Praxisorientiert
",Gerade ältere Patienten schätzen die besondere Fürsorge und Zuwendung ihres Arztes. Aber selbst der erfahrene Hausarzt ist bei bestimmten geriatrischen Problemen auf Hilfen angewiesen. LUITPOLD PHARMA hat deshalb das Referat PRAXISGERIATRIE gegründet. Es hat die Aufgabe, Sie bei der Betreuung Ihrer Alterspatienten umfassend zu unterstützen.
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Dr. med. Wolfgang Albrecht Marketing Director LUITPOLD PHARMA
Unsere Ziele, Ihr Nutzen
Das Referat PRAXISGERIATRIE steht im Dialog mit engagierten Hausärzten und kompetenten Fachgremien. Sie erarbeiten zusammen praxisnahe Konzepte zur besse- ren Betreuung und Versorgung älterer Pati- enten. Im Vordergrund stehen dabei The- menkreise wie
• Fortbildungs- und Serviceangebote für geriatrisch engagierte Hausärzte
• Entwicklung von compliancefreundlichen Packungen
• Hilfen bei der therapeutischen Führung älterer Patienten
Ihre Anregungen
...aus der Praxis nehmen wir gern entgegen.
Nutzen Sie unseren Telefonservice: Spre- chen Sie mit dem Referat PRAXISGERIA- TRIE (Frau Gisela Merck, Tel.: 0130/869969).
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L i3 LUITPOLD PHARMA MÜNCHEN SANKYO GRUPPE
POLITIK GLOSSE
Nein, Sie sollten jetzt nicht an üppig bebilderte Bücher denken — um die geht es uns hier nicht. Ich meine vielmehr den bewußten Atlas, männlichen Geschlechtes, belastet und gebeugt, den Himmel tragend, irgendwo am westlichen Ende der Welt, wo Tag und Nacht sich begeg- nen, den bedrückten Sohn des Tita- nen Japetos und der Okeanide Kly- mene — gequält und belastet von dem, was ihm zu tragen auferlegt war.
Aber ein wahrer Atlas in der Medizin? Gemach, das läßt sich bele- gen, gibt es doch — wenn auch keines- wegs ausschließlich in unserem schö- nen Metier, betont aber dennoch hier — Gestalten, die nach Art des Farnesischen Atlas mit dem Aus- druck äußerster Mühsal tragen —
„Aber was?" werden Sie fragen.
Nein, nicht so laut, kommen Sie nä- her mit dem Ohr, damit ich Ihnen das ungeheure Wort zuraunen kann
— sie tragen . . . Verantwortung! Sie haben richtig vernommen: Verant- wortung!
Nun muß der Mensch mancher- lei tragen: sein Amt, ein übles Weib, ein widriges Geschick, die Dummheit seiner Mitmenschen oder gar die ei- gene, Lasten — reale und solche im übertragenen Sinne, zuweilen auch wohl Profanes, wie etwa einen Was- sereimer — zu tragen haben wir alle.
Und dennoch muß es etwas Besonde- res um das Trageobjekt Verantwor- tung sein.
Politiker geben zu verstehen, daß sie Regierungsverantwortung um jeden Preis tragen wollen. Amtsträ-
ger seufzen unter ihrer Verantwor- tung, und unter den Lehrstuhlbesit- zern sehen wir etliche, die sie entwe- der nicht mehr tragen wollen (weil es nicht nach ihrem Willen geht) oder aber darüber klagen, daß sie schwer an ihr zu tragen haben. So ist denn der Verweis auf die zu tragende oder nicht mehr zu tragende Verantwor-
tung in aller Regel ein Vehikel, das andere Dinge transportiert, nämlich höchst persönliche An- und Absich- ten, Ansprüche, Wunsch und Begeh- ren.
Aber allzu wörtlich darf man diese Dinge ohnehin nicht nehmen, jedenfalls nicht so, wie es in den Jah- ren der Gruppenuniversität ein for- scher Vertreter des Unterbaus tat:
Als einer der seinerzeit doch wenig Sympathie genießenden Ordinarien seufzend kundtat, daß er die Verant- wortung von nun an nie und nimmer mehr zu tragen vermöchte, tönte es ihm vergnügt entgegen: „So legen Sie sie doch hin!"
Nun tat besagter Herr dies na- türlich nicht; er hatte auch nie beab- sichtigt, es zu tun. Er wollte ja nur dartun, daß der Himmel über der Er- de zusammenbrechen werde, wenn er, ausgerechnet er, die Rolle des At- las nicht mehr spielen werde.
Aber wenn Politiker mit einer reinen Erlösergeste Regierungsver- antwortung tragen wollen oder hoch- gestellte Ärzte sie nur mit Qualen zu tragen vermögen, so reizt es schon, die spitze Nadel der Ironie an den Luftballon zu führen — wie jener for- sche Assistent in den Jahren der Un- ruhen und enttäuschten Hoffnungen.
Selbstverständlich hätten wir sie gerne einmal ganz nahe gesehen, die Verantwortung, die zu tragende, die quälende, die drückende, die den- noch niemand niederlegen mag, der an ihr trägt. Aber sie ist schwer zu fassen — und jedesmal, wenn ich er- neut von der nicht mehr zu tragen- den Verantwortung höre, die den- noch niemand abzulegen bereit ist, kommt die Frage jenes kleinen Jun- gen auf, der sinnend einen Garten- zwerg im Gewand eines Wanderbur- schen vor einem Haus betrachtete:
„Was trägt der Gartenzwerg in sei- nem Ranzen?" Und wie soll man dar- auf nun antworten? Etwa mit
„Nichts"? DV
Der medizinische Atlas oder: „Was trägt der
Gartenzwerg im Ranzen?"
A1 -3424 (20) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 51/52, 27. Dezember 1993