Impulse zur Weiterentwicklung des Sachunterrichts
SINUS-Transfer Grundschule Dr. Karen Rieck
Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften
Übersicht
Stand des Sachunterrichts - Bildungsauftrag
- quantitative Analysen
Ursachen
- Inhalte der Lehrpläne - Rolle der Lehrkräfte
Ziel SINUS-Transfer Grundschule
Zehn Module für den Sachunterricht
Bildungsauftrag Sachunterricht
Bildungswirksame Erschließung von natürlicher, sozialer, kultureller und technisch gestalteter Umwelt
Schaffung von Grundlagen für den Fachunterricht an weiterführenden Schulen
Ausgehend von den Erfahrungen der Kinder
Hinführung zu fachlich belastbaren Vorstellungen und Zugängen
Inhalte des Sachunterrichts berühren verschiedene Gebiete
Große Bandbreite von naturwissenschaftlichen Themen
24,7
16
14 11,1
9,3 7,3
6,9
5,8 2,5 2,3
Sozialerz.
Biologie Erdkunde Verkehrserz.
Gesundheitserz.
Technik Geschichte Umwelterz.
Chemie Physik
Quantitative Analysen
Zehn Teilbereiche des Sachunterrichts in Lehrplänen:
(Strunk 1999)
Technik, Chemie und Physik zusammen z.T. weniger als 10% !
36,7
25,5 11,2
6,6 5,8
5
4 2,6 2,9
Erdkunde Biologie Geschichte Sozialerz.
Technik Physik
Gesundheitserz.
Umwelterz.
Chemie
Quantitative Analysen
Die Teilbereiche in der Schulwirklichkeit:
(Strunk 1999)
Extreme Variationsbreite je nach Lehrperson und Klasse
Bestandsaufnahme Sachunterricht
Sachunterricht ist Konglomerat von unterschiedlichsten Themen
Hohes Maß an individueller Themengestaltung bzw. Beliebigkeit
Kohärente Konzeptionen oder schlüssiges didaktisches Konzept für den Sachunterricht generell nicht erkennbar
Deutlicher Rückgang des Anteils der chemisch-physikalischen Themen in den letzten 30 Jahren
Î Was sollen Kinder nach der Grundschulzeit über ihre soziale, natürliche und technische Umwelt gelernt haben - und warum?
Inhalte der Lehrpläne
Gliederungen der Sachunterrichtsdidaktik nach
„Erfahrungsbereichen“, „Lernfeldern“ oder „Perspektiven“
Hohe Vielfalt und Offenheit, wenig Strukturierung oder Systematik
Schmales Spektrum naturwissenschaftsbezogener Themen
Inhalte dem Zufall unterworfen, kein Konsens über Inhalte Î Veränderung durch Bildungsstandards:
Anforderungen an Kompetenzen definieren, die kumulativ im Verlauf der Schulzeit entwickelt werden sollen
Rolle der Lehrkräfte
Fachlicher Generalist mit hoher pädagogischer Expertise und breitem Repertoire an Arbeitsformen
Begrenztes fachwissenschaftliches und fachdidaktisches Wissen
Häufig fachfremdes Unterrichten
Schwierige oder weniger lebensnahe Themen werden oft ignoriert Î Auswirkung auf den naturwissenschaftlichen Sachunterricht:
biologische Themen werden eher bevorzugt als Themen mit Bezug zur Chemie oder Physik
Unterricht unter der Perspektive eines Lernens über die Lebensspanne hinweg betrachten
Gute kognitive und motivationale Voraussetzungen für einen weiterführenden (Fach-) Unterricht schaffen
Unterricht naturwissenschaftlicher Themen an kumulativer Kompetenzentwicklung ausrichten
Höheres Niveau mathematischer und naturwissenschaftlicher Kompetenz
Î Mehr Struktur und Sicherheit für die Lehrkräfte
Ziel SINUS-Transfer Grundschule
Zehn Module für den Sachunterricht
Modul G 1: Gute Aufgaben
Modul G 2: Entdecken, Erforschen, Erklären
Modul G 3: Schülervorstellungen aufgreifen – grundlegende Ideen entwickeln
Modul G 4: Lernschwierigkeiten erkennen – verständnisvolles Lernen fördern
Modul G 5: Talente entdecken und unterstützen
Modul G 6: Fachübergreifend und fächerverbindend unterrichten
Modul G 7: Interesse (von Mädchen und Jungen) aufgreifen und weiterentwickeln
Modul G 8: Eigenständig lernen – Gemeinsam lernen
Modul G 9: Lernen begleiten - Lernerfolg beurteilen
Modul G 10: Übergänge gestalten
Zehn Module für den Sachunterricht
Mögliche Schwierigkeiten im Projektverlauf:
Sachunterricht kann nur weiterentwickelt werden, wenn Schulsets diesen Schwerpunkt wählen
Erster Eindruck: viele Sets wählen Mathematik
Stärkung des Sachunterrichts wünschenswert
Literatur: Strunk, Ulrich. (1999). Die Behandlung von Phänomenen aus der unbelebten Natur im Sachunterricht: die Perspektive der Förderung des Erwerbs von kognitiven und konzeptuellen Fähigkeiten. Bad Iburg: Der Andere Verlag.