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Vorlesungen im Literaturunterricht der Oberstufe

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Academic year: 2022

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Vorlesungen im Literaturunterricht der Oberstufe Caspar-Vischer-Gymnasium Kulmbach

Das Vorlesungsmodell des Caspar-Vischer-Gymnasiums wurde entwickelt, weil der Deutschunterricht in der Qualifikationsphase gegenüber dem alten Grundkursmodell zwei notwendige Veränderungen mit sich bringt, wenn sich die Schülerinnen und Schüler erfolgreich auf die verpflichtende Abiturprüfung im Fach Deutsch vorbereiten sollen.

1. Eine zu starke Fokussierung auf den Literaturunterricht im Rahmen des Deutschunterrichts in der Q-Phase muss vermieden werden. Empfehlenswert ist eine Schwerpunktsetzung mit Konzentration auf die zentralen Inhalte der Literaturgeschichte, damit die Schülerinnen und Schüler im Abitur je nach Anforderungsprofil der Aufgabe auf literatur- und kulturgeschichtliches Kontextwissen für eine vertiefte Interpretation zurückgreifen können. Eine reine Epocheneinordnung wird im Abitur nicht mehr verlangt.

2. Die Schreiberziehung muss einen deutlich größeren Raum in der Oberstufe erhalten. Wurden in der Tradition des alten Grundkurses Übungsaufsätze eher milde eingefordert und Schreibübungen weitgehend aus dem Unterricht verbannt, muss beides in einem zeitgemäßen Deutschunterricht wieder mehr betont werden. Da alle Schülerinnen und Schüler ein schriftliches Deutsch-Abitur schreiben müssen, sollte der schriftliche Sprachgebrauch einen deutlich höheren Stellenwert erhalten.

Das an unserer Schule seit dem Schuljahr 2012/13 praktizierte Vorlesungsmodell spart Zeit und bietet trotzdem die Möglichkeit zum Erwerb gediegener literaturgeschichtlicher Kenntnisse.

 Einige Epochen werden komprimiert im Vorlesungsbetrieb dargestellt - eine Modus-21- Maßnahme, die auch der Zustimmung des Elternbeirates bedarf.

Pro Semester findet eine Vorlesungsreihe statt, die jeweils zwei Doppelstunden umfasst und vom gesamten Jahrgang gehört wird.

 Im Anschluss an die Vorlesungsreihe wird ein angekündigter kleiner Leistungsnachweis geschrieben.

 Die zwei Vorlesungsdoppelstunden werden von zwei Lehrern bestritten. Dabei können entweder eine große Epoche auf zwei Stunden aufgegliedert oder zwei kleinere Epochen nacheinander vorgestellt werden.

(2)

Vorlesungen am Caspar-Vischer-Gymnasium:

11/1:

Romantik I Romantik II

Alternative 11/1:

Klassik I Klassik II

11/2:

Vormärz / Junges Deutschland Biedermeier

12/1:

Naturalismus

Literatur der Jahrhundertwende

12/2:

Literatur der BRD und DDR Literatur der Postmoderne

In den Vorlesungen werden die zeit- und geistesgeschichtlichen Hintergründe und die zentralen Merkmale einer Epoche anhand exemplarischer Texte vorgestellt. Um die Schülerinnen und Schüler nicht zu überfordern, kann noch nicht in allen Bereichen ein universitärer Standard angelegt werden.

Die Vorlesung sollte auf 70 bis 80 Minuten konzipiert sein, um genügend Zeit für eine kleine Zwischenpause und Fragen zu haben. Neben rein lehrerzentrierten Vorlesungseinheiten dürfen auch gerne die Schülerinnen und Schüler mit einbezogen werden. Als vorteilhaft hat sich ein motivierender und schüleraktivierender Beginn erwiesen und auch kleinere Frageeinheiten zu einem Gemälde oder Text lockern auf und beugen einer zu schnellen Ermüdung vor. Die Vorlesung muss anhand einer Präsentation (s. Material 1) illustriert werden. Als aufmerksamkeitsfördernd hat sich auch der Einsatz anderer Medien, wie Gemälde oder Filmausschnitte, erwiesen.

Es hat sich bewährt, das Vorlesungsskript (s. Material 2) den Schülerinnen und Schülern über einen mebis-Kurs zukommen zulassen, verbunden mit der Weisung, das Skript auszudrucken und zur Vorlesung mitzubringen. In ihm sollten die Struktur der Vorlesung und alle wesentlichen Fachbegriffe enthalten sein, aber noch genügend Raum zum eigenständigen Mitschreiben gegeben werden. Auf diese Weise haben die Schülerinnen und Schüler eine auch für die Klausur- und Abiturvorbereitung brauchbare Mitschrift.

Die Vorlesungen geben einen ersten Einblick in eine Epoche. Dass dieses Bild dann im nachfolgenden Literatur- und Schreibunterricht noch anhand weiterer Textbeispiele vertieft werden muss, versteht sich von selbst.

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Auswirkungen

 Mittels der komprimierten Stoffpräsentation können die Schülerinnen und Schüler ein Überblickswissen zu zentralen Epochen erwerben, welches für das schriftliche und ggf.

auch das mündliche Abitur von hohem Wert ist. Dank der Skripten können sie Epochenwissen schnell und effektiv auffrischen.

 Neben einer höheren Effektivität ist auch die Einheitlichkeit der Abiturvorbereitung von hohem Wert. Alle Schülerinnen und Schüler erhalten trotz eines individuellen Kursunterrichtes einen gleichen literaturgeschichtlichen Stand.

 Im Unterricht bleibt mehr Zeit für die Schreiberziehung, da die komprimierte Präsentation literaturgeschichtlicher Themen deutlich Zeit spart. Pro Semester gewinnt man durch die Vorlesungen ca. vier Doppelstunden.

 Die Vorlesung ist eine zentrale universitäre Lehrmethode, an die die Schülerinnen und Schüler herangeführt werden. Das selbständige Beschaffen der Skripten (z. B. über mebis) und die Vervollständigung des Skriptes durch eigene Notizen fördern eine eigenverantwortliche Arbeitsweise der Schülerinnen und Schüler.

 Die Vorlesung bietet eine gute Grundlage dafür, die erfolgreiche Aneignung der Inhalte im Rahmen eines kleinen Leistungsnachweises zu überprüfen. Dies erhöht bei den Schülerinnen und Schülern die Ernsthaftigkeit der Teilnahme an der Vorlesung und ist für den Lehrer eine effektive Leistungsabfrage gerade in den zeitlich sehr knappen Semestern 12/1 und 12/2.

 Obwohl die Vorlesungen in der Ersterstellung sehr zeitaufwendig sind, ist dieses Modell über die Jahre gesehen trotzdem zeitsparend. Bedingung hierfür ist allerdings, dass einmal entwickelte Vorlesungen (digitales Vorlesungsskript und PPP) an die Kollegen der nächsten Jahrgänge weitergegeben werden. So entstehen feste Vorlesungseinheiten, die Jahr für Jahr wiederverwendet werden können.

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