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Brandbekämpfung und Hilfe- leistung an Biogasanlagen

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Academic year: 2022

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© Institut für Brand- und Katastrophenschutz Heyrothsberge

Brandbekämpfung und Hilfe- leistung an Biogasanlagen

Lehrgang Fo F VI 15/2

Themen-Nr. 4.

Abteilung Führung im Brand- und

Katastrophenschutz Fachliche Verantwortung BrA Stephan Fuchs aktualisiert (Monat/Jahr) November 2014

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Schwerpunkte

• Allgemeines

• Aufbau und Funktionsweise von Biogasanlagen

• Schadensszenarien

• Gefahrenschwerpunkte und sich ergebende Schutzmaßnahmen

Quelle: [1]

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Branchenzahlen Biogas

2013

Prognose 2014

Anlagenzahl BRD [4] 7850 7960

Anlagenzahl Sachsen-Anhalt [5] 322 369

Tab. 1: Anlagenzahlen

Allgemeines

(4)

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Allgemeines

Biogas

• dient der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen

• unterstützt die Energiewende

• wird aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen

• wird zur Strom- und/oder Wärmeerzeugung genutzt

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Allgemeines

Biogas ist ein Gemisch aus Methan und Kohlenstoffdioxid.

Die Zusammensetzung variiert je nach

Herstellungsbedingungen und Ausgangsstoffen.

Stoff [Vol%]

Methan 50 – 80

Kohlenstoffdioxid 20 – 50

Wasser 2 – 7

Stickstoff 0 – 2

Wasserstoff 0 – 1

Sauerstoff 0 – 2

Schwefelwasserstoff 0 – 2

Tab. 2: Zusammensetzung von Biogas [2]

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Allgemeines

Quelle: [6]

Quelle: [7]

(7)

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Aufbau einer Biogasanlage

Abb. 1: schematischer Aufbau einer Biogasanlage [3]

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Biogasgewinnung

Ausgangsstoffe wie:

• Gülle, Mist

• Silage, Getreide und andere Pflanzen oder Pflanzenteile

• Schlachtabfälle

• Lebensmittelreste

werden im Fermenter unter Luftabschluss von Bakterien vergoren. Dabei wird Methan und Kohlendioxid freigesetzt.

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Biogasgewinnung

• Voraussetzung sind gut „verdauliche“ organische Bestandteile wie Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette

• Umsetzung erfolgt in mehreren Teilschritten, am Ende entsteht Biogas (Methan)

• je nach eingesetztem Rohstoff gibt es unterschiedlich hohe Ausbeuten

• bei Einsatz von schwefel- oder stickstoffhaltigen Verbindungen können weitere „ungewollte“

Produkte entstehen

(10)

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Schadensszenarien

• Festigkeitsverlust eines Bauteils mit nachfolgendem Stoffaustritt

(Gas und/oder Substrat)

• Brand (direkt oder Peripherie)

• Explosion

• Freisetzungen von Schwefelwasserstoff

• Hilflose Lebewesen in Behältern/Gruben

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Einsatzbeispiele

Abb 2: Störfälle in Biogasanlagen seit 2010 [9]

rot: Feuer /

Verpuffung / Explosion

blau: Stoffaustritt

pink: Personenschaden

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Einsatzhinweise

Abb. 3: Führungsvorgang [8]

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Gefahren

X

X X

X

X X X X X

X X X

X

X X X

X X X X

X X X

X

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Atemgifte

• Geruch nach „faulen Eiern“

• bereits geringe Konzentrationen wahrnehmbar, aufgrund der Anwesenheit von Schwefel-

wasserstoff

• Erstickungsgefahr aufgrund Kohlenstoffdioxidgehalt

Tragen von umluftunabhängigem Atemschutz!

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Ausbreitung

• Austritt von Substrat kann zu erheblichen Umweltschäden führen

• Austritt von Gas

Substrataustritt eindämmen, Eindringen in Gewässer verhindern!

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Chemische Stoffe

• Gülle enthält ätzende Stoffe

• Verunreinigungen können zu Schäden führen

Kontakt mit den Ausgangsstoffen bzw.

Substrat beschränken!

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Explosion

• Ex-Bereich: 6 – 22 Vol%

• Gasfackel: solange austretendes Gas abfackelt, keine Ex-Gefahr

Zündquellen vermeiden!

Gaswarngeräte bei der Lageerkundung einsetzen!

Bei Feuer Gaszufuhr abschiebern!

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Einsturz

• Bauteilversagen nach Explosionen, Brand oder mechanischem Anprall, meist gekoppelt mit

Stoffaustritt

• Einsinken / Absturz von Einsatzkräften, weil

Schächte, Gruben, usw. nach Stoffaustritt nicht mehr erkannt werden

• Absturz von Menschen / Tieren in Gruben oder Schächte wegen mangelnder Abdeckung

Sicherheitsabstände einhalten, ortskundiges Personal zu Rate ziehen!

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Elektrizität

• übliche elektrische Gefahren im Bereich

sämtlicher Installationen, insbesondere am BHKW und der Einspeisung

Strahlrohrabstände einhalten,

ggf. Elektrofachpersonal zu Rate ziehen!

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Erkrankung / Verletzung

Methan: Atemgift mit erstickender Wirkung, geruchlos, keine Angabe ETW

Kohlenstoffdioxid: Atemgift mit erstickender Wirkung, geruchlos, ETW: 10.000 ppm

Schwefelwasserstoff: Atemgift mit Wirkung auf Blut, Nerven, Zellen, Geruch nach faulen Eiern, ETW: 20 ppm

Ammoniak: Atemgift mit Ätzwirkung, stechender Geruch, ETW: 110 ppm

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Erkrankung / Verletzung

Bakterien, Viren, Pilze:

z.B. Erkrankung an Diarrhoe

• Ertrinken bei Absturz in gefüllte Behälter

• Ohnmacht bei Betreten leerer, nicht ausreichend belüfteter Behälter

(Wartungsarbeiten)

Tragen von umluftunabhängigem Atemschutz!

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Einsatzplanung /

Einsatzvorbereitung

• Ausbildung zum Thema Biogasanlagen durchführen

• Standorte der Anlagen im Ausrückebereich kennen

• Anpassung der Ausrüstung der zuständigen

Feuerwehren (Schutzbekleidung, Messtechnik, Hygiene)

• Kontakt zum Betreiber suchen, OTS

• Erstellung von Einsatzplänen für die einzelnen Objekte

• Einsatzübungen

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Quellennachweis

[1] www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/biogasanlage103_v-contentgross.jpg (12.11.14) [2] LFS Bruchsal – Biogasanlagen: Hinweise für den Einsatzleiter

[3] Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)

[4] http://de.statista.com/statistik/daten/studie/167671/umfrage/anzahl-der-biogasanlagen-in-deutschland-seit-1992/ (12.11.14) [5] Antwort der Landesregierung auf kleine Anfrage, Drucksache 6/2889 vom 14.03.14

[6] http://www.biogastechnik.de/images/stories/processed/ref/_full/ak-ref-triesdorf-luft-2011.jpg (12.11.14) [7] http://www.nh24.de/images/stories/2012/Alex/kw26/Biogasanlage-Hardegsen.jpg (12.11.14)

[8] Lehrmaterial IBK Heyrothsberge

[9] www.initiativen-mit-weitblick.de (14.11.14)

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Kontakt

Stephan Fuchs IBK Heyrothsberge Tel.: 039292 61- 271

Stephan.Fuchs@sachsen-anhalt.de www.ibk-heyrothsberge.de

Referenzen

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