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Archiv "Und ewig lächelt Aphrodite" (30.07.1982)

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Das Apollo-Heiligtum ist nur eine von vielen Sehenswürdigkei- ten der Ruinenstadt Kourion, die hoch über dem Meer liegt, mit Blick auf die Bucht und die Halbinsel Akrotiri

Leserdienst

Hinweise •Anregungen

DEUTSCHES ARZTEBLATT

Heft 30

vom 30. Juli 1982

Und ewig

lächelt Aphrodite

Zypern, die östlichste und drittgrößte Mittel- meerinsel, sonnt sich im Glanz neuer Besu- cherrekorde. Im griechi- schen Teil des getrenn- ten Landes sind die Kriegsfolgen von 1974 zumindest in puncto Tourismus überwun- den. Die Pluspunkte:

Gastfreundschaft, 340 Sonnentage, eine mo- derne Hotellerie und 1000+1 Ausflugsziele für Entdecker

Seit zwei Stunden tafeln wir nun schon an der Ha- fenmole von Kato Paphos.

Wir nippen, tunken, kosten, rätseln, sitzen in der Son- ne, baumeln mit der Seele und haben längst aufge- hört zu zählen. Zwölf, sech- zehn oder zwanzig Teller- chen . . . ?

So eine „Mesedes" — auf deutsch „Gabelbissen" — hat's in sich. Gefüllte Kala- mares und krosse Hammel- koteletts, Schafskäse und Schweinesülze, Weißbrot, Lauch, Oliven, schaumig geschlagener Fischrogen und Saucen, die vorwie- gend aus Knoblauch beste- hen. Dazu die trockenen Weine der Insel, die weiße

„Aphrodite", der rote

„Othello", keiner unter 12,8° kräftig. Und hinterher der klassische Stoßseufzer des Sängers Leo Slözak:

„Lieber Gott, bitte schenk' mir einen zweiten Magen — ich geb' Dir auch meinen Bauch dafür . "

So läßt sich's leben. Und so, wie erfreulich, lieben es

auch die Zyprioten selbst.

Selten bleibt die Gattung Tourist isoliert in den unge- zählten, urigen Tavernen, an den endlosen Abenden mit Mesedes und Wein, mit Liedern und Tänzen und Wirten, die dem Fremden vorm Abschied noch einen Ouzo extra spendieren.

Man schließt rasch Kontakt

— auch, weil nach 80 Jahren englischer Herrschaft ne- ben Militärbasen, Linksver- kehr und Ladenschlußge- setz deren Sprache blieb.

Obendrein büffeln Zyperns Schuljugend und Hotelper- sonal im Zeitalter des Tou- rismus auch zunehmend Deutsch.

Vor allem und allerorten spürt man: Gastfreund- schaft hat hier noch ihren Wert statt ihren Preis. Dazu gehört auch der Taxifahrer, der schüchtern 50 Pfennig Trinkgeld zurückweist. Die Marktfrau, die ein Lächeln mit einer Handvoll Rosinen erwidert. Oder die sponta- ne Einladung der schnurr- bärtigen alten Männer auf ein Schwätzchen im Berg-

dorf-Kafeneion. Eine Fe- rieninsel ohne Nepper, Schlepper, Bauernfänger — wie rar.

430 000 Urlauber, davon 33 000 aus der Bundesre- publik, überzeugten sich im vergangenen Jahr von diesen Tugenden. Eine sensationelle Zahl — drei- mal so hoch wie 1973. Und dies, nachdem der Krieg von 1974, der Putsch der Griechenobristen und die Invasion der Festlandtür- ken, eine sinnlose, traurige Grenzlinie quer durch Zy- pern hinterließ. Dies, nach- dem man im südlichen, größeren (60 Prozent), grie- chischen Teil der Insel, um den es hier geht, praktisch von Null an wieder begin- nen mußte.

Sie taten es mit eher unme- diterranem Fleiß und Tem- po. Statt den im türkisch besetzten Bereich liegen- den Kyrenia und Famagu- sta, um die es stiller gewor- den ist, heißen die neuen Ferienzentren an der Küste nun Ayia Napa, Limassol und Paphos. Es entstan- den moderne Hotels und Bungalowanlagen, die durchwegs Geräumigkeit, Komfort und beflissenen Service („Thank you, Sir!") aufweisen, häufig aber auch fantasielose Betonge- sichter, weiß und recht- eckig und zack. Empfeh- lenswerte Adressen: „Ker- mia Beach" in Ayia Napa (große Bungalows mit Kü- che, für Familien), „Sunrise Beach" in Paralimni (lan- ger Sandstrand, la Restau- rant), „The Churchill" in Li- massol (5 Sterne, Staatsgä- ste, Farb-TV mit BBC) oder das „Pissouri Beach" bei Paphos (einsam gelegene Flitterwochenidylle).

Nun könnte man sich auf einen hübsch faulen Strandurlaub einrichten:

türkisblaues, sauberes Ba-

Ausgabe B DEUTSCHES ARZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 30 vom 30. Juli 1982 59

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Leserdienst:

Hinweise ·Anregungen Zypern

dewasser, mit bis zu 27° im August und immer noch 22° im November wärmer als irgendwo sonst im Mit- telmeer. 340 Sonnentage im Jahr, Sommertempera- turen um 35° und darüber bei angenehm trockener Luft. Ein bißchen Segeln oder Surfen, Wasserski und Tennis, mal Disco, mal Taverne . . . Könnte man.

Tun aber die wenigsten.

Denn Zypern, definitiv, ist zum Baden allein zu scha- de. Die nächst Sizilien und Sardinien drittgrößte Mittelmeerinsel empfiehlt sich als Ziel für Individuali- sten, für Entdecker, für Ak- tivurlauber, die recht gut ohne Animateure aus- kommen.

Ob zu Fuß, per Fahrrad, im Ausflugsbus oder im preis- günstigen Mietwagen: Es lockt eine in wahrhaft olympischer Schöpferlau- ne komponierte Land- schaft. Goldene Buchten, ockerfarbene Ebenen, dichte. Bergwälder bis hin- an zum 1953 Meter hohen Olympus, Skigebiet im Winter. Orangen, Mandeln und Johannisbrot wach- sen, wilde Mufflons gibt's noch, auch Kaiseradler und Geier. Und es locken in die- sem Schmelztiegel der Völ- ker, Ende Europas, Vorpo- sten des Orients, 1 000+ 1 Sehenswürdigkeiten aus 8000 Jahren bewegter Ge- schichte. Hier einige Tips.

Im Kykko-Kioster, wo einst Makarios studierte, lädt Bruder Quartiermeister für 24 Stunden gratis in ver- blüffend komfortable Vier- bett-Appartements ein. Bis man dort auf 1140 Meter Höhe, mitten im Troodos- gebirge, anlangt, sind aller- dings mindestens tausend Serpentinen zu überste- hen. Dann die Johanniter- burg Kolossi bei Limassol, zu deren Füßen der süße

"Commandaria" gedeiht - der vermutlich älteste Wein der Weit. Das griechisch- römische Amphitheater von Curium ist sommers

WIRTSCHAFT

.. Aus der pharmazeutischen Industrie

Larnaca, der Legende nach von KiHim, einem Enkel No- ahs gegründet, ist eine der geschichtsträchtigsten Städ- te Zyperns Fotos: Wachholz

Schauplatz für Shakespaa- restücke vor 3500 Zuschau- ern. Im römischen "Haus des Dyonisos" zu Paphos entdeckte man 1962 per Zufall einige der schönsten antiken Bodenmosaiken überhaupt. Und an der Südwestküste, endlich, die Bucht "Petra tou Romiou"

-knipsen, schauen, baden, wo einst Aphrodite, aus Schaum geboren, dem Meere entstieg ...

Im Saal 5 des randvollen Landesmuseums in Nicosia begegnet man ihrem Torso persönlich. Aphrodite, die Göttin der Liebe und der Schönheit, lächelt. Ein Lä- cheln der Hoffnung ange- sichts der kaum 100 Meter entfernten "Green Line"

quer durch die Hauptstadt, an der blaubehelmte UN- Soldaten patrouillieren?

Der deutsche Besucher kann ihre Gefühle teilen.

Dieter Wachholz ..,.. Zypern wird in diesem Jahr erstmals auch von Jahn-Reisen, München, an- geboten, mit Cyprus-Air- ways-Fiügen ab München, Frankfurt/Main und Köln.

Andere Veranstalter sind z. B.: Neckermann, Frank- furt/Main, und Touropa, Hannover. Auskünfte bei den Reisebüros und bei der

Fremdenverkehrszentrale Zypern, 6000 Frankfurt/

Main 1, Kaiserstraße 13, Te- lefon 06 11/28 47 08.

Arzt-Patienten-Seminar - in Berlin fand ein von der Firma Pharma-Schwarz GmbH veranstaltetes Arzt- Patienten-Seminar statt, bei dem es insbesondere darum ging, zur Vorbeu- gung und Bekämpfung der koronaren Herzkrankhei- tendas Gespräch zwischen Patient und Arzt zu intensi- vieren. Das Seminar wurde vom Präsidenten der Ärzte- kammer Berlin, Professor Dr. Heim, eröffnet. Dr.

h. c. med. Hans Mohl mo- derierte die Veranstaltung. An der Diskussion beteilig- ten sich auch Patienten, die bereits einen Herzin- farkt überstanden hatten. Kl Fisons hilft Behinderten- schule - Die Firma Fisans Arzneimittel GmbH, Köln- Marsdorf, verhalf der Paui- Kraemer-Schule in Frechen zu einem speziellen Fahrradergometer und ei- ner Videoanlage. Dadurch kann das Körpertraining

behinderter Kinder auf dem

Fahrrad mit Hilfe der Videokamera festgehalten werden. Lehrer und Schü- ler können die Fortschritte auf dem Bildschirm verfol- gen. Die Spende in Höhe von 7500 DM wurde durch Geschäftsführer Heimo Raulecke übergeben. Kl Takeda Pharma gegründet - Auf einer Pressekonfe- renz stellten Dr. Uchibayas- hi, Direktor von Takeda Chemical lndustries, Ja- pan, und Dr. F. Wirtz, Ge- schäftsführer Grünenthai GmbH, Stolberg/Rhld., als gemeinsame Firmengrün- dung die Takeda Pharma GmbH vor. Bei dem japani- schen Gesellschafter han- delt es sich um den um- satzstärksten Arzneimittel- hersteller in Japan {4,31 Milliarden DM). Der andere Gesellschafter, Grünenthai (gleichfalls mit 50 Prozent an der Gemeinschaftsfirma beteiligt), ein mittelgroßes

und unabhängiges Fami- lienunternehmen, besitzt eine renommierte eigene Forschung; seine Arznei- mittel genießen in der Bun- desrepublik großes Anse-

hen. Kl

Arzneimittelinformation - Die Pharmaunternehmen Asta-Werke AG, Bielefeld, Beiarsdorf AG, Hamburg, Chemiewerk Homburg, Frankfurt, Grünenthai GmbH, Stolberg, Dr. Ma- daus & Co., Köln und die Pharma-Gruppe Sanol Schwarz GmbH, Monheim, haben sich zur Erstellung und zum Versand der Gebrauchsinformation für Fachkreise zusammen- getan.

Man will die Einsparungs- möglichkeiten bei einem gemeinsamen Druck und Versand der Gebrauchsin- formationen nutzen. Die Präparate wurden bereits alphabetisch vorsortiert, um so das Einsortieren in den bereits den Ärzten vor- liegenden Ordner zu er-

leichtern. Kl

Grundsteinlegung bei Thiemann - Am 11. Mai 1982 wurde die Grund- steinlegung zum dritten und letzten Bauabschnitt im Industriegelände Wal- trap gefeiert. Auf 6200 Qua- dratmetern Nutzfläche wer- den Forschung und Ver- waltung neu unterge- bracht. Der Vorstandsvor- sitzende der Akzo Pharma, J. Veldman, und der Ge- schäftsführer der Dr. Thie- mann GmbH, Apotheker Horst Buchmann, beurteil- ten die Zukunftschancen der Gesellschaft trotz der wirtschaftlich angespann- ten Zeit positiv. Vorausset- zung seien Innovationen und neue Präparate auf dem Forschungssektor Herz- und Kreislauferkran- kungen, dem sich die Dr.

Thiemann GmbH ganz be- sonders widmet. Kl

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