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Au sgewäh l te Li teratu r

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2 è „ F ragen d voran . . .“ è Tech n ik u n d Tech n ikkritik Bü ch er zu Widersta n d & Vision

Au sgewäh l te Li teratu r

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Ph il ip Sh ort, Adrian Maben D em okratie fü r al l e?

( 2008, Absol ut Medien , 5 DVDs m it Begl eith eft, 1 1 : 27 Stun den , 49, 90 €) Die in deutsch er un d en gl i- sch er Sprach e an seh baren Fil m e sin d l oh n en swert − je- der für sich . E s sin d Reporta- gen aus al l en Teil en der Wel t, die m it der I dee un d der Wirkl ich keit von Dem o- kratie zu tun h aben . Den H auptteil bil den l än gere Re-

portagen über das Leben von Men sch en , ih re Organ isierun g, aber auch das H an - del n von Regierun gen . Auf al l en DVDs sin d diesen Fil m en Kurzfil m e beigegeben . Al s roter Faden erweisen sich dabei I nterview- sequen zen , die I dee un d Begriff von De- m okratie in Verbin dun g m it an deren Th e- m en brin gen , z. B. Rel igion , sogen an nter

Terrorism us. Sch ön daran ist, dass versch ieden e Bl ickwin kel entsteh en , weil abweich en de un d widersprech en de Aussa- gen so m ontiert sin d, dass diese Widersprüch e au ch sichtbar werden .

An ders sieht es m it der Grun daussage des Fil m pake- tes aus. H ier entpuppen sich die beteil igten Fern seh sen der al s das, was sie sin d. I n sbeson dere der l än derübergrei- fen de Sen der „ arte“ verwöh nt m it gut ge- m achten Fil m en , aber ein er propadan disti- sch en Auswah l . So auch h ier: Der Fil m aus den U SA ist ein e ( berechtigte) Skan dal isie- run g dortiger Pol itik. Die Beiträge aus zwei europäisch en Län dern sin d Skan dal isierun -

gen der Pol itik an derer, von den en jeweil s ein E U -Staat betroffen ist, un d ein e Kritik an der russisch en Gesel l sch aft. So ist die Auswah l der Fil m e rein ste Propagan da: E u- ropa gut. Russl an d sch l echt. U SA sch l echt

− das prim itive Wel tbil d viel er Medien in E u ropa un d in sbeson dere bei arte.

Kurzvorstel l un g:

Mao

( 2006, Absol ut Medien /Arte, 2 DVD m it 240 m in , n icht m eh r im Vertrieb) E in e inten sive Dokum entation : Die Ge- sch ichte der kom m un istisch en Ström un gen , ih rer Käm pfe un d der Machtübern ah m e in Ch in a, die Bin n en strukturen , I deol ogien un d Ziel e werden n üchtern , aber doch ein - drucksvol l gezeigt in ein er Sam m l un g al ter Bil der, n ach gespiel ter Szen en un d I nter- views m it ZeitzeugI n n en .

Fi l m e

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Tech n ik u n d Tech n ikkritik è „ F ragen d voran . . .“ è 3 Bü ch er zu Widerstan d & Vision

Vorwort

EinesehrkurzeGruselgeschichte− unddieMotivationfürdiesesHeft

AuchwennWikipediahochumstrittenundvonHegemonialkämpfendurchzogenist hierandieserStellebeginnenwirmitderdortzufindendenDefinitiondessen,wasdieses Büchleinbehandelnsoll. DemnachistTechnik„eineFormdesHandelnsundWissensin beliebigen Bereichenmenschlicher Tätigkeit(Planmäßigkeit, Zweckrationalität, Wiederhol- barkeit usw.)“. Sie ist somit das „das Prinzip der menschlichen Weltbemächtigung“

schlechthin. DasistmehralsbloßdiedinglicheSeite,mehralsirgendwelcheMaschinen oderandereWerkzeuge. Sieistsowohl„dieMengedernutzenorientierten, künstlichen, gegenständlichenGebilde(ArtefakteodertechnischeSachsysteme)“alsauch„dieMenge menschlicherHandlungenundEinrichtungen, indenenSachsysteme entstehen, und“

ebensodie„dieMengemenschlicherHandlungen,indenenSachsystemeverwendetwer- den. “

FolglichliegtinderTechniknichtalssolcheseineWertung. Sieistwedergutnochböse (soweitmenschüberhauptannimmt, dassesdieseKategoriengebenkann),siekannbe- freienundeinzwängen,UnterwerfungundAufständeunterstützen,kleinundgroß,mo- nopolisiertoderfreizugänglich. . .einfachallessein.VonihremgesellschaftlichenKontext wäresienurfrei,wennsienieangewendetwürde.Praktischistdasunsinnig,undsotritt sienieals„isolierter,selbständigerBereich,sondernaufdasEngstemitWirtschaft,Gesell- schaft, PolitikundKulturverflochten“auf(alleZitate:www.de.wikipedia.org/wiki/Tech- nik).DieserVerflochtenheitseidiesesBuchgewidmet.Dennzueineremanzipatorischen FormvonTechnikentwicklungund-anwendungbedarfesvorallemeineranderenGesell- schaft,d.h.der in ihr wirkenden Verhältnisse und Beziehungen. Daraufmit weiterer Tech-

I n h al t

Literatur 2

Inhalt,Vorwort 3

Impressum 4

TechnikimKampf

umGestaltungsmacht 5 Wererfindetwas−undwarum? 10 Technologienmachen

keineRevolutionen 14

Technik,alsobes

umdieMenschenginge 20

AchtTheseneineremanzipatorischen

Technikkritik 32

Perspektivenemanzipatorischer

Wissenschaftskritik 38

Gentechnik:

Alleoderdieseablehnen? 46 Maschinenstürmer,

HackerundGärtner 48

VonderList-Technik

zurAllianz-Technik 54

TechnikundUtopie 58

TechnikzumSelbermachen 65

Das Übel kommt ni cht von der Techni k, sondern von denen, di e si e mi ssbrauchen.

J acques- Yves Cousteau

Postulatefüreine'Selbstbestimmte Technikentwicklungund-nutzung' 75 WieentstehtgroßeTechnik

oderInfrastruktur? 79

MakeCopyrightHistory! 84

EineandereProduktionswelt

istmöglich 89

SelbstbestimmteTechnik-

entwicklungund-anwendung 95 DirekteAktionenzuTechnikkritikund

emanzipatorischemFortschritt 103

Glossar 107

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1

4 è „ F ragen d voran . . .“ è Tech n ik u n d Tech n ikkritik Bü ch er zu Widersta n d & Vision 4 è „ F ragen d voran . . .“ è Tech n ik u n d Tech n ikkritik Bü ch er zu Widersta n d & Vision nikentwicklungzuwarten,istallerdingsnichtnötig.Dochmenschseigewarnt:DerKapi- talismusist wendig.Er verfügtüberlangeErfahrungdarin,sichallesNeueeinzuverleiben.

OhnewiderständigePraxiswirddaherauchdiebesteIdeezunichtsanderemwerdenals einem Beitragzurewigen Wertschöpfung−EnergieanlagentüftlerInnen, FahrradbastlerIn- nen und vieleandere könneneinLieddavonsingen,fallssienichtselbstschonaufgesogen sind.Andererseitsmussniemand beiNullmitdemNeuenanfangen.Dennwas unterbeschissenenVerhältnissengeschaffenwurde,kannerobertwerden füreineneue, freieundgleichberechtigteWelt. VondaherseitMutge- macht:Fragendschreitenwirvoran. . .

H erau sgeber è Stiftun g FreiRäum e

Al s gem einn ützig an erkannt vom Finanzamt Kassel . Redakti on

è E in e offen e Run de von Men sch en − m it ih ren Texten un d aus versch ieden en Ström ungen . è Der Kern bestan d aus ein er Dreier-Redaktion sgruppe. H ier wurden Texte an gefragt, überarbeitet,

diskutiert un d zusam m en gestel l t. E s waren : An nette Sch l em m , Jan H endrik Cropp un d Jörg Bergstedt.

Layoutet wurde das Büch l ein dan n in der Projektwerkstatt in Saasen .

è Weitere Texte stam m en von bergi, Jörg Djuren , Joh an n Bauer, N iel s Boein g und U ri Gordon . è ViSdP: Ann ette Sch l em m , Jena. N am entl ich geken nzeich nete Artikel geben die Mein un g der Per-

son ( en) wieder. Verweise auf Projekte, I nternetadressen u.ä. bedeuten n icht, dass die Redaktion h inter den dort gen an nten I nh al ten steht.

è Wiki zum H eft ( al l e Texte un gekürzt) : www.wiki. projektwerkstatt.de/in dex. ph p/Fortsch ritt_Tech nik Kon takt „Fragen d voran“

è Ludwigstr. 1 1 , 35447 Reiskirch en-Saasen , 06401 /903283, fragen d-voran @projektwerkstatt.de Verl ag

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Ausgewäh l te E inzel zitate stam m en von der Seite www. zitate.de/kategorie/Tech n ik − Quel l en h inweis dort.

(4)

„ Methode, besonderes Verf ahren, Vorge- hens wei se, Verf ahren;

besondere Beherr- schung ei nes Arbei ts-

mi ttels oder ei ner Ferti gkei t; ei ne be- sti mmte Methode, et-

was zu tun ( hand- werkli che, künstleri - sche, sportli che Tech- ni ken). “

( Microsoft, Encarta 1 999)

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Tech n ik u n d Tech n ikkritik è „ F ragen d voran . . .“ è 5 Bü ch er zu Widerstan d & Vision Tech n ik u n d Tech n ikkritik è „ F ragen d voran . . .“ è 5 Bü ch er zu Widerstan d & Vision

WährendderÜbergangvom19. zum 20. JahrhundertnochvonderGewiss- heit und der Hoffnung geprägt war, die weitere Entwicklung der Technik würde der Menschheit unerhörten Fortschrittermöglichen(wassiejaz.T.

auch tat), hat sich am Ende des 20.

Jahrhunderts Skepsis und mitunter harscheKritikandenFolgenderUn- terordnungder Technikuntereinsei- tigegesellschaftliche Zwecksetzungen eingebürgert. In ihrer

herrschaftsstär- kendenFunk- tiontrittuns dieTechnikals eine„Megama- schine“entge- gen,dieuns zuschein- barhilflo- senZau- berlehr- lingen macht.

Überle- gungen zueinem perspektiv-

reichen UmgangmitTech- nikerforderneineGratwanderung:Ei- nerseitsböteeineAbkehrvomtechno- logischen Weg, eine Reduktion der KomplexitätderverwendetenTechnik („ZurückzurNatur“) keinePerspekti- ve.EinLebenvolltechnikarmerSchuf- tereiinAbhängigkeitvonnatürlichen

Restriktionen wäre mit dem Verlust emanzipativer Möglichkeiten, von freier Zeit und (re-)produktionsfrem- der Selbstentfaltung verbunden. An- dererseitssindnichtnurdieNutzung dervorhandenenTechnik,sondernihr InhaltundihreStrukturselbsttiefge- prägt von den kapitalistisch-einseiti- genZwecksetzungenderletztenJahr- zehnte. DieseTechnikkannnichtein- fachnur„übernommen“werden,son- dernmussvonGrundaufre-

konstruiertwerden.

Ohne Technik könnten menschliche Lebewesen nichtalsMenschenleben.

Wir nutzen für unser Le- ben nicht nur natürliche Gegebenheiten, sondern wirgestaltensie aktivum.

DazunutzenwirWerkzeu- ge, die gegenständlich (Hammer)oderinFormide- eller Sachverhalte (Wissen, Software, andere („Denk- werkzeuge“) einewichtige Grundlagedieseraktiven Tätigkeitsind.DieTech- nik ist auchnichts Wi- dernatürliches, denn es gehörtzurmenschlichenNatur, selbst gesetzte Zwecke mittels geeigneter, selbst hergestellter Instrumente und Verfahrenerreichen.

WennwirüberTechniksprechen,stel- len wir uns zumeist zuerst gegen- ständlicheDingevor,wieeinenHam-

Tech n i k i m Kam pf

u m Gestal tu n gsm ach t

„DieMenschensindgeneigt,dieTechnikfürdieSacheselbst,fürSelbstzweck, füreineKrafteigenenWesenszuhaltenunddarüberzuvergessen,dasssieder verlängerteArmderMenschenist.DieMittel−undTechnikisteinInbegriff vonMittelnzurSelbsterhaltungder GattungMensch −werdenfetischisiert, weildieZwecke−einmenschenwürdigesLeben−verdecktundvomBewußt- seinderMenschenabgeschnittensind“(Adorno1971:100).

(5)

6 è „ F ragen d voran . . .“ è Tech n ik u n d Tech n ikkritik Bü ch er zu Widersta n d & Vision mer oder eine Werkzeugmaschine.

AberwirsprechenauchvonMeditati- ons-Techniken oder Sozial-Techniken (Popper1957:65ff.)sowievonTechni- kendesSelbst(Foucault 2007: 289). Die Verdinglichungistalso eine sehrein- seitige Sicht. Zur Technik des Ge- wichthebens gehört also

nicht nur die Hantel, sondernauchderBe- wegungsablauf.

Allgemein betrach- tetistunterTechnik eineHandlungsform zuverstehen,mitder die Beziehungen des Menschen zu sich selbst,

zuanderenundzurUmweltinseinen wichtigstenHandlungszusammenhän- genreguliertwerden(Krohn 1976, S.

43). Insbesondere sind hier regulie- rende Handlungsformenzu gemeint, die oft bzw. regelmäßig wiederholt werden(vgl. Grunwald2008).

Die Bezeichnung Regulierungverbin- det die Zielorientiertheit bzw. die ZweckmäßigkeitdesHandelsmit den zumErreichendieserZieleangewand- tenMitteln. Esgehtalsogeradenicht nurumdieMittel, sonderndieserBe- griff von Technik beinhaltet die Zwecksetzung gleichermaßen. Dabei wirkttechnischesHandelnnichtnur in einer Richtung: voneinemzu verän- derndenZustandhinzumerwünsch- ten Zustand. Sondern es besteht in umfassendenRegulierungsvorgängen, bei denen die Menschenjeweils den gesamten Prozess in seinen wechsel- seitigenWechselwirkungenbeachten, berücksichtigen und beeinflussen.

Von Technikspricht man vorallem dann, wenn ein Handlungsablauf nicht nur einmal vollzogen wird, sondern wenn er grundsätzlich wi- derholbar ist und auf diese Weise auchHandlungswissenspeichertund akkumuliert. DurchTechnikwirddas

menschlicheTundavonentlastet,über immer wiederkehrenden Tätigkeiten immer wieder neu nachdenken und Handlungsregulationenentwickelnzu müssen.

Alldiese Momente, wieZielgerichtet- heit bzw. die Orientierungauf einen NutzenunddementsprechendeMittel tauchenindenüblichenDefinitionen vonTechnik auf. Die meisten sind auch so weit gefasst, dass neben dendinglichenArtefaktenauchdie entsprechendenHandlungenim Be- griffderTechnikenthaltensind.

Die Technik in diesem Sinne wird deshalbvonmindesten dreiFaktoren bestimmt:

1.

vomZweckdesseineHandlungen regulierendenMenschen.

2.

vonderBerücksichtigungderkon- kretenBeschaffenheitdeszube- einflussendenGegenstandsund desWiderstands, dendiesersei- nemTunentgegensetztund 3.

vondenjeweilskonkretgegebe- nenMöglichkeitenfürdieAus- wahlundWeiterentwicklungder Mittel.

Nach Ropohl umf asst Techni k (1) di e Menge der nutzenori enti erten, künstli chen, gegenständ- li chen Gebi lde ( Artef ak- te), ( 2) di e Menge mensch- li cher Handlungen und Ei nri chtungen, i n denen

Artef akte entstehen und ( 3) di e Menge menschli -

cher Handlungen, i n de- nen Artef akte ver wen- det werden.

http:// wi rtschaftslexi kon.

gabler. de/ Archi v/ 82817/

techni k- v5. html Bildquelle: www.

technikundkultur.de

(6)

Tech n ik u n d Tech n ikkritik è „ F ragen d voran . . .“ è 7 Bü ch er zu Widerstan d & Vision

Zum ersten Faktor: Menschen wan- delnzumBeispielEnergiesoum, dass sie aus einer für sie nicht nutzbaren FormeineFormerzeugen, diesienut- zenkönnen. DerZweckderHolzver- brennung kann z.B. darin bestehen, sich zu wärmenoderzukochen.Strom wird erzeugt, um. . . ja warumwohl?

Einerseits wirdEnergieauch in Form von elektrischem Strom ganz sinnvoll ge- nutzt,umschwerekörperli- cheArbeitdurchMaschinen erledigen zu lassen. Ande-

rerseitswirdjedochinunsererkapita- listischen Wirtschaft Stromvorrangig zum Zwecke der Kapitalvermehrung erzeugt.Indenersten Jahrzehntendes 20. Jahrhunderts wurdenz.B. strom- fressende Konsumgüter wie elektri- sche Beleuchtung und später die WaschmaschinenmitenormenWerbe- und Vermarktungsaufwand in den Marktgedrückt,bisbeidenMenschen das „Bedürfnis“ danach selbstver- ständlichwurde. Dies geschah nicht, umvorhervorhandeneBedürfnissezu stillen,sondernumProfitezumachen.

Die Art und Weise der Energieum- wandlung kann aber nicht beliebig sein. Sieist−wasdenzweitenFaktor ausmacht −auchbeeinflusstvonden Energieträgern selbst. Weil die Ener- giedichte in fossilen Brennstoffen im VergleichzurEnergiedichte inerneu- erbarenEnergiequellenenormhochist unddiese auchguttransportiertwer- denkönnen,wurdenundwerdenbe- vorzugt diese Energieträger genutzt.

DerWandelhinzuerneuerbarenEner- gien muss deren Besonderheit, ihre

„Zerstreutheit“, d.h. ihre geringe EnergiemengeproVolumeneinheitir- gendwiebewältigenbzw. nutzen. Es braucht eben doch relativ große Flä- chenanSolarzellenoderWindrädern, umgenausoviel Energieabzuschöp- fen,wieinkleinenÖlmengenvorhan- denist.

DerdritteFaktorwirddarandeutlich, dass eine Energieerzeugung zumin- dest durch Photovoltaik vor einigen Jahrzehntennochnichtmöglichgewe- sen wäre, weil die Voraussetzungen für ihre ausreichend kostengünstige Herstellung noch nicht gegeben wa- ren. Heute haben wir ein breites Spektrum von mögli-

chen Um-

wandlungs- techniken für erneuer- bareEnergien.Indenletzten10 Jahren konnte z.B. bei der Photovoltaik die allgemeineKostenbilanz,aberauchdie Umwelt- und Klimaverträglichkeitsbi- lanz dafür enormverbessertwerden.

Die teuren Solarzellen der 70er Jahre desvorigenJahrhundertswärenkeine Alternative für den menschlichen Stromverbrauch gewesen heute siehtdas andersaus. NochmehrPo- tential kann entstehen, wenn bei- spielsweiseGlasdächerund-fassaden, die einerseits wärmedämmtechnisch oft sehr sinnvoll sind, gleichzeitig nochStromerzeugenkönnen.

Kerntechnische Anlagenzur Energie- umwandlung mögen zwar durchaus sachgemäß sein zur Energiegewin- nung, aberesfragt sich, fürwelchen Zweck.DasichinunsererGesellschaft erst einmal alles ums Gelddreht, für die Investoren wie auch Menschen, dienurihreArbeitskraftzuverkaufen haben scheint ein Kernkraftwerk durchaus eine geeignete Technikers- tenszur Energieerzeugungundzwei- tens zumGeldverdienenzusein. Die KritiksetztdannanbeidenZweckset- zungen an: Erstens ist die Annahme unbegründet, dassdieMenschheitim- mer mehr Energie braucht und die Energie, diebenötigtwird,kannauch mitregenerativenEnergietechnikener- zeugt werden. Zweitens besteht die Notwendigkeit, Geld zu verdienen

(7)

8 è „ F ragen d voran . . .“ è Tech n ik u n d Tech n ikkritik Bü ch er zu Widersta n d & Vision oderProfiteeinzufahrennurinnerhalb

kapitalistischerVerhältnisse.Auchda- fürsollteesAlternativengeben(siehe z.B. imHeftHerrschaftsfreiWirtschaf- ten).

Das zeigt, dass technisches Handeln nienursachlicheZusammenhängebe- rührt, die z.B. in einer technischen Lehre oder einem technischen Stu- diumvermitteltwerden.SchondieBe- schränkung der Ausbildung auf die sachlicheSeite,das Verleugnenderge- sellschaftlichen Zusammenhänge ist hierzukritisieren.

Letztlich gestalten wir Menschen durch unser regulierendes Handeln die Strukturen, in denen wir leben.

Das erfolgt mehr oder weniger be- wusstundgeplant, undesentstehen Metasysteme, die wir nicht mehr di- rekt durchindividuelles Handeln be- einflussen können. Diese Strukturen undauch Metasysteme liegen unserem weiterenHandelndannalsBedingun- gen zugrunde was wir erzeugen wirkt aufunszurück. Sohabeneinst gewiefte Erfinder das Automobil er- funden, UnternehmergründetenFab- riken zuihremBau undin derMitte desvorigen Jahrhundertskonntensich endlichdiemeistenMenschen(zumin- dest in den westlichen Ländern) ein Auto kaufen. Dafür wurden Straßen und Autobahnen gebaut, Menschen zogenindieVorstädteunddieseInfra- strukturwirktnunaufunszurück,in- demeinAutofastzwingenderforder- lichist, umzumnächstmöglichenJob zugelangen.

Diesisteinezirkuläre Situation: Beim Regulierung vonBeziehungen erzeu- genwirkonkretegesellschaftlicheFor- menundVerhältnisseunddiesewie- derumlegenin bestimmtenGrenzen einenRahmenfest, innerhalb dessen wirunsereBeziehungenregulieren.

Angesichts der erreichten Komplexi- tät, Reichweite und der Durchdrin- gungstiefe der verschiedenartigsten zweckbestimmten Handlungsregula- tionen spricht Niels Boeing davon, dasswirineinerArtTechnosphärele- ben, einemglobalentechnischenMe- tasystem, das sichin Konkurrenz zu Bio-undGeosphäreherausbildet(Boe- ing 2010: 49). Dass Menschen immer mehr Fähigkeiten entwickeln, ihren ZweckenentsprechendnatürlicheGe- gebenheiten umzugestalten, muss nichtvonvornhereinnachteiligfürdie Natursein. AnstelleeinesAusbeuter- und Beherrscherstandpunkts könnte esaucheineAllianzmitderNaturge- ben(siehedenBeitrag„VonderList- technik zur Allianztechnik“). Es geht letztlichnichtumdieAlternativeTech- nikversuskeineTechnik, sondernum die Frage, ob die Technik Entwick- lungsprozesseinderNaturbehindert oderimEinklangmitihnenNutzenfür Menschen hervorbringen kann. Im letzten Fall würde die Technosphäre nicht mehr in Konkurrenz zur Bio- sphäre stehen, sondernin Ko-Evolu- tion(sichgegenseitigpositiv beeinflus- sende Entwicklung). Das Ausnutzen derSonnenstrahlenimSolarkocherin Afrikawäreetwa soeineAllianztech- nik. Oderdietraditionellenkilometer- langen Wasserleitungssysteme im Oman. Für unsere Region stellt der Beitrag „Selbstbestimmte Technikent- wicklung“ und -anwendung einige Beispielevor.

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Tech n ik u n d Tech n ikkritik è „ F ragen d voran . . .“ è 9 Bü ch er zu Widerstan d & Vision

NielsBoeinggibtfürdieweitereEnt- wicklung dieser Technosphäre eben- fallszweimöglicheTendenzenan, die sich grundlegend unterscheiden. Der Unterschied liegt erstens im Zugang zurTechnikundzweitensimUmgang mitderTechnik. EinZugangistgege- bendurchdieMöglichkeit, technische Systemeanalysierenundsichproduk- tivaneignenzukönnenundderUm- gangmeint die Möglichkeit, Technik selbstbestimmt und sicher nutzenzu können.

DieersteEntwicklungstendenz bewegt sichinRichtungeinerimmermehrge- schlossenenTechnosphäre.

Der Zugang zu technischem Wissen wird zunehmend ökonomisiert und dabei für eine wachsende Zahl von Menschen verschlossen; der Umgang mit Technikwirdanverschärfte öko- nomischeBedingungen geknüpft; die Möglichkeiteneinerselbst-

bestimmtenNut- zungwerdenein- geschränkt,indem Vorstellungenüber dieWeltindasDe- signeinfließen;und dieKomplexität technischerSys- temeverschleiert ihreWechselwir- kungenunterei- nandersowiemit derUmwelt.

(ebd. :50)

DiesenTrenderle- benwirimBereich

derPatentierungfürSoftwareundBe- standteile des Lebens und dem Ein- schluss wichtiger pharmazeutischer Techniken, die den leidenden Men- schen vorenthalten werden, solange kein Profit damit gemacht werden kann. Dass technische Geräte grund- sätzlich nicht mehr reparierbar sind, gehörtauchdazu.

AlsAlternativesiehtBoeingdieEntfal- tungeineroffenenTechnosphäre.

Offenistdabeidreifachzuverstehen:

im Sinne eines offenen Designs, als Transparenz technischer Strukturen und als die Freiheit, Entscheidungen über die NutzungvonTechnikfällen zukönnen. (ebd. :52)

Es kommt alsodaraufan, fürdie Of- fenheit der Technikentwicklung zu kämpfen gegen ihre immer weitere Schließung. Dies erfordert politische KämpfeaufderEbenedergesellschaft- lichen Machtverhältnisse und die ei- genständige Gestaltung von Hand- lungsregulationen inallen Bereichen in offenerWeise.

L itera tu r

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„ Unter Techni k ( altgr.

téchne , Fähi gkei t, Kunst- ferti gkei t, Handwerk )

versteht man di e prakti - sche An wendung der Na- tur wissenschaften zur Produkti on von Gütern.

Der ursprüngli che gri e- chi sche Begri ff unter- schei det ni cht z wischen den heuti gen Kategori en

Kunst und Techni k.

de. wi ki pedi a. org/ wi ki / Techni k

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1 0 è „ F ragen d voran . . .“ è Tech n ik u n d Tech n ikkritik Bü ch er zu Widersta n d & Vision 1 0 è „ F ragen d voran . . .“ è Tech n ik u n d Tech n ikkritik Bü ch er zu Widersta n d & Vision

Kommt nun noch eine gezielte Ent- wicklungvonWerkzeugenoderande- ren Hilfsmitteln hinzu, so entsteht eineErfindung.Etwaszuerfinden,ist alsoersteinmalgarnichtsBesonderes.

Was bei einer Erfindung heraus- kommt, hängtvoneinerMengeFakto- renab: Wie ist der Mensch, der ein Problemlösenwill,esmitdenzurVer- fügung stehenden Mitteln aber nichtkannund deshalb

was Neues plant, so drauf? Wissen, hand- werkliches Geschick, Er- fahrungundeinigesmehr spielen eine Rolle. Will heißen: Erfindungsgeist und Kreativität in einer Gesellschaft steigen mit denMöglichkeiten, die alle (!) Menschen durchdenZugangzu Wissen, Bildungund Fähigkeitenhaben.

DannspielendieRes- sourcen eine Rolle:

AufwelcheRohstoffe kann mensch zugrei- fen? Auf welches Werkzeug,welchePro- duktionsmittel? Gibtes

passendeRäume, wenn sie nötig seinsollten?Folglichgilt: EineGesell- schaft, in der der alleMenschen Zu- gangzudenvorhandenenMöglichkei-

tenundRessourcenhaben, wäreeine erfinderischeGesellschaft.

Entscheidend kann sein, ob ich auf michalleingestelltbinoderUnterstüt- zungbzw. KooperationspartnerInnen finde.SiekönnenweiteresWissenein- bringen,IdeenergänzenoderRessour- cenbeschaffen. Für den Erfindungs- reichtumspielt es also eine Rolle, ob Menschen miteinander kom- munizieren und ko- operieren−oderobsie sich gleichgültig, dis- tanziert oder gar kon- kurrierend gegenüber- stehen, z.B. weil der Erfolg des Einen der Nachteil des Anderen wäre.

Schließlich kommt es aufdasMotivan. Wem eineeigeneTätigkeitzu anstrengend ist oder wer jemand Anderem helfenwill, hateinsehr direktes Motiv: Die Er- findungselbstsolleine Besserung bringen.

Wer imAuftragvon jemand anderemet- waserfindetundda- fürentlohnt wird, hat keinunmittelbares Interesse mehr an der Erfindung und dessen Wirkung.

ImgünstigstenFallistesihmoderihr

Wer erfi n det was?

U n d waru m ?

Zunächst: Lebenistkomplex. SelbstdieeinfachstenDingedesAlltagstreten nieganzgenaualsWiederholungenauf,sondernbietenimmerwiederneueAs- pekte,indenenMenschendannscheiternkönnenoderdiesieinihrHandeln integrierenmüssen. ZiemlichschnellistdabeieineHandlungentstanden, die neuist,dieessonochnieaufderWeltvorhergaboderdiezumindestderkon- kretenPersonnichtbekanntwar.Handeltsiedanninderfürsiebislangunbe- kanntenArt, soistsieinnovativtätig. DasistAlltag.

Warum entste- hen Erfi ndungen?

Um besti mmte Arbei ten zu er- lei chtern oder zu beschleuni gen, um si ch zu schüt- zen oder zu ver- tei di gen, um Hi n- derni sse oder

Distanzen zu über wi nden − oder ei nf ach, um das Leben ange- nehmer und schö- ner zu gestalten.

www.oppi s world. de/

zei t/erfi nder

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Tech n ik u n d Tech n ikkritik è „ F ragen d voran . . .“ è 1 1 Bü ch er zu Widerstan d & Vision Tech n ik u n d Tech n ikkritik è „ F ragen d voran . . .“ è 1 1 Bü ch er zu Widerstan d & Vision

egal,wasmitderErfindunggeschieht.

Solangeder/dieAuftraggeberInzufrie- denistundfürdieabgelieferteArbeit zahlt,istesokay. Gesteigertwirddas, wenndereigeneNutzenandenErfolg derErfindunggekoppeltist(z.B. über Lizenzen oder Patente) und eine nochmaligeSteigerung−wenndieser Nutzenwächst,wennanderezuScha- denkommen. Dannentstehtdie gro- teskeSituation, dassdasLeidenande- rerMenschenherbeigesehntwird, um eigenemittelbare Vorteile (z.B. Geld) zuerhalten. WereinMedikament„er- findet“, umkonkretes Leidenzu lin- dern, ziehtNutzendaraus, wenn Men- schen daran gesunden (er/sie selbst, persönliche Bekannte, Kooperations- partnerInnen usw.). Wer über den Umsatzentlohntwird, dermitderEr- findung erzielt wird, braucht viel Krankheit, um maximalen Vorteil zu haben. So steuert das Motiv die Art der Erfindung und ihren Einsatz. In deraktuellenWeltzähltvorallemder Profit. „Erfunden“ wird, was Profit schafft,erhöhtodersichert. Das ist fast immeretwas, wasnichtdenMenschen hilft, sondern den Kassen derer, die den Profit einstreichen heute fast ausnahmslos entpersonifizierte Kon- zerneunddiedahinterstehendenEli- ten. Die Schlussfolgerungausdiesem Aspekt von Erfindungsgeist ist die Forderung, die PrinzipienvonProfit, VerwertungundMachtausderGesell- schaftzunehmenundwirtschaftliches wiesonstigesWirkendorthinzuverle- gen, wosieausemanzipatori-

scherSichthingehört: In denDienstfüreinbes- seres Leben, als Sa- che der Men- schen,alsoalsge- sellschaftlicheAk- tivität freierMen- schen in freien Vereinbarungen.

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Esgibtkeinespezifische Geschichtsschrei- bungdarüber, werwannwarum waserfundenhat.

Klaraberist, dass Fortschrittnicht erstgeschieht, seitesKonzer- negibtund Profitorientie- rungzum Maßstabfast allenwirt- schaftlichen Handelnsge- wordenist.

EherscheintdasGegenteilderFallzu sein: ErfindungenwarenundsindSa- chederTüftlerInnen,derGetriebenen vom Willen umeine Verbesserung,der Visionäreundoftauchdersonderba- ren Menschen, die nicht auf dem Mainstream schwimmen als tote Fi- scheimStrom. DermeisteFortschritt kommtvondenMenschen, nichtaus denLaborenderKonzerne. Wenndas heute anderswirkt, danneinmaldes- halb, weil die gesellschaftlichen Frei- räume immer enger und vorhandene Ressourcenimmervollständige indie Hände verwertungsinteressierter Fir- mengelangen. VieleTüftlerInnenlas- sensichdannkaufenundsetzenihre Ideen−vollständigodergelenkt−als ArbeitnehmerInnen oder Auftragsfor- scherInnen um. Zum zweiten sind Konzerne ständig auf der Jagd nach Erfindungen, diesiedannpatentieren und vermarktenkönnen. So werden neueIdeenauchdannzurSachevon Firmen und Konzernen, weil diese neueIdeenaneignen.Entstandensind sieaberindenKöpfenvonMenschen, derenMotivoftaucheinandereswar als das des Profits. Sie können oder wollen sich aber nicht wehren dage-

General Electri c gründete 1 901 ei n entsprechendes Labor, DuPont 1 902,

Bell 1 911, Kodak 1 91 3 und General Mo- tors 1 91 9. Diese Labore waren z war i n der Regel ni cht f ür di e großen Durch- brüche oder di e Erstei nf ührung i nno- vati ver, zukunfts wei sender Technolo- gi en verant wortli ch. Si e ent wickelten j edoch di e vorhandenen Technologi en

konsequent wei ter, verfei nerten si e und passten si e an di e Bedürftni sse er i n- dustri ellen Produkti on an.

Matthi as Horx ( 2008): „ Technoluti on“ ( S. 95)

(12)

lemlagen(z.B.

durchdieFol- genderAnwen- dung). Darauf reagierenan- dereMenschen

−mitKritik, Ge- genwehroder neuenErfindun- gen.Diesekön- neneineWeiter- entwicklungsein oderaucheine Gegenmaßnah- me,umdie Anwendung einerErfin- dungverhin- dernbzw. inihrerWirkungschmälern zu können. So entsteht ein dynami- scherProzess, derdieGesellschaftlich- keit des Prozesses von Erfindenund Problemanalyse, daraus folgenden neuenErfindungenusw. produziert.

Insofern ist der individuelle Antrieb, alsoNeugier, kreativeEnergie, Egois- mus oder die Mischung aus all dem nureinesderMotive,ausdenenMen- schenheraus−auchundgeradeohne den ständigen Zwang zu Profit und Verwertung erfinderischtätigwer- den. Daneben ist die schöpferische EnergieausderVielfaltderVielenund Unterschiedlichen in einer dynami- schen Gesellschaft von Bedeutung.

WennnämlichersteinmaleinProblem definiert wurde, ergibt sich der Rest oft „automatisch“, aus der Sachehe- raus−allerdingsinderRichtungdes- sen,wasanLösungenerarbeitetwird, abhängig von den gesell- schaftlichen Rahmenbedin- gungen. ZurZeitdominiert der Hang, Lösungen da- nach zu suchen, wieviel Profit siebringenbzw. wie gut sie sich verwerten las- sen.

gen, dass ihre Ideen imNachhinein vondergroßen Maschine Kapitalismus gefressenundverdautwird.

E rfin d en a l s g esa m t- g esel l sch a ftl ich er P rozess

Damit aber ist die Frage „Wer erfin- det?“ noch lange nicht beantwortet.

DennErfindenistregelmäßigmehrals dasTuneinzelnerMenschen. Nursel- ten sind Menschen beim „Erfinden“

aufsichalleingestellt undtüfteln an LösungenfürProbleme, die nurihre eigenensind.Meistentspringenschon ProblemsichtundWillezurSchaffung neuerTheorien,TechnikenoderWerk- zeuge einem sozialen Prozess. Erst recht verläuft die Verwirklichung in- nerhalbvonproduktivengesellschaft- lichen Zusammenhängen, ziehen aus diesen Informationen und

Anregungen, aber wirken ständig oder mit ihrer Er- findungam Endeauch wie- derinsiehinein. Mitihrer Erfindung erzeugen sie nämlich Anregung und Ausgangsmaterial für An- dereoderauchneueProb-

Tech n ik u n d Tech n ikkritik è „ F ragen d voran . . .“ è 1 3 Bü ch er zu Widerstan d & Vision

I n der gesamten vernetzten Wei t i st, wie Lawrence Lessi g so treffend darge- legt hat, di e I dee der Commons uner- lässli ch, wenn der I nnovati onsprozess auch ohne Erlaubni s der Betreffenden, das hei ßt der etabli erten Akteure, vo- ranschrei ten soll. Diese aber versu- chen, den I nnovati onsprozess so zu be- grenzen, dass di e Technologi e si ch nur entsprechend i hrer ei genen Ge-

schäftspläne ent wickelt.

Helfri ch, Si lke und Hei nri ch- Böll- Sti ftung ( Hrsg., 2009): „ We m gehört di e Welt?“, Ökom i n München ( S. 99)

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3

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Tech n ikträ u m e

Die Einführung neuer Technologien wird häufigbegleitet von einer Viel- zahlanphantastischenVersprechen− ewiges Leben unbegrenzter Wohl- standfür Alle Individualhelikopter oderFlugscheiben−u.a. .MitderRea- lität oder Realisierbarkeithaben diese VersprechenundDiskurseinder Re- gelnichtszutun.

Die jeweils alten Technikversprechen wirken dementsprechend lächerlich.

Trotzdem werden mit jeder neuen Technologie die gleichen alten Ver- sprechenneuaufgelegt.

Diesgaltz.B.fürdieInnovationender Mechanik, fürdie Elektrizität, für die Atomtechnologie, für die Computer- technologie, für die Gentechnologie undgiltaktuellfürdieNeurotechnolo- gieunddieNanotechnologie.

Gleichzeitig werden die tatsächlich durch die neuen Technologien ange- strebten und stattfindende Verände- rungen, z.B. der Produktionsstruktu- ren,imöffentlichenDiskursnurnach- rangigbehandelt.

Die Zukunftsausblicke sagen meist mehrüber denGeistderZeit aus, in demsiegemachtwerdenundeherwe- nigüberdie Zukunft. Außerdemfin- det eine Verkürzung des Blickes auf

reineTechnikentwicklungstatt,diedie Realität einerkomplexenWechselwir- kung zwischen Technikentwicklung undGesellschaftsentwicklungnichter- fassen kann. Und durch diese Dis- kurse werden primär allgemeine menschlicheWunsch-undAllmachts- phantasienbedient, diesichfrüherim Wunderglauben und der religiösen Mythologie äußerten−EwigesLeben

Unendliche Quellen Absolutes Wissen−. . . −.

Atom p h a n ta sien

EintypischesBeispielfürdieseArtder Technikvorausschau ist die Darstel- lungderAtomtechnikinden50erJah- ren. Sobrachtez.B. dieUS-Regierung inden50erJahreneinComicheraus, umdiefriedlicheNutzungderAtom- technologie zubewerben. Der Comic hatte denTitel'TheAtomic Revoluti- on', also schon im Titel den Begriff und das Versprechen einer Revoluti- on,obwohlesderUS-Regierungsicher nichtumeineRevolutionging.ImGe- genteil ginges umdie Durchsetzung der herrschenden Politik. Imaginiert wurden hier z.B. atombetriebene Frachtschiffe, Atomzüge, atomare Haltbarmachung von Lebensmitteln u.a. Einen kritischen Umgang, eine auch nur näherungsweise Auseinan-

Tech n ol ogi en

m ach en kei n e Revol u ti on en

SelbstbestimmteTechnikentwicklungund-nutzungsetzteinekritischerealisti- scheDiskussiontechnologischerPotentiale inihrerWechselwirkungmit den gesellschaftlichenVerhältnissen und dem subjektiven Selbstverständnis vo- raus.TatsächlichsindDiskurseüberneueTechnologieabernichtseltendurch einehoheIrrealitätgekennzeichnet. DiesgiltfürÄngsteundVersprechungen.

ImfolgendenwerdeneinigegrundlegendeThesenzurKritikderDiskurseüber 'Zukunfts'technologiendargestellt.

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Tech n ik u n d Tech n ikkritik è „ F ragen d voran . . .“ è 1 5 Bü ch er zu Widerstan d & Vision Tech n ik u n d Tech n ikkritik è „ F ragen d voran . . .“ è 1 5 Bü ch er zu Widerstan d & Vision

dersetzungmit denUmwelt-undGe- sundheitsgefahrengabesnicht.

Diese Ignoranz gegenüberProblemen derTechnikentwicklungund-nutzung galtselbstfürdieFragederProliferati- on. SowurdeimComicvorgeschlagen weltweitatomareKleinstkraftwerkein Krisengebiete zu schicken zur Siche- rungderStromversorgung.

Und die Zukunft sah natürlich rosig aus. VonderRohstoffförderungunter vollklimatisiertenKuppelninderAnt- arktis und Atomraumschiffen für die interplanetare Raumfahrtbis hinzum SchlussbilddesAtomcomics auf dem Vater&SohnineinerosaroteZukunft schauen.

Diese Atomphantasien wurden aber nicht nur in staatlichen Propaganda- broschüren transportiert, sie fanden sich auch in anderen Bereichen wie- der. Das Spektrumreicht dabei von BerichtenüberdasAtomautoinAuto- zeitschriften, überBeschreibungenzu- künftigzuerwartenderTechnologien, wiedenAtomzeppelinunddenAtom- zuginGlasröhren, bishinzumAtom- hobbybaukastenfürden'Sohn'. Auch diesistkeineLoriotphantasie,sondern eineRealitätder50erJahre.

Ausgehend vom Diskurs der 50er Jahre über Atom- technologiealsZu- kunftstechnologie lassen sich einige Thesenaufstellen.

Th esen − D isku rse ü b er 'Zu ku n fts'tech n ol og ien

TechnischeVoraussagen, unddiesgilt nichtnurfürdieAtomtechnik, haben inder Regelnicht vielmit der realen Zukunftzutun.

DieseThesenlassensichanHandei- ner Unzahl weitererBei- spiele ausanderenTech- nikbereichen belegen.

Die folgenden vier Bei- spiele sind insofernrela- tiv willkürlich ausge- wählt:

(15)

1 6 è „ F ragen d voran . . .“ è Tech n ik u n d Tech n ikkritik Bü ch er zu Widersta n d & Vision

EineThesezudenDiskursenüberZu- kunftstechnologienmussnochergänzt werden:

Ein anderes Beispiel ist die Debatte überdasKlonenvonMenscheninden 80erund90er Jahren.Realwurdenicht über das Klonen debattiert, sondern über die Frage, was ist das Subjekt.

Denn, obwohl Subjekte nicht gene- tisch bedingt sind und damit auch nichtklonierbar,wurdeindenDebat- tenimmerwiederdie Klonierungdes Subjektesthematisiert. Eineklonhafte Gleichschaltung der Subjekte ist hin- gegenalssozialenichttechnischeRea- lität inder modernenIndustriegesell- schaft durchaus, bis zueinemgewis- senGrad, real. Diese nichttechnische Realitätunddiedarausresultierenden ÄngstewurdenletztendlichindenDe- battenüberdasKlonenthematisiert.

Diskurse über 'Zukunfts'technologie haben zum Teil insofern auch gar nichtsmitTechnologieentwicklungzu tun, sondern dienen als Vehikel zur Debatte überdieVerfasstheit derGe- sellschaftunddesSubjektes. Dasviel- leicht bekannteste Beispieldürftedafür der Roman 'Frankenstein' von Mary Shelleysein.

K ritisch e An a l yse

tech n ol og isch er D isku rse

Diskurse über Revolutionäre Techno- logiensindinderRegelhochgradigre- staurativ. IhrVersprechenliegtgerade darin,dass allesbleibt, wieesistund nur 'besser' wird (schneller/grö- ßer/bunter/billiger/ökologischer/u.a. abhängigvomZeitgeist-).

Für einen selbstbestimmten Umgang mit technologischen Optionenbedarf eseinerkritischenAnalysedieserDis-

(16)

Hand von Modellvorstellungen) ein- fließt, oderinKörperwagenzurHoch- rechnung des Fettanteils, normierte Vorstellungen von Weiblichkeit und MännlichkeitindieBerechnungsmodi einfließen, dann liegt dem eine poli- tischsozialeEntscheidungfüreinspe- zifisches Konzept von Männlichkeit undWeiblichkeitzuGrunde.

Für einen selbstbestimmten Umgang mit Technologien ist es notwendig diese politisch sozialen Entscheidun- genaufzudecken, umsiediskutierbar zu machen. NaturwissenschaftlerIn- nen undTechnikerInnen neigenaber dazu, das Gegenteil zutun, unddie Begrifflichkeiten (z.B. Geschlecht) zu entkontextualisieren und absolut zu setzen.Dabeiwerdengesellschaftliche Stereotype unkritisch reproduziert undinTechnologieeingeschrieben.

Das gleiche gilt für die Einschriftge- sellschaftlicher Herrschaftsverhält- nisseinTechnologie, z.B.inProdukti- onstechnologien (Beispiel Fließ- band/u.a.)undindieArchitektur(Bei- spiel Wohnung, Anzahl der Räume, Küchengröße, Kinderzimmer, keine Gemeinschaftsküche, usw./Beispiel Stadtplanung/u.a.). Damit materiali- sieren sich diese Herrschaftsverhält- nisseinderTechnologie. DieTechno- logienwirkenaufdieseArtundWeise restaurativ.

B il d erh errsch a ft

UmeinesolcheTechnologiekritikund kritischeTechnikaneignungzuermög- lichen reicht aber eine Kritik der In- haltederDiskursenichthin, auchdie Ästhetikmussanalysiertwerden. Eine zentrale Rolle im unkritischen herr- schaftsaffirmativenDiskurs über 'Zu- kunfts'technologien kommt Bildern zu. Die immer perfekteren virtuellen Darstellungentransportiereneinenzu- nehmendenScheinvonGlaubwürdig- kurse und der Entwicklung eigener

Vorstellungen.

Eine selbstbestimmte Technologiea- neignung und -entwicklung ist ohne eine kritischen Gesellschaftstheorie undeinekritischeSubjekttheorienicht möglich. Ein Grundfehler auch kriti- scherDiskurseüberTechnologieliegt indernaivenunkritischenÜbernahme gesellschaftlicher und subjektbezoge- nerAussagenundihrer ahistorischen Absolutsetzung.

EinBeispiel ist z.B. der Umgangmit der Kategorie des Körpergeschlechts.

Wasalseinmännlicher und wasalsein weiblicherKörperbegriffenwird,was ihndazumacht,hatsichimLaufeder Geschichte vielfach gewandelt. Ein biologischesGeschlechtgabesz.B. in der Realität des Mittelalters nicht, da es keine Biologie gab. Die Begriffe Frau/Mann ahistorisch zu verwenden führt zur Ideologieproduktion, da es sich nicht um ahistorische Begriffe handelt, sondernumBegriffe mit de- nenjenachKontextunterschiedliches bezeichnetwurdeundwird.

Wennz.B.heuteinmedizinischebild- generierendeTechnologieneinespezi- fischeaktuelleAuffassungvonMänn- lichkeitundWeiblichkeitindiebildge- nerierendenVerfahren(Hochrechnun- genaufGrundderMessergebnissean

Tech n ik u n d Tech n ikkritik è „ F ragen d voran . . .“ è 1 7 Bü ch er zu Widerstan d & Vision

Referenzen

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