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Jeder dritte Baum in Bayern mit deutlichen Schäden

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Landesfach- geschäftsstelle Bauernfeindstr. 23 90471 Nürnberg Tel. 0911/81 87 8-0 Fax 0911/86 95 68

lfg@bund-naturschutz.de www.bund-naturschutz.de

Pressemitteilung

Nürnberg, 09.11.2005 PM 99/LFGS Wald

Jeder dritte Baum in Bayern mit deutlichen Schäden

Bund Naturschutz (BN) warnt vor Zeitbombe in Waldböden

Etwa ein Drittel aller Waldbäume in Bayern ist deutlich geschädigt. Im Vergleich zu 2004 ist zwar eine leichte Verbesserung bei den deutlichen Schäden eingetreten, aber die Waldschäden verharren immer noch auf einem hohen Niveau. Viele Bäume sind aufgrund des extremen Jahr- hundertsommers 2003 nachhaltig geschädigt. So haben bei Eichen und Kiefern die deutlichen Schäden im Vergleich zum Vorjahr sogar

zugenommen. „Der hausgemachte Klimawandel, vermehrte extreme Witterungsereignisse und Luftschadstoffe setzen den Wäldern Bayerns nach wie vor stark zu. Bedrohlich sind insbesondere die dramatischen Stickstoffeinträge, eine Zeitbombe, die bereits seit Jahren immer lauter in den Waldböden tickt und unsere Trinkwasservorkommen gefährdet“, warnt Prof. Dr. Hubert Weiger, Landesvorsitzender des BN.

Borkenkäfer immer mehr im Kommen

Die Warnungen des BN vor einer Zunahme der Waldschäden in Folge der Klimaerwärmung haben sich leider bestätigt. Die Quittung für eine verfehlte Klima- und Luftschadenspolitik zeigt sich auch durch die anhaltend starken Borkenkäferschäden. In vielen Gegenden Bayerns, wie z.B. in

Westmittelfranken, vernichten die Borkenkäfer auch heuer wieder großflächig Fichtenforste. Die ungezügelte Insektenvermehrung ist eine direkte Folge der Klimaerwärmung.

Das Fass droht überzulaufen

Die hohen Stickstoffbelastungen stellen eine ernsthafte Gefährdung für die bayerischen Wälder dar. Während Stickstoff früher als Dünger hoch

geschätzt wurde, hat er sich heute zum Schadstoff Nummer 1 für

Waldböden und Waldgesundheit entwickelt. Stickstoffeinträge führen zu Bodenversauerung, Verlust der Artenvielfalt und Grundwassergefährdung.

Werden nicht schleunigst Gegenmaßnahmen getroffen, droht der Wald seine zentrale Rolle als Garant für sauberes Trinkwasser zu verlieren. Die

Verursacher der Stickstoffeinträge sind Verkehr und Landwirtschaft.

Luftschadstoffe reduzieren

Der BN fordert deshalb eine drastische Reduktion der Luftschadstoffe und hier vor allem des Stickstoffs, weil neben den sichtbaren Waldschäden eine noch viel größere Gefahr unsichtbar in den Waldböden lauert. „Wir fordern deshalb, dass endlich auch Bayern eine waldverträgliche Verkehrs- und Agrarpolitik umsetzt“, so Hubert Weiger.

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Pressemitteilung des Bundes Naturschutz in Bayern e.V.

Waldumbau notwendiger denn je

Begrüßt werden die Absichtserklärungen der Bayerischen Staatsforste, den Waldumbau fortzusetzen. „Wir fordern dafür eine bessere finanzielle und personelle Ausstattung für die Bayerischen Staatsforste und eine

dementsprechende Förderung der privaten und kommunalen Waldbesitzer.

Nur dann können diese absolut notwendigen Zukunftsinvestitionen auch tatsächlich durchgeführt werden, bevor es zu spät ist und die Wälder dem Klimawandel zum Opfer gefallen sind“, so Weiger. Angesichts von 300.000 ha Fichten-Monokulturen in Bayern gibt es hier noch einen gewaltigen Investitionsbedarf. Gerade vor dem Hintergrund der hohen Stickstoffeinträge sind die Fichten-Monokulturen besonders problematisch, weil im Vergleich zu Laubwäldern unter den Fichtenforsten deutlich mehr Stickstoff ins Grundwasser ausgewaschen wird. „Erfreulich ist der verbesserte

Gesundheitszustand der Tanne, die in Zeiten des Klimawandels und der Borkenkäferkatastrophen als Ersatz für die geschädigte Fichte in Frage kommt“, so Weiger.

Waldmonitoring als unerlässliche Vorsorge

Für die Feststellung der Waldschadensentwicklung ist es unerlässlich, dass die sichtbaren Baumschäden jährlich beurteilt werden. Verstärkt müssen auch Veränderungen der Waldböden sowie der gesamten Waldökosysteme durch einen Ausbau des bestehenden Monitorings beobachtet werden. Der BN fordert deshalb, dass die personell gestärkte Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft hier vermehrt Monitoring-Aufgaben übernimmt bzw. intensiviert. „Wer heute an der falschen Stelle spart, handelt nicht nachhaltig, sondern lässt die dadurch entstehenden Schäden künftige Generationen bezahlen“, stellte dazu Hubert Weiger fest.

gez.

Dr. Ralf Straußberger Tel. 0911/81 87 8-22 Fax 0911/86 95 68

E-Mail: ralf.straussberger@bund-naturschutz.de

Diese Pressemitteilung ist im Internet unter:

http://www.bund-naturschutz.de/presse/mitteilungen.html abrufbar. 2

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