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Äfeue Baukonzepte der Rindviehmast FAT-Berichte

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Herausgeber: Eidg. Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik (FAT) CH-8356 Tänikon TG Tel. 052-62 31 31 F a x 0 5 2 - 6 1 1 1 9 0 'Ab 23.3.1996: Tel. 052-368 31 31

Fax 052-365 1'l 90

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FAT-Berichte

Äfeue Baukonzepte der Rindviehmast

Funktionelle und wirtschaftIiche Aspekte alternativer Haltungstormen

Richard Hilty und Hans Stadelmann, Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik (FAT), CH-8356 Tänikon

Die Nachfrage nach Alternativen zum Vollspaltenboden in der Rind- viehmast ist gross und dürfte inZu- kunft noch zunehmen. Dies gilt für Neubauten wie auch für Umbauten bestehender Vollspaltenbodenstäl- le. Neben der Funktion steht die

Wirtschaftlichkeit im Vergleich zum Vollspaltenboden im Vordergrund.

Abklärungen zeigen, dass alterna- tive Systeme funktionieren, dass aber mit leicht höheren Vedahrens- kosten (Arbeit, Stroh und Maschi- nen) zu rechnen ist. Die Frage stellt

sich, ob diese Mehrkosten durch Beteiligung an entsprechenden Pro- grammen gemäss Art.31 des Land- wirtschaftsgesetzes (Direktzahlun- gen) und durch bessere Produkt- preise (Labelproduktion) aufgefan- gen werden können.

Die eingestreute Fläche bietet den Tieren einen idealen Liegekomfoft.

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FAT-Berichte Nr.477: Neue Baukonzepte der Rindviehmast Aufenthaltsort der Tiere

Das Verhalten der Tiere bezüglich Auf- enthaltsort ist stabil, das heisst weder das Alter der Tiere noch die Witterung haben einen wesentlichen Einfluss.

Zwischen den Fütterungszeiten halten sich die Tiere tagsüber zu 65%o aut dem Liegebetl (57% liegend), zu 3O%o auf dem Spaltenboden (20% am Fres- sen) und nur zu SYo im Laufhof auf (Abb. 3). Liegende Tiere sind kaum auf dem Soaltenboden oder im Laufhof anzutreffen.

Trolz zum Teil geringer Liegefläche (Bucht 3 mit 1,9 m2 für schlachtreife

Muni)fanden alle Tiere auf dem einge- streuten Bereich Platz. Da der Laufhof nur sehr schlecht genutzt wird, könnte er ohne Nachteile für die Tiere durch- aus kleiner sein. Damit lassen sich In- vestitionen und Betriebskosten, aber auch Emissionen reduzieren.

Einstreumaterial

Die Anlage wird im Tretmistverfahren mit Kurz- und Langstroh betrieben. Der Zeitounkt für das Einstreuen wird auf- grund des Verschmutzungsgrades der Tiere und des Liegebettes festgelegt,

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Versuchsanlage Strickhof

Ende 1994 wurden die östlichen Buch- ten des Vollspaltenbodenstalles der Landw. Schule Strickhof mit einem Laufhof und einer eingestreuten Liege- fläche erweitert (Abb. 2). Die Tiere kön- nen zwischen bestehendem Stall und Liegefläche frei zirkulieren. Sie werden nur zum Einstreuen und zur Reinigung des Laufhofs in den Stall zurückge- sperft. Das Einstreuen des Liegebetts und das Ausmisten des Laufhofs erfol- gen nach Bedarf. Während des Ver- suchs wurden Muni der Rassen Schweizer Braunvieh (zwei Drittel) und Simmenthaler Fleckvieh (ein Drittel) gemästet.

Die Beobachtungen und Erhebungen vom Januar bis Oktober 1995 hatten zumZiel, die Funktion, den Arbeitsauf- wand und die Betriebskosten solcher Lösungen abzuklären.

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Abb. 2. Versuch Strickhof . Das Flächenangebot für die Tiere wurde mit dem Lauf- hof und der eingestreuten Liegefläche wesentlich erweiterT. Der Stallwird prak-

tisch nur noch zur Futteraufnahme aufgesucht.

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Kraftfutter

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Problemstellung / Versuchsanlage Strickhof

Nutzung der Anlage durch die Tierc

1 0 0 % 9 0 % 8 0 % 70%

g 600^

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Abb. 3. versuch strickhof. Auffallend ist die sehr geringe Nutzung des Laufhofs durch die Tiere. Er könnte, ohne Nachteil für die Tiere, kleiner sern, was sich auf I nvestitionen, Betriebskosten u nd Emissionen positiv au swi rken wü rde.

Abb. 4. Versuch Strickhof. Die Tiere halten sich tagsüber zu 650/o auf dem Liegebett auf.

Abb. 5. Versuch Strickhof. Der durchschnittliche Strohver- brauch beträgt 1,4 kg pro Tier und Tag. Manuelles Verteilen hilft Stroh sparen, bedingt aber aus arbeitswirtschafilicher

Sicht Ku rzstroh oder schwach gepresstes Lan g stroh.

das heisst zirkaalle zwei bis drei Tage.

Der mittlere Strohverbrauch beträgt 1,4 kg pro Tier und Tag. Junge Tiere benötigen unter günstigen Bedingun- gen zirka 0,8 kg, schlachtreife Tiere bei ungünstigen Verhältnissen um 2,5 kg pro Tier und Tag. Mit diesen Einstreu- mengen sind sowohl die Tiere als auch das Liegebett in einem überdurch- schnittlich sauberen Zustand. Der Strohverbrauch nimmt zu mit steigen- dem Gewicht der Tiere. bei nasskalter Witterung, bei grosser Liegefläche pro Tier und bei unruhigen Tieren. Zwi- schen Lang- und Kurzstroh ist kein Unterschied feststellbar.

Zusätzlicher Arbeitsaufwand

Gegenüber dem Vollspaltenboden fal- len das Einstreuen der Liegefläche sowie das Ausmisten des Auslaufs als zusätzliche Arbeit an. Der Spaltenbo- den muss trotz geringer Belegung nicht speziell gereinigt werden.

Einstreuen des Liegebettes

Der durchschnittliche Zeitaufwand für das Einstreuen beträgt 0,26 Minuten pro Tier und Tag. Strohart und -qualität beeinflussen den Zeitbedarf. Kurzstroh ab Quaderballe kann nur schlecht über die Rückwand eingeworfen werden, weil die Pakete zerfallen. Bei stark ge- presstem oder qualitativ schlechtem Langstroh ist dagegen das Aufschüt- teln zeit- und kraftraubend (Abb.5). Mit einem Seitenstreuer kann diese Arbeit wesentlich erleichtert werden (Abb. 6).

Abb. 6. Versuch Strickhof. Durch das Einstreuen mit dem Seltensfreuer wird die Arbeit wesentlich erteichteft. Es ist aber auch die betriebswirtschaftlich bessere Lösung. Als Voraussetzung muss vorgängig der Laufhof gereinigt wer- den.

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FAt-Berichte Nr.477: Neue Baukonzepte der Rindviehmast

Abb. 7. Versuch Strickhof. Beim Tretmr'sfsysfem gelangt Abb. L Versuch Strickhof. Die Entmistung des Laufhofs relativ viel Mist vom Liegebett auf den Laufhof. ertopt mit dem Kleinlader Eine Lösung mit Schieber und

Mistlager beim Stall wäre arbeitswittschaftlich besser

.!

Entmisten des Laufhofes

Der im Laufhof anfallende Mist wird mit einem Kleinlader (Abb. 8) im Mittel zweimal pro Woche gesammelt und zu einem entfernt liegenden Mistlager transoortiert. Da durch das Tretmist- system viel Mist im Auslauf anfällt, ist der durchschnittliche Zeitaufwand mit 0,23 Minuten pro Tier und Tag relativ hoch.

Mastleistung und Futterverzehr

Die Veranlagung, das Alter und die Ge- sundheit derTiere sowie Fütterung und Witterung beeinflussen die Mastlei- stungen. Gegenüber der früheren Voll- spaltenboden-Haltung streuen die Mastleistungen deutlich stärker. Gesi- cherte Abweichungen nach unten oder oben sind aber nicht vorhanden.

Beim Futterverzehr während des Som- mers ist kein Unterschied zwischen den beiden Haltungssystemen festge- stellt worden. Da die Erhebungen erst ab August 1995 erfolgten, stehen die Ergebnisse der kalten Jahreszeit noch

A U S .

Wirtschaftlichkeit

Der Mehraufwand gegenüber der Hal- tung auf Vollspaltenboden setzt sich aus Kosten für zusätzliche Bauten, Stroh, Arbeit und Maschinen zusam- men. Beim Strickhof ist er aus folgen- den Gründen vergleichsweise hoch:

spezielle Dachkonstruktion der Lie- gehütte sowie relativ aufwendiges Einstreuen und Ausmisten. Insgesamt resultieren Mehrkosten von Fr. 368.80

Die Anlage bietet den Tieren optimale Verhältnisse. Bezüglich Tiergesundheit

ffierarztkosten und Medikamenten- einsatz) konnte, trotz wesentlich ver- änderter Aufstallung (offene Liegehalle gegenüber wärmegedämmtem Voll- spaltenbodenstall) kein Unterschied festgestellt werden. Arbeitswirtschaft- lich kann das Einstreuen der Liege- fläche sowie das Ausmisten des Lauf- hofes noch verbessert werden.

Tabelle 1. versuch strickhof. Mehrkosten gegenüber vollspaltenboden- Haltung

Annahmen \brechnunq. MessunEen. Erfi ebungen

Arbeilskosten-Ansatz F t. 22.- lh Sauliche Anoassunoen Fr. 2650.- pro Platz Maschinenkosten (Kteinlader) Fr. 25.-/h Zins. Amortisation und Unterftalt 8 % Slrohkos{en. oeoresst ab Feld Fr. 1 1 .-/dt \rbeitszeit Einstreuen 0,26 Min./Tier, Tag Lebendoewicht bei Schlachtuns 500 kg Strohveörauch 1.4 kg/Tier, Tas

Ausbeute 55 % = Schlachtgewicht 275 kg qöeitszeit Entmisten 0.23 Min./Tier, Taq Aufenthaltsdauer im Maststall 245 Tase \Iaschinenstunden Entmisten 0,23 Min./Tier, Tag vlehrkosten in Franken

Nicht inbegriffen:

- Strohlager inkl. Einlagerung - Hofdünger-Mehrvolumen (Wasser

vom Laufhof, Mistplatz)

- Mehraufrvendunoen bei der Hofdün- B.foill!8sh

älsk:uh.t : : Jahr,.i.

:,,ffi.K$'.r 9$t&oht;

,.u äfi,

Strotl 56.3.ü 0.14

{rb@ilt

- Süoh eindreu€n l"l.$O 0,08 gerausbringung (Glille und Mist) Bem€rfiung:

Für Stroh und Hofdünger genügen die vorhandenen Lagerkapazitäten.

. Laufhöf ausmisten 30.75 0,07 Mäschinen

- Kleinläd€r zum Ausrnisten 35,00 0.0e

Total ohne Gebäudekocten {56,E0 0,s8

(osten Gebäude-Anbassuqgen 212.0A 0;92 rotal rnit Gebäudekostefi sü$,E0, 0.90

pro Mastplatz und Jahr fl-ab. 1). Da die Tiere erst mit 170 kg in diesen Stall kommen, beträgt die Mastdauer ledig- lich 245 Tage, was Mehrkosten von 90 Rappen pro kg Schlachtgewicht ergibt.

Allgemeine Beurteilung

Gutsbetrieb Hohenegg

Die Anlage Hohenegg (siehe FAT-Be- richte Nr. 454) besteht wie die Anlage Strickhof aus Spaltenbodenstall, Lauf- hof und Liegeplatz. Der Spaltenboden- stall wird aber als Kaltstall betrieben, der Laufhof mit einem Schieber entmi- stet und die Liegefläche mit einer Strohballenfräse (Abb. 9) täglich mini- mal eingestreut. Der durchschnittliche Zeitaufwand für das Einstreuen und Entmisten ist pro Tier und Tag zirka ein Fünftel so gross wie am Strickhof.

Liegefläche und Laufhof sind niveau- gleich (kein Absatz) und nicht unterteilt.

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Erhebungen auf weiteren Betrieben / Lösungen für Neubauten

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Abb. 9. Gutsbetrieb Hohenegg. Durch das Einstreuen mit Abb. 10. Gutsbetrieb Hohenegg. Die Strohhäckseleinstreu der Strohballenfräse kann der Arbeitsaufwand stark gesenkt ergibt ein relativ dünnes Liegebett. Die Tiere treten die Ein-

werden. streu kontinuierlich in den Laufhofbereich, von wo sie mit

dem Schieber abgesfossen wird.

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Der Boden hat ein Gefälle von 3% in Richtung Stallgebäude. Die Einstreu wird durch die Tiere kontinuierlich in den Laufhofbereich getreten und vom Schieber erfasst. Dadurch bleibt die Einstreu auf der Liegefläche ver- gleichsweise dünn (vorn 1 bis 2 cm, hinten 10 bis 15 cm). Das Liegebett ist sehr unterschiedlich und im hinteren Bereich am besten.

Der durchschnittliche Strohverbrauch beträgt etwa 1 kg pro Tier und Tag. Bei diesem tiefen Strohverbrauch sind die Tiere weniger sauber als am Strickhof.

Abzüge wegen verschmutzter Tiere gibt es aber nicht.

Trotz der wesentlich schlechter schei- nenden Liegebettqualität (Abb. 10) ist das Tierverhalten nahezu gleich wie am Strickhof. Es gibt allerdings stets einzelne Tiere, die sich auf dem Spal- tenboden hinlegen. Dieses Verhalten mag damit zusammenhängen, dass die Tiere den Spaltenboden von der Vor- mast her kennen und die guten Plätze auf der eher knapp bemessenen Lie- gefläche (2,2 m2 für Muni bis 500 kg) von ranghöheren Tieren beansprucht werden.

Gutsbetrieb Wauwilermoos

Die Anlage Wauwilermoos (siehe FAT- Berichte Nr. 454) besteht aus Spalten- bodenstall und angegliederter Tief- streuliegefläche, die dreimal pro Jahr ausgemistet wird. Der Spaltenboden- stallwird als Kaltstall betrieben. Es wird täglich vom deckenlastigen Strohlager bzw. vom Seitengang ab Grossballen- wagen (Abb. 11) gutgepresstes Lang- stroh eingestreut.

Der durchschnittliche Zeitaufwand für das Einstreuen ist pro Tier und Tag etwas grösser als am Strickhof. Der Strohverbrauch beträgt im Mittel zirka 2,5 kg pro Tier und Tag.

Zusätzliche Beobachtungen

Ein Vergleich mit alternativen Aufstal- lungen weiterer Betriebe zeigt, dass je nach Verfahren der Strohverbrauch und Arbeitsaufwand recht unter- schiedlich ausfallen können. DerStroh- verbrauch liegt bei den untersuchten

Betrieben stets deutlich höher als bei derAnlage Strickhof (2 bis 3 kg pro Tier und Tag). Das mag damit zusammen- hängen, dass die Tiere meist grössere eingestreute Flächen, dafür aber klei- nere Laufflächen (nur Fressplatztiefe) haben. Der Arbeitsaufwand für das Einstreuen und Ausmisten lieot etwas tiefer als am Strickhof.

Bei Neubauten sind alternative Auf- stallungsformen, besonders Zwei- raumlaufställe, in der Praxis bereits recht häufig anzutreffen. Die Betriebs- leiter machen damit durchwegs gute Erfahrungen (Abb. 12)

Stallgebäude mit Zweiraumlaufstall

Bei reiner Stallhaltung ist der Zwei- raumlaufstall mit eingestreuter Liege- fläche in Form von Tiefstreue oder Tret- mist üblich. Das Gebäude wird als ein- facher Kaltstall ausgebildet; bei einsei- tiger Anordnung eventuell mit offener Front beim Fressplatz. Das Strohlager über den Buchten vereinfacht das Einstreuen. Der Fressplatz erhält mit Vorteil eine mechanische Entmistung.

Wird der Fressplatz mit Frontlader oder Motormäher entmistet, müssen die Tiere während dieser Zeit aufs Liege- bett zurückgesperrt werden - bei Mastmuni eine nicht immer einfache Sache. Bei Tiefstreubuchten sind auch Güllekanäle mit Spaltenböden mög-

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Abb. 1 1.

Gutsbetrieb Wau- wilermoos.

Einstreuen mit Grossballen ab Ballenwagen vom Seitengang aus.

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FAT-Berichte Nr. 477: Neue Baukonzepte der Rindviehmast

Tretmist

Tiefstreue

Stallgebäude m it Zweiraum-Laufstall Liegehütte mit Laufhof

Abb. 12. Lösungsmöglichkeiten für alternative Neubauten der Rindviehmast. Mit einfachen unisolierten Konstruktionen kann der Mehraufwand für grössere Gebäude kompensieft werden. Der Investitionsbedarf bleibt etwa gleich wie bei Voll- spaltenställen.

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Bauliche Hinweise / Investitionsbedarf

lich. Sie neigen aber beim hohen TS- Gehalt des Rinderkots gerne zu Funk- tionsstörungen. lst die Güllelagerung direkt unter dem Fressplatz, besteht beim Aufrühren der Gülle - speziell bei geschlossenen Ställen - eine Gefähr- dung durch Schadgase.

Das Erstellen eines Laufhofs ist bei diesen Lösungen etwas schwierig.

Eine rückseitige Anordnung - Drei- Flächen-Bucht - ergibt zusätzlichen Reinigungsaufwand, und der über- gang Liegefläche/Auslauf ist wegen der variablen Mistbetthöhe problema- tisch.

Liegehütte mit Laufhof

Um der Forderung nach Auslauf (KF) nachzukommen, wird der Stall mit einem Laufhof erweitert. Die einfachste Lösung ist eine Kombination Aus- lauflFressplatz.

Der Liegebereich der Tiere wird eben- falls als Tiefstreu- oder Tretmistfläche ausgebildet. Wird die Lauffläche mit einem mobilen Gerät entmistet, braucht es Einrichtungen, um die Tiere auf die Liegefläche zurückzusperren.

Bei Tiefstreuvarianten ist im Laufhof auch ein Lochboden über einer Gül- lengrube möglich.

Die offene Front der Liegehütte wird mit Vorteil nach Süd oder Südost ori- entiert. Ein Wetter- wie auch der Som- mer-Sonnenschutz ist so am einfach- sten möglich. Anderseits ist anzustre- ben, dass im Winter der Laufhof oder das Liegebett besonnt wird.

Die nichtüberdachte Fläche des Aus- laufs soll eher klein sein [ab. 2), damit nicht zuviel Regenwasser in der Gül- lengrube gelager.t werden muss.

Bauliche Hinweise

Sowohl bei Neu- als auch Umbauten sind gewisse Abmessungen zu berück- sichtigen, damit das System zuverläs- sig funktioniert fl-ab. 2\. Da die Tiere eine eingestreute Liegefläche haben, kann das Gebäude als Kalt- oder Of- fenstall ausgebildet werden. Ausläufe benötigen einen Betonboden, und das anfallende Regenwasser muss beim Stapelvolumen der Gülle berücksich- tigt werden (0,1 ms pro m2 nicht über- dachte Fläche und Monat).

1) Liegeflächen gemäss Revisionsentwurf 1 g9s der Tierschutzverordnunq.

Aufgrund der gemachten Beobachtungen kann die Liegefläche bei genügiender Gesamt- fläche, ohne Nachteil für die Tiere, etwas kleiner sein (1 ,5, 1,7s, 2 Jno z,s m2). Dadurch wird das Liegebett vor allem zum Liegen genutzt, was den strohverbrauch senkt.

Tabelle 3. Investitionsbedarf verschiedener Aufstallungsformen bei Neubauten

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Bezüglich Bauinvestitionen sind alter- native Neubauten etwa mit dem Voll- spaltenbodenstall vergleichbar fl-ab. 3).

Die Kosteneinsparungen, welche ein-

fache, unisolierle Gebäude bringen, werden durch den grösseren platzbe- darf - mehr Liege- und Laufflächen, notwendiges Strohlager sowie grösse- res Hofdüngerlager (Gülle, Mist und auch Regenwasser vom Laufhof) - wieder kompensiert. Bei Anpassungen bestehender Vollspaltenställe fallen je nach baulicherSituation und gewählter Tabelle 2. Empfohlene Mindestabmessungen für die Rindviehmast

TiCrgewicht kS bis 200 bis 300 bis 400 fiber 400

Fressplatzbreite qrl

Fressplalztiefe cm

Liegefläche eingeslreutl) m2 Kontrollierte Freilandhaltung (KF)

- Gesamtfläche m2

(Liege und Laufbereich)

- Davon nicht überdacht m2 45 1 6 0

1 , 8

4,0 1 , 0

50 200 2 , 0

4,5 1 , 3

60 260 2 , 5

5 , 5 1 , 5

70 280 3,0

6,5 1 , 8

yatiante

l;1i11,iii1:,1r : 2 r l 4 5 6

)1äI:'ySIem lv0trsparcn slall mi Zwoiraumbuchten -ieqehütte mit Leuthol

-iegefläche I ,Spa!1än TiefstreueTiefstreueTretmisl Tiefstreue Treimist

;ressplatz Festboden Spalten FestbodenFestboden Festbodsr - Entmisluno FressDhlT

l:,..,'rl. ,.

SchieberGüllekana Schieber Schieber Schieber Stallabmessungen

Votumen StR p. tvtästptatz m-

1 ,,,ei,tsi ,

40,33 40.33 37,33 34.58 34,25

in Prozent von Variante 1 190 % 190 % 176 % 1 6 3 % 1 6 1 %

itallfläche p. Mastplatz m' 6.2 6,2 6.2 7,63 7.63

in Prozent von Variante 1 1 5 6 % 156 % 156 % 192 % 1 9 2 % {ofdüngerlager: Gülle u.Mist

Gülle: 5 Mt.. D. MastDlatz mr 1 , 7 5 1 . 7 5 2,33 3 . 3 1 3,89

in Prozent von Variante 1 4 7 % 4 7 % 6 2 % 8 8 % 104 %

Mist: 6 Mt., p. Mastolalz t 0.00 0,00 2.81 0,00 2.81

Strohlaqer (6 bis 8 Monate)

rro Mastplatz m3 3,75 3.75 3,75 3.75 3,75

nvestitionsbedarf in Franken

,ro Mastplatz 561 8 5721 559'l 6101 5971

ln Prozent von Variante I 100 % 102 % 100 % 1 0 9 % 107 %

rro m"SlA 1 3 3 1 3 9 143 1 6 4 162

in Prozent von Vadante 1 ,;:.:,l.!00 91i.,:,'tt.l 54 % 5 6 % 5 8 % 6 6 % 6 5 % Baukosten in Franken 111,,,1,1 ,,,;,::, .,,1

rro Mas{platz und Jqlr (8 o/o) 1 ,,,:;::448,,:::,: l 449 458 448 488 478 )rokgSchlachtgewicht 1,,,.,:,:,i:,.i'i1.4i:.'::'l1 , 1 2 1 . 4 5 1 . 4 1 1 . 5 4 1 , 5 1

stall für 80 Masttiere (Abb. 12); I x Umbuchten; Abmessungen nach Tabeile 2 inkl. Hofdüngerlager und strohlager; ohne Futterlager, Futterküche und Nebenräume Kostenberechnung nach FAT-preisbaukasten

Lebendgewicht bei Schlachtung S00 kg, Ausbeute 55 o/o, 1,.15 Umtriebe pro Jahr

Kosten falr ställe mit zweiraumbuchten (varianten 2 bis 4) liegen im Rahmen von vollspalten_

Jngen. Bei Liegehiltte und Laufhof (Varianten 5 und 6) sind die Kosten wegen der leicht höher.

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FAEBerichte Nn 477: Neue Baukonzepte der Rindviehmast

Lösung sehr unterschiedliche Kosten an (siehe FAT-Berichte Nr. 454). Diese liegen in der Grössenordnung von Fr.

1400.- bis Fr. 2800.- pro Mastplatz.

Arbeitsaufwand

Zusätzliche Arbeit fällt bei alternativen Aufstallungssystemen an durch das Einstreuen und Entmisten der Liege- fläche sowie die Reinigung von Fress- platz und allenfalls Laufhof. Je nach baulicher Situation und gewählter Me- chanisierung schwankt der Mehrauf- wand zwischen 0,1 und 0,5 Minuten pro Tier und Tag.

Arbeitswirtschaftlich günstige Verfah- ren sind: .

- Strohlager deckenlastig über der Liegefläche mit Kurzstroh,

- Strohballenfräse mit Gebläse zum Einstreuen,

- Entmistung von Fressplatz und Lauf- hof mit Schieber oder Soaltenboden.

Strohverbrauch

Der durchschnittliche Strohverbrauch liegt zwischen 1 und 3 kg pro Tier und

Tag. ldealerweise sollte die eingestreu- te Fläche ausschliesslich zum Liegen dienen. Mit zunehmender Aktivität der Tiere auf der Liegefläche steigt der Strohverbrauch.

Gute Voraussetzungen für einen tiefen Strohverbrauch sind:

- befestigter Fressplatz abseits der Liegefläche,

- knapp bemessene Liegefläche, - Stroh von Hand gezielt verteilen.

Futterverzehr, Mastleistung und Tiergesundheit

Aufgrund des Versuches sind keine statistisch gesicherten Aussagen mög- lich. Die Beobachtungen lassen aber vermuten, dass bei der alternativen Haltung der Futterverzehr, speziell während der kalten Zeit, leicht höher, die Mastleistung etwa gleich und die Tiergesundheit eher besser als bei der Haltung auf Vollspaltenboden sind.

Mehrkosten gegenüber der Haltung auf Vollspaltenboden

Zusätzlicher Aufwand entsteht durch den Stroheinsatz und das Entmisten sowie beim Umbau vorhandener Voll- soaltenställe. Die Bandbreite der ein- zelnen Mehrkosten ist gross [ab. )

und die Faktoren beeinflussen sich zum Teil gegenseitig. Eine Erhöhung des Kostenfaktors "Maschinen,> verur- sacht zum Beispiel geringere Arbeits- kosten. Je nach Lösung ergeben sich Mehrkosten für Arbeit, Stroh und Ma- schinen von 130 bis 240 Franken pro Mastplatz und Jahr, oder 40 bis 75 Rappen pro kg Schlachtgewicht. Sind zusätzlich bauliche Anpassungen not- wendig, liegen die Mehrkosten pro kg Schlachtgewicht bei Fr. -.80 bis 1.35.

lm Einzelfall gelten für die über- schlagsmässige Ermittlung der Mehr- kosten pro kg Schlachtgewicht folgen- de Faustzahlen:

. 1 Rappen pro Fr. 40.- Investitionen in Erweiterungsbauten pro Mastplatz, . '1 Rappen pro 0,025 Minuten Ar- beitszeit pro Tier und Tag,

. 1 Rappen pro 80 g Stroh pro Tier und Tag.

Die Maschinenkosten sind individuell zu berechnen.

Alternative Aufstallungen bringen durch die eingestreute Liegefläche und das grössere Platzangebot eine we- sentliche Verbesserung für die Tiere.

lhre Funktion kann sowohl bei Neu- bauten als auch bei Anpassungen gewährleistet werden. Futterverzehr, Mastleistungen wie auch Tierarztko- sten blieben bei den untersuchten Be- trieben trotz mehr Bewegung der Tiere und grösseren Klimaschwankungen (Kaltstall, Offenstall) im Rahmen wie vor der Umstellung. Der zusätzliche Aufwand für das Einstreuen und Aus- misten sowie die Kosten für das not- wendige Stroh führen zu leicht höheren Verfahrenskosten. Bei bestehenden Vollsoaltenställen kommen zusätzlich noch die relativ hohen Investitionen für bauliche Anpassungen dazu.

Aufgrund dieser Feststellungen sind bei Neubauten alternative Aufstal- lungssysteme zu wählen. Der Mehrauf- wand von 40 bis 75 Rappen pro Kilo Schlachtgewicht sollte über Öt<o- Beiträge und einen höheren Marktpreis kompensiert werden können. Aber auch bei vorhandenen Vollspalten- ställen kann sich, trotz zusätzlichen Bauinvestitionen, eine Umstellung loh- n e n .

.J Tabelle 4. Mehrkosten gegenüber Vollspaltenbodenlösung

Mehrkosten pro Masüplatz und Jahr in Franken von hie Stroh: Fr. 11,- pro 100 ks, ab Feld, sepresst {0 124

Verbrauch 1 - 3 ko oro Tier,und Tao

Arbeit: Fr.22.-'pro h 40 t34

Stmh einlasem: 10 Min. pro 100 kg Einstreuen: 0,1 - 0,4 Min. pro Tier und Tag Ausmisten: 0.1 - 0.3 Min. pro Tier und Tag

Maschinen: Fr. 25.- nro h 15 76

Einstreuen: 0,0 - 0,2 Min. pro Tier und Tag Ausmisten: 0.1 - 0.3 Min. pro Tier und Tao

Bau koste n (Anoassuno en von Vollsoa ltenställen) 112

224

lnvestitionen Fr. 1400.- bis Fr. 2800.- pro Ma$platz:Jahreskosten 8 % Bemerkungen:

- Aufgrund der oinzolnen Positionen ergeben sich Mehrkosten für Slroh, Arbeit und Maschinen von zirl€ 130 bis 240 Franken.

- Bei 1,15 Umtrieben, 500 kg Lebendgewicht und 55 % Ausbeute ergibt dies 40 bis 75 Rappen pro kg 9chlachtgewicht.

- Aufirendungen ftlr bauliche Anpassungen erhöhen die Kosten pro lq Schlachtgewicht um 40 bis 60 Rappen.

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