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Archiv "Messung des arteriellen Blutdrucks – Bestehende Standards und mögliche Fehler: Schlusswort" (28.09.2007)

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Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 39⏐⏐28. September 2007 A2663

M E D I Z I N

Alter 49 ± 17 Jahre, kann ich diese Empfehlung nur un- terstützen (1).

Entsprechend den in der Übersichtsarbeit aufge- führten Empfehlungen wurde in randomisierter Rei- henfolge mittels eines automatischen Messverfahrens der Blutdruck an beiden Armen gemessen. Sofern zu- fällig ausschließlich der Arm mit den niedrigsten Messwerten bei der Analyse berücksichtigt worden wäre, wäre in 15 % der Fälle eine Hypertonie überse- hen worden. Bei einer von mir durchgeführten ver- gleichbaren Analyse 2001 wären es 18 % gewesen.

Der jeweilige Unterschied zwischen beiden Armen hing nicht von Rechts- oder Linkshändigkeit der Un- tersuchten ab.

Der hohe Prozentsatz einer potenziellen Fehlein- schätzung des Blutdrucks unterstreicht die kaum prakti- zierte Forderung der Fachgesellschaften bei der erstma- ligen Blutdruckmessung, die Messung grundsätzlich an beiden Armen durchzuführen.

LITERATUR

1. Breuer H-WM: Akuelle Hypertonieprävalenz in der Oberlausitz.

Ärzteblatt Sachsen 8; 2004: 400–2.

Prof. Dr. med. Breuer

Malteser Krankenhaus St. Carolus Görlitz Carolusstraße 212

02822 Görlitz

E-Mail: hwm.breuer@malteser.de

Schlusswort

Die Tatsache, dass die Autoren aus den unterschied- lichen Disziplinen kommen, zeigt die allgegenwärtige Bedeutung der Blutdruckmessung als Diagnostikum in allen medizinischen Fachrichtungen – wie dies auch Prof. Middecke bemerkt. Natürlich konnte unser Artikel nicht alle Facetten der Hypertoniediagnostik beleuch- ten, darin bestand jedoch auch nicht das Ziel unserer Ar- beit.

Es ging vielmehr darum, die vermeintlich banale Handmesstechnik noch einmal kritisch zu beleuchten.

Herr Prof. Middecke betont, dass schon zur Diagnose- stellung der Hypertonie eigentlich eine Langzeit-Blut- druckmessung unabdingbar sei. Wir teilen diese Ein- schätzung insoweit, dass die Langzeit-Blutdruckmes- sung sicherlich die beste zurzeit zur Verfügung stehende Methode ist. Allerdings ist es fraglich, inwieweit die Forderung allgemein umsetzbar ist und ob die Diagnose der Hypertonie den Kollegen mit LZ-Messmöglichkeit vorbehalten werden sollte. Dies ist sicherlich auch eine bedeutende versorgungspolitische Frage.

Frau Prof. Neumeister betont noch einmal die Fallstricke, die aufgrund von Gerätefehlern lauern können. Es ist sicherlich ergänzend zu empfehlen, dass Patienten die Genauigkeit ihres Messgerätes durch Parallelmessungen zum Beispiel beim Hausarzt kontrollieren lassen und dass bei Diskrepanzen ein drittes Gerät zur Kontrolle herangezogen wird (1).

Durch diese Vorgehensweise kann einigermaßen si- chergestellt werden, dass Arzt und Patient ähnliche

Werte messen. Eine Restunsicherheit verbleibt natür- lich trotzdem.

Frau Dr. Schickedantz verweist mit Recht darauf, dass ein Hinweis fehlt, wie weit die Manschette bei der Messung eigentlich aufgepumpt werden soll. Laut Leitlinien sollte der Manschettendruck initial mindes- tens 30 mm Hg über dem systolischen Blutdruck lie- gen, als Anhalt soll das Verschwinden des Radia- lispulses beim Aufpumpen der Manschette verwendet werden (1). Die Dokumentation auf 2 mm Hg ist auch angesichts der natürlichen „beat to beat“-Variabilitä- ten sicher kritisch zu hinterfragen, trotzdem wird die- ser Wert empfohlen (1). Es mag zwar eine Pseudoge- nauigkeit postuliert werden, trotzdem verdeutlicht die Forderung der Leitlinie, dass das Bemühen um eine exakte Messung und Dokumentation stets die Grund- voraussetzung der Messung sein sollte. Es scheint uns selbstverständlich, dass eine einmalige Änderung des gemessenen Blutdrucks um 2–3 mm Hg keine direk- ten therapeutischen Konsequenzen hat. Wir empfeh- len vielmehr eine möglichst exakte Messung und eine kritische Interpretation von seriellen Werten. Diese Ansicht haben wir auch in unserer Arbeit mehrfach geäußert.

Auf die Möglichkeit, mit der Blutdruckmessung auch Gefäßanomalien zu diagnostizieren, sind wir auch aus Platzgründen nicht eingegangen. Es ging uns nur um die Darstellung des Messvorgangs an sich.

Den Ausführungen von Professor Breuer ist nichts hinzuzufügen.

Zuletzt sei noch angemerkt, dass wir aus den Zu- schriften anderer Kollegen entnehmen konnten, dass gerade die Verwendung und Vorhaltung verschiedener Manschettengrößen bislang wenig Eingang in die Ver- sorgung gefunden hat. Einige Kollegen berichteten nämlich, dass es Ihnen trotz Nachfrage bei mehreren Medizintechnikhändlern nicht gelungen sei, Man- schetten unterschiedlicher Größe zu erwerben. Dies zeigt, dass unterschiedliche Größen bislang offen- sichtlich kaum nachgefragt wurden. Nach eigener Re- cherche bei den Herstellern konnten wir aber feststel- len, dass es zumindest im Direktkontakt mit den Her- stellern durchaus möglich ist, automatische Geräte und Sphygmomanometer für die eigene Praxis ent- sprechend aufzurüsten.

LITERATUR

1. Chobanian AV, Bakris GL, Black HR et al.: Joint National Committee on Prevention, Detection, Evaluation, and Treatment of High Blood Pres- sure. National Heart, Lung, and Blood Institute; National High Blood Pressure Education Program Coordinating Committee. JAMA 2003;

289: 2560–72.

Dr. med. Martin A. Ritter Klinik und Poliklinik für Neurologie Universitätsklinikum Münster Albert-Schweitzer-Straße 33 48129 Münster

E-Mail: ritterm@uni-muenster.de

Interessenkonflikt

Die Autoren aller Diskussionsbeiträge erklären, dass kein Interessenkonflikt im Sinne der Richtlinien des International Committee of Medical Journal Editors besteht.

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