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des akkadischen Materials fällt ins Auge, daß es offenbar in den letzten Jahren stark von den Assyriologen vernachlässigt wurde

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Jesus-Luis Cunchilos: La trouvaille epigraphique de TOugarit. 2. Bibliographie. Pa¬

ris: Editions Recherche sur les Civilisations 1990. 202 S., 2°, FF 101,- (Memoire

N° 87 = Ras Shamra - Ougarit V)

Anzuzeigen ist eine sehr praktische und hilfreiche Publikation, die vor allem

denjenigen willkommen sein wird, die nicht schwerpunktmäßig mit Ugarit und

seinen Sprachen beschäftigt sind. Sie bietet, nach Sprachen geordnet, knappe bibliographische Angaben zu allen Keilschrifttexten (nicht nur den syllabischen), die in Ugarit und Ras Ibn Hani gefunden wurden, d.h. alle relevanten Textbear¬

beitungen, die bis 1985 erschienen sind. Damit ist diese Bibliographie keine Kon¬

kurrenz zur ausführlichen Ugarit-Bibliographie von Dietrich/Loretz/Sanmartin

in AOAT 20,1-4, die mit ihrer breiten Dokumentation andere Ziele verfolgte, aber inzwischen längst nicht mehr den aktuellen Stand bieten kann.

Etwas inkonsequent registriert die Bibliographie, angeblich auf Keilschrift be¬

schränkt, zwar die cypro-minoischen Texte, nicht aber die ägyptischen. Bei einer Durchsicht bes. des akkadischen Materials fällt ins Auge, daß es offenbar in den letzten Jahren stark von den Assyriologen vernachlässigt wurde. Es steht zu erwar¬

ten, daß sich das im Zusammenhang mit der Erschließung der Texte aus Emar in

Zukunft ändern wird. W.R.

Moshe Goshen-Gottstein und Rimon Kasher: Fragments of Lost Targumim (He¬

bräisch). Part One, Bar-Ilan University Press, Ramat-Gan, 1983. XII -I- 168S.

Die beiden Autoren stellen in ihrem Werk Targumzitate aus der klassischen rabbinisehen Literatur und aus mittelalterlichen jüdischen Autoren vor, die im jeweiligen Originalwerk auch ausdrücklich als solche gekennzeichnet sind und von den Versionen der bisher bekannten klassischen Targumim stark abweichen.

Jeder Eintrag besteht aus dem hebräischen Ausgangstext in der Bibel, dem eine synoptische Übersicht der klassischen aramäischen Versionen zu dieser Stelle bei¬

gegeben isL Es folgt sodann der Beleg mit der Sondertradition sowie ein lexi¬

kalisch-philologischer Kommentar zu den in ihr auftauchenden aramäischen Wor¬

ten. Eine ausführliche englischsprachige Einleitung erhellt die literaturgeschicht¬

liche und methodologische Problematik von Targumzitaten und beschäftigt sich u.a. mit der Frage, inwieweit sie vollständig verlorengegangenen aramäischen

Versionen ganzer biblischer Bücher zugeordnet werden können. Das Werk ist

aufgrund eines Index locorum und einer alphabetisch geordneten aramäischen Wortliste sehr benutzerfreundlich gestaltet. Die Autoren haben sich mit ihrer Su¬

che nach Belegen bei der mittelalterlichen Literatur nicht nur auf die Bibelkom¬

mentare und die Bibelwörterbücher beschränkt, sondern auch die Pijjutkommen- tare und Responsenliteratur durchforstet. Man darf sie für ihre mühselige Arbeit

uneingeschränkt beglückwünschen. H.-G. v. M.

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Otto Jastrow: Der arabische Dialekt der Juden von 'Aqra und Arbil. Wiesbaden:

Harrassowitz 1990. XVI, 438 S., 4 Abb. 8° (Semitica Viva. 5.) 112,- DM. ISBN 3-447-02950-1.

Der um die Erforschung der vom Aussterben bedrohten arabischen und aramäi¬

schen Dialekte des ostanatolischen und nordmesopotamischen Raumes so hoch

verdiente Autor legt hiermit die parallele Beschreibung zweier Stadtdialekte aus dem Nordirak (^aZ/w-Gruppe) vor. Die sprachliche Aufnahme der an ihren Orten nicht mehr gesprochenen Dialekte mußte bei Umsiedlern in Israel gemacht wer¬

den. Kernstück des Werkes ist der massive Textteil mit gegenüberliegender Über¬

setzung (Ss. 100-310), dem die vergleichende grammatische Analyse mit Paradig¬

men vorangeht. Den Abschluß bildet das Glossar für beide Dialekte.

Die Monographie ist von großem dialektologischen und volkskundlichen Inter¬

esse und stellt ein Juwel in der ebenfalls vom Autor begründeten Serie dar.G.K.

Werner Diem: Arabische Briefe auf Papyrus und Papier aus der Heidelberger Pa¬

pyrus-Sammlung. Wiesbaden: Harrassowitz 1991. Textband: IX, 358 S. Tafel¬

band: 67 S. 228,- DM. ISBN 3-447-03119-0.

Die Heidelberger Sammlung „Papyri Schott-Reinhardt", weltweit eine der be¬

deutendsten ihrer Art, enthält neben zahlreichen griechisch-lateinischen und kop¬

tischen ca. 1600 zum Teil äußerst wertvolle arabische Papyri, die in Auswahl von C. H. Becker, A. Grohmann und anderen sowie in jüngerer Zeit von R. G. Khoury herausgegeben wurden, der sich der seltenen literarischen Texte angenommen hat.

Auf diesen Arbeiten aufbauend legt D. nun in einer mustergültigen Edition wei¬

tere 70 Briefe vor, die bewußt unterschiedlich in Hinsicht auf ihre Datierung und ihren Inhalt ausgesucht wurden. Die Stücke, die in einem Zeitraum von über 500 Jahren entstanden sind, umfassen die Gebiete Schreiben an Ämter, Steuersachen, Landwirtschaft, Geschäfts- und Privatkorrespondenz etc. Die in der Einleitung dargelegten Editionsprinzipien werden einheitlich auf alle Papyri angewandt: Der allgemeinen Beschreibung des Erhaltungszustands und des Inhalts sowie knappen Ausführungen zu Duktus und Sprache des Papyrus folgen der arabische Text, die Übersetzung und ein ausführlicher philologischer Kommentar, der dank vieler von D. aus dem bisher publizierten Material zusammengetragenen Parallelstellen als wegweisend für die künftige Forschung anzusehen ist. Konkordanzen, Indices, ein Glossar und ein Literaturverzeichnis beschließen dieses beeindruckende Werk,

dem ein Tafelband mit Abbildungen sämtlicher Papyri beigegeben ist. R. W.

Stefan Leder : Das Korpus al-Haitam ibn 'Adi (gest. 207/822). Herkunft, Über¬

lieferung, Gestalt früher Texte der ahbär-Literatur. Frankfurt/Main: Vittorio Klo¬

stermann 1991. X und 358 S. und 3 Tafeln. Ln DM 86,-. ISBN 3-465-02283-1 (Frankfurter Wissenschaftliche Beiträge. Kulturwissenschaftliche Reihe 20) Dürfen wir die Titel, die Ibn an-Nadim früheren Autoren zuschreibt, als Titel selbständiger Bücher auffassen - wie wir es bislang fast ausnahmslos taten? Das Ergebnis der umfangreichen Fallstudie, die L. hier vorlegt, ist ein klares Nein. „Es handelt sich wohl um im Lehrbetrieb entstandene Auszüge aus größeren Samm¬

lungen, die Materialien verschiedenster Herkunft enthielten" (S.283). Seit die Dis¬

kussion um die Gestalt früher arabischer Überlieferung in Gang gekommen ist.

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tritt dieser Sachverhalt immer deutlicher hervor und verändert unsere Anschauung vom Wesen der frühen arabischen Literatur grundlegend. Es zeigt sich aber auch, daß die Persönlichkeit des Autors keineswegs hinter einer Fülle durch ihn über¬

lieferter Einzelnachrichten verschwindet. Eine bewußt gestaltende Erzählkunst ist durchaus nachweisbar, und insofern unterscheidet sich al-Haitam b. 'Adl in sei¬

nem Schaffen von einem Sammler und Ordner des Hadit. Der Rezensent wird in

anderem Zusammenhang ausführlich auf dieses wichtige Buch eingehen. T. N.

Darabseh, Mahmoud: Die Kritik der Prosa bei den Arabern {vom 3./9. bis zum

Ende des 5./1 I.Jahrhunderts). Berlin: Klaus Schwarz Verlag 1990. 216 S., 8°.

(Islamkundl. Untersuchungen, Bd. 141.)

Vf der vorl. Monographie, einer Diss, aus Saarbrücken, will ein von der Ara¬

bistik bisher wenig beachtetes Thema behandeln: die „Theorie der Prosa in der arab. Literaturkritik". Er gibt in Kap. I eine „Bestandsaufnahme u. Charakteristik der Materialbasis für eine vorislam. (muß heißen: „vor- u. frühislam. u. umay¬

yad.") Prosa bis zum 8. Jh., d. h., er zählt Gattungen auf u. geht kurz auf „die Frage der Authentizität" der von ihm aufgeführten Texte aus vorislam. Zeit ein (Reden,

Sprichwörter, Reimprosa der Kuhhän; wo bleiben die Ayyäm al-'Arab?) Aus

frühislam./umayyad. Zeit nennt er Reden und Briefe. Kap. II behandelt Poesie (S. 63-98) u. Prosa (S. 99-120) bei den „frühen arab. Kritikern" anhand zahlreicher Zitate in deutscher Übersetzung, zu denen man sich mehr als tatsächlich der Fall die Angabe der arab. Originale gewünscht hätte. Kap.3, S. 124-153, ist „Proble¬

men u. Kriterien der Bewertung" von Prosa gewidmet. Gemeint ist allerdings eher die Motivation und anzuwendende Strategie beim Abfassen von Briefen und Re¬

den, sind auch rhetor, wirksame, bzw. unwirksame Komponenten. Die Behaup¬

tung des Schlußsatzes, daß „narrative Prosa im arab. Mittelalter nicht in der Hochsprache verfaßt und daher nicht als literaturfähig" galt (S. 197), übersieht ganze Prosa-Gattungen (in diesem Fall als „histor. Familien") wie die Mahäsin wa-l-masäwi-, die al-Farag ba'd as-sidda- Literatur, übersieht Anthologien wie das Kitäb al-Ägäni mit seinem Reichtum an narrativer Prosa unterschiedl. Form. Was Vf hier hauptsächl. vorführt, sind Zitate mit Anweisungen für Redner u. höf Sekretäre, sozialstrategisch wirksam zu verfahren, verdient also stärker sozial- als

literaturgeschichtl. Interesse. W. W.

Carole Hillenbrand: A Muslim Principality in Crusader Times. Tlie early Artuqid State. Istanbul: Nederiands Historisch-Archealogisch Instituut 1990. XIII und 260 S., 1 genealogische Tafel, I Landkarte. Hfl 89,-. ISBN 90-6258-066-1 (Ver¬

öffentlichungen des Institutes, Nr. LXVI.)

Frau Hillenbrand legt eine Teiledition und Übersetzung von Ibn al-Azraq al- Färiqis Ta'rüj Mayyäfäriqin wa-Ämid vor. Diese Chronik, der Forschung seit lan¬

gem bekannt, aber noch nicht in einer kritischen Ausgabe zugänglich, ist die wichtigste Quelle für die Geschichte des Fruchtbaren Halbmonds im 12. Jahrhun¬

dert und wurde um 1176 geschrieben. Obwohl al-Färiqi keine ausgewogene Dar¬

stellung gelungen ist, bietet er außerordentlich wichtige Nachrichten, die freilich vor allem von seiner Heimat von Diyarbakir aus betrachtet werden. Die Überset¬

zung ist unter Heranziehung zahlreicher anderer Quellen ausführlich kommen-

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tiert; der Leser erfährt im einzelnen den Grund jeder Emendation und wird über die unterschiedlichen Möglichkeiten, schwierige Lesarten zu verstehen, unterrich- teL Es handelt sich um eine vorbildlich zu nennende Bearbeitung einer wichtigen

Chronik. T. N.

Kohlberg, Etan : Belief and Law in Imami Shi'ism. - (Colleeted Studies Series CS 339). Variorum, Hampshire/Brooksfield 1991. $ 84, 95, ISBN 0-86078-292-1.

Dieser Sammelband enthält 17 kürzere Beiträge des Autors zur Geschichte der

Zwölferschia und zu speziellen Problemen der schütischen Theologie und des

Rechts. Nur einige von ihnen sind an entlegenen Stellen publiziert worden. Den¬

noch ist die Zusammenfassung der Aufsätze nützlich; viele sind mit Addenda versehen worden. Ein Index der Eigennamen und arabischen Termini erleichtert die Arbeit mit den Beiträgen, die, da sie sich fast alle unmittelbar mit schiitischem Quellenmaterial beschäftigen, als eine gute Einführung in die Gedankenwelt der

Zwölferschia gelten können. T.N.

Kister, M.J.: Society and Religion from Jähiliyya to Islam. (Colleeted Studies Series CS 327). Variorum, Hampshire/Brooksfield 1990, £42,50. ISBN 0-86078- 277-8.

Nach einer ersten, schon 1980 herausgegebenen Sammlung von Aufsätzen des

bedeutenden Islam-Forschers veröffentlicht der Verlag 14 weitere Beiträge unter¬

schiedlicher, meist soziologischer und religionsgeschichtlicher Thematik, die zwi¬

schen 1975 und 1986 zum ersten Mal gedruckt worden sind. Über die Bedeutung der Arbeiten Kisters braucht hier kein Wort mehr verloren zu werden; es ist zu hoffen, daß sie zu einem weiteren eingehenden Studium der Probleme der frühen

Geschichte des Islams anregen. T. N.

List, Harald: Le Language Militaire Arabe Contemporain (al-luga al-'arabiyya al-'askariyya al-mu'äsira). - Edition L'Harmattan, Paris 1990.

Die vorliegende Arbeit versteht sich als ein Beitrag zu der in der Arabistik leider immer noch stark vernachlässigten modernen Fachsprachenforschung. Es ist ein Verdienst des Verfassers, daß er sich trotz der bekannten Schwierigkeiten auf diesem Gebiet dieser Thematik widmet und dabei über die noch immer übliche Beschränkung auf die reine Erfassung der relevanten Terminologie hinausgeht und den Versuch einer Analyse des Gesamtkomplexes unternimmt. Dabei bot sich die militärische Fachsprache besonders an, da hier eine längere Entwicklung vor¬

liegt, die in höherem Maße gesicherte Ergebnisse verspricht, als dies auf anderen Gebieten derzeit möglich ist.

Im ersten Teil bietet der Verfasser eine nach sachlichen Gesichtspunkten geord¬

nete und etymologisch, grammatisch und semantisch kommentierte Liste von etwa 2100 mit Quellenangabe versehenen Stichworten. Die Zahl mag im Vergleich mit der in der Arbeit mehrfach erwähnten Leipziger Dissertation von A. Ernst (6000) und dem nicht erwähnten umfangreichen russ.-arab. und arab.-russ. Militärwör¬

terbuch (20000) gering erscheinen, jedoch entspricht diese Beschränkung durch-

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aus der Intention des Verfassers, zumal das gebotene Material sehr überlegt aus¬

gewählt wurde.

Der zweite Teil enthält eine „discussion linguistique" zur Problematik der Syn¬

onymie, terminologischer Varianten und territorialer Dubletten, der Bedeutungs¬

entlehnung, der Arten des Bedeutungswandels, der Entstehung von Neologismen, der Aufnahme von Fremdwörtern, der Verbalrektion sowie zu syntaktischen und morphologischen Verkürzungen. Dieser Teil ist insgesamt zu kurz geraten.

Den dritten Teil bildet eine Tabelle militärischer Ränge in synchroner und dia¬

chroner Sicht, einige Termini aus der Militärkarthographie und Nukleartechnik.

Am Ende der sehr nützlichen und anregenden Arbeit ist ein alphabetisch (!) geordneter und numerierter Index der arab. Termini aufgelistet. Ein solcher wäre

auch für die franz. Termini von Nutzen gewesen. K.-E. P.

Emil Meier: Sprachführer der Suaheh-Sprache, Deulsch-Kisuaheli, KisuaheU- Deuisch, 3., ergänzte Auflage, Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1989.

Zitat: „Ki-Suaheli ist die Sprache der Angehörigen des Suaheli-Stammes... Das Kisuaheli gehört zur Gruppe der Bantu-Sprachen und damit zur semitischen Sprachfamilie. Es ist die Grundlage geworden für eine eigentliche Amts- und Schulsprache in ganz Ostafrika und wird überall in Ost- und Zentralafrika von den meisten Eingeborenen gesprochen und verstanden. Meistens handelt es sich allerdings nicht um eine nach einer ganz bestimmten Sprachlehre festgelegten Sprache, sondern um verschiedene Dialekte... Das korrekte Kisuaheli ist eine sehr schwere Sprache und wird eigentlich nur in Zansibar und an der Küste Ost-Afri¬

kas gesprochen. Für den Afrikaner im Innern des Landes ist sie eine Fremdspra¬

che, die er auch erlernen muß. Im Umgang mit den Eingeborenen (hauptsächlich im Hochland und Kenya) genügt daher eine gewisse Vereinfachung. Wenn es aber Mühe macht, die(se) Präfixe immer richtig anzuwenden, kann der Anfänger auf deren Anwendung verzichten ... kitu hikihapana (sie!) changu (diese Sache gehört nicht mir) ... safisha vialu yangu (sie!) mara moja! (putze meine Schuhe sofort!) ... leta vikombe tatu (sie!) (bringe drei Tassen) ... tupenda (sie!) chakula mzuri (sie!) (wir lieben eine gute Speise) ... langu samani (sie!) watu wakula (sie!) chai (seit jeher trinken die Leute Tee)". Dies ist nur eine kleine - beliebig zu erwei¬

ternde Auswahl von Zitaten aus dem Vorwort und aus der , Kleinen Anleitung zum raschen Erlernen der Umgangssprache' des vorliegenden Buches. Der erstaunte und zugleich entsetzte Leser fragt sich zu Recht, was hier geschehen ist. Wie konnte es zur Akkumulation von so viel Unsinn und Unvermögen sprachlicher und sprachdidaktischer Art - und das in einer dritten Neuauflage kommen? Der Titel sollte schleunigst aus dem Verkehr gezogen werden. Er nützt niemandem, weder der Zielgruppe („deutschsprechende Touristen und Auswanderer"), noch

dem Ruf des Verlages, noch der deutschen Swahilistik. G.M.

Francois de Blois: Burzöy's Voyage to India and the Origin of the Book ofKablah wa Dimnah. London: Royal Asiatic Society 1990. X, 102 S. (Prize Publication Fund. Vol. XXIII) £ 42,-.

Die Fabelsammlung Kalila wa-Dimna, ein von 'Abdallah b. al-Muqaffa' aus

dem Mittelpersischen übertragener Fürstenspiegel indischen Ursprungs, erfreute

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sich nicht nur im arabischen Kulturkreis großer Beliebtheit, sondern fand auch durch die Übersetzungen in die wichtigsten europäischen und in einige asiatische Sprachen weitere Verbreitung als jedes andere Werk dieser Gattung. Zwar sollte man meinen, daß diesem Klassiker der Weltliteratur - seit S. de Sacys Ausgabe 1816 Gegenstand unzähliger text- und überlieferungsgeschichtlicher Studien - kei¬

ne neuen Aspekte mehr abzugewinnen sind, doch B. macht mit seiner kleinen, aber gehaltvollen Arbeit deutlich, daß noch kein Endpunkt der Forschung erreicht ist. Nach einem kurzen Überblick über Aufbau und Inhalt der frühen Versionen untersucht B. die Rahmengeschichte sowie die Einleitungskapitel und setzt sich kritisch mit den beiden verschiedenen Berichten von Burzöes Indienreise ausein¬

ander, wobei er versucht, den Nachweis der Historizität sowohl der Person als auch der besagten Reise zu erbringen. Auf ein kurzes Resümee der textgeschicht¬

lichen Entwicklung folgen sorgfältige Editionen des „Mannes im Brunnen", der beiden Fassungen von Burzöes Indienreise sowie Personen- und Wortindices. Der wünschenswerten Verbreitung dieses interessanten Büchleins steht nur der über¬

teuerte Preis entgegen, der wohl fast alle potentiellen Käufer abschrecken wird.

R.W.

Huye, Philip: Iranisches Personennamenbuch. Bd.V: Iranische Namen in Neben¬

überlieferungen indogermanischer Sprachen. Fasc. 6a: Iranische Namen in den griechischen Dokumenten Ägyptens. Wien: Verlag der Österreichischen Akade¬

mie der Wissenschaften 1990. 72 S. ISBN 3-7001-1773-6. ÖS 168, -/DM 24,-.

Die sehr sorgfältige und dabei gut lesbare Arbeit trägt die iranischen Personen¬

namen in den griechischen Dokumenten aus Ägypten (vom Anfang der Ptolemä¬

erzeit bis zum 7./8.Jh. n.Chr.) zusammen. Die Anordnung entspricht im wesent¬

lichen der der früheren Faszikel des Iranischen Personennamenbuches. Zu jedem

Lemma finden sich neben der Angabe der Belegstelle und Erörterungen zur

sprachlichen Deutung auch prosopographische Daten. Nicht sicher zu bestimmen¬

de Namen sind durch Klammern und Zusatzzeichen kenntlich gemacht. In zahl¬

reichen Literaturangaben verweist H., jetzt Mitarbeiter an der Encyclopaedia Ira¬

nica, auf die bisher geleistete Forschung. A.D.

Charles-Henri de Fouchecour: Moralia. Les notions morales dans la litterature persane du f/S^ au f/If siecle. Paris: Editions Recherche sur les Civilisations

1986. 511 S., 6 S. pers. Vorbemerkung und Inhaltsübersicht. (Institut Francais de Recherche en Iran. Bibliotheque Iranienne. 32. „Synthese". 23.) ISSN 0291- 1663, ISBN 2-86538-153-6.

Die umfangreiche und detailliert dokumentierte Übersicht über die Quellen und verschiedenen Ausprägungen der neupersischen ethisch-politischen Literatur be¬

handelt folgende Themen: 1. Spruchweisheit der „Älten" (Anüsarvän und Buzurg- mihr, Alexander und Aristoteles, Ardasir, Luqmän u.a.); 2. erste nach Themen klassifizierte und in Form von Sentenzen und Anekdoten komponierte Moralia islamischer Prägung (darunter Näsiruddin Tüsis bemerkenswerte Ähläq-i muhtas- ami); 3. „klassische" Sammlungen zur Paränese, zur individuellen und sozialen Moral und Erbauung, von Kaikävüs' Qäbüsnäma über Gazälis Kimiyä-yisa'ädat, Sanä'i und Nizämi {Mahzan al-asrär) zu Sa'di; 4. Fürstenspiegel (u.a. „systema-

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tisch" orientierte - also auch ihre Funktion innerhalb der sog. praktischen Philo¬

sophie reflektierende - ethische Literatur des 13. Jahrhunderts (besonders prägend

die ethischen Kapitel von Fahruddln Räzis Gämi'' al-'ulüm und natürlich

Näsiruddin Tüsis Ahläq-i Näsiri) und abschließend eine Skizze der wesentlichen Faktoren und Leitbegriffe, die die hier dokumentierte literarische Tradition (dar¬

unter viele wenig studierte, z.T. auch anonyme Werke) als das moralische Han¬

deln des Menschen und in gewisser Weise auch die geschichtliche Entwicklung Irans determinierend (daher die Definition der Geschichtsschreibung als einer Art Fürstenspiegel, vgl. S.2I) ansieht. Appendices (Konkordanzen, Inhaltsübersich¬

ten, Angaben zur Überlieferung und Exzerpte einzelner Texte), ein Verzeichnis der Abkürzungen oft zitierter Titel, ein Begriffsinventar und ein Verzeichnis der zitierten Autoren und einiger Titel der Primärliteratur beschließen und erschließen

den Band. H.H.B.

Marina Kunke: Nomadenstämme in Persien im 18. und 19. Jahrhundert. Berlin:

Schwarz 1991. 190 S. 3 Taf. 8° (Islamkundliche Untersuchungen. 151) ISBN 3-922968-92-9.

Der Arbeit liegt ein persisches Handschriften-Unikat von 33 Seiten zugrunde,

das zum einen Angaben über Wohnsitze und Stärke von 33 Nomadenstämmen auf

dem Gebiet Irans im Jahre 1128/1715-16 und zum anderen eine nach Provinzen gegliederte Übersicht über das Steueraufkommen des iranischen Reiches in den Jahren 1128/1715-16 und 1215/I800-180I enthält Die Verf. hat den gesamten Text ediert und übersetzt, den Kommentar jedoch auf den Teil der Handschrift beschränkt, der den Stämmen gewidmet ist. Der Kommentar unterrichtet uns über Ursprung, Geschichte und Aufenthaltsorte der in dem Manuskript aufgerührten Stämme, vermag aber nicht deutlich zu machen, ob und in welchen Punkten dieses wissenschaftlich relevante Informationen überliefert, die uns bislang nicht zur Verfügung standen. Die Zahlen über den Umfang der Stämme z. B. sind, wie die Verf selbst einräumt, stark übertrieben und für demographische Erkenntnisse

unbrauchbar. G. H.

Hermann Kreutzmann: Hunza. Ländliche Entwicklung im Karakorum. Abhand¬

lungen - Anthropogeographie. Institut für Geographische Wissenschaften, Freie Universität Berlin, Band 44. Berlin: Dietrich Reimer Verlag 1989. XIII, 272 S., 44 Abb. (5 Beilagen), 24 Tab. u. 16 Photos. ISBN 3-496-00371-5, DM58,-.

H. Kreutzmann zeichnet in seiner empirischen Regionalstudie über Hunza, ei¬

nen peripheren Hochgebirgsraum im Karakorum, die Entwicklung von einem

autonomen Talstaat bis in die jüngste Periode der pakistanischen Bemühungen um eine Integration in den Nationalstaat (u.a. durch den Bau des Karakorum Highways) nach. Der Wandel von einer traditionell subsistenzorientierten bäuer¬

lichen zu einer an überregionalen Wirtschaftskreisläufen partizipierenden Gesell¬

schaft, verbunden mit der Aufiösung der alten Feudalstrukturen, wird analysiert.

Die Wechselwirkung zwischen externen Eingriffen und Veränderungen in der

internen Wirtschafts- und GeseUschaftsstruktur steht dabei im Vordergrund des Interesses.

Als Ergebnis detaillierter Feldarbeiten in gelungener Kombination mit einer Auswertung der umfangreichen historischen Quellen aus der britischen Kolonial-

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zeit liegt eine sehr fundierte, sorgfältig recherchierte Untersuchung vor - eine Studie, die einen interdisziplinären Leserkreis erreicht. Der profunde Beitrag Kreutzmanns zur Kenntnis der Northern Areas ist nicht nur von dokumentari¬

schem Wert, er ist auch dienlich als Grundlage für entwicklungspolitische Ma߬

nahmen. U.M.-B.

I.M.P. Raeside and B.V. Nemade: Marathi Reading Course. London: School of

Oriental and Afriean Studies, University of London 1990. 289 S. ISBN 0-7286- 0171-0.

Seit Jahren warte nicht nur ich auf ein Lehrbuch, mit Hilfe dessen ein einiger¬

maßen geübter Student der Sprachen in einem vernünftigen Zeitraum die Gram¬

matik des Maräthi so weit erlernen kann, daß einer Lektüre von Texten nichts mehr im Wege steht. Hier ist es: in zwanzig stoffreiche, intelligent aufgebaute Lektionen gefaßt. Intelligent heißt z.B., daß die wichtigsten Kategorien von Ob¬

liquus und Plural in den Anfangslektionen behandelt und die im Verlauf des

Kurses auftauchenden Spezialfälle dann in Lektion 14 zusammengefaßt werden.

Der Titel , Reading Course' verspricht weniger, als Raesides Buch hält: Beispiele und Übungen vermitteln sowohl literarisches als auch gesprochenes Maräthi.

D.h., auch die Sätze der Anfangslektionen sind lebensnah, nützlich und durchaus im positiven Sinne ,a splendid souree of entertainment for critics who have never tried to write teaching courses:' ,1 always tell the servant to wash the dishes with clean water,' ,frag die bäi, warum sie heute nicht zum Kochen kommt,' ,wir haben bislang immer noch nicht mitbekommen, was er in der Schule macht,' etc. Man

kann annehmen, daß zur Lesbarkeit der Maräthi-Stücke auch der Mitautor

B.V. Nemade, ein bekannter Schriftsteller, beigetragen hat. Vom Aufbau her ent¬

halten die Lektionen bei Raeside, was man sich vorstellt: Erklärungen zur Gram¬

matik, Übungs- und Lesestücke (dem Himmel sei Dank, mit den Maräthi-Passa- gen in Bälbodh, was leider nicht selbstverständlich in Lehrbüchern dieses Fachs).

Am Ende des Bandes finden sich ein Schlüssel für die Übungen, verschiedene

Indices und Anhänge, etwa zu unregelmäßigen Verben und Zahlwörtern. Man

wünscht dem Kurs, wie dem Maräthi, weite Verbreitung. C. K.

T.N. Dharmadhucari, R.S. Shastri, N.P. Jain, editors: Vedic Texts: A Revision.

Prof CG.Kashikar Felicitation Volume. Delhi (Motilal Banarsidass) 1990.

134 S. ISBN 81-208-0806-1.

Hinter dem etwas obskuren Titel verbirgt sich eine angenehme Überraschung:

die Festschriftbeiträge bestehen in Proben von in Arbeit befindlichen Neueditio¬

nen vedischer Texte. Die meisten der Texte sind von Pionieren der Indologie wie Leopold von Schroeder, Keith (,Kithena') etc. mit Hilfe des damals zugängli¬

chen Materials herausgegeben worden und können nun dank zahlreicher zusätz¬

licher Manuskriptfunde verbessert werden. CG. Kashikar und Gelehrte um ihn, aber auch Vedisten aus Hoshiarpur, Bahalgarh und Auroville, veranstalten die

Ausgaben von Maiträyanlsarnhitä, Gopathabrähtnana, Aitareyäranyaka, Baud¬

häyana-, Äpastamba-, Mänava- und Satyäsädhasrautasütra (bislang bekannt unter dem Namen Hiranyalcesisrautasütra). Die Verbesserungen betreffen nicht nur ein¬

zelne Lesungen, sondern auch, wie im Fall des Mänavasrautasütra, Satzaufteilung und Anordnung der Kapitel. Es wäre wünschenswert (und das ist wohl auch das

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Bestreben des abhinandita), daß die vorgelegten Ausschnitte eine Diskussion un¬

ter den weit verstreuten Fachkollegen in Gang bringen und so Vorschläge und Anregungen Aufnahme finden, die sonst in gesonderten Veröffentlichungen ihr

Dasein fristen würden. C. K.

David Seyfort Ruegg and Lambert Schmithausen (Hrsg.): Earliest Buddhism

and Madhyamaka. Leiden: E.J.Brill 1990 (Panels ofthe Vllth World Sanskrit Conference, Kern Institute, Leiden: August 23-29, 1987, vol.II). G. 70,-.

Das Bändchen vereint drei Vorträge beim „Workshop" über den „frühesten Buddhismus" sowie eine Auswahl von drei Texten und eine Vortragszusammen¬

fassung, die bei der Mahäyäna/Madhyamaka-Sektion der Welt-Sanskrit-Konfe¬

renz in Leiden 1987 vorgetragen wurden. Die Frage, wieweit und mit welchen Methoden man den ursprünglichen Buddhismus rekonstruieren kann, bleibt nach wie vor umstritten. Der Beitrag von R. Gombrich {..Recovering the Buddha's mes¬

sage") geht von Erwägungen zur Buddha-Biographie, vom Gegensatz der Bot¬

schaft des Buddha zu anderen gleichzeitigen religiösen Lehren und Praktiken

sowie von Überlegungen zum sozialen Hintergrund der frühen Gemeinde aus.

K. R. Norman {„Aspeets of early Buddhism") geht auf Inhalte der Lehre ein; einen Teil seiner Schlußfolgerungen (besonders S.28, 29 u. 31) relativiert er selbst durch Formulierungen wie „it is possible", „it may be" usw. Seine Ausfiihrungen ent¬

sprechen im übrigen weitgehend der heutigen communis opinio. T.Vetter {„Some remarks on the older parts of the Suttanipäta") meint, daß man in drei Teilen des

Suttanipäta (Khaggavisänasutta, Päräyana und Atthaka) die älteste Form des

Buddhismus finden könne. Gombrich widerspricht dem in seinem Beitrag implizit (S. 8) und wahrscheinlich zu Recht; gleichwohl dürfte es sich um Zeugnisse aus einer sehr frühen Zeit handeln, zu denen Vetter interessante philologische und inhaltliche Bemerkungen macht. Die Beiträge des Madhyamaka-Teils des Bandes liegen thematisch weit auseinander; der Herausgeber dieses Teiles des Bandes macht keinen Versuch, einen Zusammenhang zu konstruieren. Sie sind der Ver¬

fasserschaft einiger Werke von Bhävaviveka/Bhavya (D. Seyford Ruegg), der

Frage, ob Dharmakirti als Mädhyamika angesehen werden darf (E. Steinkellner) und einigen „nicht-formalen" Aspekten der Beweise in den Madhyamakakärikäs

(C. Oetke) gewidmet. H.B.

Frank Richard Hamm Memorial Volume, October 8, 1990, ed. Helmut Eimer.

Bonn 1990 (Indica et Tibetica, Bd.2I), 215 S., ISBN 3-923776-21-7, DM64,-.

Die vorliegende Gedenkschrift zum 70. Geburtstag des 1973 verstorbenen Indo¬

logen Frank-Richard Hamm enthält neben einer von M. Hahn verfaßten Kurz¬

biographie Hamms (S.9-12) und der durch H.Eimer zusammengestellten Biblio¬

graphie seiner publizierten Werke (13-18) zwei Beiträge von H.Eimer und

P. Tsering, die mit dem Namen Hamms verbunden sind, nämlich „Blockprints and Manuscripts of Mi la ras pa's Mgur 'bum Aecessible to Frank-Richard Hamm"

(S. 59-88) und „ Valuable Tibetan Xylographs Colleeted by Frank-Richard Hamm"

(S. 169-213). In den Bereich der Jätaka- und Avadäna-¥oTsc\\\xt\g fallen die Bei¬

träge von T.R. Chopra, der seiner Studie des Wortes triyantara die Edition des

Sabhikaparivarta (14. Kapitel des Bhadrakalpävadäna = 9. Kapitel der Sam-

bhadrävadänamälä) hinzufügt (S. 19-46), von M.Hahn, der das Punyaräsya-

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vadäna, das 13. Kapitel der Asokävadänamälä, ediert und übersetzt (S. 103-132) und von M.Pfeiffer, der die Gäthäs der Jätakas auf ihre buddhistisch ethischen Aussagen hin untersucht (S. 137-154). W. Heissig zeigt anhand einiger Beispiele Veränderungen von Erzählstoffen in mongolischen Epen und Heldenmärchen auf, die auf die Verbreitung buddhistischen Gedankenguts im zentralasiatischen Raum zurückgehen (S. 133-136). Der Entwicklung der Sikh-Gemeinschaft von einer re¬

ligiösen zu einer politischen Gemeinschaft ist der Beitrag von R. CiCak-Chand gewidmet (S. 47-57). K.-H. Golzio weist auf die Notwendigkeit hin, für die Beur¬

teilung von Toleranz und Intoleranz in indischen Religionen nicht nur religiöse Texte, sondern auch historische Fakten zu berücksichtigen (S. 89-102). M.Thiel- HoRSTMANN beschreibt die religiöse Nachtwache (Jägarana) bei den Dädüpanthis, einer nordindischen Bhakti-Sekte, und erklärt die Bedeutung der ,Zeit' in diesem Ritual (S. 155-163). Auf die Wichtigkeit einer systematischen Studie neoklassi¬

scher indischer Lexika für das Aufzeigen des Bedeutungswandels von Wörtern

weist C. Vogel anhand zweier Beispiele hin (S. 165-168). P. K.-P.

Markus Aksland: Tlie Sacred Footprint Oslo: Yeti Consult 1990, 14, 141 S.,

ISBN 82-992291-0-3. NOK 150,-; CER 225,-.

In diesem Band bietet der Verf. eine Zusammenstellung von Quellenmaterial über die Pilger-Traditionen, die mit dem heiligen Fußabdruck auf dem Adam's Peak in Ceylon verbunden sind. Neben der im Vordergrund stehenden buddhisti¬

schen Pilger-Tradition, die bis heute die wichtigste ist, werden auch die christli¬

chen, hinduistischen und muslimischen Traditionen berücksichtigt. Im ersten Ab¬

schnitt stellt der Verf. einschlägige singhalesische Quellen zusammen, im zweiten Teil Belege über die singhalesische Tradition von Fa-hien bis ins 20. Jh. Im dritten

Kapitel folgen Informationen über Saman, den Gott des Adam's Peak, mit Zu¬

sammenarbeit der verschiedenen Theorien über den Ursprung dieser Göttervor¬

stellung. Im vierten Teil schildert der Verf. seine eigene Pilgerreise von Weligama zum Adam's Peak, und im fiinften Abschnitt beschreibt er die verschiedenen Pilgerrouten und geht auf die mit den Stationen der beiden Hauptwege verbun¬

denen Kulte und Mythen ein. Abschließend findet man Angaben über christliche, hinduistische und muslimische Pilger-Traditionen zum Adam's Peak. Die Benutz¬

barkeit des Buches ist durch eine sehr große Zahl von Druckfehlern, einige Aus¬

lassungen (6,22; 88,3; 97,17) und zwei unverständliche Querverweise (75: „see picture on page 190"; 106: „see p. 158") beeinträchtigt Bei der Übertragung des zunächst norwegisch abgefaßten Texts ins Englische sind gelegentlich Worte un¬

übersetzt geblieben. Die Bibliographie ist fehlerhaft, selbst die intendierte alpha¬

betische Reihenfolge ist nicht konsequent eingehalten. Im Text angeführte Litera¬

tur ist nur unvollständig aufgenommen, so fehlen Hazlewood (zitiert auf S. 13), Lohuizen-de Leeuw (44), Mackenzie (113), Margoliouth (109), Pedersen (110);

auch fehlt im Text nur in Kurzform zitierte Literatur teilweise, z. B. Kramrisch 1981 (zitiert auf S. 113), Queyroz 1930 (107), Margoliouth 1935 (98), Reinaud 1845 (99), Yule I9I3: vol. 2, 1914: vol.3 (100). Hinweisen möchte ich in diesem

Zusammenhang auf eine andere Arbeit zu demselben Thema, nämlich auf die

1980 als „Master's paper" an der University of Pennsylvania angenommene - leider ungedruckte - Arbeit von Charles Hallisey: A Trace of the Buddha. Ve¬

neration of the Footprint of the Buddha on Adam's Peak, in der das Thema mil

anderen Schwerpunkten bearbeitet wurde. P. K.-P.

(11)

Verfasser der Kurzanzeigen: A.D. = Almuth Degener, Mainz; C.K. = C. Kiehn¬

le, Hamburg; G.H. = Gottfried Herrmann, Göttingen; G.K. = Georg Krot¬

koff, Baltimore; G.M. = Gudrun Miehe, Bayreuth; H.B. = Heinz Bechert,

Göttingen; H.-G.v.M. = Hans-Georg von Mutius, München; H.H.B. = Hans

Hinrich Biesterfeldt, Bochum; K.-E.P. = Karl-Eberhard Pabst, Halle; P.K.-

P. = Petra Kieffer-P(3lz, Göttingen; R.W. = Reinhard Weipert, München;

T.N. = Tilman Nagel, GöUingen; U.M.-B. = Ulrike MOller-Böker, Gießen;

W. R. = Wolfgang Röllig, Tübingen ; W. W. = Wiebke Walther, Bamberg.

(12)

Die Kathiolischen Briefe

Herausgegeben von Josef Hofmann (t) und Siegbert Uhlig

1993. 264 Seiten (Äthiopistisehe Forschungen, Band 29). Leinen DM 168,-

Die Katholischen Briefe, im äthiopischen Kanon ohne Hebräerbrief (Jakobus, 1-2

Petrus, 1-3 Johannes und Judas), werden erstmals in einer kritischen Ausgabe

veröftentlicht und ihre Beziehung zu syrischen, koptischen und arabischen Parallelfas¬

sungen untersucht. Grundlage sind sechs alte (14.-16. Jahrhundert) und 18 jüngere

Zeugen (vom 17. Jahrhundert an), deren Text mit 11 arabischen Handschriften

verglichen wird. - Einleitend beweisen die Herausgeber mit umfangreichem Beispiel¬

material (auch aus syrischen, koptischen und arabischen Quellen), daß der Äthiope ausschließlich nach einer griechischen (genauer: alexandrinischen) Vorlage übertrug, deren Schwierigkeitsgrad er partienweise nicht gewachsen war.

Die Gefangenschaftsbriefe

Herausgegeben von Siegbert Uhlig und Helge Maehlum

1993.186 Seiten (Äthiopistisehe Forschungen, Band 33). Leinen DM 124,-

Das in sich geschlossene Teilcorpus der paulinischen Briefe (Epheser, Philipper, Kolosser, Philemon) wird auf der Basis von 34 Handschriften und drei klassischen Editionen herausgegeben. Das Ziel besteht in der Herstellung des ursprünglichen

Textes und in dem Vergleich mit der griechischen Version. — Die umfangreiche

Einleitung erörtert Fragen möglicher Quellen des äthiopischen Neuen Testaments und

insbesondere der Paulusbriefe und weist an Beispielen die Übersetzung nach der

alexandrinischen (hesychianischen) griechischen Voriage. Einen weiteren Schwer¬

punkt bilden die verschiedenen Revisionen, so nach der arabischen Bibel. Im Zusam¬

menhang damit wird die Bedeutung der syrischen und koptischen Bibel für die

äthiopische Überlieferung geprüft.

The Synoptic Gospels

General Introduction. Edition of the Gospel of Mark Von Rochus Zuurmond

1989. XV, 289 + 406 Seiten (Äthiopistisehe Forschungen, Band 27). Leinen DM 148,- Part I provides a general introduction to a text-critical edition of the Gospels in Gecez.

It is publish-ed together with Part 11,the edition of the Gospel of Mark, and will be followed by the edition of the Gospel of Matthew (Part II I) and Luke (Part IV). Part I deals with the origin of the text and its development from the Sth to the 1 9th century, the selection of manuscripts used for the edition and the method used in establishing the text. In the Introduction to Part II some attention has been given to early Gecez paleography and orthography and to the causes of textual corruption. It also contains a more detailed description of the used manuscripts.

Franz Steiner Verlag Stuttgart

Postfach 10 15 26 — D-7000 Stuttgart 10

Preisanderungen vortaehalten

(13)

Altsumerische Verwaltungstexte

aus Lagal^

Teil 1: Die altsumerischen Wirt¬

schaftsurkunden der Eremitage zu

Leningrad

1989.572 Selten (Freiburger Altorien¬

talische Studien, Band 15,1). Kart. DM 94,-

Das hier vorliegende Werk ist der in

sich geschlossene erste Teil einer

fünfteiligen Edition der altsumeri¬

schen Wirtschaftstexte aus LagaS.

DieTexteder Eremitage zu Leningrad

wurden vor Ort kollationiert, umschrie¬

ben, übersetzt und philologisch und

sachlich kommentiert. Einleitung und

ein Index der behandelten Wörter run¬

den den Band ab.

Gegenstand der Urkunden sind Mel¬

de-, Lohn- und Steuenwesen, religiöse

Abgaben, Göttermahlzeiten, Fisch¬

fang, Viehzucht u.a.m. Zufällig findet sich in Leningrad ein Teil des bedeu¬

tenden Unterarchivs des „Landwirt¬

schaftsbüros": Feldvermessung,

Festlegung der Bepflanzung, Saat,

Drusch und Verteilung sind beson¬

ders dokumentiert. Das Verständnis

der komplexen Archivabläufe soll

durch inhaltliche, chronologische und

typologische Gliederung des Materi¬

als gefördert werden.

Teil II: Die altsumerischen Wirt¬

schaftsurkunden aus amerikani¬

schen Sammlungen

1. Abschnitt: Einleitung: Texte aus

dem Harvard Semitic Museum; 2. Ab¬

schnitt: Texte aus: Free Library Phila¬

delphia, Yale University Library, Ba¬

bylonian Section. Indices, Textkopi¬

en, Fotos

1993. 2 Bände mit zusammen 749

Seiten und 29 Tafeln (Freiburger Alto¬

rientalische Studien, Band 16,2). Kart.

DM148,-

In Fortsetzung der Edition werden hier rund 130 umfangreiche Tontafeldoku¬

mente vorgestellt. Nahezu alle werden

erstmals übersetzt und umfassend kom¬

mentiert. 14 Urkunden werden in Hand¬

kopie / Foto erstveröffentlicht. Die Texte erhellen nicht nur ökonomische, soziale

und politisch-religiöse Abläufe eines

südmesopotamischen Kleinstaates um

2.500 v.Chr., sondern besitzen auch zen¬

trale Bedeutung für die Rekonstruktion eines der frühesten, aber komplexen Ab¬

gabe- und Verteilungssysteme.

Aus dem Inhalt: Die Urkundenthemen in

Auswahl: Die Reproduktion dermenschli- chen undtierischen Arbeitskraft — Bewirt¬

schaftung der Tempelherden — Vermes¬

sung, Anbau und Ernte in Feld und Garten

— Die Unterhaltung der Kanäle — Vieh¬

zucht und Fischerei — Holzwirtschaft —

Die Verwaltung des Personals —

„Standesregister" — Die Verwaltung der

Geräte — Schulen- und Kaufnotizen —

Binnen- und Fernhandel — Der Kult der

Götter

Franz Steiner Verlag Stuttgart

Postfach 10 15 26 — D-7000 Stuttgart 10

Preisandemngen vorbehalten

(14)

Oerellos 11

Der Prosphonetikos „Über den rechten Glauben" des Kyrillos von Alexandrien an Arkadia und Marina. Teil I: Einleitung mit christologischem Florilegium

1993.137 Seiten (Äthiopistisehe Forschungen, Band 31). Kart. DM 98,-

Der vorliegende Prosphonetikos ist Teil des berühmten äthiopischen

Sammelwerkes „Qerellos", das Traktate von 15 bedeutenden Theologen desS.-

5. Jahrhunderts enthält, und ist eines der drei Sendschreiben, die Kyrillos von

Alexandrien im Jahr 430 an den Kaiserlichen Hof von Konstantinopel schickte,

um dertheologischen Beeinflussung des Hofesdurch Nestorbs, den damaligen

Patriarchen von Konstantinopel, entgegenzuwirken. Der Prosphonetikos ist ein

bedeutendes Dokument derchristotogischen Auseinandersetzungen des 4./5.

Jahrhunderts. Das Kernstück der theologischen Argumentation ist ein

Florilegium von Aussagen von neun bedeutenden Theologen dieser Zeit.

Aus dem Inhalt: Einleitung mit Akürzungsverzeichnis — Äthiopischer Text —

Deutsche Übersetzung mit Hinweisen auf den griechischen Urtext — Übersicht

über Teil 2 — Arabische und äthiopische Anhänge — Register

Ebenfalls lieferbar:

III: Der Dialog ,Daß Christus einer

ist' des Kyrillos von Alexandri¬

en. Einleitung, äthiopischer Text

und deutsche Übersetzung. 1977.

251 Seiten mit 4 Tafeln (Äthiopisti¬

sehe Forschungen, Band 2). Lei¬

nen DM 180,-

IV 1: Homilien und Briefe zum Kon¬

zil von Ephesos. Einleitung,

äthiopischer Text und deutsche

Übersetzung. 1979. 195 Seiten

(Äthiopistisehe Forschungen,

Band 4). Leinen DM 122,-

Franz Steir

Postfach 1015 26

IV 2: Traktate des Epiphanios von

Zypem und des Proklos von Ky¬

zikos. Einleitung, äthiopischer Text und deutsche Übersetzung.

1979. 143 Seiten (Äthiopistisehe

Forschungen, Band 6). Leinen DM

114,-

IV 3: Traktate des Severianos von

Gabala, Gregorios Thaumatur¬

gos und Kyrillos von Alexandri¬

en. Einleitung, äthiopischer Text

und deutsehe Übersetzung. 1980.

143 Seiten und 4 Tafeln (Äthiopi¬

stisehe Forsehungen, Band 7).

Leinen DM 126,-

r Verlag Stuttgart

D-7000 Stuttgart 10

Preisanderungen vorbehalten

(15)

Aufsätze

Heinz Gaube: Heinz Luschey (1910-1992) 1

Christoph Correll: Hebräisches bei Celan: Rekontextualisierung? 5

Dieter Sturm: Äußerungen arabischer Geographen des Mittelalters zur

Verwendung von Termini 15

Gerhard Hoffmann: Al-Amin, al-Ma'mün luid der „Pöbel" von Bagdad

in den Jahren 812/13 27

John W^att: Grammar, Rhetoric, and the Enkyklios Paideia in Syriac .. 45

Jürgen Ehlers: "xük" und "gard" 72

Albrecht Wezler: Über Form und Charakter der sogenarmten'Polemi-

ken im Staatslehrbuch des Kautalya' 106

Rahul Peter Das: Neuere Werke zum bengalischen Vaisnavismus 135

Florian C. Reiter: „A Praise of Buddha" by the Taoist Patriarch Ch'iu

Ch'u-chi (1148-1227) and its Souree 179

Miscellaneen

M. Nawabi: A Small Parthian Inscription from the Nayyeri Collection 192

Carsten-Michael Walbiner: Die Handschrifteninstitute im Transkau¬

kasus und Daghestan 194

J. Hoftijzer: An ESF Network on the Semantics of Classical Hebrew .. 198

Bücherbesprechungen

Karl Oberhuber: Innsbrucker Sumerisches Lexikon. Von Josef

Bauer 200

Liane Jakob-Rost: Hethitische Rituale und Festbeschreibungen. Von

Johann Tischler 200

Rudolf Macuch: Neumandäische Chrestomatie. Von Werner Arnold ... 202

Gregor Schoeler: Arabische Handschriften. Von Dieter Bellmann 203

Nazif Hoca (Hrsg.): ""Abdalqädir ibn 'Umar al-Bagdädi. Von Rein-

H.\RD Weipert 205

Ian Richard Netton (ed.): Arabia and the Gulf. Von Reinhard

ScHtTLZE 208

Marwan R. Buheiry: The Formation and Perception of the Modern Arab

World Studies. Von Reinhard Schulze 209

Wolf Leslau: Arabic Loanwords in Ethiopian Semitio. Von Simon Hop¬

kins 210

Mohammed Ali, Andrzej Zaborski: Handbook of the Cromo Language.

Von Rainer Voigt 211

Frederick M. Smith: The Vedic Sacrifice in Transition. Von Klaus

Rüping 213

Bohnemann, G. and Tachikawa, M. (edd.): The Hindu Deities illustrat¬

ed. Von A.J. Gail 215

Mahävamsa: The Great Chronicle of Sri Lanka. Von Heinz Bechert 216

Bhischam Sahni: Basanti. Von Dietmar Mayan 218

Mark HolmstrOm (ed.): Work for Wages in South Asia. Von Jür¬

gen Reinhardt 221

Per K. Sörensen: Divinity Secularized. Von Franz-Karl Erhard 223

Denis Sinor (ed.): The Cambridge History of Early Inner Asia.

Von Klaus Röhrborn 225

Kurzanzeigen 227

Referenzen

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