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Archiv "Ich geb’s noch lange nicht auf" (23.03.2001)

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S C H L U S S P U N K T

[88] Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 12½½½½23. März 2001

I

m letzten Beitrag habe ich über die Göttinger Gruppe berichtet und dem – aller- dings noch nicht rechtskräfti- gen – Urteil, dass im Zusam- menhang mit den umstritte- nen Beteiligungssparplänen die Bezeichnung „Schnee- ballsystem“ vom Gericht als zulässige Meinungsäußerung eingestuft wurde. So weit, so gut oder, falls betroffen, so schlecht, je nachdem.

Die ebenso wichtige Frage ist aber, was hat die Göttinger Gruppe (GG) denn an Neu- igkeiten feilzubieten? Künf- tig will die GG vor allem Investmentfonds und Kom- manditbeteiligungen unter die Leute bringen. Das steht zumindest in einer Mittei- lung aus Göttingen, nach der Kunden „aus der gesamten, weltweit angebotenen Fonds- palette von 4 500 Fonds wählen“ können. Das klingt nett, ist aber schon etwas un-

genau formuliert, denn es gibt mittlerweile alleine in Deutschland mehr als die ge- nannte Zahl an Fonds.

Bislang kann die Göttinger Gruppe freilich keine einzige Fondsgesellschaft benennen, mit der eine Vertriebsverein- barung abgeschlossen ist.

Doch wo keine Kontrakte, da keine Kohle.

Da aus den (nicht fließen- den) Provisionen letztendlich die Ausschüttungen für die stillen Gesellschafter erwirt- schaftet werden müssen, sind auch diese (Ausschüttungen) gefährdet. Folgerichtig hat die Göttinger Gruppe die ge- winnunabhängigen Entnah- men der stillen Gesellschaft bereits halbiert.

Derweil hat die GG über die Tochtergesellschaft Trust Capital Berlin GmbH & Co KG bereits ein neues Anlage- modell in Form von zwei Dachfonds aufgelegt. Der Fonds „Trust Capital Berlin“

investiert wieder in fünf Un- terfonds, und der „Vermögen Trust Capital Berlin“ baut – neben weiteren Teilfonds – mit dem Unterfonds „Equity Fonds“ eine so genannte „In- vestitionssäule“ auf.

Wo liegt das Problem? Für den Anleger macht der Um- weg über die Rechtskonstruk- tion der Kommanditgesell- schaft meines Erachtens gar keinen Sinn. Er wird – im Ge- gensatz zum offenen Fonds – auch noch Mitunternehmer

mit allen üblichen Risiken.

Ich glaube, es geht nur darum, der bei „normalen“ Fonds üblichen Aufsicht durch das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen zu entgehen.

Sollte der Dachfonds in die GG-eigene Immobilien-AG als auch in die zur Göttinger Grup- pe gehörende Venture-Capital- Gesellschaft investieren, sind die Geldflüsse nur sehr schwer zu kontrollieren. Dieser man- gelnde Durchblick wurde eben auch dem alten Anlagemodell vorgeworfen. Neue Schläuche,

alte Vorwürfe. ✮

Göttinger Gruppe (II)

Selten folgt Besseres nach

Z

um Abschluss des letzten Ärzteturniers versprach der 88-jährige Nestor Dr. med. Rudolf Faulhaber:

„Und wenn mich der Herr-

gott nicht auf den Friedhof holt, bin ich nächstes Jahr wieder dabei!“

Der Herrgott hat die „Sa- che Faulhaber“ (vermutlich

in enger Abstimmung mit dem Deutschen Ärzteblatt, welches ihn auf ewig an sein Turnier binden will) auf un- bestimmte Zeit verschoben.

So schrieb er mir Anfang des Jahres: „Ich geb’s noch lange nicht auf: unser geliebtes Schach, das schönste mathe- matische Spiel der Welt!“

Es muss wohl so sein, sonst hätte er nicht letztes Mal, nach drei anstrengenden Vor- mittagsrunden, noch unbe- dingt in der Mittagspause freie Partien spielen wollen, bis seine Begleitung ihn sanft, aber bestimmt darauf hin- wies, dass es außer Schach noch zwei weitere mensch- liche Grundbedürfnisse gäbe, nämlich Mittagessen und Ausruhen.

Früh wurde ihm und seinen Brüdern der Schachvirus vom Vater eingeimpft.

Die „Büchenbacher Bau- ernbübchen“ gewannen alle Turniere im Neuen Gymna- sium Nürnberg. Im 1961 von Dr. Faulhaber gegründeten Schachklub Büchenbach mit heute über 100 Mitgliedern spielt er immer noch (bei ins- gesamt acht Mannschaften) am zweiten Brett der fünften Seniorenmannschaft – mit wechselndem Erfolg.

Mit vollem Erfolg trat er hingegen 1937 als Linksaußen für den 1. FC Nürnberg gegen den Ball. Die Zeitung schrieb (beim gewonnenen Spiel ge- gen Bayern München): „Faul- habers Flanken waren brauch- bar, und vor allem pflegt er ein Spiel ohne Künstelei und doch mit Selbstvertrauen und Ziel- sicherheit.“

Tja, so spielt er auch Schach, und doch meinte er, keine der Veröffentlichung

würdige Kombination zu ha- ben. Stattdessen schickte er mir folgende Aufgabe:

Dr. Faulhaber: „Ein König und ein Springer allein gegen alle 16 Figuren! Und dieser Springer setzt in 12 Zügen matt! Das kann man nicht für möglich halten!“ Nun ja, war- um eigentlich nicht, wenn Dr.

Faulhaber mit 100 Jahren das Ärzteturnier gewinnt, abends am Klavier und mit Geige die Ärzte erfreut (wie gesche- hen) und sein Flugkopfball in der Fußball-Altherren-Mann- schaft von Büchenbach zum

„Tor des Monats“ gewählt wird?!

Doch zuvor setzen Sie bitte matt!

Lösung:

Ich geb’s noch lange nicht auf

DR. MED. HELMUT PFLEGER

Post Scriptum

Börsebius

Börsebius-Telefonberatung, vorgezogener Termin Wegen der Osterferien können Sie nicht wie an jedem 1. Samstag des Monats, sondern bereits am 31.

März 2001 in der Zeit von 9 bis 13 Uhr Börsebius (Diplom-Ökonom Reinhold Rombach) anrufen. Wäh- len Sie bitte die 02 21/35 15 87.

Die Telefonberatung ist kostenlos.

Erst einmal schlägt sich

der aus-

gehungerte Springer auf einer

Rundreise den Bauch voll:

1.Sf4+

Kc5 2.

Se6+ Kd5 3.

Sxc7+

Kc5 4. Sxa6+ Kd5 5.Sc7+

Kc5

6.Se6+

Kd5 7.

Sf4+ K c5 und jetzt

die Annäherung

des Königs

8.Ke4!

d5+ 9 .K e5 L f6+ 10.

Ke6

Sd8+ 11. Kd7 und gegen das

Matt

im nächsten Zug 12.

Sxd3 matt ist

nichts zu erfinden.

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