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Projekt ProSchwein: Koordinierte Suche nach Alternativen zur konventionellen Ferkelkastration ProSchwein

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Academic year: 2022

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ProSchwein

Berner Fachhochschule BFH

Haute école spécialisée bernoise HES-BE Berne University of Applied Sciences BUAS

Schweizerische Hochschule für Landwirtschaft SHL Haute école suisse d'agronomie HESA

Swiss College of Agriculture SCA

Projekt ProSchwein: Koordinierte Suche nach Alternativen zur konventionellen Ferkelkastration

Peter Spring und Beat Huber-Eicher Projektteam ProSchwein, SHL Zollikofen

Die Revision des neuen Tierschutzgesetzes wurde im letzten Jahr intensiv und kontrovers diskutiert. Heute steht nun fest, dass ab 2009 männliche Ferkel nicht mehr ohne Schmerzausschaltung kastriert werden dürfen. Wenn bis zu diesem Zeitpunkt noch keine praktikable Alternative vorliegt, kann der Bundesrat die Frist um max. 2 Jahre verlängern. Das Verbot der Kastration ohne Schmerzausschaltung stellt eine enorme Herausforderung für alle Beteiligten dar. Das Projekt ProSchwein wurde 2004 gestartet und koordiniert die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf der Suche nach tiergerechten Alternativen in der Schweiz. Initialisiert wurde das Projekt von der Branchenorganisation Suisseporcs und den Bundesämtern für Landwirtschaft BLW und für Veterinärwesen BVET und. Ziel des Projektes ist es, verschiedene alternative Methoden bezüglich ihrer Machbarkeit und der Auswirkungen auf die Produktion zu untersuchen und so bis Ende 2007 die nötigen Entscheidungsgrundlagen bereitzustellen.

ProSchwein ist breit abgestützt

In der Initialisierungsphase ist es gelungen das Projekt in der Branche und bei den Forschenden breit abzustützen. Die Problematik wurde mit allen wichtigen Teilnehmern diskutiert und die zu untersuchenden Themen herausgearbeitet. Diese werden nun als Teilprojekte im Rahmen von ProSchwein bearbeitet. Partner auf Forschungsseite sind aktuell ALP, Universität Bern (Dept. für klinische Veterinärmedizin), Universität Zürich (Dept. für Nutztiere), SHL und der Gutsbetrieb Juchhof (Stadt Zürich). Die Finanzierung wird vorwiegend durch Migros, Coop, Suisseporcs, Suisag, BVET und BLW gesichert. Die zusätzliche Beteiligung des Schweizer Tierschutzes STS zeigt, dass der koordinierte Ansatz den ProSchwein zur Problemlösung gewählt hat, breite Akzeptanz findet.

Um die breite Abstützung zu unterstreichen ist auch der Projektsteuerungsausschuss entsprechend zusammengesetzt. Vertreten sind: BLW (J. Morel, Vizedirektor), BVET (J. Schmidt, GL-Mitglied), Coop (Ch. Waffenschmidt, Projektleiter Naturaplan), Migros (F. Borsani, Projektleiterin Ethik/Umwelt), Suisag (X. Sidler), Suisseporcs (P. Hofer, Präsident) und die SHL (H.

Menzi, Leiter Bereich angewandte Forschung und Entwicklung).

ProSchwein: Wirtschaftlichkeit und Akzeptanz

Zwei Teilprojekte innerhalb von ProSchwein widmen sich der Wirtschaftlichkeit der verschiedenen Methoden und deren Akzeptanz in der Produktions- und Verarbeitungskette bis und mit Konsument. Für die Kostenabschätzung der verschiedenen alternativen Methoden (Kastration unter Schmerzausschaltung, Immunokastration, Jungebermast) dient die konventionelle Kastration

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ProSchwein

Berner Fachhochschule BFH

Haute école spécialisée bernoise HES-BE Berne University of Applied Sciences BUAS

Schweizerische Hochschule für Landwirtschaft SHL Haute école suisse d'agronomie HESA

Swiss College of Agriculture SCA

als Vergleichsbasis. Die Projekte werden durch die SHL in Zusammenarbeit mit Proviande durchgeführt.

ProSchwein: Schmerzausschaltung

Untersuchungen der Kastration mit Schmerzausschaltung sind ein wichtiges Standbein von ProSchwein. Unter Narkose nimmt das Ferkel den Schmerz während des Eingriffes nicht wahr, der postoperative Schmerz in den Tagen nach der Kastration ist jedoch immer noch vorhanden. Zwei Methoden werden als Teilprojekte von ProSchwein untersucht: Narkose mit Isofluran (Applikation mit einer Maske) oder einem Gemisch mit Ketamin (Applikation mit einem Nasenspray). In beiden Projekten geht es nicht nur um den Eingriff und den Einfluss auf das Ferkel, sondern auch um die gesetzliche Situation. Die Beantwortung der Frage, ob der Landwirt den Eingriff selber ausführen kann und darf wird in der abschliessenden Beurteilung der Methoden eine grosse Bedeutung haben. Die Projektleitung überprüft regelmässig den Stand der Projekte und beurteilen zusammen mit dem Steuerungsausschuss, ob eine Methode aufgrund der vorliegenden Fakten weiter untersucht werden soll und ob eventuell aufgrund von Entwicklungen im Ausland weitere Methoden miteinbezogen werden müssen.

ProSchwein: Verzögerung der Geschlechtsreife durch Impfung (Immunokastration)

Bei der Immunokastration handelt es sich um eine Impfung gegen ein Hormon das die Geschlechtsentwicklung steuert. Verschiedene Studien zeigen, dass Immunokastration eine äusserst wirksame Methode ist, um den Ebergeruch auszuschalten. Die Methode, welche an der Universität Zürich mit guten Resultaten getestet wurde, wird in Australien seit mehreren Jahren erfolgreich angewendet. Die australischen Konsumenten, welche jedoch als eher unkritisch gelten, haben die Methode gut aufgenommen. Die Akzeptanz beim Schweizer Konsument ist noch unklar.

Sollten erste Akzeptanzabklärung positiv ausfallen (siehe oben), soll die Methode im Rahmen von ProSchwein auf verschiedenen Praxisbetrieben getestet werden.

ProSchwein: Elektronische Nase und Jungebermast

Die sichere Erkennung von geruchsbelasteten Schlachtkörpern ist eine Voraussetzung für die Jungebermast in der Schweiz. Der Schweizermarkt wird geruchsbelastetes Schweinefleisch kaum akzeptieren. ProSchwein unterstützt deshalb die Entwicklung der Elektronischen Nase, welche an der ALP in Posieux vorangetrieben wird. In Zusammenarbeit mit der Fenaco wird zusätzlich ein erster Feldversuch auf einem Gutsbetrieb der Stadt Zürich betreut um wertvolle Erfahrungen mit der Jungebermast zu machen und erste Information über Möglichkeiten der Verwertung von geruchsbelasteten Schlachtkörpern zu sammeln.

Sp/Hub / Feb 06

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