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Ausgabe ^ » ^ ^ ffc die Landsmannschaft Ostpreußen

« B u n d d e r v e r t r i e b e n e n O s t p r e u ß e n ) i m B L V .

3 . J a h r g a n g B e r l i n , 1 . J a n u a r 1 9 5 4

1 9 5 4 - J a h r d e r E i n h e i t ?

Von unserem Bonner Korrespondenten

Die Präsidien der beiden großen westdeutschen Vertriebenenverbände — Zentralver- band der vertriebenen Deutschen (ZvD) und V e r b a n d der Landsmannschaften (VdL) — werden nach offiziellen Angaben i m Zeitraum der Konferenz der vier Außenminister i n Berlin eine gemeinsame Tagung abhalten. E i n gemeinsamer Beratungsausschuß dieser Verbände soll der Berliner Vertretung des Bundes zur Verfügung stehen und eventuell Anregungen der Verbände an die vier Außenminister Ubernehmen.

Hauptquartier der Beratungen der beiden Verbände w i r d das . H a u s der ostdeutschen H e i m a t " sein.

Es Ist anzunehmen, daß auf dieser Tagung v o r allem eine gemeinsame Außenpolitik der beiden großen Verbände erarbeitet werden soll. Weiter dürfte e i n engeres Z u - sammengehen i n verschiedenen anderen Fragen besprochen werden. Uber die Dauer der Tagung ist noch nichts Endgültiges bekannt.

„ S c h i c k s a l s j a h r 1 9 5 4 "

Von Rudolf Lodgman von Auen Die Neujahrsglocken läuten diesmal e i n

Jahr ein, das mehr noch als das Jahr 1949, das die C iriindung der Bundesrepublik Deutschland brachte, z u einem Schit'ksals- jahr für das deutsch« V o l k werde n kann.

West und Ost bereiten auf deutschem Boden eine Aussprache vor, u m den W e g z u einer Verminderung der Spannung i n der W e l t und einer Lösung der dringendsten politi- schen Probleme z u untersuchen. Daß dieses Zusammentreffen der vier Außenminister auf der hart umkämpften Insel Berlin stattfindet, könnte v o n uns Deutschen als Hoffnungs- strahl für die Überwindung der Zweiteilung Deutschlands gedeutet werden.

Es wäre n u r natürlich, wenn das deutsche V o l k i n Ost und West mit gesteigerten Hoff- nungen daher diesem neuen Jahr entgegen- sähe. 18 M i l l i o n e n Deutsche werden den K l a n g der G l o c k e n i n dieser Silvesternacht als Ruf und Verkündung, als frohe Botschaft der Befreiung verstehen wollen u n d k e i n Deutscher i m Westen kann sie überhören.

Die Sowjetunion spielt ein großes Spiel.

Sie ist i m Zuge der alliierten Kriegspolitik bis i n das Herz Europas vorgestoßen, sie hat ihre Positionen i n unserem eigenen Lande ausgebaut u n d ist dann i n einen Gegensatz zu den Mächten des Westens geraten, die sich langsam klar zu werden begannen, daß der Untergang der M i t t e Europas den gan- zen Kontinent u n d schließlich die gesamte westliche W e l t i n den A b g r u n d reißen würde.

Im Gegensatz z u m Osten, der trotz der s i - cher vorhandenen inneren Brüche mit der Geschlossenheit eines echten Imperiums und Dogmen einer universalen Weltanschauung auftritt, ist i m Westen Zersplitterung, U n - einigkeit, Unsicherheit und Ziellosigkeit fest-

zustellen. Dies trifft auf fast alle Völker u n - serer Erdhälfte z u , vielleicht am wenigsten noch auf die Deutschen, die immun sind gegen den östlichen Ungeist, u n d d i e A m e r i - kaner, die sich ihrer Aufgabe, führen z u müssen, bewußt geworden sind. Der Osten hat n u n i n der letzten Zeit W e r t darauf ge- legt, seine Bereitschaft z u Unterhandlungen zu zeigen. Politiker, Experten, Wissenschaft- ler rätseln a n den sowjetischen M o t i v e n herum u n d mancher ist geneigt, das z u be-«

weisen, was er gerne glauben möchte, näm- lich, daß der O s t e n einen echten Frieden wünscht. M a n c h e r Deutsche möchte dies gerne glauben, w e i l er den W e g zur Wieder- vereinigung offen sieht, mancher Franzose, w e i l er damit einer echten innerlichen A u s - einandersetzung mit dem Problem Deutsch- land ausweichen z u können glaubt, und man- cher Brite möchte so gerne durch V e r h a n d - lungstaktik wiedergewinnen, was i n großen Schicksalsentscheidungen verloren gegan- gen ist. Der Osten braucht Zeit, er kann durch kluge u n d möglichst langwierige V e r - handlungen die Positionen, j a die kümmer- lichen Ansätze westlicher Entschlossenheit

leichter erschüttern, als mit der bisherigen Politik der Verschlossenheit u n d Unzugäng- lichkeit. M o s k a u hat aus einer innerpoliti- schen Schwäche nach dem T o d Stalins eine Tugend gemacht. Teils freiwillig, teils ge- zwungen spielt der Westen dieses Spiel mit.

W o ist nun unsere Stellung? D i e Deutschen sollten aus Erfahrung u n d L e i d klüger u n d realistischer sein als die anderen Völker.

Gegen das Gewicht des Ostlichen Ungeistes ist unser V o l k immun, w i r sollten es aber auch gegenüber der wendigen sowjetischen Staatspolitik werden, steht doch die Zukunft ganz Deutschlands auf dem Spiel. Sehen w i r also nicht nur darauf, daß w i r keine Mög- lichkeit zur Wiedervereinigung Deutsch- lands versäumen, sehen w i r v o r allen D i n - gen auch darauf, daß w i r eine große Gefahr für unser V o l k vermeiden: D i e Rückkehr nach dem Potsdam v o n 1945. Das heißt, es kann für uns keine Wiedervereinigung u m den Preis der V e r s k l a v u n g u n d der Ent- machtung geben. Offen läge unser L a n d morgen der sowjetischen Zersetzungspolitik, übermorgen dfn sowjetischen Armeen.

Sollte also die Konferenz i n B e r l i n die Verständigung mit dem Osten auf dem deut- schen Rücken suchen, sollten die Sowjets die deutsche Wiedervereinigung durch die A n e r k e n n u n g der jetzigen Ostgrenzen u n d des Unrechts der V e r t r e i b u n g suchen, so kann sie bei keinem Deutschon Zustimmung finden.

So müssen w i r Deutschen i m W e s t e n u n d im Osten i n dieser N a c h t des neuen Jahres erkennen, daß v o r uns noch e i n sehr langer W e g zur deutschen Einheit und z u r Freiheit Deutschlands liegt. D e r Erlöser, der der W e l t v o r zweitausend Jahren geboren wurde, mußte erst Golgatha erdulden, bevor er auf- erstand. Das deutsche Golgatha ist noch nicht zu Ende, der Verführer zeigt die leich- ten Lösungen. Auferstehen jedoch darf nur, wer dem K e l c h des Leidens nicht ausweicht.

A n diese Erneuerung unseres V o l k e s wollen w i r glauben, w i r , alle Deutschen i n West und i n O s t und trotz alledem.

Einigkeit untereinander tut not

Vom Bundesminister für Vertriebene, Prof. Dr. Theodor Oberländer

Bundesminister Oberländer während seines Berlin - Besuches beim Studium unserer

.Nachrichten". Neugebauer

M a n h a t B e r l i n nicht z u U n r e c h t als das besondere Zeichen deutscher Lebenskraft oder a u c h des deutschen Wunders hinge- stellt. Für die Vertriebenenverbände inner- halb der Bundesrepublik, sollte die alte Reichshauptstadt i n i h r e m Bestreben, G e - gensätze auszugleichen, v o r b i l d l i c h sein, denn leider haben diese Verbände i n einem unseligen Streit entscheidende E r f o l g e ver- hindert. Wären sie i n den letzten vier J a h - ren einig gewesen, so stünden sie heute a n - ders da. E s muß aber ein W e g gefunden werden, diesen Streit z u begraben u n d das B u n d e s m i n i s t e r i u m für Vertriebene w i r d es s i c h angelegen sein lassen, die gegeneinan- derstehenden Verbände zusammenzuführen, denn es ist für alle Heimatvertriebenen d a , ebenso für den Z v D w i e für die L a n d s m a n n - schaften. W a s i n B e r l i n u n d i n Hessen mög- l i c h gewesen i s t , das sollte a u c h auf der Landesebene i n allen übrigen zehn Ländern erreicht werden u n d es wäre vielleicht be- sonders w i r k u n g s v o l l , wenn die E i n i g u n g s - verhandlungen i n B e r l i n geführt würden.

D i e 4 % M i l l i o n e n Heimatvertriebenen, die m a n In d e r Sowjetzone vermassen w i l l , haben a m allerwenigsten Verständnis dafür, daß i n der Bundesrepublik unter den Ver- triebenen keine E i n i g k e i t herrscht. Deshalb w i r d das M i n i s t e r i u m alle« t u n , u m k l a r e Verhältnisse z u schaffen, denn die M i t t e l , die für die Vertriebenenarbeit z u r Verfü- gung stehen, sind für eine konkrete A r b e i t gegeben, nicht aber z u r Befehdung.

W e n n m a n das P r o b l e m der Eingliede- r u n g der Vertriebenen betrachtet, so ist es falsch, anzunehmen, da sie bereit« abge- schlossen ist. D i e Heimatvertriebenen haben

— auch wenn das A u s l a n d es nicht glauben w i l l — einen wesentlichen A n t e i l a n d e m

sogenannten deutschen W u n d e r , j a m a n k a n n sagen, daß es ohne sie nicht möglich gewesen wäre. N u r i n E n g l a n d sieht m a n die Dinge r i c h t i g u n d v e r t r i t t den S t a n d - punkt, daß die Heimatvertriebenen „schuld"

d a r a n seien, daß Deutschland wieder eine s t a r k e wirtschaftliche K o n k u r r e n z gewor- den ist. Dabei darf m a n nicht übersehen, daß w i r k l i c h eingegliedert, heute erst ein Viertel aller Heimatvertriebenen i s t . D a s M i n i s t e r i u m w i r d deshalb bemüht sein, i m L a u f e der nächsten J a h r e diese E i n g l i e d e - r u n g z u vervollständigen.

A u c h sonst w i r d es darauf ankommen, a n die Jugend z u denken u n d für eine gründ- liche A u s b i l d u n g u n d berufliche Förderung z u sorgen. W a s die Vertriebenen einmal fachlich gelernt haben, das k a n n ihnen nie- m a n d mehr nehmen. D a s gilt aber auch für die charakterliche B i l d u n g der Vertriebenen- jugend. U n d hier h a t die F r a u und M u t t e r eine besonders große A u f g a b e z u erfüllen.

Sie i n erster L i n i e w i r d es sein, die die T r a - dition weitergeben u n d bei der J u g e n d den Gedanken a n die H e i m a t erhalten k a n n . So soll unsere Jugend i n dem Gedanken a n die Rückkehr erzogen u n d für diese große po- litische Aufgabe vorbereitet werden.

So verschieden die kulturellen E i g e n a r t e n der einzelnen Landsmannschaften der V e r - triebenen sein mögen, es ist notwendig, die Einheit des Problems u n d die E i n h e i t des deutschen Ostens überhaupt z u wahren, u n - beschadet dessen, daß jede L a n d s m a n n - schaft ihre eigene geschichtliche Aufgabe hat. W e n n sich die Landsmannschaften dar- über k l a r werden, dann muß es gelingen, bei den bevorstehenden Verhandlungen diese einheitliche L i n i e z u schaffen und die noch bestehende Zwietracht endlich aus der W e l t z u schaffen.

Dr. Rudolf Lodgman von Auen feierte am 21. Dezember seinen 76. Geburtstag. Wir

gratulieren herzlichstl

An der Jahreswende

Von Dr. Alfred R o j e k ,

1. Vorsitzender des Berliner Landesverbandes der Heimatvertriebenen

E i n B l i c k i n die Vergangenheit zeigt uns H e i m a t vertriebenen, daß i m vergangenen J a h r viele unserer Hoffnungen und Wünsche nicht i n Erfüllung gegangen sind.

Z u m 9. M a l e feiern w i r das Weihnachts- fest fern der H e i m a t . D a s v p n Gott den Menschen gegebene Recht auf H e i m a t h a t keine V e r w i r k l i c h u n g gefunden.

D a n k b a r stellen w i r fest, daß der G e - danke a n die H e i m a t allmählich Gesamtgut des deutschen V o l k e s u n d das Recht auf die H e i m a t Gegenstand v o n -ernsten Erwägun- gen weiter K r e i s e über den deutschen R a u m hinaus geworden i s t .

D a s vergangene J a h r brachte uns m i t unseren i n den sowjetisch besetzten Gebie- ten wohnenden Brüdern u n d Schwestern einen engeren K o n t a k t . Ihre Teilnahme a n den Treffen der H e i m a t k r e i s e und den Groß- veranstaltungen w i r d v o n uns jederzeit freu- d i g begrüßt. D a s Bewußtsein, daß w i r a n sie denken u n d u n s m i t ihnen verbunden fühlen, gibt ihnen K r a f t u n d M u t z u weite- rer A u s d a u e r . U n s e r e r Treue können sie a u c h i n der Z u k u n f t gewiß sein.

D i e wirtschaftliche E i n g l i e d e r u n g der Heimatvertriebenen blieb weit hinter ihren E r w a r t u n g e n zurück. W i r wollen n u r zwei Sachen hervorheben:

D a s i m vergangenen J a h r auch i n B e r l i n r e c h t s w i r k s a m gewordene Lastenausgleichs- gesetz, welches v o n uns n u r als erster S c h r i t t z u r V e r w i r k l i c h u n g der erwarteten w a h r h a f t sozialen E i n g l i e d e r u n g der H e i - matvertriebenen gewertet würde, ist d u r c h die inzwischen ergangenen Ergänzungen und Durchführungsbestimmungen nicht eine gesetzliche Grundlage für eine gerechte V e r - t e i l u n g der L a s t e n geworden. D a s Verfahren und die Durchführung des Lastenausgleichs- gesetzes sind derart schwierig gestaltet, daß bisher n u r ein ganz geringer T e i l der B e - rechtigten Vorteile aus diesem Gesetz schöp- fen konnte, wobei die Heimatvertriebenen durch überspannte Beweisforderungen k a u m i h r R e c h t finden.

A l s Grundgesetz, i n welchem die Rechte der Vertriebenen ihren Niederschlag finden sollten, w a r das Bundesvertriebenengesetz gedacht. Dieses Gesetz ist auch i n B e r l i n verkündet worden. V o n der tatsächlichen A u s w i r k u n g dieses Gesetzes. verspüren die Berechtigten i m A l l t a g trotz seiner Rechts- w i r k s a m k e i t n o c h nicht viel, d a die z u die- sem Gesetz erforderlichen Durchführungs- bestimmungen noch nicht ergangen sind.

(Fortsetzung Seite 2)

(2)

Seite 2

1. .Tanmir 19S4 3. .Tah wrang

Vier Gesetzentwürfe i m Bundestag

P o s i t i v e Ä n d e r u n g e n z u g u n s t e n d e r G e s c h ä d i g t e n (Von unserem Bonner Korrespondenten) (Fortsetzung von Seite 1)

D i e A r b e i t u m eine gerechte E i n g l i e d e - r u n g muß also i m kommenden Jahre fort- gesetzt werden. W i r wollen dabei aber die anderen Aufgaben, die uns als H e i m a t v e r - triebene obliegen, nicht vergessen u n d a n sie, d a w i r i n B e r l i n i n der H a u p t s t a d t des deutschen V o l k e s sind, den' gesamtdeut- schen Maßstab legen.

M i t großer H i n g e b u n g u n d A u f o p f e r u n g haben die Vorstandsmitglieder, M i t a r b e i t e r und Betreuer der H e i m a t k r e i s e die schwie- rigen A u f g a b e n a u f sich genommen. M i t G e n u g t u u n g stellen w i r fest, daß diese A r - beit volle A n e r k e n n u n g gelegentlich des B e - suches des Bundesministers für gesamt- deutsche F r a g e n , J a k o b K a i s e r , des Bundes- v e r t i icbenenministers Prof. D r . Theodor Oberländer u n d des Staatssekretärs D r . von der N a h m i m „Haus der ostdeutschen H e i - m a t " , fand.

A n die A n e r k e n n u n g knüpfe i c h den auf- richtigen D a n k des gesamten Vorstandes mit der herzlichen B i t t e , auch weiterhin i n einmütiger Geschlossenheit u n d Treue die schwere Bürde eines M i t a r b e i t e r s i n den Angelegenhelten der Vertriebenen u n d der H e i m a t auf s i c h z u nehmen.

A l l e n Heimatvertriebenen u n d allen unse- ren F r e u n d e n schenke Gott ein gesegnetes Christfest u n d e i n glückliches, friedliches neues J a h r .

Ein erfolgreiches Jahr

1954

wünschen allen Lesern und Mitarbeitern die im B L V vereinigten Landsmannschaften, die Stiftung „Haus der ostdeutschen Heimat", Verlag und Redaktion der „Nachrichten".

D e r B u n d e s t a g w i l l A n f a n g des k o m m e n - den Jahres den Lastenau:-gleich i n einigen bedeutenden P u n k t e n zugunsten der G e - schädigten ändern. A m 15. J a n u a r soll z u m erstenmal über vier Initiativ-Gesetzentwü f e der C D U , des B H E u n d der D P beraten werden. D i e A n n a h m e der beiden w i c h t i g - sten Änderungen aus diesen Entwürfen, die sich a u f die Grundbeträge für die H a u p t - entschädigung u n d die Entschädigung der A l t s p a i e r beziehen, erscheint gesichert, d a die Gesetzvorschläge der C D U u n d des B H E i n diesen P u n k t e n übereinstimmen.

N a c h der wichtigsten Änderung sollen die unter den Lastenausgleich fallenden Ge- schädigten, deren Schäden durch den V e r - lust von Sparanlagen entstanden sind, i m R a h m e n der Hauptentschädigung einen be- sonderen „Altsparerzuschlag" erhalten.

Dieser Z u s c h l a g entspricht der A u f w e r t u n g , die i m Altsparergesetz für die E i n h e i m i - schen enthalten ist. Für Sparanlagen, die nach den im Bundesgebiet geltenden V o r - schriften i m Verhältnis 100 : 10 umzustellen waren, soll der A l t s p a r e r z u s c h l a g 10»/o der Sparanlage betragen u n d bei Sparanlagen, die i m Verhältnis 100 : 6,5 umzustellen ge- wesen wären, 13,5o/0. B e i dieser A u f w e r t u n g soll jedoch nicht der U m f a n g der S p a r - anlagen bei Kriegsende zugrunde gelegt werden, sondern der S t a n d v o m 1. J a n u a r 1940. W e n n dieser S t a n d i m einzelnen nicht nachgewiesen werden kann, so werden statt dessen als S p a r b e t r a g angenommen: B e i Spareinlagen, Postspareinlagen u n d B a u - sparguthaben 20«/« der R e i c h s m a r k a n l a g e , bei Pfandbriefen, Rentenbriefen, K o m m u - nalschuldverschreibungen 80«/», bei A n - sprüchen a u s Lebensversicherungsverträ- gen 60°/« u n d bei sonstigen privatrecht- lichen Ansprüchen, die d u r c h H y p o t h e k e n , Grundschulden oder Rentenschulden ge- sichert waren, 100»/i des Betrages der R e i c h s m a r k s p a r a n l a g e . B i s h e r s a h das

Lastenausglelchsgesetz für die H a u p t e n t - schädigung sogenannte Schadensgruppen vor, die sich nach der Höhe des erlittenen Schadens richteten. Diese R e g e l u n g w a r auf V e r l a n g e n des Bundesrates eingeführt worden. J e t z t w i l l der B u n d e s t a g zu der ursprünglich vorgesehenen R e g e l u n g z u - rückkehren, wonach der „Grundbetrag" für die H a u p t e n t s c h u l i g u n g genau n a c h der Höhe des Schadens berechnet werden soll.

D a m i t soll eine Erhöhung der Grundbeträge verbunden sein. N a c h den Gesetzentwürfen soll z . B . für Schäden zwischen 800,— u n d

1800,— R e i c h s m a r k ein G r u n d b e t r a g von 800, D M plus 75«/o des 800 R e i c h s m a r k übersteigenden Betrages gelten, für Schä- den zwischen 5000 u n d 10 000 R e i c h s m a r k ein G r u n d b e t r a g v o n 3135,— D M plus 3 0 % des 5000 R e i c h s m a r k übersteigenden B e - trages, für Schäden zwischen 10 000 u n d 20 000 R e i c h s m a r k ein G r u n d b e t r a g v o n 4635, — D M plus 20«/, des 10 000 R e i c h s - m a r k übersteigenden Betrages u n d für Schäden zwischen 20 000 u n d 60 000 R e i c h s - m a r k ein G r u n d b e t r a g von 6635,— D M plus 10«/« des 20 000 R e i c h s m a r k übersteigenden Betrages. Die Tabelle ist bis z u Vermögen über zwei M i l l i o n e n R e i c h s m a r k verlängert.

Für das 2 M i l l i o n e n R e i c h s m a r k über- steigende Vermögen s i n d noch 2«/t i n D M vorgesehen.

Weihnachtsfeier mit Bundesminister Kaiser D e r B u n d e s m i n i s t e r für gesamtdeutsche F r a g e n , J a k o b K a i s e r , n a h m m i t seiner G a t t i n a n der Weihnachtsfeier der A n g e - hörigen des „Hauses der ostdeutschen H e i - m a t " a m 23. Dezember t e i l u n d erklärte seine Zuversicht, daß die E i n h e i t D e u t s c h - lands, wenn a u c h n a c h vielen Mühen, doch noch i n absehbarer Zeit erreicht werden müsse.

WMerbescha Ifang

verlorener Versicherungsausweise Wer einen Rentenanspruch geltend machen will, muH sein Versicherungsverhältnis nach- weisen können, was unter normalen V e r - hältnissen ohne weiteres möglich war. Heute jedoch gibt es sehr viele Heimatvertriebene und Flüchtlinge, die ihre sämtlichen Beitrags- nnd Versicherungsunterlagen durch Kriegs- und N a c h k r i e g s e i n w i r k u n g e n verloren ha- ben. Diesem Personenkreis ist dringend zu raten, sich rechtzeitig u m die W i e d e r - bzw.

Neubeschaffung dieser Unterlagen bzw. um Ersatzunterlagen zu bemühen, und nicht erst zu warten, bis der V e r s i c h c r u n g s l a l l ein- getreten ist.

Je länger damit gewartet w i r d , um so schwieriger ist die Beschaffung, u n d die oft so notwendig gebrauchte Rente kommt v i e l zu spät. Soweit es sich u m Oberschlesien und die besetzten polnischen Gebiete han- delt, wende m a n sich mit derartigen Be- schaffungsfragen, b e i denen stets V o r - u n d Zuname (bei Ehefrauen auch der Mädchen- name), Geburtsdatum u n d -ort u n d die v o l l - ständige Adresse anzugeben sind, am besten an die für den jetzigen W o h n o r t zuständige Landesversicherungsanstalt. Deren Anschrif- ten lassen sich leicht bei d e m nächsten Bezirksamt oder b e i m V e r s i c h e r u n g s - amt erfragen. Leider sind Unterlagen v o n allen ehemals deutschen Landesversiche- rungsanstalten östlich der Oder-Neisse-Linie nicht mehr oder zumindest z. Z. nicht z u erlangen.

Versicherungsunterlagen aus dem ober- schleslschen Bergbau werden auf A n t r a g v o n der für den jetzigen W o h n o r t zuständi- gen Knappschaft b e i der polnischen K n a p p - schaft angefordert. Die dort erhaltengeblie- benen Unterlagen werden auch regelmäßig geliefert, leider mit einer Wartezeit v o n mehreren M o n a t e n .

W e g e n Beschaffung von Beitragsunter- lagen aus der polnischen Angestelltenver- sicherung der Jahre 1922 bis z u m Kriegsbe- ginn wende m a n sich an die Bundesversiche- rungsanstalt für Angestellte i n B e r l i n - W i l - mersdorf, Ruhrstraße 2, die bereit ist, die Unterlagen d u r c h V e r m i t t l u n g der P o l n i - schen Mission in Berlin N W 7, Karlsplatz, zu beschaffen.

Ehemalige Wehnnachtsangehörige: Wie bereits in früheren Aufsätzen ausgeführt wurde, werden auch für die Zeit der a k t i v e n Wehrpflicht usw. u n d für die Teilnahme am letzten K r i e g einschl. Gefangenschaft, Stei- gerungsbeträge in den einzelnen Sozialver- sicherungen gewährt. Selbstverständlich müssen diese Zeiten nachgewiesen werden.

Oft hängt von diesem N a c h w e i s der ganze Rentenanspruch ab. B e i fehlenden Unter- lagen sind gegebenenfalls folgende Stellen anzuschreiben:

1. Versorgungsarrhtv, Bertin - Schöneberg, Generai-Pape-Straße 15

2. Personenstandsarchiv IL Korneliusmün- ster b. Aachen, Alte Batet

3. Versorgungsamt Kassel, Krankenbuch- lager III, Bernadotteplatz 3

4. Zentralarchiv Wien, Wien L Judenplatz 11 Bei Gefallenen, Vermißten oder Verstor- benen können zur Erlangung fehlender Un- terlagen folgende Dienststellen angeschrie- ben werden:

1. Wehrmachtsabwickfanoastelle, Berlin- Wittenau, Postfach, die auch außerdem sehr viel Material und Personalakten v o n Soldaten, Beamten, Angestellten u n d Wehrmachtbeamten der Marine i n Hän- den hat.

2. Landesversorgungsamt Bayern, Kranken- buchlager, München, Königinstraße 107 3. Personalstandsarchiv IL Dortmund-Lütgen-

dortmund.

Wird fortgesetzt

Dolmetscher für polnisch

Landsmann Stegfried B r e i t k o p f , Berlin- Charlottenburg 9, Reichsstr. 48, ist als Dolmet- scher in der polnischen Sprache tätig.

Übersetzungen und Beglaubigungen aller Art, Beschaffung von Urkunden aus den polnisch be- setzten Gebieten. (Keine Sparkassen- oder Bank- konten-Unterlagen. )

Beratung: Dienstag und Freitag von 18—19 Uhr im „Haus der ostdeutschen Heimat", Charlotten- burg, Kaiserdamm 83, Zimmer 306.

Achtung! Heimatvertriebene Bauern!

Bnndeevertriebenenminlster, Prof. Dr.

Oberländer, plant in den nächsten zwei bis drei Jahren, etwa 40 000 heirnatvertriebene Bauern auf eigener Scholle oder auf Pach- tungen im Westen einzugliedern.

Ernsthafte Interessenten werden zu einer Besprechung gebeten, am 4.1„ 19.00 Uhr, im Großen Saal des „Hauses der ostdeut- schen Heimat", Charlottenburg, Kaiser- dsmm 83.

gez. Schmidt gez. von Oelsen A l t e r V e r a n t w o r t u n g d e r R e d a k t i o n

Jetzt E n t s c h l a c k u n g s k u r H e r b s t u n d W i n t e r s i n d eine k r i t i s c h e Zelt, denn sie erfordern eine besonders ver- nünftige Ernährung.

D e r K n o b l a u c h , der In unverfälschter F o r m , m i t a l l seinen W i r k s t o f f e n besonders i n diesem Präparat enthalten i s t , k a n n als eines der w i r k s a m s t e n „Entschlackungs- m i t t e l " u n d als H e l f e r b e i vielen B e s c h w e r - den des D a r m t r a k t u s angesehen werden.

D a s i c h m i t H i l f e v o n „Sanhelios 3 3 3 "

jedermann der großen H e i l w i r k u n g des echten K n o b l a u c h s bedienen k a n n , ohne d u r c h den üblen G e r u c h der Z w i e b e l d a r a n gehindert z u werden, empfiehlt der A r b e l t s - k r e i s für gesundes L e b e n , die V e r e i n i g u n g biologischer A r z t e u n d Ernährungsphysio- logen, B e r l i n - Zehlendorf, das Präparat

„Sanhelios 3 3 3 " a l s E n t s c h l a c k u n g s - V o r - beugungs- u n d V o l k s h e i l m i t t e i .

Antrage auf Währnngsausgleich

für in den Ostgebieten zurückgehaltene Angehörige

Heimatvertriebene können jetzt auch A n - träge auf Währungsausgleich für ihre noch In den Ostgebieten zurückgehaltenen A n g e - hörigen stellen. Dies geht aus einem S c h r e i - ben des Bundesministers für Vertriebene

hervor, wie h v p v o m hessischen L a n d e s a m t für Vertriebene, Flüchtlinge und E v a k u i e r t e erfährt. D a n a c h sind diese Anträge künftig i m Währungsausgleich z u berücksichtigen, die bisher u n t e r H i n w e i s darauf, daß der be- rechtigte S p a r e r noch i n den Ostgebieten lebt, abgewiesen wurden. N a c h A n s i c h t des Bundesvertriebenenministeriums muß bei diesen r e r s o n e n a u f ein Zwangsverhältnis e r k a n n t werden, bei dem die Novelle z u m Währungsausgleichsgesetz die Möglichkeit gibt, diesen Personenkreis, w i e auch Inter- nierte, f o r m a l den Verschollenen i m Sinne des Gesetzes gleichzustellen. Vertriebene müssen, sofern diese R e g e l u n g für sie z u - treffen soll, neben den U r k u n d e n über die alten S p a r k o n t e n i h r e r zurückgehaltenen Angehörigen eine Bestätigung der Landes- fltichtlingsverwaltung vorlegen, aus der her- vorgeht, daß die A u s s i e d l u n g nicht z u er- reichen w a r .

Sprache der ostdeutschen Heimat

Erfolgreicher Abend der Mundarten im Studentenhaus

E i n e n großen, repräsentativen A b e n d m i t

der Sprache der ostdeutschen H e i m a t hatte die S t i f t u n g „Haus der ostdeutschen H e i - m a t " mit d e m Deutschen S p r a c h v e r e i n e. V . i m Studentenhaus a m Steinplatz.

F a s t 400 Besucher erlebten 2 % Stunden die H e i m a t v o n den M a s u r e n bis z u den Hängen des Erzgebirges. I n seiner B e - grüßungsansprache forderte D r . Matthee, Vorsitzender der S t i f t u n g „Haus der ost- deutschen H e i m a t " , daß die ostdeutschen M u n d a r t e n als wertvoller B e s t a n d t e i l deut- schen V o l k s g u t e s n i c h t vergessen werden dürften.

Universitätsprofessor D r . A l t e n b e r g fügte dem hinzu, daß die Pflege der M u n d a r t e n von hoher geschichtlicher u n d sittlicher B e - deutung sei — gerade hier i n B e r l i n , das ein Schmelztlegel der deutschen Sprache ist. E s sei eine der vornehmsten A u f g a b e n des Deutschen Sprachvereins, der bedrohten und entwurzelten ostdeutschen Sprache z u helfen.

D a s P r o g r a m m , d u r c h dessen ersten T e i l E r n s t B a d e k o w u n d dessen zweiten Benno Nehlert führte, w a r fast z u r e i c h h a l t i g . A b e r vielleicht gerade d a r u m s p r a c h aus i h m so e i n d r i n g l i c h die beinahe bittere N o t - wendigkeit, diesen k o s t b a r e n S c h a t z der M u n d a r t e n wachzuhalten.

Die Reise nach Polen

N e u n M i t g l i e d e r der französischen N a t i o - n a l v e r s a m m l u n g , d a r u n t e r der ehemalige Ministerpräsident D a l a d i e r , der führende Sprecher der G a u l l i s t e n , Soustelle, der So- zialist A r t h u r Conte, sowie der V o l k s repu- b l i k a n e r A n d r e Denise, weilten v o r k u r z e m 10 T a g e östlich der Oder-Neisse-Linie, u m l a u t offiziellem K o m m u n i q u e die F r a g e die- ser „Friedensgrenze" z u prüfen.

D i e Abgeordneten besuchten die ostdeut- schen Städte D a n z i g , Gdingen, Zoppot, Stet- t i n u n d B r e s l a u , sowie einige andere Orte i n Ostdeutschland. D i e Polnische k o m m u n i - stische R e g i e r u n g übergab ihnen z u B e g i n n der Reise sogenanntes „Dokumentarmate- r i a l " u n d a m Schluß ihres polnischen B e - suches w u r d e n die F r a n z o s e n offiziell i n W a r s c h a u empfangen. N a c h der Rückkehr meldeten die A g e n t u r e n : D i e M i t g l i e d e r der französischen P a r l a m e n t a r i e r - D e l e g a t i o n

J e d e r lobt

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g e r u c h l o s e n K n o b l a ü c h t r o p f e n

Bezugsquellennachweis: S a n h e l i o s , H e r m a n n E. B ö r n e r pharmazeutische F a b r i k e n , Berlin-Schöneberg, N a u m a n n l t r a f ) « 81

sprachen sich i n P a r i s für die U n a n t a s t b a r - keit der Oder-Neisse-Grenze als „nationaler Grenze P o l e n s " aus.

D e r frühere französische Ministerpräsi- dent D a l a d i e r erklärte: „Wenn die D e u t - schen die Oder Uberschreiten sollten, wäre das ein S i g n a l z u m K r i e g . " D e r G a u l l i s t L e - ben meinte, daß eine E n t s p a n n u n g zwischen Ost und W e s t nicht ohne die vorherige feier- liche A n e r k e n n u n g der Oder-Neisse-Grenze erfolgen könne.

D a s w a r der Sachverhalt, der uns zutiefst bestürzt. W e n n w i r Vertriebenen diese Zei- len lesen, dann steigt i n uns die F u r c h t hoch, daß a u f unsere K o s t e n ein politisches Geschäft, das v o r zehn J a h r e n ausgehandelt wurde, n u n perfekt gemacht werden soll, obwohl ein großer T e i l der öffentlichen M e i n u n g des Westens davon überzeugt ist, daß dieses e i n Geschäft m i t dem U n r e c h t w a r .

D a l a d i e r , der das A b - k o m m e n von München unterzeichnete, w i l l diese Scharte wieder auswet- zen. W i r glauben aber, daß d u r c h dieses T u n diese Scharte eher größer w i r d . W e n n m a n a n der Seine von deutsch-fran- zösischer Freundschaft spricht, dann sollte m a n sich nicht n u r m i t Polen, sondern auch m i t Deut- sehen über diese F r a g e , die direkt 12 M i l l i o n e n Menschen angeht, aus- sprechen u n d nicht ver- suchen, a m grünen T i s c h P o l i t i k z u machen.

E i n e n großen E r f o l g erlebte der H e m r i c h - F i n c k - C h o r unter der L e i t u n g v o n H o r s t - Günther Scholz. E s w a r ein E r l e b n i s beson- derer A r t , als dieser C h o r die Suite „Die w i l d e n Schwäne" — eine Uraufführung von D r . E r w i n K r o l l — als ein lebendiges M u s i k - spiel gestaltete. D i e sieben T h e m e n der Suite t r u g e n Töne der ostpreußischen L a n d - schaft i n sich. — V o n der M e l a n c h o l i e der W e l t e bis zu der ausgelassenen L u s t i g k e i t des Dorftanzes. H e r r n Dr. K r o l l ist hier e i n W u r f gelungen, der b a l d z u d e m S c h a t z der V o l k s l i e d e r gehören w i r d . Ausgezeichnet w a r die Wiedergabe dieses W e r k e s d u r c h den H e i n r i c h - F l n c k - C h o r . F r e u d i g über- rascht w a r m a n d u r c h v i e r Solostimmen, die für die Z u k u n f t sehr viel versprechen.

Insbesondere die S o p r a n i s t i n hatte eine so volle S t i m m e u n d einen bewegenden A u e - d r u c k der Wärme d a r i n , daß wir sie gen»

länger u n d öfter gehört hätten.

E i n e n fast gleichen E r f o l g e r r a n g E r n a W i r t h - W i l l m s m i t i h r e m B r e s l a u e r K a m - merchor, besonders bei d e m V o l k s l i e d

„Uffm Berge, d a geht der W i n d " . A u c h hier fielen Solis angenehm auf.

E i n e n der vielen Sprecher e x t r a z u er- wähnen, wäre ungerecht gegen die anderen, denn sie verdienen fast alle e i n uneinge- schränktes L o b .

I n diesem Z u s a m m e n h a n g darf aber k r i - t i s c h bemerkt werden, daß es bei einem solchen A b e n d notwendig ist, so s c h w i e r i g es vielleicht sein m a g , die Vorträge aus- w e n d i g z u lernen. D i e V e r b i n d u n g m i t den Zuhörern ist dann v i e l leichter hergestellt.

Musterbeispiel dafür waren G e r d a H a r n a c k und K u r t M e i b a u m , sowie Inge Possberg, die sofort K o n t a k t fanden.

Z w e i m a l t r a t die K l a m p f e a u f den P l a n — e i n m a l m i t Ilse Schlwek und Dörthe O s t w a l d bei „Anne Mämel" u n d — z u m z w e i t e n m a l bei dem D u o C h r i s t a u n d Susi Z u h r i n zwei erzgebirglschen Liedern. Beide P a a r e holten s i c h verdienten B e i f a l l .

Z u B e g i n n des Schlesisch-Sudetendeut- schen Teiles rührten sich bei Benno Nehlert die Hände, als er i n der E r i n n e r u n g seiner Jugendzeit „Mei Schoatz, der K o a r l e " vor- t r u g .

I n humoristischen W o r t e n k a m er z u r E r k e n n t n i s , daß das Grundelement des Schlesischen das Fränkische sei. D i e n a c h - folgenden Rezitationen gaben i h m recht.

E s wäre z u wünschen, daß diese V e r a n - staltung, vielleicht etwas gekürzt, noch e i n m a l v o r größerem P u b l i k u m wiederholt würde. E s ist w i r k l i c h schade, daß n u r k n a p p 400 z u diesem A b e n d k a m e n . D i e z u H a u s e blieben, haben viel versäumt.

Vortragsanzeige!

A m Dienstag, dem 12. Jänner 19f>4, n m 20 Uhr, hält unser Landsmann E . P. W i - s u r a einen Vortrag Uber

„Europa als Schicksal",

ein Beitrag zur Gestaltung der Völker

freihen«

Der Vortrag findet vor großenteils gela- denen Gästen statt. Unsere Lnndsleute sind dazu alle herzlichst willkommen.

(3)

.T Jahrgang 1. Jänner 1954

Seite S

Ah

cjn der N a c h t erwachte M a r i a n n e v o n einem seltsamen T r a u m . S t a r k klopfte i h r H e r z , sie w a r i m Schlaf zusammengefahren, als habe sie j e m a n d gerufen. Sie wurde ganz wach, das T r a u m b i l d erfüllte sie so, als wiese es i h r einen W e g i n die Z u k u n f t . Sie w a r d u r c h eine große Dunkelheit ge- gangen, eine endlose Straße, ganz ferne a m H o r i z o n t schimmerte ein kleines L i c h t . D i e - ser einzige L i c h t s c h i m m e r w a r i h r H a l t i n der großen öden Dunkelheit. Diesem L i c h t strebte sie z u . I h r Körper w a r schwer wie B l e i ; ein S t r o m v o n Tränen r a n n l a n g s a m ihre W a n g e n herab, aber das L i c h t blieb fern w i e ein unerreichbarer Stern. W i r d dieser W e g niemals enden, w i r d dieser W e g stets gleich d u n k e l sein; diese Steineinsam- keit u m m i c h h e r schnürt m i r das H e r z e i n ! D a s hatte sie i m T r a u m v o r sich hinge- sprochen, aber d a hatte eine S t i m m e ge- antwortet. W o h e r k a m sie? M a r i a n n e w a r es, a l s stünden die W o r t e noch jetzt i m R a u m . „Geh unverzagt weiter, i m m e r w e i - t e r geradeaus a u f das L i c h t z u ! " U n d so w a r sie weitergegangen, u n d das L i c h t w u r d e größer u n d größer, u n d auf einmal s t a n d sie i n einem Strahlenbündel v o l l G l a n z und Wärme. M e i n G o t t — hatte M a r i a n n e geflüstert u n d w a r In die K n i e gesunken — und dabei e r w a c h t

D i e U h r a u f der Diele s c h l u g die fünfte Stunde. D e r Frühzug pfiff d u r c h das T a l . M a r i a n n e l a g m i t gefalteten Händen u n d offenen A u g e n da, u n d eine A h n u n g erfüllte sie, daß das E r b e , das i h r d u r c h den T o d des V a t e r s i n den Schoß gelegt worden w a r , m i t irdischen D i n g e n w o h l nichts mehr z u t u n hatte.

A m V o r m i t t a g des gleichen Tages f u h r sie m i t M a t t h e s i n den W a l d . D e r N e b e l w a r gewichen, s t i l l e r hoher H i m m e l s t a n d über d e m T a l . E i n B u s s a r d kreiste m i t a u s - gebreiteten S c h w i n g e n i n der Bläue, a u f die kleine, weiße F e d e r w o l k e n gezeichnet w a r e n . M a r i a n n e hatte den K o p f n a c h h i n t e n a u f die Lehne des Sitzes geneigt. Sie s a h n u r den H i m m e l , denn die Straße führte bergan d u r c h e i n abgeholztes Revier. A u f der Höhe, wo der W e g eine scharfe K u r v e u m einen F e l s v o r s p r u n g machte, ließ sie M a t t h e s h a l - ten. A u s d e m W a l d , der v o r ihnen groß u n d

„Zweikampf um Deutschland"

H o m a n v o n R o b e r t H o h l b a u m , 384 Selten, Ganzleinen, dreifarb. S c h u t z - umschlag, 9,80 D M B u r g b e r g - V e r l a g , G r e t t - stadt/Schweinfurt. — Soeben erschien i m 130. T a u s e n d die N e u a u f l a g e H o h l b a u m s R o m a n w e r k „Zweikampf u m D e u t s c h l a n d " . D i e H a n d l u n g , r e i c h a n d r a m a t i s c h e r S p a n - nung, spielt i n den J a h r e n v o n 1848 u n d 1870 i n Österreich.

I>1e meisterliche F e d e r des s t i l k l a r e n H i - s t o r i k e r s u n d die Z a u b e r k r a f t dichterischen Gestaltungswillena R o b e r t H o h l b a u m s h a t uns hier ein B u c h ans H e r z u n d a n den V e r s t a n d gelegt, das w i r i m m e r als ein kostbares K l e i n o d einer s t a r k e n Offenba- r u n g d a n k b a r hüten u n d z u eigenem N u t z e n behalten werden. D e r „Zweikampf"

ist ein packendes, atemberaubendes, sattes, sommerreifes Vermächtnis für uns u n d die kommenden Generationen. E s ist, beschei- den ausgedrückt, das echte K u n s t w e r k eines der letzten w a h r e n D i c h t e r deutscher

Sprache. W i s u r a

F o t o v e r g r ö ß e r u n g e n

auch nach alten Bildern

fachmännisch durch W . B o i i i s c h Berlin-Spandau, Piehdadorferstr. 8 71

W e n n Sie beginnen, diese Zeilen z u lesen, d a n n s i n d Sie b e s t i m m t ein M u s i k f r e u n d , ein Mensch, der sich für M u s i k interessiert.

B e r l i n i s t a u f diesem Gebiet die große W e l t der M u s i k . A b e r können Sie es sich leisten, ständig oder a u c h n u r h i n u n d wieder z u den B e r l i n e r P h i l h a r m o n i k e r n z u gehen, u m sich ein K o n z e r t anzuhören? W o h l k a u m

— u n d doch möchten Sie sich g e r n i n ge- wissen Abständen eine Stunde gönnen, i n der Sie i m K o n z e r t s a a l sitzen.

U m unseren L a n d s l e u t e n i n dieser H i n - sicht etwas E c h t e s u n d Gutes z u bieten, werden gegenwärtig von den L a n d s m a n n - schaften u n d der S t i f t u n g „Haus der ost- deutschen H e i m a t " Überlegungen angestellt, wie m a n ein Abonnement für uns aufbauen k a n n . I n den a l l m o n a t l i c h stattfindenden K o n z e r t e n , e i n m a l Orchester, e i n m a l So- listen, sollen die unvergänglichen Schätze des e w i g jungen ostdeutschen Musizierens wachgehalten werden. Für den echten m u s i - kalischen Genuß stehen das aus d i s z i p l i - nierten u n d ausgezeichneten M u s i k e r n z u - sammengesetzte K a m m e r o r c h e s t e r v o n P r o -

dunkel gegen den hellen H i m m e l stand, schallten Axthiebe, Sägegeräusche und die Rufe von M a n n e r s t i m m e n . D i e L a u t e schwangen k l a r d u r c h den R a u m , hier und da s t i e g aus dem schwarzen Wäldermantel der Berge R a u c h auf.

M a r i a n n e v e r h a u t e eine k u r z e Weile, dann stieg sie aus. Sie g i n g l a n g s a m a n den Straßenrand u n d s a h i n die Weite des Tales.

M a r i a n n e blickte über die W i p f e l der F i c h - ten hinweg, die wie ein dunkelgrünes M e e r i m aufkommenden W i n d sich zu bewegen begannen. Die Laubbäume w a r e n k a h l , n u r die Lärchen hatten hier u n d dort i h r f a h l - gelbes N a d e l k l e i d noch n i c h t abgeworfen.

F e r n i n der Tiefe schimmerten die braunen Felder, bewaldete Hügel, blitzende Teiche, grüßten die langgezogenen Dörfer des V o r - landes. So weit das A u g e sah, ein gesegne- tes L a n d , das die F u r i e des K r i e g e s nicht berührt hatte. Südöstlich stand die K e t t e der Berge w i e eine T r u t z m a u e r gegen das aufkommende Gewölk, das hinter der

D e r B r e n t a n o - V e r l a g S t u t t g a r t stellt m i t dem großen R o m a n des schleaischen D i c h - ters A r n o l d U l i t z „Der große J a n j a "

(9,80 D M ) eine farbige Erzählung aus den Gründerjahren der Stadt K a t t o w i t z v o r . Dieses B u c h ist i n seiner k r a f t v o l l e n A u s - sage u n d der packenden D a r s t e l l u n g des deutschen Aufbaues i m oberschlesischen L a n d so interessant, daß es a u c h für jeden Nichtschlesier ein wertvoller B e s i t z i s t .

D e r gleiche V e r l a g h a t den bisher größ- ten E r f o l g eines modernen schlesischen A u t o r e n herausgebracht — A u g u s t Scholtis

„Baba u n d ihre K i n d e r " (8,80 D M ) . B a b a wohnt a m „Dreikaisereck", wo D e u t s c h l a n d , P o l e n u n d die Tschechoslowakei a n e i n - andergrenzen. Diese F r a u u n d M u t t e r , so k r a f t v o l l u n d unverwüstlich wie die M u t t e r E r d e selbst, i h r H e r z u n d i h r M u n d w e r k i m m e r a m r i c h t i g e n F l e c k , findet, stets das richtige W o r t u n d die richtige T a t . E i n prachtvolles B i l d v o n einer F r a u , u n d ein P r a c h t b a n d v o n R o m a n .

E t w a s ernster u n d gewichtiger ist das sehr i n f o r m a t i v e W e r k v o n A l f o n s P e r l i c k

„Oberschlesische H u t t e n l e u t e " (Holzner- V e r l a g K i t z i n g e n / M a i n , 19,80 D M ) . 230 L e - bensbilder bedeutender Persönlichkeiten Oberschlesicns sind hier i n ansprechender F o r m zusammengestellt u n d geben einen interessanten Uberblick z u r Geschichte,

fessor L a u g s (Ostbrandenburg) z u r V e r - fügung. Für die A u s g e s t a l t u n g der Lieder- abende zahlreiche gute Kräfte a u s den Landsmannschaften.

I n diesem Z u s a m m e n h a n g muß d a r a u f hingewiesen u n d gefordert werden, daß ohne ein bestimmtes N i v e a u diese V e r a n - staltungen selbstverständlich nicht d u r c h - zuführen sind.

Ihnen, liebe M u s i k f r e u n d e , wären w i r sehr dankbar, wenn Sie unserer R e d a k t i o n dazu Ihre M e i n u n g schreiben würden.

V o r t r a g s r e i h e „Der deutsche O s t e n "

L i c h t b i l d e r v o r t r a g v o n I m m a n u e l M e y e r - P y r i t z

I n der V o r t r a g s r e i h e „Der deutsche O s t e n " bringt die S t i f t u n g „Haus der ost- deutschen H e i m a t " i n i h r e m H a u s e i n Charlottenburg, K a i s e r d a m m 83. a m D o n - nerstag, dem 14.1.1954, u m 20 U h r , den V o r t r a g „Schlesische A r c h i t e k t u r , P l a s t i k und T a f e l m a l e r e i " . E i n t r i t t kostenlos.

Schneekoppe sich z u gewaltigen Türmen zusammenschob. U m die R u i n e der nahen B u r g schwärmten Krähen u n d erfüllten die L u f t m i t heiseren Schreien. D e r S c h i m m e l wurde u n r u h i g . M a r i a n n e s a h sich u m . M a t - thes hatte Mühe, das T i e r z u halten.

„Weißt du, daß w i r nichts vergessen dür- fen", sagte sie, als sie einstieg. U n d da er sie fast erschrocken anblickte, s p r a c h sie leise: „Die E r i n n e r u n g , Matthes, ist das ein- zige Paradies, aus dem m a n n i c h t vertrie- ben werden k a n n . "

( W i r veröffentlichen m i t freundlicher E r - laubnis diesen A u s z u g aus d e m soeben i m B e r g s t a d t v e r l a g W i l h . G o t t l . K o r n , München, erschienenen R o m a n „Das vorletzte G e r i c h t "

v o n R u t h S t o r m . D i e V e r f a s s e r i n erzählt i n i h r e m B u c h v o n dem Geschehen i n dem reichen V o r l a n d des Riesengebirges, das v o m Kampfgeschehen 1945 zunächst verschont blieb, bis m i t der russischen B e s e t z u n g e i n D r a m a v o n atemberaubender W u c h t ein- setzt.)

W i r t s c h a f t u n d P o l i t i k dieses Gebietes. E i n wertvolles N a c h s c h l a g e w e r k .

D e r V e r l a g Quelle & M e y e r , Heidelberg, dessen W e r k „Eckpfeiler E u r o p a " w i r kürz- lich besprachen, stellt uns jetzt v o n G e r h a r d R i t t e r eine neue B i o g r a p h i e „Friedrich der Große" v o r (12,— D M ) . R i t t e r , der be- k a n n t e F r e i b u r g e r H i s t o r i k e r , zeichnet echt und scharf die w i r k l i c h e geistige Gestalt F r i e d r i c h s des Großen, u n d t r o t z der nüch- ternen, k r i t i s c h e n Schreibweise ist das B u c h doch v o l l v o n d e m A t e m dieser v e r g a n - genen Zeit.

E i n e lebendige Reihe baltischen S c h r i f t - t u m s stellt der K . F . K o e h l e r - V e r l a g , S t u t t - gart, vor. „Lebenserinnerungen des alten M a n n e s " von W i l h e l m v o n Kügelgen ist ein W e r k , das uns schon seit einem V i e r t e l j a h r - hundert bekannt ist, aber es gehört z u den wenigen klassischen M e m o i r e n - W e r k e n der deutschen L i t e r a t u r u n d gibt a u c h heute noch ein plastisches B i l d von der E r l e b n i s - welt der baltischen Staaten (13,50 D M ) .

E b e n f a l l s M e m o i r e n , diesmal v o n Otto F r e i h e r r v o n Taube, „ I m alten E s t l a n d " , sind es, die m i t E s t l a n d b e k a n n t m a c h e n . I m wesentlichen läßt dieser baltische D i c h - ter seine K i n d h e i t s e r i n n e r u n g e n erstehen und m i t i h r die farbige P r a c h t seiner J u - genderlebnisse (7,80 D M ) .

K . F . K o e h l e r hat es a u c h übernommen, das E r b e v o n W a s s l l i j K l i u t s c h e w s k i j , des Meisters der russischen Historie, z u über- nehmen. Dessen Z e i c h n u n g v o n „Peter der Große" fesselt v o n der ersten bis z u r letz- ten Seite. E i n großes B u c h eines großen Mannes. (6,20 D M . )

Herausgegeben v o n L e w i n Schücking macht uns der K o e h l e r - V e r l a g a u c h n o c h mit einem Lebensbild v o n A n n e t t e v o n D r o s t e bekannt, das unter d e m E i n d r u c k naher menschlicher Begegnungen dieser einzigartigen F r a u e n d i c h t e r i n entstanden ist. D a s ist so voller Poesie, daß m a n das B i l d dieser großen F r a u p l a s t i s c h v o r sich erstehen s i e h t

„ I n s e l d e r T a p f e r e n * * D a s neueste B u c h des b e k a n n t e n A u t o r s E r i c h K e r n : „Die Insel des T a p f e r e n " , h a t der V e r l a g Weisermühl G.m.b.H., S t a r n b e r g , Heinrich-Wieland-Straße 2, herausgebracht.

E r i c h K e r n geht i n seiner r o m a n h a f t e n R e - portage den Zeitproblemen sehr h a r t u n d s c h a r f a u f den G r u n d . Seine k n a p p e aber doch ausreichend illustrierende Sprache schlägt den L e s e r z u s a m m e n m i t der d r a - matischen H a n d l u n g n a c h den ersten Zeilen i n B a n n .

„Komm mit!"

DJO-Taschenka lender 1954

Die D J O - A u s g a b e des bekannten J u g e n d - kalenders „Komm m i t " m i t a m t l i c h e n D J O - Bundesnachrichten, etwa 350 Seiten, P r e i s 2,90 D M , A u s l i e f e r u n g über: Jugendhaus U N I V E R S U M , Münster ( W e s t f . ) , König- straße 96, enthält: K a l e n d a r i u m , Sport, F a h r t , Spiel, B a s t e l n , F r e i z e i t g e s t a l t u n g , ostdeutsche L a n d k a r t e , außerdem B i l d e r aus Ostdeutschland, A n s c h r i f t e n v e r z e i c h n i s der L a n d s m a n n s c h a f t e n u n d der D J O . Außer d e m K a l e n d a r i u m h a t das B u c h bleibenden W e r t und dürfte gerade für die J u n g e n u n d Mädel eine dankbare W e i h - nachtsgabe sein.

D i e H e i l i g e n D r e i K o n i g e i m T o r ü h a u »

D a s Junge Scherenschleiferehepaar, das i m S o m m e r In den Kammdörfern des Böh- mischen E r z g e b i r g e s gearbeitet hatte, w a r zu A n f a n g des neuen Jahres auf dem H e i m - weg, von Schnee und Dunkelheit überrascht, i n einem verlassenen Torfhaus unterge- schlüpft. W i e es i n eigener H i l f l o s i g k e i t d e m Stülpner-Karl, dem verwegenen und heimat- losen erzgebirgischen Wildjäger z u einer u n - erwarteten Dreikönigsfeicr verhelfen hat, ist eine der vielen Geschichten, die heute noch dort oben erzählt werden. So rühmt man i h m seine unvergleichliche Treffsicher- heit, nach, m i t der er die F l u r e n der k l e i n e n Häusler i n m i t t e n der großen Wälder v o r d e m verheerenden W i l d s c h a d e n bewahrte.

Daß er aber i n den unruhigen Zeiten des 18. J a h r h u n d e r t s m a n c h einsamen Wanderer.

Beerensucherinnen, H o l z s a m m l e r u n d H a n - delsleute v o r a l l e r l e i üblem Gesindel be- schützte, machte i h n z u m V o l k s l i e b l i n g . Sein W i t z u n d die K e c k h e i t , m i t der er die Förster an der N a s e herumführte, hatten i h m die Häscher a u f den H a l s gehetzt, so daß er sich nicht e i n m a l heut, a m Dreikönigstag, a u f Schleichwegen z u seiner M u t t e r wagen durfte. — W i e d e r einmal w a r er In seiner schmücken grünen J a g d m o n t u r m i t seinen treuen Jagdgenossen D o t z a u e r u n d H e r t z o g v o n zwei K a u f l e u t e n , die er m i t ihren r e i c h - beladenen P f e r d e n v o r d e m Z u g r i f f eines Schnapphahns bewahrt hatte, für einen För- s t e r gehalten w o r d e n . D a n k b a r ließen sie sich v o n i h m ein Stück W e g s geleiten. D e r führte a m einsamen T o r f h a u s vorbei, w o Stülpner eine F u t t e r k r i p p e für das h u n - gernde W i l d z u füllen pflegte; w a r er doch mit W i l d u n d W a l d v e r t r a u t wie kern a n - derer. — D e n fünfen dünkte das T o r f h a u s just nicht schlecht z u k u r z e r R a s t . Stülpner, der lange keine W e i h n a c h t u n t e r M e n s c h e n v e r b r a c h t hatte, w a r b e i d e m A n b l i c k der Scherenschleiferin m i t i h r e m Büblein a u f dem A r m i m spärlichen L i c h t ganz eigen z u -

mut. D i e Pferde streckten sich n u n müde a u f der Diele aus u n d die Tiere des W a l d e s k a - men furchtlos ans F e n s t e r . — A l s sich Stülp- ner i m Gespräch m i t den seltsamen H e r - bergsgästen z u erkennen gregeben hatte, k a m der jungen F r a u i m B e t r a c h t e n der p r u n k v o l l e n Stoffe u n d des glänzenden Kupfergerätes der Handelsherren ein aben- teuerlicher Gedanke. „Ihr solltet es den S t e r n s i n g e r n nachmachen, E u c h als D r e i - könlge v e r m u m m e n u n d so u n e r k a n n t z u E u r e r M u t t e r ziehen." B a l d w a r e n die ver- d u t z t e n Wildschützen v o n den d a n k b a r e n K a u f l e u t e n i n prächtig gewandete M a g i e r verwandelt w o r d e n : „Nehmt eines der Pferde, b r i n g t die M u t t e r i m S c h l i t t e n hier- her, d a n n w i r d E u c h n i e m a n d f a n g e n " , w a r i h r R a t . So k a m es, daß die D r e i den Hä- schern, die ihnen gerade a n einem solchen F e s t t a g v o r d e m Häusel der Mutter a u f z u - l a u e r n pflegten, n i c h t n u r entgingen, son- d e r n v o n ihnen noch höflichst gegrüßt w u r - den, als sie i n großem Gepränge a u f einem elenden B a u e r n s c h l i t t e n die M u t t e r ins T o r f - haus entführten. — U n d doch ist alles m i t rechten D i n g e n zugegangen, n u r daß sich h i e r die R e c h t e n z u r rechten Stunde die Zeit nahmen, einander z u helfen, ganz gleich, woher der W e g sie geführt hatte. So s i n d alle doch noch z u m Heiligen-Dreikönigstag und die E r z g e b i r g l e r z u einer neuen Stülp- nergeschichte g e k o m m e n .

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A u f l ö s u n g d e s P r e i s r ä t s e l s Für unsere Rätselfreunde, dl« sich leb- haft a n unserem Weihnachtspreisaus- schreiben beteiligt haben, dürfen w i r die Auflösung unserer ersten und zweiten F o l g e des Rätsels bekanntgeben.

1. F o l g e : E s muß heißen K r e i s 9. A n - zeige 2; K r e i s 2, Anzeige 4; K r e i s 4, A n - zeige 5; K r e i s 9, Anzeige W; K r e i s 5, A n - zeige 9; K r e i s 13, Anzeige 11; K r e i s 15, Anzeige 13; K r e i s 18, Anzeige 15; K r e i s 11, A n z e i g e 17; K r e i s 17, A n z e i g e 18. .

2. F o l g e : D i e richtige Lösung des Q u i z Ist: 1 c, 2 d, 3 c, 4 a, 5 c.

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