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Fünf Punkte für eine zielführende, zukunftsfähige Gesundheitspolitik

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ARS MEDICI 4 | 2019

97 Stärkung der selbstständigen

ärztlichen Tätigkeit

Ein gut funktionierendes Netzwerk zwischen selbstständigen Grundversor- gern und in der Praxis tätigen Spezialis- ten trägt wesentlich zu einer Kostenef- fizienz und zu hochstehender Qualität bei.

Heute können in der Schweiz nicht mehr genügend Ärztinnen und Ärzte ausgebildet werden, um die Bedürf- nisse der Bevölkerung abzudecken.

Darum ist sicherzustellen, dass Schwei- zer Medizinstudentinnen und Medizin- studenten in der Schweiz studieren können.

Hingegen sind die Zulassungsbedin- gungen für die Selbstständigkeit als Arzt oder Ärztin in der Schweiz klarer zu definieren und die freiberufliche Arzttätigkeit zu fördern. Bei erfüllten Qualitätsbedingungen müssen in der Schweiz ausgebildete Ärztinnen und Ärzte freien Zugang zu einer selbststän- digen Tätigkeit haben.

Weniger Bürokratie – mehr Zeit für die Patienten

Statistische Bedürfnisse sowie Wirt- schaftlichkeits- und Tarifkonformitäts- kontrollen vergrössern die Bürokratie im Gesundheitswesen seit Jahren. Als Arzt und Ärztin sollte man seine Zeit jedoch primär für die Patienten einset- zen und nicht mit dem Ausfüllen von Formularen verbringen. Rückfragen der Versicherer sollen adäquat entlohnt werden. Die Versicherer sollen aus Datenschutzgründen primär ihre Pa- tienten für Rückfragen in Anspruch nehmen.

Gerechte Entschädigung der ärztlichen Leistung

Die verschiedenen bestehenden Ab- rechnungsmodelle führen mitunter zu Fehlanreizen. Es gilt, aufgrund besserer betriebswirtschaftlicher Gewichtungen neue Lösungen zu finden. Die gleiche Leistung ambulant und stationär sollte gleich vergütet werden.

Für operative Leistungen können Pau- schaltarife (ambulant und stationär) sinnvoll sein. Pauschaltarife bauen auf Fallpauschalen auf. Mit dieser Tarif- struktur haben erfahrene und effizient arbeitende Ärzte Vorteile. Pauschal - tarife fördern eine gute Organisation und durchdachte Arbeitsabläufe. Das Krankenversicherungsgesetz sieht vor, dass die parallele Anwendung von Pau- schal- und Einzelleistungstarifen mög- lich ist. Während sich Pauschalen für die häufigsten Eingriffe eines Fachge- bietes eignen, braucht es für die übrige ärztliche Tätigkeit einen Einzelleis- tungstarif.

Interessenkonflikte vermeiden – einheitliche Finanzierung anstreben

Unnötige stationäre Spitalbehandlun- gen verursachen Kosten. Im internatio- nalen Vergleich sind die stationären Kosten in der Schweiz mit 40 Prozent an den gesamten Gesundheitskosten übervertreten.

Mit einer monistischen Spitalfinanzie- rung soll deshalb die Effizienz der ge - samten Gesundheitsversorgung erhöht, und Interessenkonflikte der öffentli- chen Hand sollen beseitigt werden.

Allerdings ist bei der Einführung der

monistischen Spitalfinanzierung auf eine demokra tische Kontrolle der finanzierenden Hand zu achten.

Bewusstwerdung,

was für die Solidargemein- schaft noch zahlbar ist

Ständig steigende Krankenkassenprä- mien belasten den Solidaritätsgedanken und führen so zu immer noch höheren Prämien. Die Anspruchshaltung der Patienten gegenüber den Leistungser- bringern nimmt zu. Nicht mehr der individuelle Vertrag zwischen Patient und Versicherung und die Bedürfnisse des Patienten stehen im Zentrum des Gesundheitswesens, sondern der be- hördlich festgelegte Leistungskatalog, welcher hohe Kosten verursacht.

Der wissenschaftliche Fortschritt führt zu längerer Lebenserwartung bei besse- rer Lebensqualität. Dieser demografi- sche Wandel führt erwartungsgemäss zu steigenden Kosten. Die Politik darf sich nicht davor drücken, den Leis- tungskatalog auch in diesem sensiblen Bereich stets kritisch zu hinterfragen, mit Blick auf Kosten und Ertrag. Dr. med. Gerardo Maquieira,

Präsident FMP

Fünf Punkte für eine zielführende, zukunftsfähige Gesundheitspolitik

Der besseren Lesbarkeit wegen verzichten wir auf die weib - liche Form, gemeint sind immer beide Geschlechter.

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