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Umsatzsteuer in der Praxis

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Academic year: 2022

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Haufe Fachbuch

Umsatzsteuer in der Praxis

Die wichtigsten Fragen und Fälle

Bearbeitet von

Dipl.-Finanzwirt Rüdiger Weimann

11., völlig überarbeitete Auflage 2013. Rechtsstand: 15. März 2013 2013. Taschenbuch. 780 S. Paperback ISBN 978 3 648 02738 7

Zu Inhaltsverzeichnis

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13 Steuertatbestände und

Besteuerungsgrundlagen im Überblick Entscheidungsmatrix zur Prüfung in Grundfällen

13.1 Grundtatbestand: Leistungsaustausch

Der umsatzsteuerliche Grundtatbestand ergibt sich aus § 1 Abs. 1 Nr. 1 Satz 1 UStG. Danach unterliegen der Umsatzsteuer die Lieferungen und sonstigen Leis- tungen, die ein Unternehmer im Inland gegen Entgelt im Rahmen seines Unter- nehmens ausführt.

Checkliste

Der Grundtatbestand hat danach5 Merkmale:

1. Lieferungen oder sonstige Leistungen

(§ 3 Abs. 1 UStG, § 3 Abs. 9 UStG)!Kapitel 17 2. Unternehmer

(§ 2 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2, Abs. 3 UStG)!Kapitel 14.1 3. im Rahmen seines Unternehmens

(§ 2 Abs. 1 Satz 2, Abs. 2 Nr. 2 UStG)!Kapitel 14.2 4. gegen Entgelt

(= im Leistungsaustausch, § 10 UStG)!Kapitel 68 5. im Inland

(§ 1 Abs. 2 UStG)!Kapitel 21 ff. (Lieferungen) und 40 ff. (sonstige Leisv tungen)

Es muss einLeistungsaustauschstattfinden. Der Leistende und der Leistungsemp- fänger dürfen nicht identisch sein. Leistungsaustausch ist das Erbringen einer Leis- tung an einen Anderen um der Gegenleistung willen.

KeinLeistungsaustausch und damit auch kein steuerbarer Umsatz liegt demnach vor, wenn es an einer Gegenleistung fehlt, wie z. B beim echten Zuschuss. Von einem solchen ist auszugehen, wenn Zahlungen nicht an bestimmte Umsätze an-

Grundlagen des deutschen

Umsatzsteuerrechts

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Steuertatbestände und Besteuerungsgrundlagen im Überblick

knüpfen, sondern unabhängig von einer bestimmten Leistung gewährt werden76. Gleiches gilt bei der Leistung vonSchadensersatz. Die Zahlung erfolgt hier nicht aufgrund einer gewollten Lieferung oder sonstigen Leistung, sondern wegen ge- setzlicher oder vertraglicher Verpflichtung zum Schadensersatz77.

Aktuell

Die Zivilrechtsprechung lehnt eine Umsatzsteuer auf „Zahlungen am Ende von Leasing“ (z. B. beim Minderwertausgleich) auch weiterhin ab!

!www.umsatzsteuerpraxis.de > Aktualisierungen > Kapitel 3

13.2 Sondertatbestände

Neben dem Grundtatbestand sieht das UStG Sondertatbestände vor:

unentgeltliche Wertabgaben (§ 3 Abs. 1b, Abs. 9a UStG): Das Steuerentlas- tungsgesetz 1999/2000/2002 hat die Besteuerung der unentgeltlichen Wertab- gaben ab dem 1.4.1999 neu geregelt. Bis zu diesem Zeitpunkt sprach man von

„Eigenverbrauch“ (§ 1 Abs. 1 Nr. 2 a. F. UStG), Arbeitnehmerverbrauch (§ 1 Abs. 1 Nr. 1 Satz 2 Buchst. b a. F. UStG) und Gesellschafterverbrauch (§ 1 Abs. 1 Nr. 3 a. F. UStG). Ausführungen und insbesondere Urteile zur damali- gen Rechtslage können i. d. R. auf die neuen Vorschriften entsprechend ange- wandt werden (#Kapitel 18) – mit 2 Ausnahmen:

Die Bestimmung des Leistungsorts richtet sich nach dem neuen § 3f UStG (#Kapitel 42.1 und 43.1).

Nach der Rechtsprechung des EuGH können die Steuerbefreiungen für Lie- ferungen und Leistungen nicht einfach analog auf die unentgeltlichen Wertabgaben übertragen werden (#Kapitel 16.5).

Einfuhr von Gegenständen aus dem Drittlandsgebiet in das Inland (§ 1 Abs. 1 Nr. 4 UStG): Die Erhebung der Einfuhrumsatzsteuer wird vom Zoll vorgenommen. Bemessungsgrundlage ist der Zollwert, der nach zollrechtlichen Vorschriften (Zollkodex und Zollkodex-DV) zu bestimmen ist (§ 11 Abs. 1 UStG).

Innergemeinschaftlicher Erwerb von Gegenständen im Inland gegen Entgelt (§ 1 Abs. 1 Nr. 5 i. V. m. § 1a UStG):Ein innergemeinschaftlicher Erwerb liegt

76 Vgl. Abschnitt 10.2 UStAE (bis 31.10.2010: Abschnitt 150 UStR 2008).

77 Vgl. Abschnitt 1.3 UStAE (bis 31.10.2010: Abschnitt 3 UStR 2008).

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– vereinfacht – vor, wenn ein Unternehmer, eine juristische Person (des öffent- lichen Rechts oder des privaten Rechts) oder – bei neuen Fahrzeugen – jede Privatperson einen Gegenstand gegen Entgelt im EG-Ausland von einem dorti- gen Unternehmer erwirbt und der Gegenstand in Erfüllung des Kaufvertrages in das Inland gelangt.

Innergemeinschaftliches Verbringen (§ 3 Abs. 1a UStG):Innergemeinschaft- liches Verbringen gilt als Lieferung gegen Entgelt. Innergemeinschaftliches Verbringen liegt vor, wenn ein Unternehmer einen Gegenstand, der seinem Unternehmen zugeordnet ist, aus dem Inland in das übrige EG-Gebiet bringt.

Vorübergehende Verwendungen im EG-Ausland sind hiervon ausgenommen.

Der Begriff der vorübergehenden Verwendung ist grundsätzlich nach zollrecht- lichen Vorschriften auszulegen.

Lieferung von Neufahrzeugen von Nichtunternehmern vom Inland in das übrige Gemeinschaftsgebiet (§ 2a UStG):Der Nichtunternehmer wird nur für diese Lieferung wie ein Unternehmer behandelt (#Kapitel 38).

Dieses Buch ...

... richtet sich an den Praktiker in Unternehmen und Beratung und fokussiert daher den Grundtatbestand. Die Sondertatbestände werden – mit Ausnahme der unentgeltlichen Wertabgaben und der Lieferung von Neufahrzeugen – daher nur am Rande gestreift, wenn es dem Gesamtverständnis dienlich ist.

13.3 Entscheidungsmatrix: Die Prüfung der Ausgangs| und Eingangsumsätze in den Grundfällen

1. Prüfung der Ausgangsseite (... des „eigentlichen“ Umsatzes) 1.1 Steuerbarkeit (Grundtatbestand, § 1 Abs. 1 Nr. 1 Satz 1 UStG)

Unternehmer (§ 2 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2, Abs. 3 UStG)

im Rahmen seines Unternehmens (§ 2 Abs. 1 Satz 2, Abs. 2 Nr. 2 UStG)

gegen Entgelt (= im Leistungsaustausch, § 10 UStG)

im Inland* (§ 1 Abs. 2 UStG) 1.2 Steuerpflicht (§§ 4, 4b ff. UStG)

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Steuertatbestände und Besteuerungsgrundlagen im Überblick

1.3 Bemessungsgrundlage (§ 10 UStG) 1.4 Steuersatz (§ 12 UStG)

Prüfung der Voraussetzungen für die Anwendung eines speziellen Steuersatzes (§§ 12 Abs. 2, 24 UStG)

falls kein spezieller Steuersatz anzuwenden ist: Anwendung des allgemeinen Steuersatzes (§ 12 Abs. 1 UStG)

2. Prüfung der Eingangsseite (des Vorsteuerabzugs) 2.1 Abzugsfähigkeit von Vorsteuerbeträgen (§ 15 Abs. 1 UStG)

Grundtatbestand: § 15 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 UStG

Leistungsbezug für das Unternehmen

von einem anderen Unternehmer

Vorsteuer in Rechnungen (§ 14 UStG) ausgewiesen 2.2 Abziehbarkeit (§ 15 Abs. 1a – 4 UStG)

Inwieweit entfallen die Vorsteuerbeträge auf Umsätze, die den Vorsteuerabzug ausschließen?

2.3 Berichtigung des Vorsteuerabzugs (§ 15a UStG)

Beratungskonsequenzen

1. Die Zuweisung eines (einzigen) Leistungsortes zu jedem Umsatzwirkt de facto wie ein DBA!

2. DieBedeutung der Prüfung des Leistungsortswird in der Praxis häufig unterschätzt!Fallstudiein Kapitel 79 (= „Echtfall“!).

3. Der Praktiker sollte sich daher verinnerlichen, dass der Leistungsort dort ist, wo das Gesetz ihn bestimmt, undnicht dort, wo man meint, dass er sein müsste!

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13.4 Ablaufdiagramm: Die Prüfung der Umsatzsteuer

Umsätze

Lieferungen und sonstige Leistungen (inkl. unentgeltliche Wertabgaben)

Innergemeinschaftliche Erwerbe

Einfuhr

Steuerbare Umsätze Nicht steuerbare Umsätze

Steuerpflichtige Umsätze Steuerfreie Umsätze

Steuersatz Bemessungsgrundlage

+ Umsatzsteuer – Vorsteuerabzug

= Steuer (Zahllast) bzw. Vorsteuerüberhang

Referenzen

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Stand:09.05.2016 | Alle Beiträge sind nach bestem Wissen zusammengestellt | Eine Haftung für deren Inhalt kann jedoch nicht übernommen werden | © KÜFFNER MAUNZ LANGER

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