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Fettsäurenmuster von Milch aus reiner Grasfütterung und Gras- Heufütterung

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Academic year: 2022

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Der besondere Wert graslandbasierter Milch / Les particularités du lait produit à base d'herbages

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Fettsäurenmuster von Milch aus reiner Grasfütterung und Gras- Heufütterung

F. Dohme

Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux ALP, CH-1725 Posieux Frigga.dohme@alp.admin.ch

Aufgrund ihrer Inhaltsstoffe ist die Kuhmilch ein hochwertiges Nahrungsmittel. Von Kritikern wird allerdings immer wieder der hohe Anteil an gesättigten Fettsäuren im Milchfett angeprangert.

Innerhalb des letzten Jahrzehntes wurde daher verstärkt untersucht, wie die Fütterung das Milchfettsäurenmuster beeinflusst. So zeigte sich, dass während der Weideperiode im Vergleich zur Winterfütterungsperiode das Milchfett weicher ist (Sollberger und Jans, 1997) und das Fettsäurenmuster einen höheren Anteil der physiologisch wertvollen Linolensäure (C18:3) aufweist, was dem hohen Anteil dieser Fettsäuren im Gras zuzuschreiben ist.

In der vorliegenden Studie sollte untersucht werden, inwiefern sich eine Beifütterung von Heu zu einer Grasration auf die Zusammensetzung des Milchfettsäurenmusters auswirkte. Dazu wurden sechs Kühe der Rassen Brown Swiss und Holstein (1:1), die zu Versuchsbeginn durchschnittlich 89 ± 15 d in Laktation waren und eine Milchleistung von 32.9 ± 3.7 kg/d sowie ein Lebendgewicht von 647 ± 55 kg aufwiesen, in einem doppelten 3 × 3 lateinischen Quadrat getestet. In allen drei Fütterungsvarianten erhielten die Tiere Tag und Nacht Gras ad libitum, wobei in der zweiten Variante neben dem Gras um 18 Uhr für 3 Stunden 6.0 kg Heu vorgelegt wurde und in der dritten Variante diese Heumenge auf drei Gaben über den Tag verteilt und jeweils für eine Stunde angeboten wurde. Während der Heufütterung hatten die Tiere keinen Zugang zum Gras. Alle Tiere erhielten täglich am Morgen 300g eines Mineralfutters. Die drei aufeinander folgenden Versuchsdurchgänge bestanden aus je einer 14-tägigen Adaptationszeit und einer 7-tägigen Messperiode. Die Tiere wurden im Anbindestall gehalten und hatten täglich 1 Std. Auslauf im Laufhof. Während den Messperioden wurden der Futterverzehr und die Milchmenge täglich erhoben sowie die Milchinhaltsstoffe untersucht. Zur Bestimmung des Milchfettsäurenmusters (Collomb und Bühler, 2000) wurden die Milchproben pro Kuh und Messperiode gepoolt. Das Futter und die Futterreste wurden nach Standardmethoden chemisch analysiert.

Die Nährstoffzusammensetzung des Futters wurde detailliert bei Graf et al. (2005) beschrieben. Wie erwartet, war die tägliche Grasaufnahme (17.6 kg Trockensubstanz (TS)) in der Variante, in der ausschliesslich Gras angeboten wurde, höher (P < 0.001) als in den beiden Heuvarianten (12.9 kg

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Tabelle 1: Einfluss der drei Fütterungsvarianten auf das Milchfettsäurenmuster

Fütterungsvarianten Nur

Gras Gras +

1x Heu Gras +

3x Heu SEM Effekt (P)

% von total analysierte Fettsäuren

C4:0 3.29 3.45 3.31 0.173 0.34 C6:0 1.99 2.05 2.02 0.068 0.41 C8:0 1.10 1.13 1.14 0.069 0.70 C10:0 2.34 2.40 2.43 0.228 0.81 C12:0 2.60 2.68 2.72 0.251 0.76

C14:0 10.5 10.8 10.9 0.76 0.61

C14:1 0.679 0.703 0.733 0.2193 0.93 C15:0 1.49 1.54 1.55 0.104 0.59

C16:0 27.2 28.2 28.3 1.55 0.51

C16:1 1.20 1.17 1.22 0.316 0.97 C17:0 0.746 0.764 0.739 0.0436 0.66

C18:0 10.9 10.8 10.5 1.07 0.85

C18:1t10-11 4.06 3.52 3.53 0.60 0.30 Total C18:1t 5.33 4.72 4.76 0.674 0.30

C18:1c9 18.8 18.1 18.1 2.12 0.85

Total C18:1 25.5 24.1 24.1 1.98 0.48 C18:2c9c12 1.39 1.36 1.32 0.137 0.72 C18:2c9t11 1.65 1.45 1.51 0.287 0.54 Total C18:2 4.70 4.31 4.29 0.553 0.43 Total konjugierte C18:2 1.83 1.61 1.67 0.310 0.52 C18:3c9c12c15 1.09 1.13 1.12 0.137 0.89 Total kurzkettige Fettsäuren (C4-C10) 9.04 9.35 9.25 0.285 0.26 Total mittellangkettige Fettsäuren(C12-C16) 46.5 48.0 48.4 2.30 0.40 Total langkettige Fettsäuren (C17-C22:6) 44.5 42.7 42.4 2.43 0.36 Total gesättigte Fettsäuren 65.4 67.2 67.1 2.19 0.38 Total einfach ungesättigte Fettsäuren 28.1 26.7 26.8 2.14 0.53 Total mehrfach ungesättigte Fettsäuren 6.30 5.96 5.91 0.649 0.59

TS). Bei der totalen TS-Aufnahme (18.2 kg) wurden jedoch keine Unterschiede beobachtet. Die unterschiedlichen Futterrationen hatten keinen signifikanten Einfluss auf die Milchleistung (24.5kg) sowie die Gehalte der Milch an Fett (3.68 %), Protein (2.92%) und Laktose (4.84%). Der Milchharnstoffgehalt ging mit Heufütterung leicht (P < 0.1) von 44 auf im Mittel 38 mg/100 ml zurück. In Tabelle 1 ist das Fettsäurenmuster der Milch dargestellt. Es wurde durch die Beifütterung

von Heu nicht beeinflusst. Da die Milchmenge und der Fettgehalt sich zwischen den Fütterungsvarianten nicht unterschieden, war auch die täglich ausgeschiedene Menge an Milchfettsäuren gleich. Die Gehalte an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren lagen etwas unter denen aus Milchviehbetrieben in voralpinen und alpinen Regionen (Collomb et al., 2002).

Leicht höhere Werte waren aber im Vergleich zu Milch aus dem Talgebiet (Collomb et al., 2002), welche zum Teil mit Zufütterung von Mais und Kraftfutter produziert wurde, zu verzeichnen.

Warum keine Unterschiede zwischen den einzelnen Fütterungsvarianten in der vorliegenden Studie

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zu beobachten waren, lässt sich sicher durch die geringen Abweichungen im Fettsäurenmuster der beiden Raufutter erklären. Sowohl Morand-Fehr und Tran (2001) als auch Arrigo (2007) stellten fest, dass getrocknetes Gras geringere Mengen an C18:3 aufweist als das frische Ausgangsmaterial.

Für die Studie lässt dies vermuten, dass der C18:3-Gehalt im Gras, welches zu Heu verarbeitet wurde, höher war als jener im Gras, welches frisch verfüttert worden ist. Gründe für die Veränderungen während der Futterkonservierung sind bisher nicht eindeutig geklärt. Nach Arrigo (2007) könnten Bröckelverluste bei der Heubereitung eine Rolle spielen, jedoch traten die Unterschiede auch auf, wenn das Gras schonend in einer Spezialanlage getrocknet wurde (Arrigo, 2007).

Aus der Studie lässt sich folgern, dass die vorteilhafte Fettsäurenzusammensetzung von aus Gras produzierter Milch durch Heubeifütterung nicht negativ beeinflusst wird, so lange die Fettsäurenmuster der verfütterten Raufutter übereinstimmen.

Literatur

Arrigo, Y. 2007. Influence de la conservation du fourrage sur ses acides gras. In: Futterbewertung im Umbruch? (Kreuzer, M., Wenk, C. & T. Lanzini, Hrsg.) Schriftenreihe Institut für Nutztierwissenschaften, Ernährung-Produkte-Umwelt, ETH Zürich. H 29: 97-100.

Collomb, M. & T. Bühler. 2000. Analysis of the fatty acid composition of the milk fat. I.

Optimisation and validation of a general method adapted to the research. Mitt. Lebensm. Hyg. 91:

306-332.

Collomb, M., Bütikofer, U., Sieber, R., Jeangros, B. & J. O. Bosset. 2002. Composition of fatty acids in cow's milk fat produced in the lowlands, mountains and highlands of Switzerland using high- resolution gas chromatography. Int. Dairy J. 12: 649-659.

Graf, C. M., Kreuzer, M. & F. Dohme. 2005. Influence of supplementing hay to grass once or three times per day on the effectiveness of the fibre as determined by changes in ruminal pH, chewing activity and milk composition of cows. Anim. Res. 54: 321-335.

Morand-Fehr, P. & T. Tran. 2001. La fraction lipidique des aliments et les corps gras utilisés en alimentation animale. INRA Prod. Anim. 14: 285-302.

Sollberger, H. & F. Jans. 1997. Winterfütterung und Käsequalität. UFA-Revue 12: 40-42.

Referenzen

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