usfl ug in den T

ierpar k

Olderdissen. W ir hatten wieder

eine Rall ye v orbereit

et. In zw ei

Teams sind die Kids dur ch den

Par k gelauf

en. Nac h vier Stunden

war en alle Tier

e aufgespür t.

Alle war en gesc

hafft, K athi und

mich eing eschlossen. Dur

ch

die Gartensc hule sind wir zu

Ansprec hpartner

n und Freunden

für die Kinder gew orden. Sobald

wir draußen sind, k ommen die

von Nina Bec

ker

ir ch zum W Vom I

„Sich unt erhalt

en, spazieren

gehen, spielen, im Gar ten

arbeiten, N achbar

n tref fen,

das ist gut.“

Aslan Ceken, Fliesenleg er

Nina Becker hat als Diplom-P ädagogin mit dem Schw

erpunkt Landsc hafts- und Gar

ten-

ther apie 2015 die V

ereinsmitg lieder in gar

tenbaut echnisc

hen Frag en berat

en. Sie

beric htet in einem k

urzem S tat

ement von ihr en Eindrücken.

das Zusammenleben zu för dern. Antr

agsteller k önnen

Bew ohner des Prog

rammg ebiets, V

ereine, Initiativ en und

Soziale Träg er sein. Der Garten-Kultur

-Ver ein(t)-Sieker

e.V. hat im Sommer 20 15 zw

ei Projekt e beantragt, die hier

nun kur z vor

ges tellt w erden sollen.

Kinder zu uns. Ich habe mit den

Kindern abg emacht, dass, f

alls

sie mich spr echen w

ollen, sie sich

vor meinen Balk on stellen und

ruf en können. Im Sommer k

am

das fas t täg lich v

or. Die Gar ten-

schule is t ein tolles Pr

ojekt. Die

Kinder lernen hautnah viel über unsere U mw

elt kennen. A ber wir

alle zusammen haben sehr, sehr

viel Spaß. Das ist uns allen das

Wic htigste!

von Mar ie Gurke, S

tudentin für Sport und Biologie auf Lehr amt

Wir k onnten die zw

ei jungen

Künstler Jule und Jannik g ewin-

nen, die den Wag en mit einem

tollen Outfi t bemalt

en. An dieser

Stelle noc h einmal großen Dank

dafür! Frau Nina Bec ker und ic

h

macht en uns dann an den Innen-

ausbau. Durch die Spende eines

Solarmoduls dur ch Her

rn Jür gen

Fehr en konnt

e eine elektrisc he

Beleuchtung ins tallier

t wer den.

Nun sind die R eparatur

arbeiten

bis auf Kleinigkeit en abgesc

hlos-

sen, und der Wag en kann v

om

Ver ein lange g

enutzt wer den.

Wie jeder Gar ten

ver ein benötigte auc

h der Garten-Kultur -Ver

ein(t)-Sieker e.V . einen Ort

zum Tref fen bei sc hlecht

em Wett er und zur Unt

erbringung div erser Gar

teng erät

e. Da ein

fes tes Gar tenhaus nic

ht realisierbar w ar, k

onnten wir den am S tadtt

eilbüro abg estellt

en

Bauwag en für diese Zwec

ke g ewinnen.

von V olker Heder

er

Mir haben die Leute g esagt,

wie wichtig ihnen die Gär ten

sind. Die Menschen entwic keln

das Gefühl, etw as zu bewir

ken,

wenn sie die Gär ten nutzen,

ihr Gemüse anbauen, es ernt en

oder ver schenk en können. Die

Gärten sind eine g roße Hilf

e,

sich mit dem Leben in Deutsc h-

land zu verbinden. Ic h habe den

Eindruc k, dass die Leut e, die

hier mitmachen, ank ommen,

wenn sie in der Er de graben.

Die Garteng emeinschaf

t wäc hst

leider langsamer zusammen,

als wir Außens tehende uns das

wünschen. Denn je tzt hat jeder

erst mal einen Gedank en: Mein

Land, meine Tomat e, und darüber

bestimme ic h! Dann kommt er

st

Pro jek

te v on N

achb arn f

ür Nac hba

rn

„W enn man die Gärten

sieht, erinner t man sich

an die Heimat.“

Khalaf Echzig, Lag eris

t

„Die Gärten sind ein Br un-

nen für die Menschen.“

Echzig Ec hzig, Landwirt

Nac hdem die Standor

tfrag e mit

der Stadtv erw

altung geklär t

war , wurde der W

agen in einer

abenteuer lichen Aktion v

on

Herrn Henr ichsmeier mit seinem

Trakt or quer dur

ch den Siek er

Par k an seinen jetzig

en Stellplatz

am Gartenk amp tr

ansportier t.

Der Wag en befand sic

h jedoch in

einem erbärmlic hen Zustand. A

u-

ßen war er mit Gr affi ti besprüht,

innen völlig demolier t: die De-

cken ver

kleidung herausg erissen,

Fens ter eing eschlag

en und die

Tür verbog en und ausgehängt.

der Blick zum N achbar

n. Bei der

ganzen F remdbes

timmung in

ihrem Leben is t es jetzt wic

htig,

etw as zu besitzen und darüber

selbst zu entsc heiden. Die Gärten

haben eine große positiv e Kraf

t.

Es brauc ht viel Kr

aft, um W urzeln zu sc

hlagen

Impr essum:

Herausg eber: S

tadt Bielef eld,

Dezernat 4, Planen/Bauen, Bau- amt, Dieter Eller mann (V.i.S.d.P

.)

Konzep t: R

olf Martin

Inter view

s und Fot os:

Mehrandokht F eizi

Gestaltung: uw epeter

.de

Stadt Bielef eld

Andreas K ämper

Dezernat Jug end, Soziales, Woh-

nen/Büro für int egrier

te Sozial-

planung und Präv ention – 540

fon: 052 1 / 51-68

47

andreas.k aemper@bielef

eld.de

SVEN DODENHOFF BAUAMT

ANDREAS KÄMPER SOZIALDEZERNAT

(8)

!

SIEKER GÄRTEN SIEKER LEBEN

Wolfgang Schramm Gasse/Schumacher/

Schramm Landscahftsarchitekten

Referenzen

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