Rundbrief
der Koordinierungsstelle für Frauen- und Geschlechterforschung in Sachsen-Anhalt
Januar 2011
Inhaltsverzeichnis
Nachrichten aus Sachsen‐Anhalt
Innovations Camp im März in Magdeburg
Neuauflage des erfolgreichen Programms Mentoring und Coaching Preis zur Förderung von Chancengleichheit
Fachtagung: Männlichkeit(en) in Kindertagesstätten am 14. März 2011 in Magdeburg
Bundesweite Veranstaltungsankündigungen
Differenzen – Diversity – Heterogenität in erziehungswissenschaftlichen Diskursen
Jahrestagung 2011 der Sektion Frauen‐ und Geschlechterforschung in der DGfE am 11. und 12.03.11 in Paderborn
access Women in Technology 2011 Career Event vom 24. ‐ 26. März 2011 in Wiesbaden‐
Niedernhausen
Das Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung der Philipps‐Universität Marburg feiert sein 10jähriges Bestehen – 29.04.11
Stellenausschreibungen
Kompetenzzentrum Technik‐Diversity‐Chancengleichheit e.V. sucht zum nächstmöglichen Termin eine Mitarbeiterin / einen Mitarbeiter zur Verstärkung des Evaluationsteams
Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien der HU Berlin sucht zwei wissenschaftliche Mitarbeiterinnen
Preise/Wettbewerbe/Stipendien
Klaus Tschira Preis Verständliche Wissenschaft + Workshop Wissenschaftskommunikation
FameLab ‐ Wettbewerb für den wissenschaftlichen Nachwuchs
Stipendium entsendet HochschulabsolventInnen ins Ausland
Nachrichten aus Hochschule und Politik
Weitreichende Beschlussfassung im Finanzausschuss zu Gender Budgeting Frauen arbeiten selten in Männerberufen ‐ und umgekehrt
Call for Papers
Öffentliche Feminismen? Konstituierung von Öffentlichkeit
Arbeitskonferenz: Mehr Männer in die Soziale Arbeit!? Kontroversen, Konflikte, Konkurrenzen
24.06.2011 in Frankfurt/Main
Neuerscheinungen
Kerstin Bronner
Grenzenlos normal? Aushandlungen von Gender aus handlungspraktischer und biografischer Perspektive
Voß, Heinz‐Jürgen
Geschlecht ‐ Wider die Natürlichkeit
Nachrichten aus Sachsen‐Anhalt Inno‐Camp
Im Rahmen des noch laufenden Mentoring‐ und Coachingprogramms im MINT‐Bereich finden im März in Magdeburg zwei Innovations Camps statt.
Das Innovation Camp ist ein Schlüsselkompetenzen‐Workshop für Studentinnen und junge Wissenschaftlerinnen der MINT‐Fächer an den Universitäten Magdeburg und Halle. In einer simulierten Unternehmensumgebung übernehmen die Teilnehmerinnen eine Woche lang die Aufgaben des Innovations‐Teams einer High‐Tech‐Firma. Dabei lernen sie, wie neue Produkte entstehen, und sie erleben die intensive Teamarbeit, die typisch ist für erfolgreiche, innovative Unternehmen.
Bewerbungen bitte an michaela.frohberg@ovgu.de Weitere Informationen: www.inno‐camp.de
Neuauflage des erfolgreichen Programms Mentoring und Coaching
Im April 2011 startet die Neuauflage des Mentoring‐ und Coachingprogramms für Studentinnen, Absolventinnen und Nachwuchswissenschaftlerinnen der MINT‐Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik im Norden Sachsen‐Anhalts. Das Projekt soll mit Hilfe eines auf die Bedürfnisse der Teilnehmerinnen zugeschnittenen Mentoringprogrammes für zukünftige leitende Funktionen in der Wissenschaft befähigen und gezielt auf ihren Berufseinstieg in die Wirtschaft und in die Wissenschaft vorbereiten. Studentinnen dieser Disziplinen werden beispielsweise mit
Seminaren zu Schlüsselkompetenzen oder zum Bereich Hochschulwissen und Unternehmenspraxis während des Studiums gefördert.
Bewerben können sich sowohl Studentinnen und Absolventinnen der Universität als auch der Hochschulen.
Weitere Informationen und Bewerbungsunterlagen: Michaela Frohberg, Koordinierungsstelle für Frauen‐ und Geschlechterforschung in Sachsen‐Anhalt, 0391/6718905, michaela.frohberg@ovgu.de, www.kffg‐sachsen‐anhalt.ovgu.de
Preis für Chancengleichheit
Wie bereits im letzten Rundbrief angekündigt, wird der Preis zur Förderung der Chancengleichheit an den Universitäten und Hochschulen Sachsen‐Anhalts erneut verliehen.
Bewerbungen sind noch bis zum 04.02.2011 möglich.
Weitere Informationen: www.kffg‐sachsen‐anhalt.ovgu.de
Fachtagung: Männlichkeit(en) in Kindertagesstätten
Am 14. März 2011 findet in Magdeburg die Fachtagung "Männlichkeit(en) in Kindertagesstätten"
statt. In der Zeit von 9 bis 17 Uhr werden Teilnehmer_innen aus Erziehung, Bildung, Politik und Verwaltung erwartet. Neben einer Studie zur Situation von Jungen in Kita wird die Bedeutung von männlichen Fachkräften thematisiert und Strategien zur nachhaltigen Erhöhung des Männeranteils diskutiert. Am Nachmittag wird die Vorbereitung des Zukunftstages für Mädchen und Jungen in Sachsen‐Anhalt (14. April 2011) als Mögliche Strategie im Vorgrund stehen.
Informationen zur Veranstaltung und den Flyer finden Sie unter www.berufsidee‐lsa.de.
Bundesweite Veranstaltungsankündigung
access Women in Technology 2011 Career Event 24. ‐ 26. März 2011 in Wiesbaden‐Niedernhausen
Der access Women in Technology Career Event vom 24. ‐ 26. März 2011 bietet seinen Teilnehmerinnen eine ideale Entscheidungsbasis: Attraktive Arbeitgeber, die vor allem dem weiblichen Nachwuchs interessante Perspektiven und individuelle Förderung bieten, stellen die besten Karrieremöglichkeiten in Wirtschaft, Industrie, Technik und Forschung vor. Im Rahmen von Praxisprojekten oder einer Firmenmesse sowie in Präsentationen und Einzelinterviews lernen die Teilnehmerinnen Top‐Arbeitgeber intensiv kennen und können sich so ein umfassendes Bild machen.
Seit Jahren finden Studierende und Absolventen über die access Career Events ‐ wie den aktuellen Women in Technology 2011 ‐ ihren Berufseinstieg oder ein Praktikum bei namenhaften
Unternehmen. Durch den exklusiven und intensiven Charakter der Veranstaltung wird den Teilnehmern ein Blick „hinter die Kulissen“ der teilnehmenden Unternehmen geboten, den sie so nicht bei einem Bewerbungsgespräch oder Messebesuch erhalten.
Bewerbungsschluss: 6. Februar 2011
Top‐Arbeitgeber vor Ort: Cisco, Daimler, Deutsche Post, ExxonMobil, Mars, Procter&Gamble, Shell
Ein PDF zum Ausdrucken oder Weiterleiten finden Sie hier:
http://www.access.de/routing.asp?r=10475
Auf die Bewerber‐Homepage mit allen Informationen gelangen Sie über http://www.access.de/routing.asp?r=10281
Differenzen – Diversity – Heterogenität in erziehungswissenschaftlichen Diskursen
Jahrestagung 2011 der Sektion Frauen‐ und Geschlechterforschung in der DGfE am 11. und 12.03.11 in Paderborn
Programm Begrüßung Jürgen Budde
Herausforderungen der erziehungswissenschaftlichen Geschlechterforschung durch das Intersektionalitätsparadigma
Diskutantin − Kommentar und Moderation: Katharina Walgenbach Pause
Parallelvorträge, zwei Themenblöcke:
1.: Theoretische Interventionen:
Hildegard Macha:
Diversity und Gender im Kontext der internationalen Diskussion zur Intersektionalität Claudia Nikodem:
Eine Pädagogik der Heterogenität ‐ Ein Gewinn oder Verlust für die bildungswissenschaftliche Geschlechterforschung?
Jeannette Windheuser:
„Unter Berücksichtigung der Geschlechterthematik...“ (Re‐)Dramatisierungen in der stationären Jugendhilfe
2.: Thematischer Bezug zu Koedukation:
Hannelore Faulstich‐Wieland:
Differenzen ‐ Diversity ‐ Heterogenität in erziehungswissenschaftlichen Diskursen am Beispiel der Koedukationsdebatte
Ulrike Graff:
Genderpädagogik in der Diskussion. Zum Verhältnis von Koedukation und Monoedukation in der
„reflexiven Koedukation“
Pause
Parallelvorträge, zwei Themenblöcke:
1.: Berichte von empirischen Studien:
Marita Kampshoff:
Förderung im alltäglichen Unterricht aus der Perspektive der Lernenden in einer sehr heterogenen Schulklasse
Bettina Fritzche/Anja Tervooren:
Geschlecht als interdependente Kategorie in der erziehungswissenschaftlichen Ethnographie 2.: Thematischer Bezug zur Universität:
Barbara Scholand:
Wissenschaft und Geschlecht ‐ Positionierungen männlicher Studierender in Erziehungswissenschaft und Psychologie
Maja S. Maier:
Erziehungswissenschaftliche Diskursverschiebungen unter Geschlechter‐ und Generationenperspektive
Abendessen Campus Lounge
Abendveranstaltung: Podiumsdiskussion zum Thema „Konjunkturen, aktueller Stand und Zukunftsperspektiven
des Feminismus“ mit mehreren Teilnehmerinnen unterschiedlicher Generationen und Positionen (Rita Casale, Alva Dittrich, Barbara Rendtorff, Tove Soiland).
Poster‐Session
Astrid Messerschmidt
Über Verschiedenheiten verfügen? Anfragen aus Perspektiven kategorisierungskritischer Diversity‐Ansätze und geschlechterreflektierender Bildung
Diskutantin – Kommentar und Moderation: Lisa Rosen Abschlussrunde
Tagungsende ABLAUFPLAN
Weitere Informationen: www.uni‐paderborn.de/zentrum‐gender/jahrestagung2011
Das Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung der Philipps‐Universität Marburg feiert sein 10jähriges Bestehen!
Die Erkenntnisse, Erfahrungen, Bewegungen, Herausforderungen und Freuden dieser ersten Dekade des Marburger Zentrums wollen wir am 29. April 2011 mit einem Festakt feiern, zu dem wir Sie herzlich einladen möchten.
Wir freuen uns sehr, dass wir Prof. Angela McRobbie (London) gewinnen konnten, den Festvortrag zum Thema
„Young Women and the New Sexual Contract:
Post‐feminist Tensions in Culture and Politics“
zu halten.
Im Anschluss möchten wir Sie zu Sektempfang und Musik im Kreuzgang der Alten Universität einladen.
Der Festakt ist eingebettet in unsere Jubiläumstagung „Emanzipation: Verwicklungen, Verwerfungen, Verwandlungen“.
Aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen nähern wir uns dabei der Frage, inwiefern das Konzept der Emanzipation für frauen‐ und geschlechterpolitische Anliegen heute noch zeitgemäß ist, und wenn ja, welche „Verwandlungen“ notwendig sind, um an dem Projekt der
Emanzipation festhalten zu können.
Stellenausschreibungen
Das Kompetenzzentrum Technik‐Diversity‐Chancengleichheit e.V. fördert mit bundesweiten Projekten die verstärkte Nutzung der Potenziale von Frauen zur Gestaltung der Informationsgesellschaft und Technik sowie die Verwirklichung der Chancengleichheit von Frauen und Männern.
Für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Bundesministerium Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds geförderte
bundesweite Projekt „Girls’Day – Mädchen‐Zukunftstag“ suchen wir zum nächstmöglichen Termin eine Mitarbeiterin / einen Mitarbeiter zur Verstärkung des Evaluationsteams (Teilzeit, 20h) Ihre Aufgaben:
Mitarbeit bei der quantitativen Evaluation des Girls'Day
Auswertung quantitativer Daten sowie deren grafische Aufbereitung Erstellung von wissenschaftlichen Publikationen und Berichten wissenschaftliche Vorträge
ggf. Unterstützung bei qualitativen Forschungsansätzen
Sie bringen mit:
einen guten Hochschulabschluss in Sozialwissenschaften oder verwandten Disziplinen sehr gute Kenntnisse in Methoden quantitativer Sozialforschung
Erfahrung in der qualitativen Sozialforschung
fundierte Expertise in der Berufsorientierungs‐ und Genderforschung idealerweise nachgewiesene einschlägige Publikationserfahrung
Sie sind eine engagierte Persönlichkeit, arbeiten strukturiert und selbstständig mit hohem Verantwortungsbewusstsein. Sie engagieren sich für mehr Chancengleichheit von Frauen und Männern. Kommunikationsstärke, Freude am wissenschaftlichen Schreiben, Belastbarkeit und Bereitschaft zu Dienstreisen sowie freundliches und gewandtes Auftreten sind für Sie
selbstverständlich.
Wir bieten:
Wir bieten Ihnen ein interessantes Arbeitsfeld von hoher gesellschaftlicher Aktualität, ein motiviertes Team kompetenter Kolleginnen und Kollegen und flexible Arbeitszeiten.
Die Vergütung erfolgt entsprechend Ihrer Qualifikation und Erfahrung in Anlehnung an TVÖD – Bund.
Die Stelle ist befristet bis 30.06.2011. Eine Verlängerung bis Ende Juni 2014 ist in Aussicht. Der Dienstort ist Bielefeld.
Für eventuelle Rückfragen zur Stellenausschreibung können Sie sich gerne an Frau Wenka Wentzel (Telefon: 0521 / 106‐7349 / Mail: wentzel@girlsday.de) wenden.
Wenn Sie sich angesprochen fühlen, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung (gerne per Email). Schicken Sie bitte Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen bis zum 14. Februar 2011 an Frau Marion Schirneker:
Kompetenzzentrum Technik‐Diversity‐Chancengleichheit e.V., Wilhelm‐Bertelsmann‐Str.10, 33602 Bielefeld.
E‐Mail: schirneker@kompetenzz.de Internet: www.kompetenzz.de
Für die Durchführung des Forschungsprojekts im Rahmen des Programms „Frauen an die Spitze!“ des BMBF „Genderexpertinnen auf dem freien Markt“ (Leitung: Dr. Waltraud Ernst) am Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien der HU Berlin suchen wir vorbehaltlich der Mittelbewilligung engagierte wissenschaftliche Mitarbeiterinnen.
Das Forschungsvorhaben will über eine bundesweite Erhebung und Interviewanalyse innovative Formen selbständiger Tätigkeit als Genderexpertinnen identifizieren, Empfehlungen zur
Unterstützung dieser Karrieren auf einer Tagung entwickeln und publizieren und so einen wirksamen Beitrag zur Unterstützung des Berufs‐ und Karriereverlaufs von Genderexpertinnen außerhalb der Hochschulen und zur Qualitätssicherung des Prozesses des Gender Mainstreaming leisten.
Beginn und Ende der Bewerbungsfrist: 10.‐ 31.01.2011 1. eine wissenschaftliche Mitarbeiterin
vorgesehener Beschäftigungszeitraum: 01.03.2011 – 29.02.2012; Arbeitszeit: 100 %;
Tarifgruppe: TV‐L E 13 Aufgabengebiet:
∙ Mitarbeit im Forschungsprojekt „Genderexpertinnen auf dem freien Markt“
∙ Konzeption, Durchführung und Auswertung narrativer Interviews
∙ Mitarbeit bei der Planung und Durchführung einer Tagung
∙ Mitarbeit bei der Ergebnissicherung und Veröffentlichung Anforderungen:
Abgeschlossenes Hochschulstudium in Gender Studies mit sozialwissenschaftlichem Schwerpunkt oder in einem sozialwissenschaftlichem Studienfach mit einem Schwerpunkt in Gender Studies;
Promotion; sehr gute Kenntnisse in qualitativer Sozialforschung sowie in aktuellen Gendertheorien und Ansätzen der Umsetzung von Gender Mainstreaming; Teamfähigkeit; soziale Kompetenz.
Bewerbungen bitte mit Schreibprobe.
2. eine wissenschaftliche Mitarbeiterin
vorgesehener Beschäftigungszeitraum: 01.03.2011 – 29.02.2012; Arbeitszeit: 50 %;
Tarifgruppe: TV‐L E 13 Aufgabengebiet:
∙ Mitarbeit im Forschungsprojekt „Genderexpertinnen auf dem freien Markt“
∙ Literaturrecherche und ‐analyse, Internetanalyse, Datenbankrecherche
∙ Mitarbeit bei der Planung und Durchführung einer Tagung
∙ Mitarbeit bei der Ergebnissicherung und Veröffentlichung Anforderungen:
Abgeschlossenes Hochschulstudium in Gender Studies mit sozial‐ oder kulturwissenschaftlichem Schwerpunkt oder in einem sozial‐ oder kulturwissenschaftlichem Studienfach mit einem
Schwerpunkt in Gender Studies; sehr gute Kenntnisse in aktuellen Gendertheorien und Ansätzen der Umsetzung von Gender Mainstreaming sowie in Literatur‐ und Internetanalyse; Kenntnisse in quantitativer Sozialforschung; Teamfähigkeit; soziale Kompetenz. Bewerbungen bitte mit Schreibprobe.
Zur Sicherung der Gleichstellung sind Bewerbungen qualifizierter Frauen besonders willkommen.
Schwerbehinderte Bewerber/innen werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Da keine Rücksendung von Unterlagen erfolgt, bitten wir, mit der Bewerbung ausschließlich Kopien vorzulegen.
Bewerbungen sind innerhalb der o.g. Frist unter Angabe der o.g. Kennziffer zu richten an die Humboldt‐Universität zu Berlin, Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien, Dr. Gabriele Jähnert, Unter den Linden 6, 10099 Berlin, sowie online: zentrum@gender.hu‐berlin.de
Preise/Wettbewerbe/Stipendien
Klaus Tschira Preis Verständliche Wissenschaft + Workshop Wissenschaftskommunikation
Getting Science across to the public ‐ Werden Sie Botschafter Ihrer Forschungen.
Um für das eigene Forschungsgebiet zu werben, wird es immer wichtiger, dass Wissenschaftler ihre Forschung nach "draußen" kommunizieren. So kann Interesse geweckt und Akzeptanz für das Fachgebiet geschaffen werden.
Nachwuchswissenschaftler, die Ihre Forschungsergebnisse allgemein verständlich einem breitem Publikum veranschaulichen wollen, sollten sich beeilen. Der Einsendeschluss (28. Februar) für den Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft 2011 rückt näher.
Und so funktionierts: Überlegen Sie sich, wie Sie Ihrer Familie, Freunden oder Bekannten verständlich erklären würden was Sie erforscht haben? Schreiben Sie einen allgemein verständlichen Text über Ihre Forschungen und schicken Sie diesen zusammen mit den anderen Unterlagen an:
Klaus Tschira Stiftung gGmbH Stichwort: KlarText!
Schloss‐Wolfsbrunnenweg 33 69118 Heidelberg
Weitere Informationen: www.klaus‐tschira‐preis.info/bewerbung.php
FameLab ‐ Wettbewerb für den wissenschaftlichen Nachwuchs
Gesucht werden wissenschaftliche Kommunikationstalente ab 21 Jahren, die nicht beruflich in der Wissenschaftskommunikation (JournalistInnen, PR‐Verantwortliche etc.) tätig sind und Lust haben, ihr Forschungsthema verständlich, originell und spannend vor einer hochkarätigen Jury und Publikum zu präsentieren.
FameLab richtet sich an Forscher und Forscherinnen aus dem Bereich der Natur‐ und Technikwissenschaften, z.B. der Astronomie, Biologie, Biotechnologie, Chemie, Informatik, Ingenieurswissenschaften, Mathematik, Medizin, Pharmazie, Physik, Psychologie, Robotik, Statistik, Wirtschaftswissenschaften, etc.
FameLab freut sich auf Ihre Bewerbung, wenn Sie...
* 21 Jahre oder älter sind
* in Deutschland leben und studieren bzw. in der privatwirtschaftlichen Forschung tätig sind
* sich am Beginn Ihrer wissenschaftlichen Karriere befinden
* ein/e WissenschaftlerIn in einer natur‐ oder technikwissenschaftlichen Studienrichtung sind (s.o.)
* Erste Forschungserfahrung in Ihrem Fachgebiet haben
Sollten Sie nicht sicher sein, ob Sie am FameLab teilnehmen können, fragen Sie einfach nach:
famelab@britishcouncil.de
Weitere Informationen finden sie hier: http://www.famelab‐germany.de
Stipendium entsendet HochschulabsolventInnen ins Ausland
Das Lektorenprogramm der Robert Bosch Stiftung fördert im Rahmen eines Stipendiums
deutschsprachige HochschulabsolventInnen mit wenig Berufserfahrung. Sie sollen an Hochschulen in Osteuropa und China unterrichten und Projekte durchführen. Mit dieser Initiative möchte
die Stiftung dem Bedarf der Hochschulen in Osteuropa und China nach Lehrkräften mit der Muttersprache Deutsch, die neben ihrem Fachgebiet ein junges und lebendiges Deutschlandbild vermitteln, gerecht werden. Weiter soll das Stipendium jungen BerufseinsteigerInnen die Möglichkeit geben im Ausland praktische Erfahrungen zu sammeln.
Die LektorInnen qualifizieren sich in der Lehre und der Projektarbeit, durch eine vorausgehende wissenschaftliche Ausbildung zum "Bildungsmanagement an Hochschulen in Osteuropa und China"
sowie dem Erwerb der Sprache des Gastlandes – sie sollen zu einem Bindeglied zwischen
Deutschland und ihrem Gastland werden. Gleichzeitig bildet der Ausbildungsgang eine Grundlage für den beruflichen Einstieg nach dem Lektorat.
Mehr Informationen zum Stipendium unter: http://www.bosch‐
stiftung.de/content/language1/html/13919.asp
Die aktuelle Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 28. Februar 2011.
Nachrichten aus Hochschule und Politik
Weitreichende Beschlussfassung im Finanzausschuss zu Gender Budgeting
Auf Initiative der Fraktion DIE LINKE diskutierte der Landtag bereits im März 2010 über die Einführung von Gleichstellungsindikatoren im Rahmen der Haushaltsaufstellung. In der
Finanzausschusssitzung am 15.12.2010 fand ein weit reichender Beschluss hierzu eine Mehrheit.
Im Kern geht es darum, dass die Landesregierung von Sachsen‐Anhalt aufgefordert wird, bei der geplanten Einführung neuer ressortübergreifender Steuerungsmethoden bei der
Haushaltsaufstellung die Prinzipien des Gender Mainstreaming zu berücksichtigen hat. Dem im März 2011 zu wählenden Landtag wird empfohlen, die Vorlage eines Konzeptes zur schrittweisen
Einführung von Gender Budgeting von der Landesregierung zu verlangen.
Geschlechtergerechtigkeit ist eine Aufgabe, die allen Ministerien obliegt und die auch und gerade in der Finanzpolitik nicht Halt machen darf. Es geht in den nächsten Jahren in Sachsen‐Anhalt darum, die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel des Landes zielgenau einzusetzen und auf ihre Wirkung hin zu überprüfen. Ein wichtiges Instrument ist dabei das so genannte Gender Budgeting, mit dessen Hilfe die Auswirkungen von Mitteleinsätzen bzw. bestimmten Maßnahmen auf die Geschlechter geprüft wird. Das ist eine Herausforderung, der sich beispielsweise das Land Berlin bereits gestellt hat. Andere europäische Länder, wie bspw. die Schweiz haben ebenso erste Erfahrungen. Letzteres hat diesbezüglich sogar eine verfassungsrechtliche Festschreibung.
Frauen arbeiten selten in Männerberufen ‐ und umgekehrt
Laut des statistischen Bundesamtes sind Frauen und Männer nach wie vor in sehr unterschiedlichen Berufen tätig. Die Berufswahl orientiert sich dabei an eher traditionellen Vorstellungen. Ein Wechsel in die jeweilige Domäne des anderen Geschlechts bleibt weiter die Ausnahme. Dies teilt das
Statistische Bundesamt (Destatis) auf der Grundlage von Auswertungen des Mikrozensus mit.
Zwar ist der Anteil der Frauen an allen Erwerbstätigen von 1991 (dem Jahr der erstmaligen Publikation gesamtdeutscher Ergebnisse) bis zum Jahr 2009 um 4,2 Prozentpunkte auf 45,8%
gestiegen. Die von Frauen und Männern bevorzugt beziehungsweise überwiegend ausgeübten Berufe haben sich im Zeitablauf allerdings nur in geringem Maße verändert: sowohl bei Männern als auch bei Frauen gibt es berufliche Domänen mit zum Teil sehr hohen Anteilen von Erwerbstätigen des einen oder anderen Geschlechts.
So waren im Jahr 2009 insgesamt 49% der Männer und 36% der Frauen in Berufsgruppen tätig, die zu über 80% von Personen des eigenen Geschlechts ausgeübt wurden. Im Vergleich zum Jahr 2000 veränderte sich das kaum: damals waren 52% der Männer und 34% der Frauen in Berufen tätig, die vom jeweils eigenen Geschlecht dominiert wurden. Dies sind beispielsweise die Berufe des Maurers, Elektrikers oder Berufskraftfahrers, die fast ausschließlich männlich besetzt sind, während die Berufe Kosmetiker, Erzieher oder Altenpfleger fast nur von Frauen ausgeübt werden. Nur in vergleichsweise wenigen Berufen, wie etwa bei Versicherungs‐ oder Bankfachleuten, waren im Jahr 2009 anteilig annähernd gleich viele Männer wie Frauen tätig.
Die unterschiedliche Berufswahl von Männern und Frauen erwies sich in den letzten zehn Jahren als sehr stabil. Wenn es überhaupt einen Austausch zwischen den spezifischen Berufsgruppen gab, vollzogen ihn meist jüngere Frauen. Aber auch bei den jüngeren Erwerbstätigen stieg der
Frauenanteil nur in wenigen Berufsgruppen und zwar in solchen, die ein Hochschulstudium erfordern – wie etwa bei Ärzten, Rechtsanwälten oder Wirtschaftswissenschaftlern. Männer zeigten dagegen kaum Neigungen, stärker in von Frauen dominierte Berufsfelder vorzudringen.
Quelle: www.destatis.de
Call for Papers
Öffentliche Feminismen? Konstituierung von Öffentlichkeit
Die Frauen‐ und Geschlechterforschung machte bereits früh darauf aufmerksam, dass
Öffentlichkeiten keine herrschafts‐ und geschlechterfreien Räume sind, sondern umkämpft ist, wer in der politischen Öffentlichkeit vertreten ist, und umstritten bleibt, was als allgemeinverbindlich, politisch oder als privat zu gelten hat. Auch ist nicht oder nicht mehr von einer umfassenden politischen Öffentlichkeit auszugehen, sondern von einer Vielzahl von Teil‐ und
Unteröffentlichkeiten, die sich überlappen und verzweigen, funktional, räumlich und sachlich differenziert sind.
Panel I
Öffentlichkeitstheorien und Ungleichheiten: Eine Bestandsaufnahme aus der Perspektive der Gender Studies
Die Frauen‐ und Geschlechterforschung legt eine Reihe von Untersuchungen zu hegemonialen und gegenhegemonialen bzw. subalternen Öffentlichkeiten vor. Zugleich jedoch richtete sich die Kritik etwa von Schwarzen Frauen und von Migrantinnen bereits in den 1980er Jahren gegen eine Mittelschichtorientierung der feministischen Bewegungen und wies darauf hin, dass auch Gegenöffentlichkeiten neue Exklusionen entlang von Sexualität, Klasse, „Rasse“ und Religionszugehörigkeit produzieren. Diese Forschungsrichtung erfuhr mit den Queer Studies und postkolonialen Ansätzen in den letzten Jahren produktive Erweiterungen.
Wir erbitten in diesem Stream Beiträge zu folgenden Fragen: In welcher Weise wird die Verknüpfung von sozialen Ungleichheiten, intersektionalen Differenzierungslinien und
Öffentlichkeiten in der zeitgenössischen Frauen‐ und Geschlechterforschung konzeptuell gefasst?
Wie werden gesellschaftliche Machtverhältnisse und Differenzierungslinien entlang von
gesellschaftlichen Strukturkategorien als wesentliches Moment der Herstellung von Öffentlichkeiten in Theorien aufgenommen? Welche Funktionen besitzen Öffentlichkeiten, in denen
Identitätspolitiken eine zentrale Rolle spielen, z.B. Öffentlichkeiten, die durch soziale Bewegungen hergestellt werden?
Panel II
Doing Gender und (Un)Doing Feminism in „neuen“ Öffentlichkeiten
In feministischen Öffentlichkeitstheorien wird von einer Vielzahl von Teil‐ und Unteröffentlichkeiten ausgegangen, die sich überlappen, verzweigen, funktional, räumlich und sachlich
differenziert sind und in einem hierarchischen Verhältnis zueinander stehen. Gegenwärtig unterliegen Zugänge zu und Funktionsweisen von gesellschaftspolitischen Öffentlichkeiten ‐
vor allem durch den Einsatz Neuer Informations‐ und Kommunikationstechnologien ‐ grundlegenden Veränderungen. Neue Teilöffentlichkeiten, erweiterte Kommunikations‐ und
Thematisierungsmöglichkeiten, aber auch neue Inklusionen und Exklusionen entstehen.
Beiträge in diesem Stream sollen folgende Fragen adressieren: Welche Formen von „neuen“
Öffentlichkeiten werden durch Neue Informations‐ und Kommunikationstechnologien hervorgebracht?
Inwieweit forcieren und beeinflussen diese Öffentlichkeiten politische Entscheidungen?
Wie bilden sich einflussreiche Öffentlichkeiten überhaupt heraus, wie
konstituieren sich Teilöffentlichkeiten und welche Funktionen übernehmen sie? Wie und von wem werden in verschiedenen „neuen“ Öffentlichkeiten Geschlechterverhältnisse
(de)thematisiert und verhandelt? Welche veränderten Vorstellungen von Feminismus werden darin artikuliert, wie sind sie aufeinander bezogen und welche „neuen“ Thematisierungsstrategien sind damit verbunden? In welchem Verhältnis stehen diese Öffentlichkeiten zueinander,
welche Kräfteverhältnisse wirken auf sie ein, welche Ressourcen und welche Deutungsmacht haben sie?
Panel III
Öffentlichkeitstheorien und öffentliche Diskurse in feministischer Perspektive
Insgesamt erstaunt, wie wenig der Beitrag der Gender Studies zu Öffentlichkeitstheorien explizit anerkannt wird oder doch zumindest implizit in die aktuellen Öffentlichkeitsdebatten
einfließt. Dabei sind deren zentrale Prämissen wie etwa die Kritik an der Beschränkung auf
eine politische Öffentlichkeit, die Trennung von Privatheit und Öffentlichkeit oder die Beschränkung auf den rationalen Diskurs weiterhin von großer Relevanz. Ein feministischer
Blick auf die herkömmlichen Öffentlichkeitstheorien kann zu theoretischen Weiterentwicklungen beitragen, welche nicht zuletzt auch ein besseres Verständnis zeitgenössischer
Wandlungsprozesse ermöglichen.
Die Leerstellen der etablierten Öffentlichkeitsforschung spiegeln sich in den politischen und massenmedialen Debatten, in denen feministische Analysen unerwähnt bleiben. Öffentliche Diskurse – etwa über sexuelle Gewalt, über Familienpflege und Kindererziehung oder das Erstarken rechtsextremistischer Bewegungen, ja selbst über Feminismus – werden weitgehend
ohne Bezug auf die Einsichten und Erkenntnisse der Gender Studies geführt.
Der Stream verbindet analytische Beiträge, die Öffentlichkeitstheorien weiterdenken, und Einzelfallstudien, die einzelne öffentliche Debatten in feministischer Perspektive reflektieren.
Folgende Fragen sollen dabei aufgegriffen werden: Welches waren und sind die entscheidenden Weichenstellungen feministischer Öffentlichkeitstheorien? Welche davon sind
weiterhin relevant, welche müssen überarbeitet werden? Welchen Stellenwert haben feministische Diskurse in neueren Öffentlichkeitstheorien, wie können feministische Anliegen darin adressiert werden? Welchen Beitrag leisten feministische Analysen zum Verständnis aktueller öffentlicher Debatten?
Abstract‐Einreichung: Vortragsangebote von max. 1 Seite/2500 Zeichen bitte bis zum 01.04.2011 online unter www.soziologie2011.eu
Kontakt: Ricarda Drüeke (ÖGS/Salzburg), ricarda.drueeke@sbg.ac.at; Hanna Hacker (ÖGS/Wien), hanna.hacker@univie.ac.at; Elisabeth Klaus
(ÖGS/Salzburg), elisabeth.klaus@sbg.ac.at; Brigitte Liebig
(SGS/Olten), brigitte.liebig@fhnw.ch; Rosa Reitsamer (ÖGS/Wien), rosa@female‐consequences.org; Birgit Riegraf (DGS/Paderborn),
briegraf@mail.upb.de; Eva Sänger (DGS/Frankfurt), saenger@soz.unifrankfurt.
de
(für die Sektionen DGS/Frauen‐ und Geschlechterforschung, ÖGS/Feministische Theorie und Geschlechterforschung und SGS/Geschlechterforschung)
Koordination (Stream): Birgit Riegraf
Arbeitskonferenz: Mehr Männer in die Soziale Arbeit!? Kontroversen, Konflikte, Konkurrenzen
24.06.2011 in Frankfurt/Main
Soziale Arbeit war und ist ein Beruf, in dem deutlich mehr Frauen als Männer tätig sind. Dieser Umstand wird seit einiger Zeit verstärkt als Problem diskutiert. Vor allem die Diagnose der
„männlichen Modernisierungsverlierer“ hat die Forderung nach mehr Männern im Erziehungs‐ und Bildungswesen zu einer gewissen Selbstverständlichkeit gemacht. Kampagnen zur Förderung von Jungen in sozialen Berufen erhalten von höchster politischer Ebene Unterstützung. Parallel dazu geraten männliche Pädagogen angesichts der aktuellen Missbrauchsskandale unter besonderen Verdacht. Mit dem Wegfall der Wehrpflicht und damit des Zivildienstes entfällt zudem ein wichtiger Rekrutierungsort für männliche Studierende der Sozialen Arbeit.
Wir gehen davon aus, dass viele Hochschulen der Sozialen Arbeit – auch vor dem Hintergrund der Bonusmittel für erfolgreiche Förderungen von geschlechtsspezifischen Minderheiten in
Studiengängen – mit Fragen des männlichen Nachwuchses im Studium der Sozialen Arbeit beschäftigt sind.
Vor diesem Hintergrund richtet das Gender‐ und Frauenforschungszentrum der Hessischen
Hochschulen (gFFZ) in Kooperation mit dem bundesweiten Arbeitskreis „Geschlechterverhältnisse in der Sozialen Arbeit“ des Fachbereichtages Soziale Arbeit (FBTS) eine Arbeitskonferenz für Lehrende sozialpädagogischer/sozialarbeiterischer Studiengänge an Fachhochschulen und Universitäten aus.
Die Veranstaltung will Kolleginnen und Kollegen sozialarbeitswissenschaftlicher Studiengänge zusammen führen um gemeinsam die aktuelle Konjunktur der Männerförderung in der Sozialen Arbeit kritisch zu reflektieren, Tabus, Widersprüche und Konfliktmomente zu erkennen und berufs‐
und fachpolitische Positionen zu entwickeln.
Die Veranstaltung findet am Freitag, den 24.06.2011 an der Fachhochschule Frankfurt am Main statt.
Sie ist als Arbeitskonferenz konzipiert, d.h. sie soll ein Ort sein, an dem die Teilnehmenden gemeinsam vor dem Hintergrund von Impulsbeiträgen Positionen und Entwicklungsaufgaben für Lehre und Forschung erarbeiten, evtl. auch Schritte eines weiterführenden kollegialen, berufs‐ und fachpolitischen Diskurses bestimmen.
Hierzu werden mit diesem Call for Papers Impulsbeiträge gesucht.
Sie sollten sich in dem folgenden Themenspektrum bewegen, können aber auch darüber hinausgehende Fragestellungen entwickeln.
∙ Wie haben sich die geschlechtsspezifischen Zahlen des Personals und der
Studierenden in der Sozialen Arbeit entwickelt?
∙ Welche „Geschlechterreviere“ und geschlechtsspezifischen Arbeitsteilungen
existieren in der Sozialen Arbeit?
∙ Wie geht es Männern als Minderheit in Studium und Beruf der Sozialen Arbeit?
Wie geht es Frauen als Mehrheit mit den wenigen Männern?
∙ Warum ist Soziale Arbeit für Männer seltener eine attraktive Berufsperspektive als
für Frauen?
∙ Warum haben die Programme zur Erhöhung des Anteils männlicher Professioneller
derzeit Konjunktur? Welche Interessensgruppen und Interessenslagen stehen dahinter?
∙ Warum ist eine Erhöhung des Anteils männlicher Professioneller in der Sozialen
Arbeit anzustreben?
∙ Wieso ist die männliche Unterrepräsentanz bislang kein Thema für den Mainstream der
Profession und Disziplin gewesen?
∙ Welche Problem‐ und Konfliktfelder verbergen sich in dem Ruf nach mehr Männern in der
Sozialen Arbeit? Welche neuen Geschlechterkonkurrenzen entstehen in Beruf und Studium?
Die Beiträge können empirischer, theoretischer und programmatischer Art sein. Sie dürfen einen zeitlichen Umfang von 20 min nicht überschreiten, um den Charakter einer Arbeitskonferenz zu erhalten.
Bitte reichen Sie Ihre Vorschläge bis zum 31.01.2011 beim gFFZ ein (Adresse siehe unten).
Ihre Vorschläge sollten auf höchstens einer Manuskriptseite folgende Angaben machen:
∙ Name/Institution/Kontaktadresse/evtl. Homepage
∙ Titel des Beitrags
∙ Fragestellung
∙ Methodisches Vorgehen
∙ Befunde, Thesen zur Fragestellung
∙ Falls vorhanden: eigene Publikationen zum Beitrag
GFFZ
Nibelungenplatz 1 60318 Frankfurt am Main Tel. 069‐1533‐3150 Fax: 069‐1533‐3151
E‐Mail: goettert.m@gffz.de, info@gffz.de Homepage: www.gffz.de
Neuerscheinungen
Kerstin Bronner Grenzenlos normal?
Aushandlungen von Gender aus handlungspraktischer und biografischer Perspektive
Januar 2011, 274 Seiten, kart., 29,80 € ISBN: 978‐3‐8376‐1643‐9
Wie werden kulturelle Annahmen über Gender und Heteronormativität auf der Interaktionsebene verhandelt? Welche Reproduktionen gesellschaftlicher Zuschreibungen, welche Experimente und Überschreitungen finden sich? Wie verschränken sich derartige Erfahrungen mit anderen Erfahrungen sozialer Differenzierung – und welche Bedeutung haben sie schließlich für biografische Prozesse?
Anhand der außeralltäglichen Eventkultur »Fastnacht« gelingt es Kerstin Bronner, auf methodisch innovative Weise subjektive Bedeutungen gesellschaftlicher Ungleichheitskategorien herauszuarbeiten und individuelle
Aushandlungsspielräume aufzuzeigen.
Mehr Infos zum Buch und Bestellmöglichkeit:
http://www.transcript‐verlag.de/ts1643/ts1643n.php
Voß, Heinz‐Jürgen:
Geschlecht
Wider die Natürlichkeit
Schmetterling Verlag, 1. Auflage 2011, 180 Seiten, kartoniert ISBN 3‐89657‐663‐1
Jahrhunderte lang wandten sich engagierte Frauen – und einige Männer – gegen die Annahme, dass Unwissenheit von Frauen und ihr Ausschluss aus Machtpositionen auf «natürliche» – vorgegebene und unabänderliche – geschlechtliche Unterschiede zurückzuführen sei. Sie kennzeichneten
geschlechtliche Unterschiede als Produkt gesellschaftlicher Ungleichbehandlungen. Noch Simone de Beauvoir betonte: «Kein biologisches […] Schicksal bestimmt die Gestalt, die das weibliche
Menschenwesen im Schoß der Gesellschaft annimmt.»
Hinter diese Forderungen wichen Feminismen der letzten Jahrzehnte zurück. Mit der Aufspaltung in biologisches Geschlecht (engl. «sex») und gesellschaftliches Geschlecht (engl. «gender») setzten sie biologische Geschlechterdifferenzen als gegeben voraus. Aus der unterschiedlichen Biologie von
«Frau» und «Mann» dürften aber keine gesellschaftlichen Ungleichbehandlungen abgeleitet werden.
Das Ziel der Gleichstellung wurde so nicht erreicht.
Ein Strategiewechsel ist nötig! Die Vorlage hierfür lieferte Judith Butler. Sie bezweifelte wieder
«Natürlichkeit» und stellte klar, dass auch Körperlichkeit erst durch eine «Brille» gelesen wird, die durch individuelle Erfahrungen und Lernen in Gesellschaft bestimmt ist. Organe werden erst durch die Interpretation als «geschlechtlich» und durch ihre unentwegte Betonung und Wiederholung in dieser Rolle hergestellt und bestätigt.
Hier lohnt es sich weiterzuarbeiten. Mit Butlers Ansatz erscheinen «Penis», «Hodensack», «Hoden»
etc. noch als gesellschaftlich formulierte Bezeichnungen für tatsächlich vorhandene Organe. Als ob, wenn man «natürliche Vorgegebenheiten» liest, sich die Notwendigkeit der Bezeichnung dieser Organe und ihre weitgehend binäre Einordnung zwingend ergibt. Hier widerspricht Heinz‐Jürgen Voß.
Er bereitet aktuelle Ergebnisse der Biologie anschaulich auf und zeigt wie selbst sie in Richtung vieler Geschlechter weisen. Indem er an Gedanken der Entwicklung anknüpft, rückt er den Menschen selbst in den Mittelpunkt, wo bisher die Kategorie und Institution «Geschlecht» fetischisiert wurden.
Von hier aus ergeben sich gesellschaftskritische Forderungen im Anschluss an Karl Marx.
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Michaela Frohberg
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