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Die Legenden sind die auf den 0 m ajj a d e n - Münzen gewöhnlieben

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249

Leber einige mubammedanische Münzen.

Vod

Hofrath Dr. Stlckel '}.

Verehrte Anwesende !

Ihrer Aufforderung, üher die von Hrn. Vice-Kanzler Blatt aus seiner Sammlung uns vorgelegten muhammedanischen Münzen Ihnen einige Mitthei¬

lungen zu machen , komme ich darum sehr gern nach , weil es mir Vergnügen gewährt, Sie an der hohen Freude Theil nehmen zu lassen, die ich empfand, wie ich die einzelnen Stücke aus ihren Hüllen hervorzog. Die hier vor¬

liegenden zehn Münzen sind mit nur einer Ausnahme insgesammt durch die Schönheit der Erhaltung, oder durch ihr hohes Alter, oder durch die Selten¬

heit des Prägeorts, oder dureh dieses alles zusammen in ungewöhnlichem Grade ausgezeichnet uud interessant, und ieh erinnere mich nicht, irgend jemals in einer verhältnissmässig so wenig Stücke umfassenden Müozsendung so viel Merkwürdigkeiten beisammen gefunden zu haben.

Bis in das achte Jahr seit dem Entstehen einer national-arabischen Münzprägung führt uns das ersle Stück hinauf, in Silber ausgemünzt, vor¬

trefflich erhalten. Die Legenden sind die auf den 0 m ajj a d e n - Münzen gewöhnlieben ; die L'mschrift des Adv. : ^l«».jk4.J ^j^^ tiÄ^ V'j'^ ^1 ^"^i

^jyUis j i.i:Jl3 »Jm> ^ Im Namen Gottes ward dieser Dirhem geprägt in Heisan im Jahre drei und achtzig d. H. (702/3 n. Chr.). Der deutlich genannte Prägeort ist nocb auf keiner Omajjaden-Münze gefunden worden ; er vermehrt die vier und vierzig von Frähn in den Quinq. Centur. INumnr.

anecdotor. aufgeführten und durch Tornherg's Numi Cufici noch um einige vervollständigten .Münzstätten der omajjadischen Cbalifen um eine neue, und dies Eine würde dieser Münze scbon allein einen hoben Wertb sichern , wenn sie auch nicht überdiess zu den ältesten gehörte, die auf uns gekommen sind.

— Die Lesung des Ortsnamens , weicbe Hr. Viee-Kanzler Blau in seinem Begleitungsscbreiben vorschlägt, als ^l*w^, ist unzweifelhaft richtig; zu seinen Verweisungen auf Marassid s. v. ^LamaJ und gJlMaJt not. 5 können nocb der Artikel ^L«>..a4 desselben Werkes selbst und die dazu angeführten Stellen der Kosmographie Cazwini's und der Geographie Abulfedä's hinzu¬

gefügt werden. Wir ersehen daraus, dass nicht nur eine palmenreiche Land¬

schaft zwischen Bassra und VVasit, sondern aucb deren Hauptstadt den Namen Meisjn führte. Dass dort in den frühesten Zeiten des Islam eine Münzstätte eingerichtet war , wird durch dieses aus ihr noeh allein uns vorliegende Slück bezeugt.

Nicbt minder scbön erbalten, als die besprochene, ist die der chrono¬

logischen Folge nach an sie anzureihende zweite Münze, ebenfalls in Silber, aus Istaehr (Persepolis) vom Jahre 98 d. H. (716/'r n. Chr.). Adv.: Im

1) Vorgetragen bei der Generalvers. derD. M.G. in Altenburg. D. Red.

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250 Slickel, iiber einige muhammedanische Münsen.

Hamen Gottes wnrd dieser Dirhem geprägt iji:*''^^ qUS 'AXm. ^ ^äLuoI, . Die liufisetie S«hrif» emehelnt hisr in d«r vollendelstnn Por». Als eine Eigen¬

heit, die ich bei diesem Stücke zum erslen Male wahrnehme, bemerke ich ein feines Pünktchen oberhalb des A vou )J am Schlüsse des Glaubenssynibols der Vorderseite. Mit Hülfe der Loupe wird man dessen sicber, dass Jer Graveur es eingestochen hat. Als Vocalbezeichnung oder diakritischer Punkt für ein BuchSlabenelement, dergleichen auf den Omajjaden-Münzen allerdings frühzeitig, wenn auch selten vorkommt, kann es nicht genommen werden.

Ich halte es für ein Merkzeichen, das sicb der Stcmpelschneider zur Be¬

stimmung äes Endpunktes für die drei Zeilen.des Symbols machte, als Cr vor Beginn des Stichs die Vertheilung des Feldes überlegte. Auf der Rück¬

seite ist in ähnlicher Weise der Miltelpunkt durch ein Pünktchen bezeichnet, das vom Einstich des Zirkels herzurühren scheint, mil dem die Kreislinien gezogen wurden. Dieses Pünktchen wird oft wahrgenommen. Die kleinen Ringelcheu am Rande, deren am häuBgslen fünf In gleichen Zwischenräumen angebracht sind, dienen zu demselhen Zweck; sie bestimmen feste Punkte, bei welchen gewisse Worte der Umschrift «u stehen kommen müssen. Auf der Rückseite beginnt z. B. oft die Randlegende bei dem obern Ringelehen rechts

mit dem Namen Mubammed, bei dem obern zur Linken fängt das Wort

»JU^I an u. s. w. Andere Graveure haben dagegen das Feld nur in vier Cardinalpnnkte gelheilt; jeder wie es Ihm am zweckmassigsten schien. Der heutige Münzforscher hat aher diese scheinbaren Kleinigkeiten zu beachten, weil in ihnen manchmal ein willkommenes Nebenkriterium gefanden wird, um sich über die Identität zweifelhafter Münzslücke oder das Ausgeben frag¬

licher von einem oder von verschiedenen Münihöfen zu vergewissern. Die vorliegende Münze selbst gicbl Veranlassung, eine nützliche Anwendung hier¬

von zu machen. Zu den ältern Münzen von Istacbr, deren Frähn a. a. 0.

vier vor dem Prägejahre unserer vorliegenden aufzählt, hat Hr. Tornberg unler Nr, 87 ein Fragment binzugefügt, das von der Umschrift die Worte s s »-3 K-*-«» ij jJsUa«» 5 an der entsprechenden Stelle in so ähnlicher Weise wie auf dem vollständigen Exemplare des Hrn. Vice-Kanzler Blau dar¬

bietet, dass man leicht vermuthen könnte, es sey von hier aus die Jabrzabl jenes Fragments zu ergänzen. Glücklicherweise but Hr. Tornberg auf Tafel I. Cl. 1. 37 eine Zeichnung seiner Vorlage gegeben. Hiernach steht das Ringelchen am Rande durt beide Male anders als hier: auf dem Blau'schen Exemplare zwischen dem * und j , auf dem Tornberg'scben zwischen j und dem Schluss-k von iU*. , und Überdiess zeigt sich , wenn die Zirkelspitzeh in die Kernpunkte der Ringelchen eingesetzt werden , der Zwischenraom beider auf dem Fragmente grösser. Wir dürfen daraus den Schluss ziehen , dass daa Stockholmer Exemplar nicht im Jabre 98, sondern wahrscheinlich sehon H8 geprägt ist.

Alle Pr'^illcalc schönster Erhaltnng müsste ich vereinigen, wenn ich das dritte Münzslück würdig preisen sollle; es ist in der Thal eine Augenweide für den Numismaliker, so vollkommen neuen und glänzenden Aussehens, als oh es eben jetal aus der Münze käme. Und doch wnnl dieser IHrhem im Nn-

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Slickel, titer einige muhammedanitche Münxen. 251

men Goltes geprägt iL/jt sJm Byoxib in al-Bassra im Jabre hmndert d. H.

(7lSfö n. Cbr.). Aus demselben Jahre ist ein Exemplar ia dem Asiat, Museum zu St. Petersburg vorhanden.

Die vierte Münze , ebenfalls gut erhalten , ist ein Ineditum und das älteste Stück das uns, abgesehen von den Pehlewi-Münzen, von der darauf genannten Prägestätte bekannt wird. Die Umschrift des Adverses lautet: im Knnun Goltes umrd dieser Dirhem geprägt >if~*) SyiUc ij^*!> <—'l-t^l^

in al-Bab im Jnhre hundert und fünfzehn d. H. (733/4 n. Chr.). Es fällt also unler das Chalifat des Hiscbam. Hinsichtlich des Prägeorls bat Herr Vice-Kanzler Blau in seinem Schreiben ganz richtig auf den Artikel

t im Marassid verwiesen , worin es beisst , dass statt dessen auch bloss vIa^I gesagt werde. Es ist Derbend in Dagestan darunter zu verstehen, eine wichtige Grenzveste der Araber, welche sie frühzeitig zu einem grosseu WaGTenplalze machten , nachdem sie mit sehr wechselndem Glücke gegen die Chazaren gekämpft hatten. Vgl. Frähn's (^uinq. Centur.

S. 51 und Weil's Gesch. d. Chalif. I. S. 6.35 f. Noch fragl Hr. Vice-Kanzler Blau , in welchem Zusammenhange dieses <—'^^^ mit dem M^ä der Pehlewi- .Münzen siehen möge. Hr. Consul Dr. Mordtmann erkennt in dem Letzteren (Ztsebr. VIII, S. 12) die Pforle als Bezeichnung der Residenz und versteht bei der .Mehrzahl der Sasanidenmünzen Ctesiphon ^lA<c darunter, bei den Chalifenmünzen aber soll es auf die Residenz des Statthallers gedentet werden, welcher sie prägen liess. Soweit diese Annahme die Slatthalter der Chalifen betriCn, kann ieb sie nicht sehr wahrscheinlich linden, da uns zahlreiche von diesen Stallbaltern in den versefaiedenslen Provinzen geschlagene arabi¬

sche Münzen vorliegen, die niemals solch eine allgemeine Bezeichnung wie

der Hof oder die Residenz tragen, sondern immer den bestimmten Na¬

meu der Stadl oder der Provinz. Da nun überdiess das entspreebende v'W^' als Nomen proprium auf den 'ältesten national-arabischen Münzen, wie auf der hier vorliegenden, gefunden wird , so isl es mir ungleich wahrscheinlicher, es sey wenigstens unter der arabischen Herrschaft jenes auch in dem bestimmten Sinne eines Nomen proprium gebraucht. Förderlichst kömmt nns dazu die Notiz in der angezogenen Stelle des Marassid zu Hülfe, wonach das

i^t^^'iit dessen Abkürzung i^I-aM eben angegeben worden war, auch

eine Stadt in Tabaristan am kaspischen Meere in der Nähe der Caspiae portae bezeicbnet. Ich gebe anheim , ob nicht diese Stadt bei den cbalilischen Pehlewi-Münzen in Betracht kommen könne. — Die Münze des Hrn. Vice- Kanzler Blau ist eine werthvolle Erwerbung; denn von al-Bab sind bis jetzl nur einige wenige Stücke zu Tage gekommen.

Die folgende fünfte Nummer führt zu den Abbasiden und Ist wieder von der Art , welche Frähn in seiner Recensio ala rarissim. notahiliss. zu bezeichnen pflegt. Sie ist, wie die Legende des Reverses aussagt , unter dem Cbalifen Mahdi auf Befehl des designirten Thronfolgers Harun geschlugen.

Die Umschrift der Vorderseite lautet: Im Kamen Goltes ward dieser Dirltem

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252 Slickel, über einige muhammedanische Münzen.

geprägt «U-j ^'^^ OJ;« Bnmnabad im Jahre hmndert

acht und sechzig d. H. (784/5 n. Chr.). Revers ;

3£*jww«^l Arminia.

^Ji^^tl fciJbil Der CÄnlife oI-3fnÄ<«.

$.i ja\1*a Von dem auf Befehl Harun'«

^ji^' J^^ Oi '(GepSro)""

„-> Hnsm».

0-^=*

Sehr interessant ist die doppelte Ortsbezeichnung, hier durch Arminia und

■uf der Vorderseite durch Harunabad ; jenes ist der Provinzname , dieses die Münzstätte, die dem Provinzialgouverneur von Armenien, dem zu untersl genannten Hasan , mit untergeben gewesen ist. Die schwierigen historischen und geographischen Fragen , welche sich an die Armenien beireffende Münz- partie dieser Zeit knüpfen, habe ich in dem Handbuche zur morgenländ. Münz¬

kunde I. S. 64 ff. des Weitern besprochen. Durch das hier neugebolene Stück, welchem ähnlich, aber vom Jahre 169, nur noch eines, im Asiat.

Museum zu St. Petersburg, vorhanden ist (vgl. Recens. S. 7*l\o. 116), wird das monumentale Material in erwünschtester Weise gesichert und erweitert.

— Die Schriftform hat etwas Eigenthümliches; sie ist sehr klein und fein, etwas nach links geneigt.

Unter dem Chalifen Amin und zwar im ersten Jahre seiner Regierung ist die »ecAafe der zugekommenen Münzen geprägt, wie die Umschrift besagt:

iuwtj l:;y«*^3 >^>J^ **- c^^l ''*d>>-^ <» S'"«" ^*il* (Bagdad) im Jahre hundert und drei und neunzig d. H. (808/9 n. Chr.). _ Revers

oberhalb des Muhammed ist der Gesandte Allah's: »Ut Mein Herr itt

Gott. Das einzige Stück, das kein besondere« Interesse bietet.

Nr. liehen dagegen ist wieder ein Rarissimus: eine Samaniden- Münze von Nassr ben Ahmed, zwar am Rande elwas abgebrocben, aber doch nur so , das« der Name des Prägeorts , darcb welchen die Münze ihren Werth erhält, volUtändig und deutlich noch erhalten ist. — Adv. Unter dem Glau¬

benssymbol: J^fo» 1^ Js.«.=>-I Ahmed ben Sahl. Dieser Name kömmt auf den von Tornberg nnd in der Reeens. beschriebenen Münzen nur zwischen den Jahren 30.3 — 307 d. H. vor, und zwar anf denen von Balch, Enderaba und Nitabur; auf einer der sehr seltenen von Badachschan ist er noch nicht wahrgenommen worden. Innere Umschrift : Im Nam. Gott. w. dies, Dirh. gepr.

j-. (-M-tj fgg SM ^Ui3-jLö in Badachschaa (in Tocharislan jenseits de«

Oxos) irn Jahre dreihundert und -. Das Einheitszahlwort, welche« vor¬

banden war, isl vielleichl c^** sethe geweaen. Die .Münze kommt von den öitlicbsten Grenzen des Mubammedaniamns. — Aeussere Randschrift die ge¬

wöbnlicbe: KjHI sX»i CTi J-^* er • - Re*'- :

(5)

StieM, iiber einige nMkammedanitche Münxen. 253

«JU GoUe.

Jw«^ Muhammed itt

«Ui iyj der Getandte Allah'«.

«UL ^Oülält al-Muktadir billah.

Jct^l ^) jta'i Tfatir ben Ahmed.

{JU F(ollwichtig)

Das achte Stack, wie das vorige io Silber, geleitet uns za der Dyaa- slie der Soffaridea, nnd zwar deren Stifter selbst, dem v£>~JUr^ >—i^iUj

Jakub ben al-Leits, dessen Name unter der Glanbensformel auf dem

Adv. durch «-^^Äitj angegeben ist. Von der innern Umschrift ist zwar

der erste Theil : Jm Namen Gottet ward dieter Dirhem geprägt abge¬

rieben , aber der zweile , wichtigere ist gul erhallen : iuu« j »( yJUlLj

C^^; Ui:*^ al - Pendtchehir im Jahre zweihundert und sechzig d. H.

(873/4 0. Chr.). Der Name von Pends'chebir, einer Stadt Zabulistan's , „in den Districten von Balch", wie es im Marassid beisst, wird bald mit, bald ohne den Artikel gebraucht. — Die äussere Umschrift wie auf der vorigen.

— Rev. Oben iJÜ , dann Muhammed ist der Getandte Gottet in drei Zeilen ;

darunter der Name des Chalifen J.C Jk4Ä«I1 al-Mutamid ala Allah,

dessen Autorität voa dem ersten Soffäriden anerkannt wurde. Ich halte diese Münze für identisch mit der yon Adler Collect, nova nnmor. cufic. S. 49 f.

beschriebenen, wo rälschlich Nisabnr als Prägeort gelesen worden, nnd mit der in Tornherg's Numi Cufic. S. 146 No. 4 als ineditns bezeichneten. Nor nnterscheidet sich die hier vorliegende von der des Stockholmer Cabi¬

nets durch die Schreibart ÜV"^) nicht i;;y^l^, wie Tornberg bietet.

Endlich das neunte Stück ist noch ein Rarissimus, notabilissimus , der Dynastie der Merwaniden angebörig, von dem Emir Abu Nassr geschlagen.

Das Exemplar isl mehrfach beschädigt, durchlöchert und am Rande ausge¬

brochen. Die Legenden im Felde sind aber noch völlig sicher za enträthseln.

I. «Ut "2(1 «Jt ^ Kein Gott ausser Allah

vS vi^jyii ai\s>f allein, er hat keinen Genosten.'

jioj jA«*^! Der Emir Abu Nattr

(J'J^ iX*^! Ahmed, Sohn Merwan't.

Dieser Emir regierte vom Jahre 387 d. H. bis 402 (1011/2 n. Chr.).

Zwei Umschriften waren am Rande vorhanden, von der innern ist auch ein Tbeil noch erhallen; ich vermag aber nichl sie mit einiger Sicherheit zn deuten.

II. Oben , wo das Feld aaigebrochen ist , stand höchst wahrscheinlich

«11 Gotte. Dann folgt:

(6)

'254 Stickel, iiber einige muhammedanische Müsuen.

iJJI Muhnmmcd ist der Gesandte Gottes,

nJIj Kfln »JJt Golt sey ihm gnädig tmd^sciner Familie!

iJÜLj jCAjÜ^ al-Kadir bUlah.

iÜjJJt Lfi al-Malik Beha al~Daula

JkUJ Lä>5 und BAyo - (U - miJJnft.

Arn Rande isl noch ein Theil der bekannten Koranstelle 9, 33 lesbar. — Der Schriflzug ist besonders im Felde der Vorderseile ziemlich stark ver¬

ziert nach der am Ende des vierlen Jahrhunderls des Islam gewöhnlichen Weise.

Ausser diesen beschriebenen neun Stücken bal Hr. Vice-Kanzler Blan noch eine für das Ürossherzogliche Orientalische Münzcabinet zu Jena be¬

stimmte Münze, angeblich Kalaun's, von der Dynastie der Babritischen

Mamluken, beigenigt. Sie ist ziemlich stark abgerieben. .Obwohl das

^^^UaJt (j5^* ^" Ende des Reverses steht, so bezweifle ieh doch, dass sie diesem Fürsten beigelegt werden dürfe, Iheils weil der Name des al-Manssur Seif al-din, vielleicht ancb nocb mit dem zugehörigen Abu Bekr, eines spä¬

tem , 741 bis 742 d. H. regierenden Sultans , deutlich vorhergeht , tbeils weil die Jahrzahl der Umschrift des Adverses, obgleich sehr abgerieben , doch das nur zu dem lelztem Fürsten passende (^Jj' noeh sicher erkennen tässt.

Die Münze ist in Damaskus, höchst wahrscheinlich im Jahre 741 geprägt.

Erlauben Sie nach unserer Durchmnsteruag dieser s» trefBicben Stücke, für deren Millheilung wir dem geneigten Znsender zu bestem Danke ver¬

pflichtet bleiben, Ihre Aufmerksamkeit noch einen Angenbliek Rir eis höchst merkwürdiges kleines Goldstück in Ansprach zu nehme«, das bei dem Aakaafe der Cappe'schen Sammlang mit in das Jenaiscke Cabinet gekommen ist. Es iat ein Bilinguis, übrigens ganz yon derselben Art, wie die ia der ersten Zeit nach dem Eindringen der Araber in Spanien daselbst geschlagenen Dinare, mil einem Sterne in dem einen Felde und einer lateiniseben Umschrift, von welcher -. : N2PANAN t lesbar ist , während die andere Seile vollkommen gut erhalten, im Felde das arabische Symbol, ebenso abgitheill , wie wir es auf den Illeslen spanisch - arabischen Stücken wahrnehmen, darbietet:

^ Jk*^ und am Rande darum :

*JÜt Jiy-

iXm jjÜuJü'JLi jiiJJI ItX» Geprägt ««uird dt«Mr Dinar tm

al-Andikaru im Jahre neunzig, ßei der, abgesehen von den Legenden, vollsländigen Uebereinstimmung mit den in Descript. des monnaies espa¬

gnoles du cabinet de Don Jose Garcia de la Torre, par J. Gaillard, Madrid 1852. S. S45 aufgeführten, aber nickt erklärten, ood Tat U abge¬

bildeten Münzen der Wall's von AndalusicB nnd wegen des SPAN kaan man die Heimath dieses Stückes nnr in Spanien suchen. Dazu seheint aach der ia der arabischen Umschrift genannte Prägeort, wenn man Andikara aus¬

spricht , sehr gut ru passen , sofern darin dfe noch vorhandene Stadt Antequera gefunden werden kann, in der Nähe von Cordova, mit einem alten maarrichen

(7)

Friederieh, übe* die Alphabete der Malaiischen Völker. 255

Schlosse. Wie «ber lässl sicb nnn weiler die unzwcifelbaflo Jabrzabl 90 mil den geschichtliehen Angaben vereinigen ■» Nacb der jelzl allgemein geltenden Meinung, wie sie durch die morgenländischen und abendländischen Quellen begründet erscheint, hat Tarik ersl im Jahre 92 d. H. die Eroberung Anda¬

lusiens begonnen , nacbdem im Jabre 91 die Araber einen Streifzug von we¬

nigen Tagen dahin unternommen hatten, l'nd dennocb hier dieses gewiss ebenfalls gültige uud unler den hislorischen Zeugnissen scbwer wiegende numismalische Monunienl aus einem Jahre vorher! Wie löst sieh dieses Häthsel ?

leber die Alphabete der Malaiischen Völker.

Von Dr. Friederich.

Das Werk des Missionars W. Kobinson, An attempt to elucidate the principles of Malayan orthography (Fori Marlborough 1843), das mein Freund Netseber ins Holländische übersetzt hat veranlasst mich eine Frage zu berühren, die bis jetzt unentschieden geblieben, die indessen durch ein m uerlich bekannt gewordenes Factum mehr Licht erhält. Ich meine, ob die Malaien vor Einrührung des Mohammedanismus eine Sehrift hallen , oder lucut. Ich kann jedoch bei meiner kurzen Mittheiluag nicht auf alle Punkie eingeben, die bei dieser Frage in Erwägung zu ziehen sind. Marsden on the traces of the Hindu language and litterature extant among the Malays (Asiat. Re¬

searches, ed. London, IV. p. 225) sagl: „but the probability is strong, that the inhabitants of the Malay peninsula were in possession of an alphabet on the same model (als die Redjang's), and were even skilled in composition, before the Mahometans introduced their learning and character among them. "

Dieser Meinung glaube ich beistimmen zu müsseo, indem ich nur „ Ihe Malay inhabitants of Meuaogkabau and Palembung" statt „the inhabitants of the Malay Peninsula" setze, Marsden selbst machl uns mit der Abstammung der Malaien von Sumalra und nameotlich aus dem Palembaogschen Gebiel bekannt (Hisl. uf Sumalra p. 326 sqq. 3d. ed.) , wiewohl er in den frühern Ausgaben noch die Malaiische Halbinsel als ursprünglichen Silz der Malaien angenommen hatle. Aucb meinte Marsden später wohl nicht mebr, dass die Malaien erst auf Malacca ein Alphabet erhallen hätten ; olfenbar balten sie es schon in ibren ursprünglichen Silzen. Seben wir uns ou» in diesen Sitzen um, so finden wir gerade in Paleuba ag ein ursprüngliches Alphabet; es isl dasselbe, das uns Marsden als das Redjaogsche miltheilt. Aus den Werken des Residenten J. E. de Slurler (Proeve eener beschryving vaa hei gebied van Palembang. Mit einer lilhographirieo Tabelle des Al^baiieU und Spraeli-

1) Es sind davon nur 23 oder 50 Abdrücke vorhanden ; es ist deshalb wohl sebr dankenswerth es ühersetzt za haben, d» es nocb immer «ioes der beslen Bücher im Guhielo ita Malaiischen isL

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