Fachbereich Mathematik Mohamed Barakat
Sommersemester 2012 Simon Hampe
4. Übungsblatt zur Vorlesung
„Einführung in die Topologie“
Abgabetermin: Mittwoch, 13. Juni, 11:00
Aufgabe 1. (Eigentliche Abbildung) Eine stetige Abbildung f :X → Y heißt ei- gentlich, falls Urbilder quasi-kompakter Mengen wieder quasi-kompakt sind. Zeige:
Istf :X →Y stetig und abgeschlossen mit quasi-kompakten Fasern (d.h.f−1({y}) ist quasi-kompakt für alley∈Y) so ist f eigentlich.
Aufgabe 2.
(1) Sei G eine Gruppe die auf der Menge X operiert. Zeige:
(a) Das Bild des sogenannten Graphen der Operation α : G ×X → X×X, (g, x)7→(x, gx)ist eine Äquivalenzrelation auf X.
(b) Bezeichnet man diese Äquivalenzrelation mit ∼, so ist X/G=X/∼. (2) Beschreibe folgende Quotientenräume explizit (d.h. Topologie und zugrun-
deliegende Menge):
(a) X/A für X =R,A=R∗ :=R\ {0}.
(b) X/A für X = [0,1], A= (0,1).
(c) X/ ∼ für X = RtR := {(x,0) | x ∈ R} ∪ {(x,1) | x ∈ R} und ∼ erzeugt von (x,0)∼(x,1) für 06=x∈R.
(d) X/∼ für X =RtR und ∼ erzeugt von (x,0)∼(x,1) für x∈R<0. (e) X/∼fürX = [0,1]t[0,1] := ([0,1]× {0})∪([0,1]× {1})und∼erzeugt
von (x,0)∼(x,1)für x∈(0,1).
Welche Trennungseigenschaften erfüllen die Quotientenräume?
Aufgabe 3. Vervollständige den Beweis des Satzes 4.1.6 (Vervollständigungssatz metrischer Räume): Zeige, daß (X,b d)b vollständig und bis auf bijektive Isometrie eindeutig ist.
Aufgabe 4. Sei p ∈ N eine Primzahl. Für a, b ∈ Z definiere dp(a, b) := p−m für m∈Z≥0 mit pm |a−b und pm+1 -a−b. Zeige:
(1) dp ist eine Metrik auf X =Z.
(2) Jedes Element der metrischen Vervollständigung Xb = Zp (von Z bzgl. dp) läßt sich eindeutig darstellen als eine Potenzreihe P∞
n=0anpn,0≤an < p.
(3) Bestimme die eindeutige Potenzreihendarstellung von −1∈Z⊂Zp.
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Zusatzaufgabe1. Sei G ∈ n
SL2(R) := {g ∈ R2×2 | det(g) = 1},SL±2(R) := {g ∈ R2×2 |det(g) =±1}o
und g=sl2(R) :={A∈R2×2|Spur(A) = 0}.
(1) Zeige: Die Abbildung G×g → g, (g, A) 7→ gAg−1 ist eine Operation (die sogenannte adjungierte Operation der Lie-Gruppe G auf ihrer Lie- Algebra g.
(2) Beschreibe den Quotientenraum (=Bahnenraum mit Quotiententopologie) g/G explizit. Dabei ist g als Teilraum von R2×2 ≈R4 zu verstehen.
(3) Taucht der Quotientenraum g/G(bis auf Homöomorphie) woanders in dem Übungsblatt auf?
Hinweis zu 2.: Identifizieregmit demR3. Die Determinante definiert eineG-invariante quadratische Form auf g.
1Für die erste korrekte Lösung wird ein Euro als Preis vergeben :)