Warum steigen Bergbetriebe aus dem biologischen Landbau aus?
Entwicklung des Biolandbaus Der Biolandbau hat in der Schweiz seit Anfang der neunziger Jahre an Bedeutung gewonnen. Die Zahl der Biobetriebe ist speziell im Berggebiet stark gestiegen. Seit dem Jahr 2004 sinkt die Zahl der Biobetriebe wieder.
Die Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART befragte im Jahr 2009 über 3400 Landwirtschafts- betriebe zu den Argumenten für die Beteiligung am Biolandbau und zu möglichen Gründen für den Ausstieg.
Gründe für den Biolandbau
Für die Betriebe, die im Biolandbau geblieben sind, war ihre ökologische Überzeugung sehr wichtig für die Um- stellung, gefolgt vom Tierwohl. Der Biolandbau passt zudem in das Be- triebskonzept. Finanzielle Argumente schliessen sich an. Diese spielten bei den Ausstiegsbetrieben eine wesent- liche Rolle für die Beteiligung: Höhere Direktzahlungen, die Möglichkeit das Einkommen zu verbessern oder die Aussicht auf höhere Preise waren wichtige Umstellungsargumente.
Gründe für den Ausstieg
Im Fragebogen wurden 26 mögliche Ausstiegsgründe angeführt. Bei den ausgestiegenen Betrieben scheinen sich die Erwartungen häufig nicht er- füllt zu haben; für den Ausstieg sind wirtschaftliche Gründe wie «Einkom- men mit Bio kaum verbesserbar»
oder «Preise decken Mehrkosten nicht» wichtig. Zudem empfanden diese Betriebe die Richtlinien als zu wechselhaft und zu streng.
Autoren: Ali Ferjani, Linda Reissig und Christian Flury, ali.ferjani@art.admin.ch
Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, CH-8356 Ettenhausen; www.agroscope.ch ART | 2010
Die Zahl der Biobetriebe sinkt nach dem Boom seit Anfang der neunziger Jahre in den letzten Jahren wieder. Heute steigen weniger Betriebe in den Bioland- bau ein und die Biobetriebe sind ebenfalls vom Strukturwandel be- troffen. Zudem steigen Betriebe auch aus dem Biolandbau aus.
Eine Umfrage zeigt, dass vor allem wirtschaftliche Gründe (Preis für Bioprodukte, geringe Di- rektzahlungen), wechselhafte und strenge Richtlinien («Richtlinien ändern sich zu oft») und Probleme bei der Beschaffung von geeigne- tem Kraftfutter oder Stroh wichtige Gründe für den Ausstieg aus dem Biolandbau sind.
Eine wichtige Rolle für den Ausstieg spielten auch Probleme bei der Be- schaffung von geeigneten Kraftfutter.
Dies dürfte mit der Anforderung zu- sammenhängen, dass nur noch bio- logisch produzierte Futtermittel ein- gesetzt werden dürfen. Im Vergleich zu den wirtschaftlichen Aspekten sind die Administration oder die Aufzeich- nungen wesentlich weniger wichtig für den Ausstiegsentscheid.
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Ausgestiegene Betriebe (n = 42) Biobetriebe (n = 183)
Argumente für eine Beteiligung der Bergbetriebe am biologischen Landbau
Geringe Belastung Nahrungs- mittel mit Chemikalien Wohl der Tiere Geringere Belastung der Umwelt Positives Image Biolandbau Passt in das Betriebskonzept Landwirtschaftliches Ein- kommen verbesserbar Höhere Preise für Produkte Mehr Direktzahlungen Es besteht eine grosse Nach- frage nach Bioprodukten
Sehr wichtig für Beteiligung Teilweise wichtig für Beteiligung 50%
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Ausgestiegene Betriebe (n = 42) Biobetriebe (n = 183)
Argumente für eine Beteiligung der Bergbetriebe am biologischen Landbau
Geringe Belastung Nahrungs- mittel mit Chemikalien Wohl der Tiere Geringere Belastung der Umwelt Positives Image Biolandbau Passt in das Betriebskonzept Landwirtschaftliches Ein- kommen verbesserbar Höhere Preise für Produkte Mehr Direktzahlungen Es besteht eine grosse Nach- frage nach Bioprodukten
Sehr wichtig für Beteiligung Teilweise wichtig für Beteiligung
Gründe der ausgestiegenen Betriebe für den Ausstieg
69%
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Richtlinien ändern sich oft Probleme bei Beschaffung Kraftfutters/Stroh Richtlinien zu streng Einkommen mit Bio kaum verbesserbar Produktpreise decken Mehrkosten nicht Bio-Kontrollen zu teuer Direktzahlungen zu niedrig Unkrautdruck Arbeitsaufwand zu hoch Nachfrage nach Bio-Produkten unsicher Absatz & Vermarktung ungenügend organisiert Ertragseinbussen zu hoch Administration / Aufzeichnungen aufwändig Verunsicherung über Direktzahlungsentwicklung
sehr wichtig teilweise wichtig Gründe der ausgestiegenen Betriebe für den Ausstieg
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sehr wichtig teilweise wichtig