• Keine Ergebnisse gefunden

(1)699 Einige weitere Bemerkungen zu Böhtlingk's Artikeln über Vasishtha

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "(1)699 Einige weitere Bemerkungen zu Böhtlingk's Artikeln über Vasishtha"

Copied!
8
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

699

Einige weitere Bemerkungen zu Böhtlingk's Artikeln

über Vasishtha.

Von ti. Btthler.

I. 22.

Wenn ich Böhtlingk recht verstehe, so ist auch er jetzt über¬

zeugt, dass der Vers ti^W^^W ifi^ von dem Verfasser des Väs.

Dh. S. in dem Sinne gefasst ist , vv'elchen meine Ueberzetzung aus¬

drückt. Er fügt hinzu , dass der dort gegebene Gedanke nur in

folgender Weise correct ausgedrückt werden könne '):

*j^<M<;u! ^TrfTi qrdfi«i ^fT^'i: i

entweder | 1*^111 «((«in «11 rtJ-jH T ^ S{«8II*J1Tfl. It

oder I ?nu?|-l«TTM »1 1«tli «1 1rtH «jH T 5! «I'ITfl 1 Tfl. II

Erstere Fassung des zweiten Halbverses, welche sich Ba.

Dh. II. 2. 36 in MS. D findet, ist, wie Böhtlmgk bemerkt,

metlisch falsch. Dieser Umstand , sowie die Thatsache , dass das

überschüssige nur in D. und den verwandten MSS. der secun¬

dären uördlichen Gruppe vorkommt, deutet meiner Ansicht nach

darauf hin, dass die Lesart nur einer interlinearen oder marginalen

Note ihren Ursprung verdankt. Ein fieissiger Leser des codex

archetypus oder eines andern alten Repräsentanten der nördlichen

Gruppe notirte sich zu seiner Orientirung das Wort H'H- und ein

späterer Schreiber setzte es in den Text. Die zweite metrisch

richtige Fassung des Halbverses, welche sich nur in einer sehr un¬

zuverlässigen Quelle , bei einem späten nordindischen Commentator Manu's, findet, scheint mir eine Ueberarbeitung der metrisch falschen

Variante zu sein. Für die Richtigkeit dieser Annahme spricht

auch der Umstand , dass unser Vers iu dem Väsishtha Dh. S. , bei

Manu und im Mahäbhärata XII. 166. 37 die von den besten MSS.

Baudhäyana's gebotene Fassung hat. Es ist ferner zu beachten,

dass derselbe durch die Einfügung von tl^I unklarer wird. Da

1) Vgl. auch diese Zeibchrift Bd. XL, p. 526.

(2)

700 Bulller, Einige wettere Bemerkungen zu Böhtlingk's Artikeln'etc.

die Partikel f dann den Begriff „sofort' negirt, wird aber der

durebaus erforderlicbe Zusammenbang zwischen den letzten Worten

und der ersten Hälfte des Verses aufgehoben.

Ich kann also nur bei der gewöhnlichen Fassimg des Verses,

welche kein enthält, bleiben. Bei der Erklärang derselben

wird man entweder annehmen müssen, dass der Verfasser des Verses

T ^, wie der Verfasser der Vishnusmriti andeutet und die meisten

Commentatoren behaupten , unidiomatisch für T I Hkfl gebrauchte,

oder dass der Verfasser des Väs. Dh. S. (sowie auch andere Sütra-

und Smiitikäras), dem Verse, welcher ursprünglich eine andere Be¬

deutimg hatte, einen falschen Sinn unterschob, weil die Anschauungen

über die Behandlung von Ausgestossenen sich geändert hatten. Beide

Annahmen sind möglich. Es giebt in den Smritis viele kritisch

sieher stehende Verse, welche unidiomatische oder grammatisch

falsche Wendungen zeigen. Andererseits baben sich die alten Inder

ebensowenig gescheut, wenn es ihnen passte, eiuen alten Vers falsch

zu interpretiren, wie die modernen, vgl. z. B, Väs. Dh. S. XVII. 16,

wo ein Vers des R. V. falsch erklärt ist.

n. 10.

Zu meinen früheren Bemerkungen über «lin«l^*H? „jemals"

habe ich noeh hinzuzufügen , dass , wie mir seheint , weder die

Lehren der indischen Grammatiker noch der Sprachgebrauch der

durchforschten vedischen Werke gegen die Annahme, -^HS sei nieht

oin blosser '^m}«^ für ^^t, sondem ein berechtigter Nom. Acc.

vom Stamme verwendet werden können. Die Gramma¬

tiker sind für die vedische Sprache oder die vedischen Dialecte

uieht massgebend , da , wie die neueren Untersuchungeu gelebrt

haben , ihre Notizen über die Erscheinungen , welche in den Veden

vorkommen , unvollständig sind. Was den Sprachgebrauch in den

untersuchten vedischen Werken betrifft, so hat Lanman (Jour. Am.

Or. Soc. X. p. 530—31) allerdings nachgewiesen, dass bei Stämmen

auf '^f^ eine starke Abneigung gegen den Nom. Acc. auf be¬

steht. Die Zahl der uns jetzt zugänglichen Säkhäs, und noch mehr

die der kritisch herausgegebnen uud genau durchforschten Werke ist

im Vergleiehe mit dem was früher vorhauden war , zu gering , als

dass man eiu sicheres Urtheil darüber abgeben könnte, was in den

vedischen Dialecten möglich war. Jede neu durchforschte Säkhä

bat frülier unbekannte sprachliche Erscheinungeu zu Tage gefördert.

Darunter fiudet sich immer auch eiue Anzahl ganz allein stehen¬

der Facta.

Was die Form ^ in «ftdU^TTf R. V. X. 128. 4 betrifft,

sii wäre es natürlich auch möglieb dieselbe als Nom. Acc. eines

«-iStauiiues zu lassen , von welchem der Genitiv Plural ^RST-

(3)

Bühler, Einige weitere Bemerkimgen zu Böhtlingk's Artikeln etc. 701

•TT'I. vorkoramt. Indessen dürfte es gerathener sein diese Stelle

ganz ausser Betracht zu lassen. Denn ^tj , wie der Text liest,

kann man nur mit Säyana als Pron. der erst^ Person fassen.

Wenn man ^Tf für eine Nebenforra oder Corruption von '^T^:

ansieht, rauss man die Accentuirung conjecturell ändern.

XI. 2.

Böhtlingk meint, es sei eine Spitzfindigkeit, anzunehmen, dass

die Zahl „sechs" in Sütra XI. 1 M'ä^l^l M^V^ I ^^NSfTRfTj^-

gesagt sei. Ich glaube nicht, dass diese Behauptung bei

eingehenderer Untersuchung des FaUes aufrecht erbalten werden

kann. Wenn ein Indischer Commentator sagt, ein Zahlwort sei

gesetzt „um eine kleinere Zahl auszuschliessen", so klingt das aller¬

dings dem Ohre des Europäers befremdlich. Was er aber meint,

ist einfach und richtig. Er will sagen, dass an der betreffenden

Stelle das Zahlwort aus irgend einem Grunde seine beschränkende

Kraft verloren hat und eigentlich überflüssig ist. Beispiele der

Art finden sich wirklich bei indischen Autoren und nicht eben

selten. Dieselben zerfallen in zwei Hauptabtheilungeu : 1) solche

wo ein Zahlwort aus rein rhetorischen oder metrischen Gründen

pleonastiscb eingefügt wird , 2) solche wo eine friiher bestehende

numerische Beschränkung im Laufe der Zeit zu gelten aufgehört

hat, die Autoren aber das Zahlwort, welches dieselbe ausdrückt,

conventionell, sei es aus falscher Pietät gegen ihre Vorgänger, sei

es aus Nachlässigkeit, beibehalten ohne demselben irgendwelche

Wichtigkeit beizulegen. Zu der ersten Classe gehört z. B. der

Gebrauch des Zahlwortes „vier" in dem Verse, Väs. Dh. III. 57:

„Durch viel' (Mittel) wird Erde gereinigt (näralich) durch Umgraben,

Brennen, Abschabeu (der Oberfläche) und Betreten durch Kühe,

sowie fünftens durch Bestreichen (mit fiüssigeu Kuhdünger)". Aehn¬

liche Wendungen kommen besonders in den Versen , welche die

Sütrakäras citiren , und in andern metrischen Compositionen mehr¬

läch vor. Viel häufiger sind aber, sowohl in Prosa als in Versen, in

alter wie in neuer Zeit, die Fälle der zweiten Art. Hierher gehören der

sogenannte „solenne" Gebrauch von '^«Tl l^"«! I oder bei

Schriftstellera, die auch von vier Veden sprechen oder wenigstens den

Namen des vierten Veda au audern Stellen nennen, sowie die An¬

gaben, dass z. B. sechs Darsanas, 18 oder 36 Smritis uud Puränas

vorhanden seien, obschou der Autor, welcher sie macht, mehr Werke

der betrett'enden Classe keunt '). In den Smritis kommen noch

andere Beispiele vor, die für deu Juristen uud deu Rechtslörsch or

viel grössere Bedeutung als die angeführten besitzen und mitunter

1) Zu vergleichen sind conventionelle Kedensarten wie die von „allen vier Welttheilen" hoi europäischen Autoren, dio mit der E.\istenz des fiinften nieht unbekannt sind.

(4)

702 Balder, Kinige tceitere Bemerliungen zu Böhtlingk's Artikeln etc.

grosse Schwierigkeiten machen. So sprechen die Manusamhitä, die

Näradasmriti und andere Werke von den „sechs' Arten des Frauen¬

vermögens, obschon ihre Absebnitte über das Erbreeht zeigen, dass

eine Frau aueh auf anderem Wege Eigenthum erwerben kann. Die

Autoren haben also eine früher geltende numerische Beschränkung

stehen lassen, nachdem der Fortschritt der Civilisation die alten Ban¬

den gesprengt hatte. Aehnlich steht es meiner Ansicht nach mit der

Angabe über die „sechs Personen welche des Madhuparka würdig

sind". Die Zahl wird mehrfach genannt. Im Pär. Gri. Sü. I. 3. 1,

Sänkh Gri. Sü. II. 15. 1, 5—9 und Gobh. Gri. Sü. IV. 10. 23—24,

wo übereinstimmend, der Lebrer, ein Opferpriester, der Bräutigam,

der König, ein Priya und ein Snätaka (Gast, Gobh.) als die sechs

Arghyas genannt werden, mag das Zahlwort wirklich eiue be¬

schränkende Kraft haben. Im Väs. Dh. S. XI. 1—2 dagegen, wo

der Lehrer fehlt, während väterliche und mütterliche Onkel, ganz

wie in andern längern Listen, aufgenommen sind, ist die Hinzufügung

der Zahl rein conventionell. Kein Hindu wird je daran denken

dem Lehrer die höchste Ehrenbezeigung abzusprechen. Nähme man

Vasishtha's Sütra wörtlich, so hätte er das gethan. Der besprochene

conventionelle Gebrauch vou Zahlwörtern ist natürlich , wie man

denselben auch erklären mag, eine Ungenauigkeit. Wer die Inder

uud ihren Character aus persönlichem Umgange kennt, wird sich

nicht über das Vorkommen dieses und ähnlicher Verstösse wundern.

Einige sichere Beispiele des Gebrauches von ca im Sinne von „und

so weiter' liefert mein Aufsatz im ersten Hefte der Wiener Zeit¬

schrift f. d. K. d. Morgeul. „on a disputed meaning of the particles iti and eka'.

XL 27.

Böhtlingk's Behauptung, dass man 5-^^9 nicht zu kürzen

köime, weil es eiu Deiivat von f^^^^ sei, scheiut mir nicht durch

die Thatsachen gerechtfertigt. Die hier in Betracht kommenden

Regeln betreffend die 'Tl^iqfV und *1l*ll<f<l. gemachten Verkürzungen

siud meiner Beobachtung nacb folgeude: 1) Ein Compositum, welches

als sainjvd gebraucht wird , kann im Sanskrit möglicher Weise

durch seinen ersteu oder seinen zweiten Theil vertreten werden ').

2) Ein Derivat von eiuer solchen samjnd kanu auf dieselbe Weise ge¬

kürzt werden, vorausgesetzt, dass es auch als sanijnä gebraucht wird.

Beispiele zu der zweiteu Regel sind u. a. TT^ und T'rf. Ersteres

steht für ^TIj^M^, eiue Taddhita-Bildung vou Vj^^^^ und letzteres

11 Der wirkliclip Gelirauch einer Verkürzung sciieint davon abzuliiingen, ol) die betreffende siiiiijiiä bäulig vorkommt oder einmal durch ihre B'orm einem Dicbter oder Verssclimiedo uiibccjueui geworden ist. Die indischen Autoren geniren sich in letzterem Falle ebenso wenig, wie einige deutsclio Uebersetzer, welche den ungeschlachten Elephanten in den metrisch handlichen ..Uien' ver¬

wandelt haben.

(5)

Biihler, Einige weitere Bemerhungen att Böhtlingk's Artikeln etc. 703

für »rnhfH, eine analoge Ableitung aus ^^ftTT^. »ITs^M^ und

^rnfrsfV^ sind als Monatsnamen samjuds und werden aus diesem

Grunde gekürzt. Da obschon eine Taddhita-Bildung aus

fq-^l^q , unzweifelhaft eine samjnd ist, so kann es möglicher Weise

auch gekürzt werden. Man kann deshalb, wie mir scheint, nicbt

behaupten , dass Govindasvämin und Krishnapandita Unrecht haben

müssen wenn sie ^q , welches alle MSS. bieten, als Stellvertreter von

^'Sl^fl ansehen. Wenn Böhtlingk schhesslich sagt, dass man an

unserer Stelle und bei Baudhäyana gar kein erwarte, so

kann ich auch diesem Satze nicht beistimmen. könnte man

allerdings erwarten. Die Gottheiten des ^nS, welches das

Todtenopfer einleitet , sind die fq^ (vgl. Dharmasindhu III.

fol. 12 a-b (Bombay Ed.) ^^rntMhlO und dies ^ ^ wird auch

^^^q genannt, vgl. z. B. Manu III. 83, Gribyasamgraha II. 80,

und Dharmasindhu III. fol. 18 a-b, wo der Autor «|-«(^q und

durchweg als Synonyma gebraucht. Ob die beiden

Commentatoren schliessUch Recht behalten werden, wird die Zu¬

kunft lehren , wenu gute neue MSS. des Väsishtha und des Bau¬

dhäyaniya Dharmasästra aufgefunden werden.

XII. 40.

Ich kann mich Böhtlingk's Uebersetzung von fflf^flmi „der

mit seiaem Sitze bald fertig geworden ist, d. i. „dem es einerlei ist worauf er sitzt" nicht anschhessen. Meiner Ansicht nach bedeutet

das Compositmn „der (den Wunsch nach einem) Sitze überwunden

hat" d. h. „der kein '^itlT d. i. keinen Stuhl, Kissen u. s. w. ge¬

braucht, sondem stets auf dem blossen Erdboden sitzt". Der Ge¬

brauch von f^f , (ql«! , ^nrf^ u. s. w. im Sinne „den Wunsch nach

etwas, oder die Gewohnheit von etwas überwinden" ist in der älteren

wie in der neueren Literatur nicht selten. So heisst es in einer

bei Päraskara, Grihyasütra II. 7. 6, citirten SteUe: T ^ % <k i<q i

t^T^rrnr f % WTOT ^«J<fll7I ^fTi: „Denn im [Satapatha]

Brähmana heisst es : „Wenn er gebadet hat, bettele er ja nicht ; wenn er gebadet hat, beseitigt er ja das Betteln'. So Stenzler. Hiernach

passt «»n: Wratgr^T^t^T oder fl*< 1^ H^<*>i)d sehr wohl und

kann durch „Er soU (den Wunsch) überwinden Sabhäs und Samäjas

(zu besuchen)", übersetzt werden.

(6)

704 BüJiler, Einige weitere Bemerlnngen zn Böhtlingh'' k Artikeln ete.

XV. 19.

Der Coinmentar Krishnapandita's zu diesem Sütra lautet folgender Massen :

^>Ml4*<ljrMj^«riK<ilft<fll<KM<(imi^m Hrtimr-rt: II <ie II

^^T^jii^lM^uji fniTwra'rai^rT: ^f^T<rr ^ ^f^rr »nwT^T-

^^T^Tf<««t*d<<i sRn^wr^w'£i'nziTfl['m^T^<T%Tr^T

HtfimPd: ll drtl«*K*(l^ II

XVI. 21—23.

Böhthngk behauptet jetzt, dass diese Sütren sicher verderbt

seien , dass meine Uebersetzung keinen befriedigenden Sinn gebe

und mit dem Texte nicht stimme. Was den dritten Punct betriift,

so hat er ohne Zweifel Recht. Es ist aber zu beachten , dass icb

nicht nach Führer's Ausgabe übersetzt habe rmd dass ich nicht

danach übersetzeu konnte. Die Ausgabe erschien 1883, während

meine Uebersetzung 1880 gemacht und 1881 gedruckt wurde.

Führer hat in Sütra 22 eine ganz kleine, aber höchst bedeutsame,

Abweichung von der Fassung die ich vor Augeu hatte. Er gibt

nämhch ^ünrfrrrt ^ TTWT ^TR. II , während ich TJ'ffT^^'^

d. h. THTT ^I^TPl. las, wie auch Krishnapandita tbut. Wenu

die Negativ - Partikel hier fehlt , so weiss ich mit der ganzen

Stelle nichts zu machen. Nimmt man aber an, wie uubedenk¬

lich geschehen kanu, dass das anlautende von 'fll?l<tin, mit

dem Auslaute vou "TT^T verschmolzen ist uud fasst mau '^T

iu S. 22 mit Krishnapandita als Adversativ-Partikel (^nJl'tTTf^-

«B'SMq^Vl l4*t,), SO wird man zugeben müssen, dass die Auffassung

der Stelle, welcher ich im Anschluss an Krishnapandita Ausdruck

gegeben habe, manches für sich hat. Dieselbe beruht auf der

Voraussetzung, dass der Autor mit dem Worte <JW spielt uud

sagen will : ,Die Beamten des Königs uud der König selbst sollen

.an Schärfe des Blickes den Geiern gleicheu, aber uicht die Gier

dieser Vögel besitzen. Ein Köuig der von eiuem mit dem Scharf¬

blick der Geier begabten Gefolge umgeheu ist, steht höher als

BrahmauWer sich aber mit Dieueru umringt, die heisshuugrig

wie Geier nach dem Hab imd Gut der Unterthan eu trachten , uud

selbst so deukt, der ist ^(^^nt, , ein schlechter Fürst. Eiu solcher

11 \\-io sehr viele Stellen bei alten un.l neuern Dichtern beweisen . er¬

laubt .l.T In.ler sielt h;iutiy Künii^e. Minister u s. iv über .lie G.itter zu stellen.

(7)

Bühler, Einige weitere Bemerhmgen zu Böhtlingk'n Artikeln etc. 705

Vergleich liegt einem Inder sehr nahe, da er das Treihen der

„gierigen und fernblickenden" Geier täglich bei seinem Dorfe sieht.

Der indische Commentator hat denselben natürlich sofort verstanden.

Ich zweifle auch nicht daran, dass der Autor das obige hat sageu

wollen, obschon ich das vier Mal wiederholte ^WTf^^T( gramma¬

tisch nicht zu erklären vermag. Wenn ich keiue Aenderung vor¬

schlage , so ist mein Hauptgrund der , dass ich dem Sanskrit des

Verfassers des Väsishtha Dharmasästra nicht traue. Ich glaube

nicht, dass er mehr gekonnt hat, als die meisten andern Kalpasütra-,

Grihyasütra- und Smritikäras. Diese Männer waren sämmtlich

Yäjnikas, deren wissenschaftliche Ausbilduug uach Päraskara, Gri.

S. II. 6. 8, im Alterthum ebenso unvollkommen zu sein pflegte,

wie in der spätereu Zeit. AUe diejenigen unter ihnen, deren Werke

uns erhalten sind , gehören Zeiten an, wo Prakrit Dialecte im täg¬

lichen Verkehre und als Staatssprachen durch ganz Indien gebraucht

wurden. Es ist desshalb nichts wunderbares , dass ihre Werke,

wie auch ein älterer indischer Gelehrter') vor mehr als zwölf hundert

Jahren ausdrückUch bemerkt hat , viele apasabdas d. h. nach den

Regeln der Väiyäkaranas nicht erlaubte Wörter, Formen und Construc¬

tionen enthalten. Derselbe Grund, zu dem andere zum Theil früher

erwähnte treten, hindert mich Väs. Dh. S. XIII. 47 ^TTTTr ^ ^

Hnfd zu 5^ oder , was ich vorziehen würde , zu 'J^ nfn ^^flffl

zu ändem, sowie XVI. 16 irfTH^ und XVI. 18 «IIM'y'H 2) zu

coiTigiren. Derselbe veranlasst mich auch in aUen Puncten, wo es

blos auf einen grösseren oder geringeren Grad der Correctheit der

Sprache ankommt, conservativ zu bleiben und mich streng an die

Ueberlieferung zu halten. Deun, wenu der Verfasser kein correctes

Sanskrit schreiben konnte , so können die grammatischen Abnormi-

tilten trotz der Verderbtbeit der MSS., sebr wohl demselbeu zur

Last faUen.

1) Tantrav&rttik.i p. 199 (Ben. S. S.): gSgET^Pf^fTTO^^'T^Ttfrr^-

^TfrW: I ftl^T f¥T: ITO^T^T -«IMSJs^HiiiäftSi: II 1^1' weide den

Vers und ähnliclie Aeusserungen anderer Autoren au anderer Stello ausfuhrlich hesprochen.

2) Böhtlingks Bemerkung, dass «TTSfVfft nicht, wie ich gesagt haho, im „nächsten Verse" , sondern ,,genauer im übernächsten" stehe , entbält einen kleinen Irrthum. Ich habe vom ,,Verse" gesprochen, er denkt an das ,,Sütra".

Da XVI. 17 in Prosa geschrieben ist, .so ist XVI. 18 obsebon das „übernächste"

Sütra, doch der ,.nächste Vers".

(8)

706

Zur Transskription der indoiranischen Zischlaute.

Von Chr. Bartholomae.

Die Zahl der ungereimten Behauptungen, welche durch die ver¬

schwommene Transskription der indischen und iranischen Zischlaute

veranlasst wurden, hat sich erst neuerlich wieder um ein Paar ver¬

mehrt. In Kuhn's Zeitschrift XXVIII, S. 173 lesen wir: „Ich scheide so 1. WZ. kie V , skr. cyu .. . uud (2.) wz. sk e v .. ., skr. ^cyu ...

Ob auch die erste Wurzel einst mit s anlautete , ist nicht sicher,

abaktr. skyaothna = skr. cyautna fordert es nicht unbedingt,

da ... die eine Wurzel die andere sinnverwandte beeinflussen konnte.'

Der Schreiber zerlegt also das Justi'sche sk in skyaothna offen¬

bar in s (= skr. s) + k. In der That aber ist jenes sk nur eine

auf Missverständniss beruhende Wiedergabe eines einzigen Zeichens,

welches einen s-Laut darstellt, der vor y (i) auftritt und in unserm

Fall genau das altind. c wiedergibt. — — Ebenda lesen wir auf

S. 233: „Der Genetiv (des Dual) muss auf -aus angesetzt werden

wegen asl. rabu... Der Gen. des altbaktr. -äo, -äo9c a kann nur

aus *aos rait Anlehnung an deu Nora. *ä, *äo erklärt werden."

Wenn ich den Inhalt dieser Zeilen richtig verstehe '), so denkt

sich ihr Verfasser die Entstehung vou tayäo in folgender Weise:

Dem altind. tayos entspricht ira Avest. zunächst tay aos. Nun

wurde der Diphthong ao in Anlehnung an den Ausgang des Nom.

täo*) in ä 0 umgewandelt. Die Folge war , dass das auslautende

s schwinden musste, wie z. B. av. v i s p ä 0 gegenüber ai. v i 9 v ä s

beweist. Wie aber neben vicväs vi9vä9ca steht, so auch neben

tayäo tayä09ca. — Offenbar hat sich der Verfasser verleiten

lassen , das Just i'sche s = ai. und 9 = ai. II zu setzen ; daher

die Gleichung täyo9ca = av. tayäo9ca. Es wäre aber doch zu

bedenken gewesen, dass das altindische tayos uud t ä y 0 9 c a (nacb

1) Sollte ich mich hierin irren, so hitte ich den Verf. . die Schuld daran jedenfalls nicht mir allein beizumessen.

2) Der iibrijiens reclit unsicher ist lud ausl. Su ist auch av. fiu, cf Verf, Bezzeiiberger's Beitrüge IX. S Üin Ii"

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Recension sind jetzt natürlich nicht mehr nach Mordtmann, sondern.. nach Glaser

Artikelhafter Gebrauch desPerso- Karagöz-Spiel, Ein arabisches. durch das Königsbücher, Zur Chronologie.

Alphabet of the avesta-language, The inherent vowel in the. 343 Altpersischen Inschrift NRd, Zur 509.. Alt- und

II. Madhyamägama, Nanjio Nr.. 702 -R- Otto Franke, Die Suttanipäta-Gathae mit ihren ParaUelen... II. medhävino c'eva

oder Gläva Mäitreya begab sich zu seinem Studium. Ihm erschien.. 1) Siehe

^Isi Kapila, sofern sie nicht überhanpt erst aus dieser Stelle ge¬. flossen ist, war die Ursache, hier einen Anusvära zu setzen

Wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt mitteilt, konnten 2019 im Rei- segebiet Harz und Harzvorland 1 234 699 Gäste aus dem In- und Ausland be- grüßt werden.. Das waren 34

[r]