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Vektorrechnung in Indexnotation (Einstein‘sche Summenkonvention)

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© Helmut Hörner, 2018-2019 - 1 - www.goldsilberglitzer.at

Helmuts Kochrezept Nummer 4:

Vektorrechnung in Indexnotation (Einstein‘sche Summenkonvention)

(Version 3, 14.03.2019)

Dieses „Kochrezept“ erklärt Dir, wie du Vektorrechnungen in die Indexnotation gemäß Einstein‘scher Summen- konvention umwandelst, in dieser Indexnotation rechnest, und das Endergebnis wieder in Indexschreibweise zurückverwandelst. Dabei wird hier von einer euklidischen Metrik ausgegangen und nicht zwischen ko- und kontravarianten Indizes unterschieden. Weiters ist zu beachten, dass in dieser Erklärung nur Skalare und Vekto- ren, aber (mit Ausnahme der Erwähnung des Vektorgradienten) keine Tensoren höherer Stufe auftauchen.

1 Allgemeines

1.1 Grundlegendes

In herkömmlicher Vektorschreibweise schreibt man einen Vektor mit n Komponenten folgendermaßen an:

𝑥⃗ = ( 𝑥1

… 𝑥𝑛

) (1)

In Indexnotation schreibt man stattdessen einfach nur 𝑥𝑖, wobei der Index 𝑖 für das i-te Element des Vektors 𝑥⃗

steht:

(𝑥⃗)𝑖= 𝑥𝑖 (2)

Diese Schreibweise meint: Wenn du für i den Wert 1 einsetzt, dann bekommst du aus deiner Rechnung genau die erste Vektorkomponente, wenn du 2 einsetzt, die zweite, etc. Wenn man 𝑥𝑖 schreibt, repräsentiert dies im Allgemeinen den gesamten Vektor 𝑥⃗.

Statt 𝑖 kann natürlich auch ein anderer Buchstabe als Platzhalter verwendet werden. Eine Variable mit einem Index repräsentiert also einen Vektor.

1.2 Summenkonvention

Wenn in einem Produktterm derselbe Index genau zweimal vorkommt („abgesättigt ist“), wird darüber sum- miert, z.B:

𝑎𝑖𝑥𝑖= ∑ 𝑎𝑖𝑥𝑖

𝑛 𝑖=1

= 𝑎1𝑥1+ ⋯ + 𝑎𝑛𝑥𝑛 (3)

Das obige Beispiel entspricht dem inneren Produkt zweier Vektoren.

(𝑎⃗ ∙ 𝑥⃗)𝑖= 𝑎𝑖𝑥𝑖 (4)

Zwei Variablen mit demselben Index im selben Produktterm repräsentieren also ein Vektorprodukt und somit einen Skalar.

Regeln:

 In einem Produktterm darf derselbe Index niemals mehr als zweimal auftauchen

 Auch ein Bruch ist ein Produktterm!

 Schreibe als Anfänger vielleicht nicht 𝑥𝑖2, sondern 𝑥𝑖𝑥𝑖, damit du erkennst, dass über 𝑖 summiert wird.

 √𝑥𝑖𝑥𝑖 bedeutet√∑𝑛 𝑥𝑖𝑥𝑖

𝑖=1 , nicht ∑𝑛 √𝑥𝑖𝑥𝑖 𝑖=1

 Die Reihenfolge der Variablen in einem Produktterm spielt keine Rolle, z.B. 𝑎𝑖𝑏𝑖𝑐𝑗= 𝑐𝑗𝑎𝑖𝑏𝑖

(2)

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1.3 Freier Index und abgesättigte Indizes

Gibt es in einem Produktterm ausschließlich „doppelte“ (sogenannte „abgesättigte“) Indizes, dann repräsen- tiert dieser Term einen skalaren Ausdruck. Beispiel: 𝑎𝑖𝑏𝑖𝑐𝑗𝑑𝑗. Es müssen dann aber in allen Produkttermen die in einer Gleichung additiv verknüpft sind, ausschließlich abgesättigte Indizes auftauchen (eine Addition von Vektor und Skalar ist ja nicht möglich).

Umgekehrt: Gibt es in einem Produktterm einen „freien“ Index (also einen Index, der nur einmal vorkommt), dann repräsentiert dieser Produktterm einen Vektor. Die linke und die rechte Seite der Gleichung, sowie alle vorkommenden Terme müssen denselben freien Index haben.

Richtig:

𝑥𝑗 = 𝑎𝑖𝑢𝑖𝑣𝑗+ 𝑏𝑘𝑣𝑘𝑣𝑗 (Vektor) (5)

𝛼 = 𝑎𝑖𝑢𝑖+ 𝑏𝑗𝑣𝑗 (Skalar) (6)

Falsch:

𝑥𝑗 = 𝑎𝑖𝑢𝑖𝑣𝑗+ 𝑏𝑖𝑣𝑖𝑣𝑘 (7)

𝑥𝑗= 𝑎𝑖𝑢𝑖+ 𝑏𝑖𝑣𝑖𝑣𝑗 (8)

𝛼 = 𝑎𝑖𝑏𝑖𝑐𝑖+ 𝑏𝑖𝑣𝑖𝑣𝑗 (9)

 Fehler bei (7): Der freie Index 𝑘 rechts passt nicht zum freien Index 𝑗 auf der linken Seite der Glei- chung.

 Fehler bei (8): Auf der linken Seite der Gleichung steht ein Vektor (freier Index 𝑗), aber der Term 𝑎𝑖𝑢𝑖

ist ein Skalar.

 Fehler bei (9): Der Term 𝑎𝑖𝑏𝑖𝑐𝑖 hat dreimal denselben Index, und außerdem steht auf der linken Seite der Gleichung ein Skalar, und der rechte Ausdruck 𝑏𝑖𝑣𝑖𝑣𝑗 mit freiem Index 𝑗 repräsentiert einen Vek- tor.

2 Besondere Symbole 2.1 Kronecker-Delta

𝛿𝑖𝑗 = {1, 𝑤𝑒𝑛𝑛 𝑖 = 𝑗

0, 𝑤𝑒𝑛𝑛 𝑖 ≠ 𝑗 (10)

2.2 Levi-Civita-Symbol

𝜀𝑖𝑗𝑘…= {

1, 𝑤𝑒𝑛𝑛 (𝑖𝑗𝑘 … ) 𝑒𝑖𝑛𝑒 𝑔𝑒𝑟𝑎𝑑𝑒 𝑃𝑒𝑟𝑚𝑢𝑡𝑎𝑡𝑖𝑜𝑛 𝑣𝑜𝑛 (123 … ) 𝑖𝑠𝑡

−1, 𝑤𝑒𝑛𝑛 (𝑖𝑗𝑘 … ) 𝑒𝑖𝑛𝑒 𝑢𝑛𝑔𝑒𝑟𝑎𝑑𝑒 𝑃𝑒𝑟𝑚𝑢𝑡𝑎𝑡𝑖𝑜𝑛 𝑣𝑜𝑛 (123 … ) 𝑖𝑠𝑡 0 𝑠𝑜𝑛𝑠𝑡 (𝑖. 𝑒. 𝑤𝑒𝑛𝑛 𝑚𝑖𝑛𝑑𝑒𝑠𝑡𝑒𝑛𝑠 𝑧𝑤𝑒𝑖 𝐼𝑛𝑑𝑖𝑧𝑒𝑠 𝑔𝑙𝑒𝑖𝑐ℎ 𝑠𝑖𝑛𝑑)

(11)

Beispiele:

 𝜀123= 1 (lt. Definition)

 𝜀132= −1 (weil eine Permutation notwendig ist: 𝜀123→ 𝜀132)

 𝜀312= 1 (weil zwei Permutationen notwendig sind: 𝜀123→ 𝜀132→ 𝜀312)

 𝜀122= 0 (weil der Index 2 doppelt vorkommt)

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2.3 Ableitung

∇⃗⃗⃗𝑖= 𝜕𝑖≝ 𝜕

𝜕𝑥𝑖

(12) Anmerkung: Per Konvention wirkt der Differentialoperator nur auf das Objekt rechts davon. Daher: Jedenfalls Klammerung verwenden, wenn der Operator auf mehrere Objekte wirkt, und am besten auch sonst zur Über- sichtlichkeit. Zum Beispiel lautet die Produktregel:

𝜕𝑖(𝑥𝑖𝑥𝑗) = (𝜕𝑖𝑥𝑖)𝑥𝑗+ 𝑥𝑖(𝜕𝑖𝑥𝑗) ≡ 𝜕𝑖𝑥𝑖𝑥𝑗+ 𝑥𝑖𝜕𝑖𝑥𝑗 (13)

2.4 Indexnotation bei Anwendung der Kettenregel

Vektorschreibweise äquivalente Indexschreibweise Freier Index

𝛻⃗⃗ 𝑓(𝑔(𝑥⃗)) =𝜕𝑓

𝜕𝑔∇⃗⃗⃗𝑔(𝑥⃗) 𝜕𝑖𝑓(𝑔(𝑥𝑚)) = 𝑓(𝑔) 𝜕𝑖𝑔 𝑖

𝜕

𝜕𝑡𝑣⃗(𝑤⃗⃗⃗(𝑡)) = 𝐷𝑣⃗(𝑤⏟ ⃗⃗⃗)

𝐹𝑟é𝑐ℎ𝑒𝑡−

𝐴𝑏𝑙𝑒𝑖𝑡𝑢𝑛𝑔

∙ 𝑤⃗⃗⃗̇(𝑡) 𝜕𝑡𝑣𝑖(𝑤𝑚(𝑡)) = 𝜕𝑗𝑣𝑖𝑤̇𝑗(𝑡) 𝑖

3 Konvertierung zwischen Vektor- und Indexschreibweise

Regel Objekt/Operation Vektorschreibweise äquivalente Indexschreibweise Freier Index

(a) Vektor 𝑥⃗ 𝑥𝑖 𝑖

(b) Skalarprodukt 𝑥⃗ ∙ 𝑦⃗ 𝑥𝑖𝑦𝑖 -

(c) Betragsquadrat ‖𝑥⃗‖2= 𝑥⃗ ∙ 𝑥⃗ 𝑥𝑖𝑥𝑖 -

(d) Vektorlänge ‖𝑥⃗‖ = √𝑥⃗ ∙ 𝑥⃗ √𝑥𝑖𝑥𝑖 -

(e) Gradient (skalar) ∇⃗⃗⃗𝑓 𝜕𝑖𝑓 𝑖

(f) Divergenz ∇⃗⃗⃗ ∙ 𝑣⃗ 𝜕𝑖𝑣𝑖 -

(g) Kreuzprodukt x⃗⃗ × 𝑦⃗ 𝜀𝑖𝑗𝑘𝑥𝑗𝑦𝑘 𝑖

(h) Rotation ∇⃗⃗⃗ × 𝑥⃗ 𝜀𝑖𝑗𝑘𝜕𝑗𝑥𝑘 𝑖

(i) Gradient (vektoriell) grad(𝑣⃗) = ∇⃗⃗⃗ ⊗ 𝑣⃗ 𝜕𝑗𝑣𝑖 𝑗, 𝑖

(j) Laplaceoperator (skalar) ∇⃗⃗⃗2𝑓 = ∇⃗⃗⃗ ∙ (∇⃗⃗⃗𝑓) 𝜕𝑖𝜕𝑖𝑓 𝑖

(k) Laplaceoperator

(vektoriell) ∇⃗⃗⃗2𝑣⃗ = (

∇⃗⃗⃗2𝑣1

∇⃗⃗⃗2𝑣2

∇⃗⃗⃗2𝑣3

) 𝜕𝑗𝜕𝑗𝑣𝑖 𝑖

Anmerkung zu Punkt (i) (vektorieller Gradient): Das Ergebnis dieser Operation ist (in herkömmlicher Vektorno- tation) eine Matrix. Der Index 𝑗 repräsentiert die Zeilen, und der Index 𝑖 die Spalten der Matrix.

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4 Rechenregeln und Umformungen

𝛿𝑖𝑗= 𝛿𝑗𝑖 (14)

𝛿𝑖𝑖= 𝑛 (15)

𝛿𝑖𝑗𝛿𝑗𝑘= 𝛿𝑖𝑘 (16)

𝛿𝑖𝑗𝑎𝑖= 𝑎𝑗 (17)

𝛿𝑖𝑗𝑎𝑗= 𝑎𝑖 (18)

𝜀𝑖𝑗𝑘𝜀𝑘𝑙𝑚 = det (𝛿𝑖𝑙 𝛿𝑖𝑚

𝛿𝑗𝑙 𝛿𝑗𝑚) = 𝛿𝑖𝑙𝛿𝑗𝑚− 𝛿𝑖𝑚𝛿𝑗𝑙 (19)

𝜀𝑖𝑗𝑘𝜀𝑖𝑗𝑙= 2𝛿𝑘𝑙 (20)

𝜀𝑖𝑗𝜀𝑖𝑗 = 2!; 𝜀𝑖𝑗𝑘𝜀𝑖𝑗𝑘= 3!; 𝜀𝑖𝑗𝑘𝑙𝜀𝑖𝑗𝑘𝑙 = 4!, … (21) 𝜀𝑖𝑗𝑘𝛿𝑖𝑗 = 0; 𝜀𝑖𝑗𝑘𝛿𝑖𝑘= 0; 𝜀𝑖𝑗𝑘𝛿𝑗𝑘= 0 (22)

𝜕𝑖𝑥𝑗= 𝛿𝑖𝑗 (23)

𝜕𝑖𝑥𝑖= 𝛿𝑖𝑖 = 𝑛 (24)

Anmerkungen zu Rechenregel (19):

 Bei abweichender Indexbenennung kann man (wenn es einem dann leichter fällt) natürlich die Indizes zur Übersichtlichkeit entsprechend umbenennen (aber dann selbstverständlich in der ganzen Glei- chung)

 Bei abweichender Indexreihenfolge kann man die Indizes unter Berücksichtigung von Regel (11) solan- ge permutieren, bis man auf die Darstellung (19) kommt.

Anmerkungen zu den Rechenregeln (15) und (24):

 Der Buchstabe 𝑛 steht für die Anzahl der Dimensionen (daher ist im Allgemein 𝑛 = 3).

5 Strategie

Hier eine kleine Strategie zur Umformung und Rechnung:

1. Betrachte zunächst die gegebene Gleichung in Vektorschreibweise. Welche Teile stellen Skalare dar?

Vektorprodukte oder Gradienten sind zum Beispiel Skalare. Welche Teile sind vektorwertig? Ist der Gesamtausdruck ein Vektor oder Skalar?

2. Wandle nun mit Hilfe der Regeln aus Kapitel 3 den Ausdruck um. Gehe dabei Schrittweise vor, und weise den freien Index dem Teilausdruck zu, der den Gesamtausdruck zum Vektor macht.

Beispiel: Gegeben Sei z.B. der Ausdruck (25)

𝑣⃗ = (𝑎⃗ ∙ 𝑏⃗⃗)𝑐⃗ (25)

(𝑎⃗ ∙ 𝑏⃗⃗) ist Skalar, erst durch 𝑐⃗ wird der Gesamtausdruck wieder vektoriell. Vergeben wir mal den freien Index, und nennen wir ihn 𝑖.

(𝑣⃗)𝑖= (𝑎⃗ ∙ 𝑏⃗⃗)(𝑐⃗)𝑖 (26)

In Indexschreibweise:

𝑣𝑖= (𝑎⃗ ∙ 𝑏⃗⃗)𝑐𝑖 (27)

(5)

© Helmut Hörner, 2018-2019 - 5 - www.goldsilberglitzer.at Den Vektor 𝑣⃗ wandeln wir mittels Regel (a) aus Kapitel 3, und das Skalarprodukt 𝑎⃗ ∙ 𝑏⃗⃗ mittels Regel (b) aus Kapitel 3 um, wobei wir darauf achten, dass wir den Index 𝑖 bereits verwendet haben:

𝑣𝑖= 𝑎𝑗𝑏𝑗𝑐𝑖 (28)

3. Die umgewandelte Gleichung kann man nun mit Hilfe der Rechenregeln aus Kapitel 4 umformen. Oft versucht man, zuerst mit Hilfe der Regeln (19), (20), (21) und (22) die Levi-Civita-Symbole entweder loszuwerden, oder in Delta-Symbole umzuwandeln, welche man dann mittels der Regeln (14), (15), (16), (17) und (18) mit den Variablen „kontrahiert“.

4. Bei Ableitungen beachtet man streng die Produkt- oder Quotientenregel. Wichtig: Auf die Klamme- rung, die anzeigt, worauf ein bestimmter Differenzialoperator wirkt, nicht vergessen! Dann Regeln (23) und (24) anwenden.

5. Wenn beim Ausmultiplizieren von Klammern ein Index mehr als zweimal vorkommt, auf jeden Fall neue Indexbezeichnungen vergeben.

6. Nicht vergessen: In einem Produktterm können die Variablen beliebig angeordnet werden. 𝑎𝑗𝑏𝑗𝑐𝑖 ist dasselbe wie 𝑎𝑗𝑐𝑖𝑏𝑗. Beides repräsentiert den vektoriellen Ausdruck (𝑎⃗ ∙ 𝑏⃗⃗)𝑐⃗.

7. Mit Hilfe der Regeln aus Kapitel 3 kann die Gleichung wieder in Vektorschreibweise zurückverwandelt werden.

6 Beispiel

Die folgende Gleichung ist umzuformen (wobei 𝑞⃗ ein konstanter Vektor ist):

𝑣⃗ = ∇⃗⃗⃗ ×𝑞⃗ × 𝑥⃗

‖𝑥⃗‖ (29)

Offensichtlich steht links und rechts vom Gleichheitszeichen ein Vektor. Wir vergeben den freien Index 𝑖, und verwenden Regel (h) aus Kapitel 3, um das erste Kreuzprodukt umzuwandeln:

𝑣𝑖= 𝜀𝑖𝑗𝑘𝜕𝑗(𝑞⃗ × 𝑥⃗

‖𝑥⃗‖)

𝑘

(30) Weiter geht es mit dem Kreuzprodukt über dem Bruchstrich. Hier ist der für sich genommen freie Index des Teilausdrucks 𝑞⃗ × 𝑥⃗ (der im Gesamtterm wegen 𝜀𝑖𝑗𝑘 nicht mehr frei ist) gemäß Gleichung (30) bereits mit 𝑘 festgelegt:

𝑣𝑖 = 𝜀𝑖𝑗𝑘𝜕𝑗

𝜀𝑘𝑙𝑚𝑞𝑙𝑥𝑚

‖𝑥⃗‖ (31)

Schließlich können wir noch ‖𝑥⃗‖ mittels Regel (d) aus Kapitel 3 ersetzen, wobei wir beachten, dass die Indizes 𝑖, 𝑗, 𝑘, 𝑙 und 𝑚 bereits vergeben sind:

𝑣𝑖 = 𝜀𝑖𝑗𝑘𝜕𝑗

𝜀𝑘𝑙𝑚𝑞𝑙𝑥𝑚

√𝑥𝑛𝑥𝑛 (32)

𝜀𝑘𝑙𝑚 und 𝑞𝑖 sind konstant. Wir können sie daher vor den Differenzialoperator 𝜕𝑗 ziehen. Außerdem können wir

1

√𝑥𝑛𝑥𝑛 als (𝑥𝑛𝑥𝑛)−1/2 ausdrücken:

𝑣𝑖= 𝑞𝑙𝜀𝑖𝑗𝑘𝜀𝑘𝑙𝑚𝜕𝑗[𝑥𝑚(𝑥𝑛𝑥𝑛)12 ] (33) Wir wenden die Produktregel an:

𝑣𝑖= 𝑞𝑙𝜀𝑖𝑗𝑘𝜀𝑘𝑙𝑚[𝜕𝑗(𝑥𝑚)(𝑥𝑛𝑥𝑛)12 + 𝑥𝑚𝜕𝑗(𝑥𝑛𝑥𝑛)12 ] (34) Nach Regel (23) ist 𝜕𝑗(𝑥𝑚) = 𝛿𝑗𝑚

𝑣𝑖= 𝑞𝑙𝜀𝑖𝑗𝑘𝜀𝑘𝑙𝑚[𝛿𝑗𝑚(𝑥𝑛𝑥𝑛)12 + 𝑥𝑚𝜕𝑗(𝑥𝑛𝑥𝑛)12 ] (35)

(6)

© Helmut Hörner, 2018-2019 - 6 - www.goldsilberglitzer.at Nebenrechnung zur Berechnung von 𝝏𝒋(𝒙𝒏𝒙𝒏)𝟏𝟐 :

Wir wenden die Kettenregel an:

𝜕𝑗(𝑥𝑛𝑥𝑛)12 = −1

2(𝑥𝑛𝑥𝑛)32 𝜕𝑗(𝑥𝑛𝑥𝑛) (36) Auf 𝜕𝑗(𝑥𝑛𝑥𝑛) wenden wir die Produktregel an:

𝜕𝑗(𝑥𝑛𝑥𝑛)12 = −1

2(𝑥𝑛𝑥𝑛)32 [𝜕𝑗(𝑥𝑛)𝑥𝑛+ 𝑥𝑛𝜕𝑗(𝑥𝑛)] (37) Natürlich ist 𝜕𝑗(𝑥𝑛)𝑥𝑛+ 𝑥𝑛𝜕𝑗(𝑥𝑛) = 2𝑥𝑛𝜕𝑗𝑥𝑛:

𝜕𝑗(𝑥𝑛𝑥𝑛)12 = −1

2(𝑥𝑛𝑥𝑛)32 2𝑥𝑛𝜕𝑗𝑥𝑛 (38) Nach Regel (23) ist 𝜕𝑗𝑥𝑛= 𝛿𝑗𝑛. Außerdem kürzt sich ½ gegen 2:

𝜕𝑗(𝑥𝑛𝑥𝑛)12 = −(𝑥𝑛𝑥𝑛)32 𝑥𝑛𝛿𝑗𝑛 (39) Nach Regel (18) ist 𝑥𝑛𝛿𝑗𝑛= 𝑥𝑗:

𝜕𝑗(𝑥𝑛𝑥𝑛)12 = −𝑥𝑗(𝑥𝑛𝑥𝑛)32 (40) Ende der Nebenrechnung

Wir setzen nun das Ergebnis der Nebenrechnung (40) in Gleichung (35) ein:

𝑣𝑖= 𝑞𝑙𝜀𝑖𝑗𝑘𝜀𝑘𝑙𝑚[𝛿𝑗𝑚(𝑥𝑛𝑥𝑛)12 − 𝑥𝑚𝑥𝑗(𝑥𝑛𝑥𝑛)32 ] (41) Das lässt sich natürlich auch so schreiben:

𝑣𝑖= 𝑞𝑙𝜀𝑖𝑗𝑘𝜀𝑘𝑙𝑚[ 𝛿𝑗𝑚

√𝑥𝑛𝑥𝑛− 𝑥𝑚𝑥𝑗

(𝑥𝑛𝑥𝑛)3/2 ] (42)

Wir multiplizieren 𝑞𝑙 in die Klammer hinein:

𝑣𝑖= 𝜀𝑖𝑗𝑘𝜀𝑘𝑙𝑚[𝑞𝑙𝛿𝑗𝑚

√𝑥𝑛𝑥𝑛− 𝑞𝑙𝑥𝑚𝑥𝑗

(𝑥𝑛𝑥𝑛)3/2 ] (43)

Wir wandeln 𝜀𝑖𝑗𝑘𝜀𝑘𝑙𝑚 mittels Regel (19) um:

𝑣𝑖= (𝛿𝑖𝑙𝛿𝑗𝑚− 𝛿𝑖𝑚𝛿𝑗𝑙) [𝑞𝑙𝛿𝑗𝑚

√𝑥𝑛𝑥𝑛

− 𝑞𝑙𝑥𝑚𝑥𝑗

(𝑥𝑛𝑥𝑛)3/2 ] (44)

Ausmultiplizieren ergibt:

𝑣𝑖=𝑞𝑙𝛿𝑗𝑚𝛿𝑖𝑙𝛿𝑗𝑚

√𝑥𝑛𝑥𝑛 −𝑞𝑙𝛿𝑗𝑚𝛿𝑖𝑚𝛿𝑗𝑙

√𝑥𝑛𝑥𝑛 −𝑞𝑙𝑥𝑚𝑥𝑗𝛿𝑖𝑙𝛿𝑗𝑚 (𝑥𝑛𝑥𝑛)32

+𝑞𝑙𝑥𝑚𝑥𝑗𝛿𝑖𝑚𝛿𝑗𝑙

(𝑥𝑛𝑥𝑛)3/2 (45)

Im Zähler des ersten Bruchs steht 𝛿𝑗𝑚𝛿𝑗𝑚. Gemäß Regel (14) ist das gleich 𝛿𝑗𝑚𝛿𝑚𝑗. Nach Regel (16) kontrahiert das zu 𝛿𝑗𝑗, und das ist gemäß Regel (15) gleich der Dimension 𝑛 (hier: 3). Also ist 𝛿𝑗𝑚𝛿𝑗𝑚= 𝛿𝑗𝑗= 3, und somit:

𝑣𝑖= 3𝑞𝑙𝛿𝑖𝑙

√𝑥𝑛𝑥𝑛

−𝑞𝑙𝛿𝑗𝑚𝛿𝑖𝑚𝛿𝑗𝑙

√𝑥𝑛𝑥𝑛

−𝑞𝑙𝑥𝑚𝑥𝑗𝛿𝑖𝑙𝛿𝑗𝑚

(𝑥𝑛𝑥𝑛)3/2 +𝑞𝑙𝑥𝑚𝑥𝑗𝛿𝑖𝑚𝛿𝑗𝑙

(𝑥𝑛𝑥𝑛)3/2 (46)

Im Zähler des zweiten Bruchs steht 𝛿𝑗𝑚𝛿𝑖𝑚. Gemäß Regel (14) ist das dasselbe wie 𝛿𝑗𝑚𝛿𝑚𝑖. Nach Regel (16) kontrahiert das zu 𝛿𝑗𝑖:

𝑣𝑖= 3𝑞𝑙𝛿𝑖𝑙

√𝑥𝑛𝑥𝑛

−𝑞𝑙𝛿𝑗𝑙𝛿𝑗𝑖

√𝑥𝑛𝑥𝑛

−𝑞𝑙𝑥𝑚𝑥𝑗𝛿𝑖𝑙𝛿𝑗𝑚

(𝑥𝑛𝑥𝑛)3/2 +𝑞𝑙𝑥𝑚𝑥𝑗𝛿𝑖𝑚𝛿𝑗𝑙

(𝑥𝑛𝑥𝑛)3/2 (47)

(7)

© Helmut Hörner, 2018-2019 - 7 - www.goldsilberglitzer.at Im Zähler des zweiten Bruchs steht nunmehr 𝛿𝑗𝑙𝛿𝑗𝑖. Gemäß Regel (14) ist das dasselbe wie 𝛿𝑙𝑗𝛿𝑗𝑖. Nach Regel (16) kontrahiert das zu 𝛿𝑙𝑖:

𝑣𝑖= 3𝑞𝑙𝛿𝑖𝑙

√𝑥𝑛𝑥𝑛

− 𝑞𝑙𝛿𝑙𝑖

√𝑥𝑛𝑥𝑛

−𝑞𝑙𝑥𝑚𝑥𝑗𝛿𝑖𝑙𝛿𝑗𝑚

(𝑥𝑛𝑥𝑛)3/2 +𝑞𝑙𝑥𝑚𝑥𝑗𝛿𝑖𝑚𝛿𝑗𝑙

(𝑥𝑛𝑥𝑛)3/2 (48)

Gemäß Regel (17) kann man im Zähler des dritten Bruchs folgende vereinfachen: 𝑥𝑚𝛿𝑗𝑚= 𝑥𝑗. 𝑣𝑖= 3𝑞𝑙𝛿𝑖𝑙

√𝑥𝑛𝑥𝑛− 𝑞𝑙𝛿𝑙𝑖

√𝑥𝑛𝑥𝑛− 𝑞𝑙𝛿𝑖𝑙𝑥𝑗𝑥𝑗

(𝑥𝑛𝑥𝑛)3/2 +𝑞𝑙𝑥𝑚𝑥𝑗𝛿𝑖𝑚𝛿𝑗𝑙

(𝑥𝑛𝑥𝑛)3/2 (49)

Nun ist (𝑥𝑥𝑗𝑥𝑗

𝑛𝑥𝑛)3/2 im dritten Bruch aber nichts anderes als 1

√𝑥𝑛𝑥𝑛: 𝑣𝑖= 3𝑞𝑙𝛿𝑖𝑙

√𝑥𝑛𝑥𝑛

− 𝑞𝑙𝛿𝑙𝑖

√𝑥𝑛𝑥𝑛

− 𝑞𝑙𝛿𝑖𝑙

√𝑥𝑛𝑥𝑛

+𝑞𝑙𝑥𝑚𝑥𝑗𝛿𝑖𝑚𝛿𝑗𝑙

(𝑥𝑛𝑥𝑛)3/2 (50)

Das 𝛿𝑙𝑖 im zweiten Bruch ist gemäß Regel (14) dasselbe wie 𝛿𝑖𝑙: 𝑣𝑖= 3𝑞𝑙𝛿𝑖𝑙

√𝑥𝑛𝑥𝑛− 𝑞𝑙𝛿𝑖𝑙

√𝑥𝑛𝑥𝑛− 𝑞𝑙𝛿𝑖𝑙

√𝑥𝑛𝑥𝑛+𝑞𝑙𝑥𝑚𝑥𝑗𝛿𝑖𝑚𝛿𝑗𝑙

(𝑥𝑛𝑥𝑛)3/2 (51)

Die ersten drei Brüche lassen sich nun zusammenfasen:

𝑣𝑖= 𝑞𝑙𝛿𝑖𝑙

√𝑥𝑛𝑥𝑛+𝑞𝑙𝑥𝑚𝑥𝑗𝛿𝑖𝑚𝛿𝑗𝑙

(𝑥𝑛𝑥𝑛)3/2 (52)

Gemäß Regel (17) kann man den Zähler des ersten Bruchs wie folgt weiter vereinfachen: 𝑞𝑙𝛿𝑖𝑙= 𝑞𝑖 𝑣𝑖= 𝑞𝑖

√𝑥𝑛𝑥𝑛+𝑞𝑙𝑥𝑚𝑥𝑗𝛿𝑖𝑚𝛿𝑗𝑙

(𝑥𝑛𝑥𝑛)3/2 (53)

Im Zähler des zweiten verbleibenden Bruchs lässt sich gemäß Regel (17) folgendes vereinfachen: 𝑥𝑚𝛿𝑖𝑚= 𝑥𝑖 und 𝑥𝑗𝛿𝑗𝑙= 𝑥𝑙:

𝑣𝑖= 𝑞𝑖

√𝑥𝑛𝑥𝑛+ (𝑞𝑙𝑥𝑙)𝑥𝑖

(𝑥𝑛𝑥𝑛)3/2 (54)

Dies lässt sich unter Verwendung der Regeln (a), (b) und (d) in Vektorschreibweise zurückverwandeln:

𝑣⃗ = 𝑞⃗

‖𝑥⃗‖+(𝑞⃗ ∙ 𝑥⃗)𝑥⃗

‖𝑥⃗‖3 (55)

Referenzen

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