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Hohe Prävalenz depressiver Störungen bei Diabetespatienten im tertiären Versorgungssektor

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Academic year: 2021

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Internationale Metaanalysen weisen auf erhöhte Prävalenzen depressiver Störungen bei Diabetes hin. Die Evidenz für den deutschen Sprachraum ist jedoch begrenzt und auch widersprüchlich. Diese Studie untersuchte Prävalen- zen depressiver Störungen bei Patienten im tertiären Versorgungssektor.

F R A G E S T E L L U N G

Hohe Prävalenz depressiver Störungen bei Diabetespatienten im tertiären Versorgungssektor

Schmitt A., Reimer A., Kulzer B., Ehrmann D., Haak T., Hermanns N.

Diabetes Zentrum Mergentheim, Forschungsinstitut der Diabetes-Akademie Bad Mergentheim (FIDAM), Bad Mergentheim

M E T H O D I K

1.172 zufällig ausgewählte Patienten im Diabetes Zentrum Mergentheim (Stich- probeneigenschaften: s. Tab. 1; andere spezifische Diabetestypen werden zu- sammenfassend als T3DM bezeichnet) nahmen an einem Depressionsscreening mittels Allgemeiner Depressionsskala (ADS) und bei auffälligen ADS-Werten (≥ 16) einem klinisch-diagnostischem Interview teil. Es wurden Punktprävalen- zen von Major Depression und subklinischer Depression (definiert als ADS-Wert

≥ 22 ohne Bestehen einer Major Depression) bestimmt, hinsichtlich Geschlecht und Alter auf die Normalbevölkerung standardisiert und mit aktuellen Bevölke- rungsprävalenzen verglichen (Binomialtest).

E R G E B N I S S E

• Bei allen Diabetestypen lagen die Punktprävalenzen der Major Depressi- on signifikant höher als in der deutschen Normalbevölkerung (gemäß 12- Monats-Prävalenzschätzung der aktuellen, populationsbasierten Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland [DEGS1-MH]) (s. Abb. 1). Auch nach Standardisierung der Alters- und Geschlechtsverteilung auf die deut- sche Normalbevölkerung (nur bei T1DM und T2DM möglich) blieben die Prä- valenzschätzungen signifikant erhöht (s. Abb. 1); demnach ist von um die Faktoren 1.45 bei Typ-1-Diabetes und 2.63 bei Typ-2-Diabetes gesteigerten Major Depression-Prävalenzen auszugehen.

• Ebenso wurden allen Diabetestypen signifikant erhöhte Punktprävalen- zen subklinischer Depression gefunden (gegenüber der 12-Monats-Präva- lenzschätzung des populationsbasierten Bundes-Gesundheitssurveys 1998 [BGS98] auf max. 6,8%) (s. Abb. 2). Die Unterschiede blieben auch nach Al- ters- und Geschlechtsstandardisierung (s. o.) signifikant (s. Abb. 2); demnach ist von um die Faktoren 2.81 bei Typ-1-Diabetes und 3.26 bei Typ-2-Diabetes gesteigerten Prävalenzen subklinischer Depression auszugehen.

• Ferner zeigten sich signifikante Geschlechtsunterschiede mit 1.6- bis 2.0-mal höheren Prävalenzen der Major Depression (s. Tab. 2) und 1.3- bis 1.6-mal

S C H L U S S F O L G E R U N G E N

Die Befunde sprechen dafür, dass die Prävalenzen depressiver Störungen bei Diabetespatienten im tertiären Sektor erhöht sind. Zusammen mit der interna- tionalen Evidenz weisen sie darauf hin, dass depressive Störungen bei Diabetes auch in Deutschland häufiger vorkommen als in der Normalbevölkerung.

Unterstützt vom „Kompetenznetz Diabetes mellitus“ (FKZ01GI1107).

Abbildung 2: Stichprobenprävalenzen und standardisierte Prävalenzschätzungen sub- klinischer Depression bei Diabetes im Vergleich zur Normalbevölkerung Tabelle 1: Eigenschaften der Stichprobe

Abbildung 1: Stichprobenprävalenzen und standardisierte Prävalenzschätzungen der Major Depression bei Diabetes im Vergleich zur Normalbevölkerung

höheren Prävalenzen subklinischer Depression (s. Tab. 3) bei Personen weib- lichen Geschlechts.

Tabelle 3: Geschlechtsunterschiede hinsichtlich der Punktprävalenz subklinischer Depression in Prozent (standardisierte Prävalenzschätzungen in Klammern)

Tabelle 2: Geschlechtsunterschiede hinsichtlich der Punktprävalenz der Major

Depression in Prozent (standardisierte Prävalenzschätzungen in Klammern)

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