Datum: 02.11.2018
Hauptausgabe Aargauer Zeitung 5001 Aarau 058/ 200 58 58
https://www.aargauerzeitung.ch/
Medienart: Print
Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 70'451
Erscheinungsweise: 5x wöchentlich Themen-Nr.: 375.015
Auftrag: 1071456 Seite: 1
Fläche: 19'521 mm²
Referenz: 71444276
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Milizpolitik
Gesucht: Junge Gemeinderäte
In der Politik geht es oft um die Zu- kunft, doch wenn diese
in den
Schweizer Gemeinderäten gestaltet wird, dann fehlen oft ausgerechnet die Jungen. Nur 5,6 Prozent der Ge- meinderäte sind unter 35 Jahre alt.Das zeigt eine noch unveröffentlichte Studie der Hochschule für Technik und Wissenschaft (HTW) Chur. Laut der Studie, für die 602 Gemeinden in der Deutschschweiz befragt wurden, ist der Anteil der jungen Gemeinde- räte zwar im Vergleich zur letzten Amtsperiode um 15 Prozent gestie- gen. Noch immer aber stammt nur jedes 18. Exekutivmitglied aus der Generation der unter 35-Jährigen.
70 Prozent der Gemeinden geben in der Studie an, dass sie Mühe haben, Junge zu rekrutieren. Aus der Studie geht aber auch hervor, dass bei den Jungen Rekrutierungspotenzial brach- liegt.
Datum: 02.11.2018
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KOMMENTAR
Die Jungen besser ansprechen
s ist ein Lied, das gerne ge- sungen wird, seit längerem schon und immer öfter: Das Lied von den Jungen, die nur noch an sich selber interessiert seien, auf den eigenen Vorteil bedacht und sonst gar nichts. Und bestimmt nicht bereit, sich in den Dienst der Allge-
meinheit zu stellen. Etwa Teil des an- geschlagenen Milizsystems zu werden
von Dominic Wirth
- als Gemeinderat zum Beispiel. Nun muss dieses Lied ein wenig umge- schrieben werden. Denn ganz so ego- istisch und desinteressiert scheint die U35-Generation doch nicht zu sein.
Zu diesem Schluss kommt zumindest eine neue Studie. Demnach können sich 20 Prozent der jungen Deutsch- schweizer vorstellen, in ihrer Gemein-
de ein Amt zu übernehmen.
Das sind, zuerst einmal, gute Nachrich- ten für die Gemeinden. Sie haben Mü-
he, ihre Exekutiven zu besetzen, und besonders schwer fällt es ihnen, junge
Leute zu rekrutieren: 70 Prozent der Gemeinden geben an, dass es an politi- schem Nachwuchs mangelt. Das spiegelt sich auch im Anteil der unter 35-Jähri- gen in den Gemeinderäten. Er beträgt nur knapp sechs Prozent. Ein guter Al- tersmix sieht anders aus. Dabei wäre die
Stimme der Jungen in der Politik, wo die Weichen für die Zukunft gestellt wer- den, besonders wichtig.
Die Studie legt nahe, dass der Anteil der unter 35-Jährigen deutlich höher sein könnte. Natürlich: Von der Absichtser- klärung bis zum Amtsantritt ist es ein weiter Weg. Und doch verpufft hier der-
zeit einiges Rekrutierungspotenzial.
Deshalb sind Gemeinden und Parteien gefordert: Sie müssen die Jungen an-
sprechen, sie in die Pflicht nehmen.
Und so die schönen Absichtserklärun- gen des Nachwuchses einem Realitäts-
check unterziehen.
dominic.wirth@chmedia.ch
KOMMENTAR
Die Jungen besser ansprechen
von Dominic Wirth