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Academic year: 2022

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Lange überlebter Krebs trübt Lebensqualität nicht

Patienten, die ihre Krebserkrankung zehn Jahre und länger überleben, haben nach eigener Auskunft keine schlechtere, manche sogar eine bessere Lebens- qualität als Vergleichspersonen ohne Krebs – mehr Beschwerden zum Trotz!

D

ie Lebensqualität von Langzeitüber- lebenden einer Krebserkrankung langzeitig überlebt (LÜK) haben, war Gegenstand einer neuen Studie. Beteiligt waren 2.704 Pati enten, die 14 bis 24 Jah- re nach einer Brust-, Prostata- oder Kolo rektal krebs diagnose noch lebten.

1.765 Kontrollpersonen gleichen Alters und Geschlechts, jedoch ohne Krebs- diagnose, wurden ihnen gegenüberge- stellt. Die Lebensqualität wurde mittels eines Fragebogens (EORTC QLQ-C30) ermittelt, bei dem 0 bis 100 Punkte (Op- timum) vergeben werden. Im Mittel er- zielte die LÜK-Gruppe 64,4 Punkte und damit statistisch signifikant mehr als die Vergleichsgruppe (61,5 Punkte). Den- noch berichteten die LÜK über mehr Beschwerden, sei es mit Blick auf das Sozialleben, auf Fatigue, Übelkeit und Erbrechen, Dyspnoe, Schlaflosigkeit,

Verstopfung und Durchfall. Über Schmerzen allerdings klagten sie weni- ger als die Kontrollen. Die Studien- autoren vermuten den Grund hierfür darin, dass LÜK ihre gegenwärtigen Schmerzen mit jenen schlimmeren ver- glichen, die sie während ihrer Krankheit und deren Behandlung durchgemacht hatten.

Ein genaueres Bild verschafften sich die Forscher, indem sie die Studienteil- nehmer in Altersgruppen einteilten.

Was die Lebensqualität betraf, gab es zwischen LÜK und den Vergleichsper- sonen keinen Unterschied in der Grup- pe der unter 70-Jährigen. Es waren viel- mehr die über 70-jährigen LÜK, die eine höhere Lebensqualität angaben, und die über 80-Jährigen, die ihre körperliche und geistige Funktion höher einschätz- ten als die altersgleichen Kontrollen.

Fazit: „Es ist ermutigend, dass die meisten LÜK über eine vergleichbare Lebens- qualität und einen ähnlichen allgemeinen Gesundheitszustand berichten wie ge- sunde Vergleichspersonen“, resümieren die Studienautoren. Dennoch zeigten anhaltende Symptome und Funktions- defizite, dass anfällige Patienten identi- fiziert und unterstützt werden müssten.

Der übliche Fünfjahreszeitraum für die Nachsorge sei zu kurz.

Zudem müsse die Versorgung besser auf die einzelnen Patienten zugeschnit- ten werden, je nach Alter, Geschlecht und Rezidivstatus. Unter 60-Jährige pro- fitierten mit Blick auf ihr Sozialleben vermutlich am meisten davon, wenn sie wieder zur Arbeit gehen könnten, oder aber von finanzieller Unterstützung.

Über 80-Jährigen wäre am besten gehol- fen, wenn ihre körper lichen und geisti- gen Fähigkeiten gestärkt würden.

Dr. Robert Bublak Doege D et al. Health-Related Quality of Life in Very Long-Term Cancer Survivors 14–24 Years Post-Diagnosis Compared to Population Controls: A Population-Based Study. Cancers 2021; https://doi.org/10.3390/cancers13112754

Literatur kompakt

62 URO-NEWS 2021; 25 (9)

Überlebenschancen bei urethralen Rezidiven

Wie häufig treten nach blasenkrebsbedingter radikaler Zystektomie Rezidive in der Harnröhre auf? Und welche Patienten sind besonders gefährdet?

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rei Patientengruppen sind neuen Da- ten zufolge gehäuft von Blasenkrebs- rezidiven nach radikaler Zyst ektomie (RZE) betroffen: Männer mit einer nicht orthotopen Harnableitung, solche mit Beteiligung der Prostata und allgemein Patienten mit multifokalen Tumoren.

Im Zuge einer systematischen Über- sicht und Metaanalyse nahmen sich die Studienautoren 21 Studien mit Patienten nach krebsbedingter RZE vor, die zwi- schen zwei und zehn Jahre nachverfolgt worden waren. Urethrale Rezidive traten mit einer Inzidenz von 0,8–13,7 % auf, die gepoolte Rate lag bei 4,6 %. Die mediane Zeitspanne bis zum Rezidiv betrug acht bis 33 Monate. War zur Harnableitung eine orthotope Neoblase angelegt worden, verringerte sich die Gefahr für urethrale Rückfälle um 56 % (gepoolte Odds Ratio

[gOR]: 0,44); besonders galt das für Män- ner, bei denen die orthotope Anlage einer Neoblase das Risiko um 65 % im Ver- gleich zu Männern mit nicht orthotoper Anlage senkte (gOR: 0,35). Gegenüber Frauen hatten Männer ein rund dreimal so hohes Rezidivrisiko (gOR 3,16). Eine Beteiligung der Prostata, urethral oder stromal, am ursprünglichen Tumorge- schehen erhöhte das Rezidivrisiko in der Urethra auf das Fünf- bis Sechsfache (ge- poolte Hazard-Ratio [gHR]: 5,44 bzw.

5,90). Multifokale Tumoren wirkten beim Rezidivrisiko etwa als Steigerungs faktor 3 (gHR 2,97). Hingegen wirkten sich we- der In-situ-Karzinome noch das Tumor- stadium auf das rezidivfreie Überleben aus. Angaben zu Tumorhistologie und positiven Resektionsrändern fehlten häu- fig, eine Analyse war nicht möglich. Am

Leben waren nach fünf Jahren noch zwi- schen 40 % und 74 % der Patienten mit Urethralrezidiven, das krebsspezifische Überleben lag bei 47–63 %. Statistisch bedeutsame Unterschiede zu Patienten nach RZE ohne Rezidive in der Harn- röhre waren in puncto Überleben nicht festzustellen.

Fazit: Die Inzidenz von Urethrarezi- diven liegt im Mittel bei 4,6 %, gefährdet sind besonders Männer mit nicht ortho- toper Harnableitung, Prostatabeteili- gung sowie Patienten mit multifokalen Tumoren. Auf das Überleben wirkten sich solche Rezidive aber nicht aus.

Blasenkrebs patienten nach radikaler Zystektomie, denen die genannten Merkmale eigen sind, sollten dennoch gezielt auf urethrale Rezi dive untersucht werden. Dr. Robert Bublak Laukhtina E et al. Incidence, risk factors and outcomes of urethral recurrence after radical cystectomy for bladder cancer: A systematic review and meta-analysis. Urol Oncol. 2021;

https://doi.org/10.1016/j.urolonc.2021.06.009

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