Soziale Stadt in Bielefeld Sieker Gärten
SIEKER GÄRTEN
SIEKER LEBEN
Urbane Gärten in der Praxis 29
Sieker Gärten Bielefeld
Bei den Sieker Gärten in Bielefeld handelt es sich um einen interkulturellen Gemeinschaftsgarten, in dem die Bewohnerinnen und Be
wohner der umliegenden Großwohnsiedlung Siek
er-Mitte gemeinsam auf eigenen Gartenparzellen gärtnern.
Initiiert wurde das Projekt Sieker Gärten von der Stadt Bielefeld im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“.
Das „Soziale Stadt“ Gebiet Siek
er-Mitte befindet sich östlich der Bielefelder Mitte und ist geprägt von Großwohnsiedlungen und landwirtschaftlichen Flächen. In einem partizipativen Verfahren wurde das Rahmenkonzept „Mitten in Sieker“ erarbeitet. Einen Aspekt stellte die Entwicklung der Brachfläche im Quartier zu einem Park als Quartierszentrum dar.
Hier hätten ursprünglich in den 1960er
Jahren weite re Wohngebäude entstehen sollen. Der interkulturel le Garten ist ein Gestaltungselement des Parks.
Der Garten wurde in zwei Abschnitten auf einer Gesamtfläche von 2.500 m² im P
ark angelegt und ist in 28 bzw. 12 Parzellen unterteilt.
Die Gründung des gemeinnützigen Vereins „Garten Kultur-Verein(t)-Sieker e.V.“ war die Voraussetzung für die Nutzung der Gärt
en durch die Anwohner.
Dabei sind die Mitglieder de
s Vereins auch die Nutzer der Parzellen. Die Nutzung der Gärt
en führte bereits in kürzester Zeit zu einer Belebung des Quartiers und einem besseren nachbarschaftlichen Verhältnis.
Gartentyp
Interkultureller Bewohnergarten Zugang zum
Garten halböffentlich Rechtliche
Organisation/
Träger
Verein Garten-Kultur-Verein(t)-Sieker e. V.
Eigentums
verhältnis Fläche der Stadt Bielefeld Nutzungs
recht Pachtvertrag Unterstützung
Programm Soziale Stadt, Stadt Bielefeld, Mitgliedsbeiträge, Aktionsfonds „Siekerleben“, Anlage des Gartens durch die Stadt Bielefeld Anbau (inkl.
Imkerei) Gemüse, Obst, Blumen, Kräuter Anbauflächen
größe 2.500 m2
Erste Saat 2015 Bildungsange
bote/Veran staltungen
Mikroprojekte, wie z. B. eine Gartenschule für Kinder
Gruppengröße
über 90 Aktive
- -
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- -
Gemeinsam gärtnern in der Stadt
!
SIEKER GÄRTEN SIEKER LEBEN
Sieker Gärten
SIEKER LEB EN
Garten-Kultur ein(t) e.V. -Ver
Wie war es früher in der Siedlung?
GD: Früher lebt en hier fas
t nur h mit est sind ika und te sic . Das Ver e machen sie den, Jesiden, Tami- Deutsche, das änder den Jahren. Heut zehn Prozent aus, der R Türken, Kur len, Menschen aus Afr viele aus dem Irak
hältnis einen Str ist aber gut. Es gibt k
eit. e ten e t viel en sie ensei- t nun haft is k altes hen ein ten bei den hen wir mitei- en den gefunden. hbarsc n, dort hatt eben Gemüse gibt fer e sprec orden. ab es nur einen knappen earbeitet. Das is wirken die Gär e Männer hatten hier lang k Heimat wieder. Die meis hbarn? t wieder so. Ein Stüc Früher g Gruß. Heut nander und laden uns geg tig ein. Die Nac besser gew Was be Nac GD: Die Gärten helf Menschen. N der Garten den Mensc Stüc lebten in Dör Land und haben darauf für ihr Familien g fas Leben wurde wieder Unser
Mein un d Dein Ga
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Sieker Gärten
SIEKER LEB
EN ärten ärten SIEKER LEB Sieker Sieker Sieker
EN
„Jeder bringt seine Kultur mit ein.“ Abdelma
jid El Ghrib, er im Sicher tellt Anges
heits- dienst
„Es gibt nichts Besser
es, um hric , Nac er Hederer urteile abzubauen!“ Vor Volk
hten- uhestand hniker im R tec
ir machen hier Kultur „W
ar- ige Ali, hullehrer beit!“ Abdulah Dir Grundsc
Bi hevr a her kar bikin, jibo k
omeleki jian u bi serok e heja.
1
as ohl man ausset-
2ir-Gefühl? esen und ein erein aus. W a? t, obw undvor Caw hend mit 39 ande- ar die Gründung eines es Gemeinw ten!“:- h überrasc ie entsteht das W ein wiederfi nde ollte? – Die Gr and machen einen V orst ein keine Gär t des Projekts w ter V t, wenn man sic hen in einem Ver enn beides fehlt? W eins: „Ohne Ver Ein funktionierendes, lebendig gut organisier aber, w Was passier ren Mensc nur einen Garten haben w zung für den Star Ver
Inter
w mit Gurbet Demir vie t für Sozialarbeit e.V., als V ungen in der Siedlung seit der Gründung des eränder er der Gesellschaf hreibt die V eins. Als Mitarbeit ver Gurbet Demir (GD) besc Garten
andsmit- orst hiedenen Seiten der Siedlung. ersc in kennt sie die v wohner ige Be glied und als langjähr
ker ziem Sie lich fa
miliä r
nichts zu tun, s
tanden immer nur hend herum. N rauc
un kümmer
n on eniger ten, und en. Sie sparen Geld. Das htig, da einige hier v en des gesunden Gemüses sie sich um die Gär weg müssen sie nun auch w einkauf ist wic SGB II leben müssen. Aber das
Allersc hönste is
t, das wir alle zueinander gefunden haben,
t wie eine Familie, eg fas
al aus en Menschen projekt? hem Land wir kommen. welc Wie fi nden die ander das Garten GD: Sehr gut. Es haben sich
schon viele g emeldet, die auc
h ha- hten. äre super ir wiederum t lang. Es enn es viel im hen, die uns te is telis h helfen, w e War einen Garten haben möc Unser gibt auch Mensc einfac Garten zu tun gibt. W geben Gemüse, das wir über ben, an die Leute. Es w
, eben h mehr Gärten g wenn es noc würde.
Es machen auc h Student
en mit? GD: Wir haben ihnen eine P
ar- eben und mitgeholf zelle geg
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lich her keinen en vor gesagt, wir hatt
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en. Jetzt k den Kindern? raum w er Familie. e der Par acht sind sie Teil unser Was br GD: Für sie ist ein T
ahr on morgens orden. Sie sind v gew
bis abends unter
wegs. Es gibt einen Fußballplatz für unser
e Jungs. Man muss keine Angs
t mehr haben, weil wir wissen, w
o a- rüher en. Ein rie- traßenbahn knicken. F or allem, wenn k können die F e sind noch uto hat. ennbahn fahr ufwand, v he Projekt sie sind. Im Par milien schön pic mussten wir mit der S zur Radr siger A man kein A Welc geplant?
GD: Ein Backhaus w äre ein T
raum. er rauen immer t Teil unser en, Geld zu sparen, ken is ht haben. Ein Backhaus Brot bac Kultur – was die F gemac würde helf und alle in der Siedlung könnt
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für mussten alle zahlen. Da, wie
gesagt, viele v
on SGB II leben, ist ig: Was beim Eink das schwier
au- hte – wir ir freuen e, ist er n. ht noch vieles, de, ging für das ten benutzen auf. Das wollen wir enn jemand zu ommen möcht enn jemand das liest as abgeben möc geld dr ein brauc tes Jahr änder h willkommen. W espart wur fen g Wasser nächs Der Ver was man im Gar kann. W und etw freuen uns. W Besuch k herzlic uns über jeden Besuch!
Der Aufr uf, dass Gärten v
ergeben tieß bei den Bew würden, s
oh- ement er 90 er ka- er-P eran- eresse. Das en wurden ein(t)-Sieker eren V ojekt und orga- tiersmanag fahr ergeben. t und Wint -Ver parzellen unt roßes Int en die Gründung des er Losver essenten v nern auf g damalige Quar warb für das Pr nisierte in mehr staltung Garten-Kultur e.V.. P die 35 Garten Inter Sommer, Herbs men und gingen. Der Siek
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n, olandin! hatten wie man hes vor Baxce min dibe k die gleic selbst:
3
Der junge V and mühte sic orst
h - tzt hend he der ke. Die erne stand in trec h blieb Ver htige allen e Ansprac haft gut v ation lief – und dies , da der Vor hbarsc h, alles Wic hien zu Beginn ausreic redlic mitzuteilen. Jedoc schiedenes auf der S Kommunik ersc – über die direkt Mitglieder der Nac
. Aber ir war gendwie w
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t, um alle erden, w en – und von zusammenzubring oben bestimmt zu w
ar ht ganz dert ändigung, 4 erst eit brauc Ew ci ji min u aze? eit erfor esagt. hiedlichk achigk ersc nicht ang baxce min dixw Vielspr scheinbar mehr V Unt viel Einbindung, und fremd sein
unter einander erfor
dert viel trauen. Ver Im Kleinen funktioniert es auc
h iye t e, ez e alikar achbar hilf Wer jani jibo baxce 5 schon. Der eine N dem anderen. dime te, tu per ceke.
Für eine gemeinsc haftlic
he ht man eine breit tungsübernahme im antwor ein brauc Ver Ver
e erte en will. Und heiden und tung trag antwor Basis, die mitentsc Ver gemeinsame, lohnensw Ziele: ein Backhaus zum Beispiel.
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Tenur ? Gelek bashe! a bikin? Gerek em des de eme caw
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Zusammen arbeit 1
en, für ein lebendiges Gemein
wesen und orst mit einem guten V
and.
Wie? Meinen Gar 2 3
ten bes tellen!
W 4
as will der von mir und meinem Garten? Komm! Ic 5
h helfe Dir
, den Garten- zaun zu bauen!
Ein Bac 6
khaus? Gute Idee? A
ber eht wie machen wir das? Das g nur zusammen (Hand in Hand), mein Freund!
Interview mit Andreas Kämper und Sven Dodenhof f
Können Sie erzählen, wie die Idee der interkulturellen Gärten in Sieker entstand?
AK: Ich kannte das Konzept Urban Gardening und sah darin ein wichtiges Thema für unser Integriertes Handlungskonzept, da solche Projekte sehr integrativ sind.
SD: 2005 beschäftigten wir uns zum ersten Mal überhaupt mit Stadtumbau-West in Bielefeld.
Dazu haben wir uns erstmalig gemeinsam mit dem Dezernat Soziales Gedanken gemacht, wo Bielefeld, bezogen auf den Demografi schen Wandel, steht.
In Sieker erschien die demografi - sche Veränderung durch Migrati-
on besonders prägnant …
AK: … und gemessen an den so- zialen Indikatoren gab es einen sehr hohen Handlungsbedarf.
SD: Bielefeld wollte schon seit längerem in das Handlungspro- gramm „Soziale Stadt“, und als das Ministerium signalisierte, dass, wenn wir uns mit Sieker bewerben würden, wir eine gute Chance hätten … das war der Startschuss.
Etwas Neues ausprobieren
„Wir freuen uns sehr über die Gärten.“ Kasim Celik, Vor-
standsvorsitzender Gärten Sieker SIEKER LEBEN
Sieker ärten
Sieker ärten
Sieker
SIEKER LEBEN
Sven Dodenhoff (SD) und Andreas Kämper (AK) ber ichten über die Entwicklungsschritte von den ersten konzep ti- onellen Überlegungen bis zum Start der Gärten. Als T eam- leiter der Stadtentwicklung und als Verantwortlicher aus dem Dezernat Jugend, Soziales und W ohnen waren sie verantwortlich für das Projekt Soziale Stadt Siek er.
Viele können sich nicht mehr erinnern, wie es in Sieker war.
Es gab eine Großwohnsiedlung ohne funktionierendes Wohnum- feld. Es gab keine Treffpunkte.
Wir erstellten ein Konzept, wie wir Aufenthaltsmöglichkeiten, Wegeverbindungen und Orte der Begegnung schaffen könnten. Im Zuge dessen tauchte das Thema Gärten auf.
AK: Interkulturelle Gärten
funktionieren in Gebieten mit einem hohen Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund, und in Sieker gab es 2005 eine Quote von über 60 Prozent, dazu noch eine sehr heterogene Zusammen- setzung … solche Gebiete sind prädestiniert, um ein Gartenpro- jekt zu initiieren.
Wenn man nun auf den Park schaut, kann man sagen, dass hier soziale und städtebauliche Maßnahmen gut ineinandergrei- fen. Was dort gelungen ist, ist überzeugend! Wenn ich gefragt werde, welches das integrativste Projekt in Bielefeld sei, sage ich: Sieker! Aber es war nicht
einfach. Die Umsetzung eines interkulturellen Gartens war zunächst daran gescheitert, weil die Bezirksregierung in Detmold es ablehnte, dieses Projekt zu bewilligen. Daraufhin entwickel- te die Quartiersbetreuung die Idee mit der Vereinsgründung.
Aber wie soll man einen Verein in Sieker gründen? Dass das funkti- oniert hat: Hut ab!
Sie dachten, man brauche die professionelle Unterstützung und dass es in Selbstorganisation scheitern könne?
AK: Ich kenne ja die Situation und die Leute dort! Wie sollte das mit dem deutschen Vereins- recht zusammengehen? Meine Erwartungen sind aber mehr als übertroffen.
SD: Das Thema Garten war wegen seiner Nähe zum Grabeland in der Stadtverwaltung negativ besetzt.
Die Frage war: Was wird da pas- sieren? Von daher war es richtig zu sagen, dass man eine Struktur schafft, die die Verantwortung trägt. Das ist auch das Besonde- re. Das Leben, das man jetzt in Sieker sehen kann, hatte keiner erwartet.
AK: Wenn es mir in meinem Büro
zu trist wird, dann gehe ich nach Sieker und gucke, was so passiert. Und was ich sehe, über- rascht mich immer. Und es gibt immer etwas Neues zu sehen.
Das zeigt mir, dass, wenn man Möglichkeiten der Begegnung schafft, die Kommunikation auch entsteht.
SD: Aus städtischer Sicht
bringen die Gärten noch einen anderen Vorteil. Wir sparen uns Unterhaltungskosten. Das war neu, wie auch die Platzierung mitten im Park und zu sagen, dass die Gärten das Herzstück sind. In der Verwaltung hat es etwas gebraucht, dafür den Mut aufzubringen.
AK: Die Bedenken in der Politik waren groß. Jetzt kann man Erfahrungen sammeln, wie es in Sieker wirkt. Man sieht daran, dass man den Bewohnern nicht immer nur Vorwürfe machen kann, sondern auch Mut haben muss, Veränderungen zuzulas- sen.
Hat sich das Bild in den Köpfen gewandelt?
AK: Alle am Projekt Beteiligten sprechen positiv von dem Projekt und würden lieber an solchen Projekten arbeiten, da man sieht, was man bewirkt.
Inter kultur
elle Gärten
akt: Kont Garten-Kultur ein(t)-Sieker e.V -Ver
. 7 traße 1 swalder S Greif 33605 Bielefeld
sieker -gaer ten@y
ahoo.de stand: Vor K. Celik, G. Khalaf, G. Demir
Sieker Gärten
SIEKER LEB EN
ir hoffen, dass es so gut „W weit
er geht, und sag
en Danke.“ Ghazi Khalaf,
2. Vor standv orsitzender
Die Gründung eines inter kultur
ellen Gartens und seine hen Par Ansiedlung in einem öffentlic
k war
en zentraler onzepts „Siek ten Handlungsk rier eil des Integ Bestandt
er- ramm Soziale S -Prog ch das Bund-Länder Mitte“, das dur
tadt e in oh- ein(t)- ufent- amilien in -Ver ohnsiedlung t. nationalen Bew eränder n und deren F he der Großw eilpark mit vielen A tadtt heinungsbild und die Atmosphär hen (70.000 qm) und 2.500 qm uf einer Brac h, seitdem der Garten-Kultur t, entscheidend v tand so ein S he. Das Ersc ohnsiedlung mit seiner inter t wurde. A . mit seinen 40 Mitglieder fl äc haft haben sic fi nanzier Sieker ents halts- und Spielbereic Garten der Großw nersc Sieker e.V den Gärten aktiv is
Stadt Bielef
eld Sven Dodenhof
f – Teamleit
er 17 f@bielefeld.de 1 / 51-32 entwicklung – 600.32 Stadt fon: 052 sven.dodenhof
9.5.2015
Eröffnung Stadtteilpark 30.1.2015
Gartenverein bezieht Gärten 1.10.2013
Gründungstreffen des Kultur-Verein(t)-Sieker e.V.
1.7.2013
Baubeginn Sieker-Park Stadtteilparkplanung 2012 wird auf Eis gelegt Parkplanung mit 2011 Bürger-Workshop Erstellung 2007
des Inte grierten Handlungskonzepts
„Sieker-Mitte“
Winter, Frühling, Sommer, Herbst
Wie alles anfi ng
... Vielmehr hat man bei einem solchen Ereignis sattes Grün und die strahlende Sonne im Sinn.
Die Mitglieder des Garten vereins empfanden das aber natürlich anders. Für sie endete an diesem Tag ein Jahr des Wartens, in dem vor ihrer Haustür der Sieker-Park zwar Kontur angenommen hatte, aber in dem sie von ihren Gärten nichts mehr gehört hatten. Jetzt, da der Pachtvertrag endlich
unterschrieben war, hatte der Vereinsvorstand den Bezug der Gartenparzelle für diesen Tag organisiert. Deshalb waren alle gekommen und standen nun geduldig im Schnee herum, während ein Vermessungstrupp schnell noch die letzten Gärten vermaß. Es wurde Tee an die frierenden Gäste verteilt, die er- schienen waren, um dem Ereignis
Hofstellen im Gebiet, eine alte Gärtnerei war auch am Platz, und es gab viele Geschichten über wildes Gärtnern, Gärten und Gärtner in der Siedlung.
Aber obwohl das Thema so gut geeignet war, musste man bis zur Parkeröffnung 2015 oftmals um die Realisierung dieser guten Idee bangen.
Für einen Gärtner ist es eben nichts Ungewöhnliches, er
weiß: Ein Gartenjahr beginnt im Winter. Während die Natur ruht, plant der Gärtner das neue Jahr.
Und der Winter scheint der richti- ge Zeitpunkt zu sein, in Sieker mit neuen Dingen zu beginnen.
Darum darf man gespannt sein, was in den nächsten Wintern alles entstehen wird.
„Hinter jedem Winter steckt ein zitternder Frühling“, schreibt der Dichter Khalil Gibran und endet damit, dass „hinter dem Schleier jeder Nacht sich ein lächelnder Morgen verbirgt“.
von Wolfgang Schramm, GSS Landschaftsarchitekten, Bremen
Bielefeld verschwand am Morgen des 30. Januar 20 15, an dem der Gartenverein seine Gärten beziehen sollt e, unter einer dichten Schneedecke. Nun könnte man denk en, dass der Januar mit Schnee und Frost nicht unbedingt die r ich- tige Jahreszeit sei, um ein Gartenprojekt zu beginnen ...
den richtigen Rahmen zu verlei- hen. Nach Eröffnungsreden von Bezirksbürgermeister Reinhard Schäffer und Sven Dodenhoff, Teamleiter der Stadtentwicklung, und freudigem, aber handschuh- gedämpftem Applaus suchten die Gärtner im Schneegestöber ihre Gartenparzellen auf.
Schon im Januar 2010 war es so ähnlich gewesen. Wir, drei Land- schaftsarchitekten aus Bremen, standen damals auf der Brache und suchten etwas im Schnee.
Denn in Sieker sollten Freiräume entwickeln werden. Das war
unser Auftrag. Damals hielt
unversehens ein Radfahrer neben uns und fragte: „Machen Sie hier was mit Gärten?“ Wir überlegten.
Ein Stadtteilpark mit integrati- vem Gartenprojekt? Schöne Idee!
Und sie passte gut. Es gab uralte
Die Idee zur Gartensc hule entstand, als ic
h auf der Suche n in der Siedlung herumfr eschüler achhilf nach N
agte. en wir, w ein überlegt ver Zusammen mit dem Garten
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hule. t das. Unser ommen – jetzt läuf elmäßig draußen sein, um einen angs reg te anf Ich muss Draht zu den Kids zu bek
e folg. ar ein großer Er ye w -Rall e Sieker erst
Der Aktionsf onds
Ein Projekt des Akt ionsfonds
Seitdem kommen r
egelmäßig ag zum Garten- hen 6 bis 13 Jah- en vor meinem Balk en. Oft sind sie früher da acht Kids zwisc ren jeden Sonnt bauwag oder ruf
on, angen sollen. dass wir endlich anf Jeden Sonntag gibt es ein neues
kleines Abent
euer zu erleben. Die schen und er Kids erfor
kunden die er-P Natur und den Siek
ark. Spiel und Spaß kommen dabei nic
ht z. Das Highlight bisher zu kur
Ein Projekt des Akt ionsfonds
Geför dert dur
ch das Handlungspr ogramm „Soziale S
tadt dermitt eilarbeit För tadtt tehen für die S -Mitte“, s Sieker
el ten und ohner- erfügung. eil aufzuwer erbung und andere he die Bew hbarn zur V tadtt den, welc n für Nac t, ihren S t wer achbar haktionen, Imagew örder e von N t in Sieker aktivier für Projekt Es können Mitmac Maßnahmen gef schaf
Garten ule mi sch
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Der Ga bau rten
wagen
war ein A usfl ug in den T
ierpar
k ei t. ch ch den athi und et. In zw h vier Stunden ommen die orden. Sobald n und Freunden ir hatten wieder hafft, K e aufgespür orbereit hule sind wir zu en. Nac eschlossen. Dur ye v en gesc hpartner en alle Tier k gelauf Olderdissen. W eine Rall Teams sind die Kids dur Par war Alle war mich eing die Gartensc Ansprec für die Kinder gew wir draußen sind, k
von Nina Bec
ker
ir ch zum W Vom I
„Sich unt erhalt
en, spazieren gehen, spielen, im Gar
ten n tref achbar arbeiten, N
fen, das ist gut.“
Aslan Ceken, Fliesenleg er
Nina Becker hat als Diplom-P ädagogin mit dem Schw
erpunkt Landsc hafts- und Gar
ten- en. Sie en berat hen Frag echnisc en Eindrücken. tenbaut ement von ihr lieder in gar tat urzem S ereinsmitg htet in einem k apie 2015 die V ther beric
das Zusammenleben zu för dern. Antr
agsteller k
önnen ereine, Initiativ ebiets, V rammg ohner des Prog Bew
en und ein(t)-Sieker -Ver e beantragt, die hier ei Projekt 15 zw erden sollen. tellt w ges er sein. Der Garten-Kultur z vor Soziale Träg e.V. hat im Sommer 20 nun kur
Kinder zu uns. Ich habe mit den
Kindern abg emacht, dass, f
alls am ten- ojekt. Die ollen, sie sich or. Die Gar on stellen und echen w lich v t ein tolles Pr t täg en können. Im Sommer k sie mich spr vor meinen Balk ruf das fas schule is Kinder lernen hautnah viel über
unsere U elt kennen. A mw
ber wir alle zusammen haben sehr, sehr
viel Spaß. Das ist uns allen das
htigste! Wic
von Mar ie Gurke, S
tudentin für Sport und Biologie auf Lehr amt
Wir k onnten die zw
ei jungen Künstler Jule und Jannik g
ewin- ker und ic en. An dieser en mit einem t bemalt h einmal großen Dank nen, die den Wag tollen Outfi Stelle noc dafür! Frau Nina Bec
h en uns dann an den Innen- macht ausbau. Durch die Spende eines
Solarmoduls dur ch Her
rn Jür
gen he hlos- den. om den. arbeiten t wer en abgesc en kann v tallier eparatur enutzt wer e eine elektrisc en konnt ein lange g Fehr Beleuchtung ins Nun sind die R bis auf Kleinigkeit sen, und der Wag Ver
Wie jeder Gar ver ten
ein benötigte auc h der Garten-Kultur
ein(t)-Sieker e.V -Ver
. einen Ort erät teng erser Gar erbringung div er und zur Unt em Wett hlecht fen bei sc zum Tref
e. Da ein estellt eilbüro abg tadtt onnten wir den am S ar, k ht realisierbar w tenhaus nic tes Gar fes
en ewinnen. ke g en für diese Zwec Bauwag
von V olker Heder
er
Mir haben die Leute g
esagt, wie wichtig ihnen die Gär
ten sind. Die Menschen entwic
keln ken, ten nutzen, as zu bewir das Gefühl, etw wenn sie die Gär ihr Gemüse anbauen, es ernt
en e, roße Hilf en können. Die schenk oder ver Gärten sind eine g sich mit dem Leben in Deutsc
h- h habe den land zu verbinden. Ic
Eindruc k, dass die Leut
e, die t wäc ommen, de graben. emeinschaf hier mitmachen, ank wenn sie in der Er Die Garteng
hst leider langsamer zusammen,
als wir Außens
tehende uns das wünschen. Denn je
tzt hat jeder erst mal einen Gedank
en: Mein e, und darüber h! Dann kommt er Land, meine Tomat bestimme ic
st
jek Pro on N te v
arn f achb ür Nac
rn hba
enn man die Gärten „W sieht, erinner t man sich an die Heimat.“
Khalaf Echzig, Lag t eris
„Die Gärten sind ein Br
un- nen für die Menschen.“
Echzig Ec hzig, Landwirt
hdem die Standor Nac tfrag
e mit altung geklär erw der Stadtv
t er on en Stellplatz ansportier agen in einer ch den Siek ichsmeier mit seinem amp tr lichen Aktion v or quer dur , wurde der W k an seinen jetzig war abenteuer Herrn Henr Trakt Par am Gartenk
t. h jedoch in hen Zustand. A en befand sic Der Wag einem erbärmlic
u- erissen, t: die De- en und die affi ti besprüht, eschlag en und ausgehängt. kleidung herausg ver ter eing ßen war er mit Gr innen völlig demolier cken Fens Tür verbog
der Blick zum N achbar
n. Bei der timmung in t es jetzt wic remdbes ganzen F ihrem Leben is
htig, e Kraf heiden. Die Gärten as zu besitzen und darüber etw selbst zu entsc haben eine große positiv
t.
Es brauc ht viel Kr
aft, um W urzeln zu sc
hlagen
essum: Impr Herausg eber: S
tadt Bielef
eld, Dezernat 4, Planen/Bauen, Bau-
amt, Dieter Eller mann (V.i.S.d.P
.) .de os: eizi epeter olf Martin s und Fot t: R view Konzep Inter Mehrandokht F Gestaltung: uw
Stadt Bielef
eld ämper Andreas K Dezernat Jug
end, Soziales, Woh- nen/Büro für int
egrier
te Sozial- 47 ention – 540 aemper@bielef 1 / 51-68 planung und Präv fon: 052 andreas.k
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GD: Sehr gut. Es haben sich
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gesagt, viele v on SGB II leben, ist
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Der Ver ein brauc
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freuen uns. W enn jemand zu
Besuch k ommen möcht
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ir freuen
uns über jeden Besuch!
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ergeben
würden, s tieß bei den Bew
oh-
nern auf g roßes Int
eresse. Das
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nisierte in mehr eren V
eran-
staltung en die Gründung des
Garten-Kultur -Ver
ein(t)-Sieker
e.V.. P er Losver
fahr en wurden
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er 90
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ergeben.
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er ka- men und gingen. Der Siek
er-P ark
wuchs. Mit dem Bezug der Gar -
ten parzellen er
wac hte der V erein
zum Leben. Plötzlich bef and man
sich inmitt en anderer N
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3
Der junge V orst
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redlic h, alles Wic
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4
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6
Zusammen arbeit 1
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W 4
as will der von mir und meinem Garten? Komm! Ic 5
h helfe Dir , den Garten-
zaun zu bauen!
Ein Bac 6
khaus? Gute Idee? A
ber eht wie machen wir das? Das g nur zusammen (Hand in Hand),
mein Freund!
Interview mit Andreas Kämper und Sven Dodenhoff
Können Sie erzählen, wie die Idee der interkulturellen Gärten in Sieker entstand?
AK: Ich kannte das Konzept Urban Gardening und sah darin ein wichtiges Thema für unser Integriertes Handlungskonzept, da solche Projekte sehr integrativ sind.
SD: 2005 beschäftigten wir uns zum ersten Mal überhaupt mit Stadtumbau-West in Bielefeld.
Dazu haben wir uns erstmalig gemeinsam mit dem Dezernat Soziales Gedanken gemacht, wo Bielefeld, bezogen auf den Demografi schen Wandel, steht.
In Sieker erschien die demografi - sche Veränderung durch Migrati-
on besonders prägnant …
AK: … und gemessen an den so- zialen Indikatoren gab es einen sehr hohen Handlungsbedarf.
SD: Bielefeld wollte schon seit längerem in das Handlungspro- gramm „Soziale Stadt“, und als das Ministerium signalisierte, dass, wenn wir uns mit Sieker bewerben würden, wir eine gute Chance hätten … das war der Startschuss.
Etwas Neues ausprobieren
„Wir freuen uns sehr über die Gärten.“ Kasim Celik, Vor-
standsvorsitzender Gärten Sieker SIEKER LEBEN
Sieker ärten
Sieker ärten
Sieker
SIEKER LEBEN
Sven Dodenhoff (SD) und Andreas Kämper (AK) berichten über die Entwicklungsschritte von den ersten konzepti- onellen Überlegungen bis zum Start der Gärten. Als Team- leiter der Stadtentwicklung und als Verantwortlicher aus dem Dezernat Jugend, Soziales und Wohnen waren sie verantwortlich für das Projekt Soziale Stadt Sieker.
Viele können sich nicht mehr erinnern, wie es in Sieker war.
Es gab eine Großwohnsiedlung ohne funktionierendes Wohnum- feld. Es gab keine Treffpunkte.
Wir erstellten ein Konzept, wie wir Aufenthaltsmöglichkeiten, Wegeverbindungen und Orte der Begegnung schaffen könnten. Im Zuge dessen tauchte das Thema Gärten auf.
AK: Interkulturelle Gärten
funktionieren in Gebieten mit einem hohen Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund, und in Sieker gab es 2005 eine Quote von über 60 Prozent, dazu noch eine sehr heterogene Zusammen- setzung … solche Gebiete sind prädestiniert, um ein Gartenpro- jekt zu initiieren.
Wenn man nun auf den Park schaut, kann man sagen, dass hier soziale und städtebauliche Maßnahmen gut ineinandergrei- fen. Was dort gelungen ist, ist überzeugend! Wenn ich gefragt werde, welches das integrativste Projekt in Bielefeld sei, sage ich: Sieker! Aber es war nicht
einfach. Die Umsetzung eines interkulturellen Gartens war zunächst daran gescheitert, weil die Bezirksregierung in Detmold es ablehnte, dieses Projekt zu bewilligen. Daraufhin entwickel- te die Quartiersbetreuung die Idee mit der Vereinsgründung.
Aber wie soll man einen Verein in Sieker gründen? Dass das funkti- oniert hat: Hut ab!
Sie dachten, man brauche die professionelle Unterstützung und dass es in Selbstorganisation scheitern könne?
AK: Ich kenne ja die Situation und die Leute dort! Wie sollte das mit dem deutschen Vereins- recht zusammengehen? Meine Erwartungen sind aber mehr als übertroffen.
SD: Das Thema Garten war wegen seiner Nähe zum Grabeland in der Stadtverwaltung negativ besetzt.
Die Frage war: Was wird da pas- sieren? Von daher war es richtig zu sagen, dass man eine Struktur schafft, die die Verantwortung trägt. Das ist auch das Besonde- re. Das Leben, das man jetzt in Sieker sehen kann, hatte keiner erwartet.
AK: Wenn es mir in meinem Büro
zu trist wird, dann gehe ich nach Sieker und gucke, was so passiert. Und was ich sehe, über- rascht mich immer. Und es gibt immer etwas Neues zu sehen.
Das zeigt mir, dass, wenn man Möglichkeiten der Begegnung schafft, die Kommunikation auch entsteht.
SD: Aus städtischer Sicht
bringen die Gärten noch einen anderen Vorteil. Wir sparen uns Unterhaltungskosten. Das war neu, wie auch die Platzierung mitten im Park und zu sagen, dass die Gärten das Herzstück sind. In der Verwaltung hat es etwas gebraucht, dafür den Mut aufzubringen.
AK: Die Bedenken in der Politik waren groß. Jetzt kann man Erfahrungen sammeln, wie es in Sieker wirkt. Man sieht daran, dass man den Bewohnern nicht immer nur Vorwürfe machen kann, sondern auch Mut haben muss, Veränderungen zuzulas- sen.
Hat sich das Bild in den Köpfen gewandelt?
AK: Alle am Projekt Beteiligten sprechen positiv von dem Projekt und würden lieber an solchen Projekten arbeiten, da man sieht, was man bewirkt.
Inter kultur
elle Gärten
Kont akt:
Garten-Kultur -Ver
ein(t)-Sieker e.V .
Greif swalder S
traße 1 7
33605 Bielefeld
sieker -gaer ten@y ahoo.de
Vor stand:
K. Celik, G. Khalaf, G. Demir
Sieker Gärten
SIEKER LEB EN
„W ir hoffen, dass es so gut
weit er geht, und sag
en
Danke.“ Ghazi Khalaf, 2. Vor standv orsitzender
Die Gründung eines inter kultur ellen Gartens und seine
Ansiedlung in einem öffentlic hen Par
k war en zentraler
Bestandt eil des Integ
rier ten Handlungsk onzepts „Siek
er-
Mitte“, das dur ch das Bund-Länder
-Prog ramm Soziale S tadt
fi nanzier t wurde. A
uf einer Brac he der Großw
ohnsiedlung
Sieker ents tand so ein S
tadtt eilpark mit vielen A
ufent-
halts- und Spielbereic hen (70.000 qm) und 2.500 qm
Garten fl äc
he. Das Ersc heinungsbild und die Atmosphär
e in
der Großw ohnsiedlung mit seiner inter
nationalen Bew oh-
nersc haft haben sic
h, seitdem der Garten-Kultur -Ver
ein(t)-
Sieker e.V . mit seinen 40 Mitglieder
n und deren F amilien in
den Gärten aktiv is t, entscheidend v
eränder t.
Stadt Bielef eld
Sven Dodenhof f – Teamleit
er
Stadt entwicklung – 600.32
fon: 052 1 / 51-32
17
sven.dodenhof f@bielefeld.de
9.5.2015
Eröffnung Stadtteilpark 30.1.2015
Gartenverein bezieht Gärten 1.10.2013
Gründungstreffen des Kultur-Verein(t)-Sieker e.V.
1.7.2013
Baubeginn Sieker-Park 2012
Stadtteilparkplanung wird auf Eis gelegt 2011
Parkplanung mit Bürger-Workshop 2007
Erstellung
des Inte grierten Handlungskonzepts
„Sieker-Mitte“
Winter, Frühling, Sommer, Herbst
Wie alles anfi ng
... Vielmehr hat man bei einem solchen Ereignis sattes Grün und die strahlende Sonne im Sinn.
Die Mitglieder des Garten vereins empfanden das aber natürlich anders. Für sie endete an diesem Tag ein Jahr des Wartens, in dem vor ihrer Haustür der Sieker-Park zwar Kontur angenommen hatte, aber in dem sie von ihren Gärten nichts mehr gehört hatten. Jetzt, da der Pachtvertrag endlich
unterschrieben war, hatte der Vereinsvorstand den Bezug der Gartenparzelle für diesen Tag organisiert. Deshalb waren alle gekommen und standen nun geduldig im Schnee herum, während ein Vermessungstrupp schnell noch die letzten Gärten vermaß. Es wurde Tee an die frierenden Gäste verteilt, die er- schienen waren, um dem Ereignis
Hofstellen im Gebiet, eine alte Gärtnerei war auch am Platz, und es gab viele Geschichten über wildes Gärtnern, Gärten und Gärtner in der Siedlung.
Aber obwohl das Thema so gut geeignet war, musste man bis zur Parkeröffnung 2015 oftmals um die Realisierung dieser guten Idee bangen.
Für einen Gärtner ist es eben nichts Ungewöhnliches, er
weiß: Ein Gartenjahr beginnt im Winter. Während die Natur ruht, plant der Gärtner das neue Jahr.
Und der Winter scheint der richti- ge Zeitpunkt zu sein, in Sieker mit neuen Dingen zu beginnen.
Darum darf man gespannt sein, was in den nächsten Wintern alles entstehen wird.
„Hinter jedem Winter steckt ein zitternder Frühling“, schreibt der Dichter Khalil Gibran und endet damit, dass „hinter dem Schleier jeder Nacht sich ein lächelnder Morgen verbirgt“.
von Wolfgang Schramm, GSS Landschaftsarchitekten, Bremen
Bielefeld verschwand am Morgen des 30. Januar 2015, an dem der Gartenverein seine Gärten beziehen sollte, unter einer dichten Schneedecke. Nun könnte man denken, dass der Januar mit Schnee und Frost nicht unbedingt die rich- tige Jahreszeit sei, um ein Gartenprojekt zu beginnen ...
den richtigen Rahmen zu verlei- hen. Nach Eröffnungsreden von Bezirksbürgermeister Reinhard Schäffer und Sven Dodenhoff, Teamleiter der Stadtentwicklung, und freudigem, aber handschuh- gedämpftem Applaus suchten die Gärtner im Schneegestöber ihre Gartenparzellen auf.
Schon im Januar 2010 war es so ähnlich gewesen. Wir, drei Land- schaftsarchitekten aus Bremen, standen damals auf der Brache und suchten etwas im Schnee.
Denn in Sieker sollten Freiräume entwickeln werden. Das war
unser Auftrag. Damals hielt
unversehens ein Radfahrer neben uns und fragte: „Machen Sie hier was mit Gärten?“ Wir überlegten.
Ein Stadtteilpark mit integrati- vem Gartenprojekt? Schöne Idee!
Und sie passte gut. Es gab uralte
Die Idee zur Gartensc hule entstand, als ic
h auf der Suche
nach N achhilf
eschüler n in der Siedlung herumfr
agte.
Zusammen mit dem Garten ver
ein überlegt en wir, w
as
man machen k önnte. Dar
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hule.
Ich muss te anf
angs reg elmäßig draußen sein, um einen
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t das. Unser e
erst e Sieker
-Rall ye w ar ein großer Er
folg.
Der Aktionsf onds
Ein Projekt des Akt ionsfonds
Seitdem kommen r egelmäßig
acht Kids zwisc hen 6 bis 13 Jah-
ren jeden Sonnt ag zum Garten-
bauwag en. Oft sind sie früher da
oder ruf en vor meinem Balk
on,
dass wir endlich anf angen sollen.
Jeden Sonntag gibt es ein neues kleines Abent euer zu erleben. Die
Kids erfor schen und er
kunden die
Natur und den Siek er-P
ark. Spiel
und Spaß kommen dabei nic ht
zu kur z. Das Highlight bisher
Ein Projekt des Akt ionsfonds
Geför dert dur
ch das Handlungspr ogramm „Soziale S
tadt
Sieker -Mitte“, s
tehen für die S tadtt
eilarbeit För dermitt
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für Projekt e von N
achbar n für Nac
hbarn zur V erfügung.
Es können Mitmac haktionen, Imagew
erbung und andere
Maßnahmen gef örder
t wer den, welc
he die Bew ohner-
schaf t in Sieker aktivier
t, ihren S tadtt
eil aufzuwer ten und
Garten sch
ule mi t Fra
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Der Ga rten
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war ein A usfl ug in den T
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Olderdissen. W ir hatten wieder
eine Rall ye v orbereit
et. In zw ei
Teams sind die Kids dur ch den
Par k gelauf
en. Nac h vier Stunden
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e aufgespür t.
Alle war en gesc
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mich eing eschlossen. Dur
ch
die Gartensc hule sind wir zu
Ansprec hpartner
n und Freunden
für die Kinder gew orden. Sobald
wir draußen sind, k ommen die
von Nina Bec
ker
ir ch zum W Vom I
„Sich unt erhalt
en, spazieren
gehen, spielen, im Gar ten
arbeiten, N achbar
n tref fen,
das ist gut.“
Aslan Ceken, Fliesenleg er
Nina Becker hat als Diplom-P ädagogin mit dem Schw
erpunkt Landsc hafts- und Gar
ten-
ther apie 2015 die V
ereinsmitg lieder in gar
tenbaut echnisc
hen Frag en berat
en. Sie
beric htet in einem k
urzem S tat
ement von ihr en Eindrücken.
das Zusammenleben zu för dern. Antr
agsteller k önnen
Bew ohner des Prog
rammg ebiets, V
ereine, Initiativ en und
Soziale Träg er sein. Der Garten-Kultur
-Ver ein(t)-Sieker
e.V. hat im Sommer 20 15 zw
ei Projekt e beantragt, die hier
nun kur z vor
ges tellt w erden sollen.
Kinder zu uns. Ich habe mit den
Kindern abg emacht, dass, f
alls
sie mich spr echen w
ollen, sie sich
vor meinen Balk on stellen und
ruf en können. Im Sommer k
am
das fas t täg lich v
or. Die Gar ten-
schule is t ein tolles Pr
ojekt. Die
Kinder lernen hautnah viel über unsere U mw
elt kennen. A ber wir
alle zusammen haben sehr, sehr
viel Spaß. Das ist uns allen das
Wic htigste!
von Mar ie Gurke, S
tudentin für Sport und Biologie auf Lehr amt
Wir k onnten die zw
ei jungen
Künstler Jule und Jannik g ewin-
nen, die den Wag en mit einem
tollen Outfi t bemalt
en. An dieser
Stelle noc h einmal großen Dank
dafür! Frau Nina Bec ker und ic
h
macht en uns dann an den Innen-
ausbau. Durch die Spende eines
Solarmoduls dur ch Her
rn Jür gen
Fehr en konnt
e eine elektrisc he
Beleuchtung ins tallier
t wer den.
Nun sind die R eparatur
arbeiten
bis auf Kleinigkeit en abgesc
hlos-
sen, und der Wag en kann v
om
Ver ein lange g
enutzt wer den.
Wie jeder Gar ten
ver ein benötigte auc
h der Garten-Kultur -Ver
ein(t)-Sieker e.V . einen Ort
zum Tref fen bei sc hlecht
em Wett er und zur Unt
erbringung div erser Gar
teng erät
e. Da ein
fes tes Gar tenhaus nic
ht realisierbar w ar, k
onnten wir den am S tadtt
eilbüro abg estellt
en
Bauwag en für diese Zwec
ke g ewinnen.
von V olker Heder
er
Mir haben die Leute g esagt,
wie wichtig ihnen die Gär ten
sind. Die Menschen entwic keln
das Gefühl, etw as zu bewir
ken,
wenn sie die Gär ten nutzen,
ihr Gemüse anbauen, es ernt en
oder ver schenk en können. Die
Gärten sind eine g roße Hilf
e,
sich mit dem Leben in Deutsc h-
land zu verbinden. Ic h habe den
Eindruc k, dass die Leut e, die
hier mitmachen, ank ommen,
wenn sie in der Er de graben.
Die Garteng emeinschaf
t wäc hst
leider langsamer zusammen,
als wir Außens tehende uns das
wünschen. Denn je tzt hat jeder
erst mal einen Gedank en: Mein
Land, meine Tomat e, und darüber
bestimme ic h! Dann kommt er
st
Pro jek
te v on N
achb arn f
ür Nac hba
rn
„W enn man die Gärten
sieht, erinner t man sich
an die Heimat.“
Khalaf Echzig, Lag eris
t
„Die Gärten sind ein Br un-
nen für die Menschen.“
Echzig Ec hzig, Landwirt
Nac hdem die Standor
tfrag e mit
der Stadtv erw
altung geklär t
war , wurde der W
agen in einer
abenteuer lichen Aktion v
on
Herrn Henr ichsmeier mit seinem
Trakt or quer dur
ch den Siek er
Par k an seinen jetzig
en Stellplatz
am Gartenk amp tr
ansportier t.
Der Wag en befand sic
h jedoch in
einem erbärmlic hen Zustand. A
u-
ßen war er mit Gr affi ti besprüht,
innen völlig demolier t: die De-
cken ver
kleidung herausg erissen,
Fens ter eing eschlag
en und die
Tür verbog en und ausgehängt.
der Blick zum N achbar
n. Bei der
ganzen F remdbes
timmung in
ihrem Leben is t es jetzt wic
htig,
etw as zu besitzen und darüber
selbst zu entsc heiden. Die Gärten
haben eine große positiv e Kraf
t.
Es brauc ht viel Kr
aft, um W urzeln zu sc
hlagen
Impr essum:
Herausg eber: S
tadt Bielef eld,
Dezernat 4, Planen/Bauen, Bau- amt, Dieter Eller mann (V.i.S.d.P
.)
Konzep t: R
olf Martin
Inter view
s und Fot os:
Mehrandokht F eizi
Gestaltung: uw epeter
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Stadt Bielef eld
Andreas K ämper
Dezernat Jug end, Soziales, Woh-
nen/Büro für int egrier
te Sozial-
planung und Präv ention – 540
fon: 052 1 / 51-68
47
andreas.k aemper@bielef
eld.de
SVEN DODENHOFF BAUAMT
ANDREAS KÄMPER SOZIALDEZERNAT
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SIEKER GÄRTEN SIEKER LEBEN
Wolfgang Schramm Gasse/Schumacher/
Schramm Landscahftsarchitekten