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Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

die orale Implantologie folgt auch in Zeiten von Finanzkrisen ungebremst ihrer Erfolgsspur. Als Querschnittsfach innerhalb der Zahnheilkunde hat sie sich inzwischen als bedeutendes Therapiekonzept etabliert. Implantatgetragener Zahnersatz ist für viele Patienten zum Standard geworden, was angesichts vie- ler Untersuchungen mit Nachweis der deutlich gehobenen Le- bensqualität nicht verwunderlich ist. Dies schlägt sich auch in der postgradualen Fortbildung nieder. Der Großteil der aktuel- len Teilnehmer des Curriculum Implantologie der DGI/APW sind junge Kolleginnen und Kollegen, die Implantologie in ihr Praxiskonzept integrieren möchten oder bereits integriert ha- ben. Damit wächst die Zahl der implantierenden Zahnärzte ste- tig, womit der weiter ansteigende Bedarf dieser Versorgungen gesichert/erfüllt werden kann. Bei den vielen positiven Aspek- ten dieser Entwicklung darf jedoch nicht ganz außer Acht ge- lassen werden, dass auch die Anzahl von Misserfolgen absolut ansteigt. Diese Thematik wird in der gesamten Medizin erfah- rungsgemäß nicht gerne diskutiert, schon gar nicht als Kon- gressmotto ausgewählt.

Trotzdem oder gerade deshalb habe ich als Kongressprä- sident für den Jahreskongress der DGI 2010 in Hamburg das Thema: „Misserfolg – Erkennen und beherrschen“ ausgewählt, da ich der Meinung bin, dass wir durch einen offenen Umgang mit dieser Thematik alle sehr viel gewinnen können. Auch wenn wir es nicht immer gerne nach außen tragen, aber mit Fehlschlägen werden wir alle mehr oder weniger konfrontiert.

Ein Misserfolg ist jedoch nicht gleichbedeutend mit einer Fehl- behandlung und damit einem Verschulden des Behandlers.

Auch mit optimaler chirurgischer Technik können wir so man- che Wundheilungsstörungen unserer Patienten nicht vermei- den. Wenn uns dies gelingt, ist es umso wichtiger, Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen. Komplikations- management ist in solchen Situationen von größter Bedeutung, gilt es das Behandlungsergebnis zu sichern oder ungünstigen Entwicklungen gegenzusteuern und diese zu beherrschen. Pro- blembehaftete Therapieansätze und damit negative Ergebnisse müssen somit nicht von jedem Einzelnen erfahren werden.

Gerade die Medizin hat sich in der Vergangenheit mittels Fehlschlägen weiter entwickelt. Analysen von Misserfolgen ha- ben ergeben, dass das Potenzial von Komplikationen mit der Komplexität der Behandlung ansteigt. Für Kliniker ist es des-

halb von großem Interesse, den Schwierigkeitsgrad individuel- ler Behandlungsfälle zu evaluieren und die Ansprüche der chi- rurgischen und restaurativen Therapie an die eigenen Fähigkei- ten realistisch einzuschätzen. Mit der Überweisung des Patien- ten zu einem kompetenten Therapeuten kann ggf. ein Fehl- schlag für Patient und Behandler vermieden werden.

Bereits 1999 wurde zu diesem Zweck eine SAC-Klassifikation (S = Simple, A = Advanced, C = Complex) von Sailer und Pajarola in einem Atlas für Oralchirurgie beschrieben und im selben Jahr von der Schweizer Gesellschaft für orale Implantologie (SGI) wei- terentwickelt. Mit der Katalogisierung von prospektiven Behand- lungssituationen und -ansprüchen wird es dem implantologi- schen Einsteiger, aber auch Fortgeschrittenen erleichtert, eine Fallselektion und Behandlungsplanung entsprechend der indivi- duellen Erfahrung und Fähigkeiten vorzunehmen und potenziel- le Risiken zu erkennen und zu vermeiden. Die SAC-Klassifikation stellt somit ein wirkungsvolles Instrument dar, Misserfolge früh- zeitig zu erkennen und zu verhindern. Dem wurde bei einem Workshop der Association for Dental Education in Europe (ADEE) in Prag im Jahre 2008 von europäischen Universitäten in der prä- gradualen implantologischen Ausbildung Rechnung getragen und die Klassifikation in curriculäre Strukturen integriert.

Hamburg ist in jeder Hinsicht eine Reise wert, das aktuell renovierte Kongresscenter CCH mit Tagungshotel ein idealer Ort für die Jahrestagung der DGI. Die großzügigen Räumlich- keiten erlauben erstmals, eine Implantatmesse in neuen Di- mensionen durchzuführen. Für einen würdevollen Rahmen des Abends der besonderen Sponsoren sorgt die historische Fischauktionshalle am Hamburger Hafen. Ich lade Sie ein, im Kreise von Kollegen Probleme und Komplikationen zu dis- kutieren und Strategien für die Vermeidung von Misserfolgen zu entwickeln, und freue mich über Ihr Kommen!

Es grüßt Sie herzlich Ihr

Gerhard Iglhaut

Kongresspräsident und Vizepräsident der DGI

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