Tomberg. Erklärung derS.kül jf. besprochenen Kupfermünzen. 735
Hamdanidenrürsten Prägort Jabr der H
Dieselben nicht lesbar .344
>i ,1 Mosul .344
lt n Mosul 347
»1 Mijüfariqin .348
»1 »1 Mosul 349
n >1 Mosul .35 t
51 »t Nisibin 35 f
Seifuddaula mit dem Hei - V
namen ^sJoa und Nisibin 355
Näsiruddaula j
Dieselben ebensu Mosul 355
3 Exx. derselben Nisibin nicht lesbar
Dieselben obne den Bei¬ ^
namen Muzaffar Mosul nicbt lesbar
Abü Taglib Fadl-allab AI / V
gadanfar nicht lesbar 359
Derselbe )
Nisibin 360
t> Mosul .361
„ „ mit dem Beinamen
jiSä* Mosul .361
,, ,, obne Beinamen Mosnl .362
1» 1» >» ,1 Mijäfäriqin 362
<> Mijäfäriqin 36?
1» M »' .» Mosul .363
11 11 11 »1 .Mosul nicbt lesbar
,, „ mit dem Beinamen jiSäA Mijäfäriqin .363
2 dergleicben .Mosul nicbt lesbar
Aus Täbris mehr! Ich reise übermorgen dahin ab.
Versuch einer Erlilärung der S. 467 If. besprochenen orien¬
talischen Kupfermünzen (Münztafel 4, 5 u. 6).
Von
Dr. C Tornberg.
In der orientalischen Numismatik wie in den übrigen Zweigen dieser Wissenscbaft stellen sicb dem Erklärer oft Schwierigkeiten entgegen , die ihren Grund in einer vorgefassten Meinung über den Gegensland nnd Inhalt der Inschriften haben. Ofl wird dann der Sprache Gewalt angethan, um auch lexicalisch and grammatiscb eine Annahme zu begründen, die gewöhnlich der gescbichtlieben Wahrbeil zuwider ist Schwerlich darf man in dem Gepräge cnrsirenden Geldes, dessen Aufschrift jedem verständlich seyn mass, Neue¬
rungen im Sprachgebraucht' , Wort- und Sinnrätbsel sucben. Die einfachste und leichteste Erklärung itt hier gewöbniicb die beste, und ihr muss auch
736 Tornberg, Erklärung der S. 467 ff. besprorhenen Kupfermünzen.
die sinnreichste Hypothese weichen. Doch halt 'man nicht selten gerade an solchen Deutungen, die man mit .Mühe gefunden, gleichsam erkämpft hat, am meisten fest. Ich erinnere nur an den Streit über das klare ^<«I . Mit der höchsten Bewunderung Tür den Scharfsinn und die Gelehrsamkeit des verehrten Prof. Stickel kann ich doch seine Untersuchungen über die bezeichneten Fulus nicht ganz unterschreiben. Voreingenommen durch die sonderbare, auf der Tafel unter Nr. 2 abgebildete Münze, die wirklich das
Wort und somit eine Werthbestimmung aufzeigt, hat Hr. Stickel bei
Erklärung der drei andern Stücke jenfe vielleicht ganz vereinzelte Tbatsacbe fortwährend im Auge hehalten und dadurch etwas herausgefunden , das wenigstens nach meiner Ueberzeugung nicht da steht. Wenn ich an das Lesen einer numismatischen Abbandlung gehe, wende ich mich immer zuerst un die beigefügten Abbildungen, um mir so eine eigene Meinung zu schaf¬
fen , bevor ich von der dargebotenen Erklärung Kenntniss nehme. So las ich denn in diesem Falle sogleich ohne Anstoss auf Nr. 4: ^a*! | li^* d-*^
(jvi^t! ThumI, cliens principis fideliura, anf Nr. 5: /*'"'^'
Tbuml princeps, und auf Nr. 6: äU! tX*J^ | j-ii''^^ ThumI
Princeps. Muhammed est Apostolus Dei. Der Fehler ^.«"iJ! stalt y^^^i isl unbedeutend und kann jedenfalls nichl dazu gebracht werden, das rich¬
lige ^.A^'ill anders zu erklären als so, wie es iminer vorkommt: als Tilel.
Hier wie iiberall muss der Name des Münzherrn oder ein Symbolum der Münze Werlh und Curs geben, und ich vindicire ohne Bedenken alle drei
Slücke dem berühmleu Helden Tbuml (in der Aussprache folge ich der
Auloriläl des Prof. Weil; die von mir benutzten Handschriften Ibn-el-Alhirs zeigen den Namen niemals vocalisirt). Admiral des Chalifen el-Muktadir- billäb und lange Zeit Slallhalter der griechischen Grenzprovinzen (^^Äii(), Sein Nainc war mir aus dem Kamil so gegenwärlig, das ich ihn hier auf den ersten Blick erkannte. Wenn also auch diese höchst interressanten Münzen ihr vorgebliches hohes Aller verlieren und die Enldeckung Hrn.
Stickeis sehr zweifelhaft wird , so gewinnt dagegen die orientalische Nu¬
mismalik eine aodere schöne Bereicherung. Es wäre wahrlich sehr sonder¬
bar, wenn ein so hochslehender Mann wie Thuinl , dessen Thaten beinahe ein Vierleljahrhunderl (ungefähr zwischen 304—330 d. H.) fallen und dessen Einfluss und Macht sich auch darin beurkundet, dass die Stalthallerschaft nach seinem Abgange noch in seinem Hause verblieb (ich finde in den besten
Handschriften des Kämil unter d. 3. 330 bei Erwähnung des Zuges von
Tarsus aus' J-^üt und nichl J>*3; s. Weil, Gesch. d. Chai. II, S. 390, Nol. 1), — wenn ein solcher Mann nichl Kupfer gemünzt haben sollte, ein Rechl , das die meisten Statthalter ausübten.
Die Benenouag kommt aucb sonst nicht selten auf Münzen vor.
Das vieldeutige Worl kann in solcher Verhindung, ohne gegen die Sprache zu sündigen, mit „der von el-.Moktadir eingeselzle Statlbalter" übersetzt werden. So ungefähr mochte das Volk cs verstehen. Im J. 307 wird der
Berichtigung. 737
Mann v5 genannt, im J. 314 ist er sclion j^iiJlj J«^l-c
und 319 heisst er ^^ymjo i^'j . In Tarsus balle der Gouverneur seinen Sitz. Dass die Münzen von Herrn Langlois eben in dem Bereiche der Slatl- hallerschart des Helden aufgerunden worden sind , bestätigi die Richtigkeit meiner Erklärung. Man weiss, von wi^grosser Bedeutung der Fundort bei Bestimmung der Münzen ist. Die herrlichen Ergebnisse, die man aus Be¬
achtung dieses Fmstandes nicht nur für die Antiken , sondern auch für bei¬
nahe jede Art von miltelalterlichen Münzen gewonnen hat, müssen den For¬
scher auch bei den in Asien gefundenen morgenländischen leiten.
Das barbarische Aeussere und die vom Gewöhnlichen abweichende Form erklären sich leiehl aus dem Orle, wo die Münzen fabricirt sind. In Tarsus waren die Künstler wahrscheinlich nichl besonders fertig im Zeichnen der arabischen Buchslaben. Dieselbe l'nförmlichkeit lindel sich ja auch hei den arabisch-griechischen Slücken.
Wenden wir unsere Erklärung nun auf die Münze No. 2 an, in so fern sie mit den obigen drei in Zusammenhang gebracht werden muss, so sehen wir keinen Grund , ihr nur um des Gewichtes und des willen ein höheres Aller zuzuschreiben. Selzen wir auch diesen Fels nach den griechischen Grenzländern, so erklärl sicb leiehl sowohl die Unhehülflichkeil der Zeich¬
nung als die Werthaugabe. Es ist bedenklich, aus dein Gewichte eines ein¬
zigen Stückes einen allgemeinen Schluss zu zieben, hesonders da die Fulijs so ausserordentlich von eioander abweichen. Aber jedenfalls macbe ich in dieser Hinsichl auf keine Autorität Anspruch, und wünsche nur, dass diese als Beitrag zur Auffindung der Wahrheil geschriebenen Zeilen nicht so ge¬
deutet werden , als solllen sie den Werth des vielen Neuen und Gulen in der L'ntersuchung Hru, Stickeis irgendwie herabsetzen. Jedermann weiss, wie oft der Zufall eine Entdeckung herbeiführt, und ich schreibe es nur meiner Beschäftigung mit Ibn el-Alhir zu, wenn ich diesmal das Rechle getrolfen habe.
Lund im August 1867.
Berichtigung.
In meiner L'ehersetzung der Risäla Samsijja über Logik ') habe
icb eineu Fehler gemacht. Die Definition des Wortes Subjecl in Paragr. 7.
soll so heissen :
Those accidents of a science constitute its subject, which are inquired into in that science , by reason of their appertaining to it by means of that what the science is itself (i. e. by means of its essence), or by means of a part of it, or by means of thai what is coextensive with il. (That is to say, the accidents which have a mediate or immediate connexion with the
science form ils subject.) A. Sprenger.
D. Red.
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Literariscbe Notiz.
Die reiche und ausgezeichnete Sammlung von orientalischen Handschrirten und Drucken, welche Dr. Sprenger*in Asien zusammengebracht und kürzlich nach Europa übergerührt hatle (s. oben S. 569 IT.), ist von Sr. Majestät dem König von Preussen für die Königliche Bibliotbek in Berlin angekauft worden, wo sie nun neben den rrUberen Erwerbungen der Diez'schen, Wetzstein'schen und Petermann'schen Handschrirten glänzen und mit diesen und dem älteren Fonds von Hss. hinrort die reichste und bedeutendste Sammlung dieser Art in Deutscbland bilden wird.