Möglichkeiten und Herausforderungen mit Terminkulturen im Bio-Erdbeeren-und Himbeerenanbau

(1)

29.11.2017

Möglichkeiten und Herausforderungen mit Terminkulturen

im Bio-Erdbeeren- und Himbeerenanbau

A. Ançay

Département fédéral de l'économie, de la formation et de la recherche DEFR Agroscope

(2)

Terminkultur : Prinzip

 Der Kulturbeginn oder das Pflanzdatum wird in Abhängigkeit mit dem gewünschten Erntedatum gewählt.

Der Intervall zwischen dem Kulturbeginn und der Ernte ist abhängig von:

 der Sorte

 des verwendeten Pflanzentyps

 der Pflanzperiode

 den zur Verfügung stehenden Infrastrukturen (Tunnel,

Gewächshäuser,…)

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BiobeerentagungFrick 2017 | 29.11.17 | Terminkulturen im Bio-Erdbeeren- und Himbeerenanbau 3

Terminkultur

Für die Erdbeeren:

 Es ist mit einer Dauer von 40 bis 60 Tage zwischen der Pflanzung und dem Erntebeginn zu rechnen

Für die Himbeeren:

 Diese Anbaumethode ermöglicht es, den Pﬂanzzeitpunkt von

Mitte März bis Mitte Mai zu staffeln. Ab Pflanzung muss mit

einer Zeitspanne von 8 bis 9 Wochen bis zum Erntebeginn

gerechnet werden.

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Terminkultur: Erdbeeren

Für welche Produktionsartene:

Insbesondere Sommererdbeeren

 1. Pflanzung ab Ende Februar,

 1. Ernte Ende April-Mai,

 2. Pflanzung Anfang Juni.

 1. Ernte Juli-August

Alternative Remontierende Sorten

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Perspektiven und Entwicklung : Erdbeeren

Freiland:

Biologischer Anbau:

 Kultur ist nur für kurze Dauer vor Ort

 Wenig Probleme mit Unkraut

 Geringe Unterhaltskosten

 geringerer Schädlings-und Krankheitsdruck

 Großes Ertragspotential

 Pflanzenkosten

• Pflanzdatum: 6-10 Wochen vor dem gewünschten Erntedatum

• Sorten : Cléry, Joly, Flair, Darselect, Magnum

• Pflanzentypen: Tray plants, WP, A ⁺⁺

• Ertragspotential: 250 bis 450 g/Pflanze

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Wahl des Pflanzentyps

Tray plants:

• Begünstigt die frühe Reife, aber Kosten sind hoch

• Gruppierte Ernte

• Großes Fruchtkaliber

• Zwischen 3 und 5 Blüteständer pro Pflanze

• Pflanzung ab Winterende möglich

WB - Pflanzen:

• Mittleres Preissegment

• Mehr Ertrag

• Viele Seitenrhizomen

• Frühreife mittelmäßig

(7)

Trayplant

 Vorteile

 Ermöglicht es, ein grosses Ertragspotential im Pflanzjahr zu erhalten.

 Frühzeitige Produktion mit eine gruppierte Ernte guter Fruchtqualität

 Interessanter Ertrag mit normalerweise grosseren Fruchten

 Definierte Anzahl an Blüteständer

 3 bis 5 für trayplants

 2 bis 3 für minitrays.

 Flexibles Pflanzdatum

 Große Auswahl der Herkunft (Frankreich, Italien, Marokko)

(8)

Traypflanzen

 Nachteile :

Teuerste Pflanzen: ca. 0.60 CHF

Unterschiedliche Produktion je nach Los

Große Erdballen sind zu pflanzen

Falls es bei der Pflanzung zu warm ist, entwickeln sich die Pflanzen

schlecht = Ertragsverlust

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Minitray

 Vorteile

 Kosten niedriger als für Trayplant

 Einfachere Pflanzung als mit Trayplant

 Längere Erntedauer

 Frühzeitige Produktion mit guter Fruchtqualität

 Flexibles Pflanzdatum

 Nachteile

 Ertrag ist meist geringer als mit Trayplant

 Unterschiedliche Produktion je nach Los

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Produktion von Traypflanzen oder Mini Tray

Zielsetzung :

 Die Kulturdauer vor der Produktion von Früchten verringern

 Blütenknospenbildung: im Herbst im Vermehrungsfeld

a. Für die Produktion von Traypflanzen werdenTopfgrünpflanzen Anfang August in Anzuchtplatten pikiert.

b. Im Spätsommer und Herbst entwickeln sich die Pflanzen und die Blüteninduktion erfolgt auf dem Vermehrungsfeld.

c. Ab ende November anfang December : Lagerung im Kühlraum (bei - 2°C) bis zur Lieferung an den Produzenten

Das Wurzelvolumen von Mini Tray entspricht im Allgemeinen der

Hälfte desjenigen von Tray plant.

(11)

Pflanzung: Trayplant

Bei Empfang der Pflanzen muss, vor der Pflanzung, die Qualität gemäss folgenden Kriterien kontrolliert werden.

1. Frei von Krankheiten und von Schädlingen

2. Dichtes Wurzelsystem, frei von Nekrosen

3. Kräftiges Blattwerk

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Pflanzentyp: WAITING BED

• Die Pflanzen stammen aus der Vergrößerung der Kühlraumpflanzen A+ oder Erdballen, die zwischen Juli und August in die Pflanzschule kamen. Die Pflanze entwickelt neue Herzen und setzt in der Baumschule die Blüteninduktion an. Sie wird zwischen November und Dezember ausgegraben und im Kühlraum bei Minustemperaturen gelagert.

• Vorteile :

 Ermöglicht es, ein großes Ertragspotential im Pflanzjahr zu erhalten

 Kostengünstige Alternative zu Tray plant für frühzeitig reife Pflanzungen

 Anzahl tragende Triebe definiert in Abhängigkeit mit dem Herz-Durchmesser :

 ᴓ 15 – 18 mm : 3 bis 4 Blüteständer pro Pflanze

 ᴓ 18 bis 22 mm : 4 bis 6 Blüteständer pro Pflanze

 ᴓ ≥ 22 mm : 5 bis 8 Blüteständer pro Pflanze

• Nachteile:

 Viele Blüten = kleinere Früchte

 Schwierige Pflanzung im Substrat

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Einfluss des Pflanzentyps auf den Ertrag, auf die frühe Reifezeit und auf das Gewicht der Früchte (CV: Joly)

0 100 200 300 400 500 600 700 800

Er trag 1. Kalsse pro P flanz e (g)

Frigo_Durchkultur (16.9 g) Tray plants_15 (17.0 g) Waiting bed_15 (15.8 g)

Pflanzdatum:

Frigo : Juli 2014

Tray + WB : Mitte März 2015

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Einfluss des Pflanzentyps auf den Ertrag pro Pflanze und auf das Gewicht der Früchte für die versch. Sorten

Sorte & Pflanzentyp Ertrag 1.Kl.

(g/Pflanze)

Abfall (%)

Gewicht der Früchte (g)

Cléry Frigo Durchkultur

384 11 14.2

Cléry Optitray 458 10 15.8

Cléry Tray plant 511 10 19.0

Elsanta Frigo Durchkultur

429 19 15.4

Elsanta WB 520 35 11.5

Elsanta Tray plants 660 12 14.1

Elsanta Minitray 469 19 14.3

Pflanzdatum: Frigo : Juli 2015 Tray + WB : Mitte März 2016

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Sortenevaluation

Remontierende Sorten

Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW

Centre de recherche Conthey, CH-1964 Conthey,

(16)

Remontierende Sorten

Züchtung von Marionnet, Frankreich

• Mariguette

Züchtung von New Fruits, Italien

• Malga

Züchtung von CIV, Italien

• Murano

• Vivara

• Capri : Tray und Frigo

Züchtung von Goossens Flevoplant, NL

• Eve’s Delight

Züchtung von Angier, Frankreich

• Anais

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Ertrag pro Pflanze und Fruchtgewicht

Sorten Ertrag 1. Kl.

pro Planze

Abfall (%)

Fruchtgewicht [g/Frucht]

Anais 435.1 22.7 10.8

Capri 656.3 9.4 14.0

Charlotte 543.2 13.4 13.1

Eve’s Delight 636.5 13.4 16.3

Malga 573.6 5.4 17.3

Mariguette 516.2 10.6 13.0

Murano 759.2 5.4 14.9

Vivara 813.5 7.2 18.2

(18)

Ertragsverlauf während der Ernte

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Qualität der Früchte

Sorten Festigkeit

(Durofel) °Brix Säuregahalt

[g Zitronsäure/kg Fruchstaft]

Geschmackliche Bewertung

Anais ^58.0 ^10.7 ^8.5 ⁸

Capri ^72.8 ^7.2 ^7.1 ⁷

Charlotte 53.0 8.3 6.2 7

Eve’s Delight ^64.9 ^8.3 ^7.2 ⁸

Malga 65.1 7.0 8.3 6

Mariguette ^59.3 ^8.9 ^7.6 ⁸

Murano ^64.5 ^7.9 ^6.4 ⁷

Vivara ^70.3 ^7.6 ^6.6 ⁷

(20)

Schlussfolgerungen

Capri:

 Gutes Ertragspotenzial und Geschmacksqualität. Fehlende Ausfärbung der Fruchtspitzen

Eve’s Delight :

 Frühreife, Fruchtgröße und Geschmacksqualität Murano :

 Hohes Ertragspotenzial und Fruchtgröße Mariguette :

 Geschmacksqualität Vivara:

 Frühreife, sehr hohes Ertragspotenzial und Fruchtgröße.

(21)

Terminkulturen im Himbeerenanbau

Einjährige Kultur

Verwendung von «long canes»

Gutes Ertragspotential, wenn alle Parameter erfüllt sind

Hohe Investition

Frühe Produktion mit Sommerhimbeeren

Terminkulturen mit Sommerhimbeeren

Früh oder Spät Produktion mit remontierenden Sorten

Produktion Möglichkeiten

(22)

Einfluss der Sorte auf den Ertrag und das Fruchtgewicht

Sorten Ertrag 1.

Kl.

Fruchtgewicht

[g/Frucht] Anfang der Ernte

50 % der Ernte

Festigkeit

[g/mm] °Brix

Tulameen 903 4.9 11. Juli 25. Juli 29.6 9.5

Tulameen

Pearl 971 5.3 9. Juli 23. Juli 32.5

10.2 Vajolet 924 6.4 4. Juli 16. Juli 35.7 9.5

Lagorai 1021 6.1 9. Juli 25. Juli 38.3 10.2

Vajolet_13 808 4.7 16. Juni 23. Juni 33.6 10.1

Lagorai_13 881 4.9 18. Juni 30. Juni 34.3 9.5

Güttingen 2014

(23)

Produktion Möglichkeiten

- Von Mitte April bis Anfangsdezember - Ist abhängig von:

 Sortentyp

 Sortenwahl

 Pflanzungstermin

 Deckungssystem : geheizten

Foliengewächshaus, Tunnel, Regendach,

(24)

Produktionstechnik Sommerhimbeeren

• Die Produktion läuft in zwei Phasen ab:

1. vegetative Phase:

• Im ersten Jahr werden die Pflanzen im Vermehrungsfeld kultiviert.

• Ziel ist : Ruten mit einer Länge von circa 180 cm mit

kurzen Internodien zu erhalten.

(25)

Produktionstechnik Sommerhimbeeren

2. Produktion Phase: Kulturdauer : 1 Ernte

 Pflanzdichte : 6 Triebe pro Laufmeter

 Die neuen Jungruten müssen regelmäßig entfern werden

 Die Seitentriebe müssen eingespannt werden

(26)

« Long Canes » Produktion

• Pflanztermin : von 15. Mai bis 5. Juni

• Pflanzentyp : Topfgrünpflanzen

• Pflanzdicht : 1 oder 2 Pflanzen pro Topf

• Topfvolumen : 10 L oder 2 L (Frigo)

Die Baumschule Fläche sollt circa ein drittel bis zu Helfe der Produktion fläche sein. Es Ist besser im Freiland als unter Tunnel , So haben die Ruten

Engere Blattabstände

Produktionskosten von ein Topf: ~ 4 -5.5 CHF

(27)

Überwinterung

Die Pflanzen bleiben über den Winter im Tunnel

Die Ruten werden über die Töpfe gelegt und mit doppeltem Fliess (Agryl P17) geschützt:

Überwinterung : Von Ende November, bis Anfang März

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Einjährigen Kulturen auf Substrat

• Bestellung von den Pflanzen :

• Im Sommer

• Lieferung von den Pflanzen : Im Frühling

• Pflanzentyp: Pflanzen in 2 L Topfgrösse,

• mit 2 (3) Trieben/Pflanzen pro Topf.

« Long Canes » Gekauft

Kosten von ein Topf: ~ 5.5 CHF

(29)

Einfluss des Pflanzdatums auf den Ertrag und das Fruchtkaliber

Variante Ertrag 1.Kl.

[g/Topf]

Gewicht der Früchte [g]

Tulamenn

Anfang März 2016 ausgepflanzt 1933

^a

4.2

^a

Tulamenn

Mitte April 2016 ausgepflanzt 1515

^b

3.4

^b

Mögliche Gründe für unterschiedlichen Ertrag und Kaliber:

 Hohe Temperaturen während der Ernte

 Tiefe Luftfeuchtigkeit

 Einsatz von Sprühgeräten

 Tunnels mit einem Schattierungsnetz

decken oder Weiß färben

(30)

Frühzeitige Produktion mit remontierenden Sorten

-Frühjahrsernte: Mitte Mai bis Mitte Juni

- Im Herbst : den oberen Teil derjenigen Triebe die Früchte getragen haben abschneiden. Den unteren Teil davon erhalten.

- im Frühjahr 2 Triebe pro Topf erhalten

 Sorten : Kwanza, Paris, Enrosadira, Versailles

(31)

Produktion mit Herbstsorten

- Herbsternte :

- ab Ende Juni bis Dezember

- Sorten : Polka, Kwanza, Enrosadira, Rubifall, Regina - Pflanzungstermin : Im Herbst oder im März

- Anzahl Triebe pro lm: 6 -8 Abhängig von Sorten

(32)

Gesamtertrag pro Topf

(33)

Ernteperiode im Sommer

(34)

Ernteperiode im Herbst

(35)

Gesamtertrag pro Topf

0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500

Enrosadira Kwanza Kweli Paris Satine Versailles

Kum uliert Er träge pro Top f (g )

Herbst 2015 Frühling 2016 Herbst 2016

(36)

Einfluss der Sorte auf den Erntezeitpunkt

1.5.16 11.5.16 21.5.16 31.5.16 10.6.16 20.6.16 30.6.16 10.7.16 20.7.16

30.7.16 _Ende

der Ernte

50 % der Ernte

Anfang der Ernte

Sommer Ernte 2016

(37)

Einfluss der Sorte auf den Erntezeitpunkt

Herbst Ernte 2016

30.6.16 20.7.16 9.8.16 29.8.16 18.9.16 8.10.16 28.10.16

17.11.16 ^Ende _der

Ernte

50 % der Ernte

Anfang

der

Ernte

(38)

Versuchsaufbau „longcane auf Damm“

Pflanzmaterial = Long Canes (2 Ruten/Topf)

Pflanzabstand = 6 Ruten/lm

Pflanztermin = 17.03.2015

Standort = Conthey

Graben = Mit Topf

 Mit Kompost

Variétés / Sorten

Tulameen CH

Tulameen bio im Topf

Tulameen bio ohne Topf CH

(39)

Versuchsanlage

(40)

Einfluss anbausystem auf den Ertrag

und das Fruchtgewicht

Ertrag 1. Kl.

pro Trieb

Fruchtgewicht [g/Frucht]

Tulameen im Topf 1038 5.1

Tulameen Bio im Topf 982 5.4

Tulameen Bio im Kompost 862 5.8

(41)

Schlussfolgerungen

• Gutes Entwicklungspotentail, insbesondere im Bio- Anbau.

• Kurze Kulturdauer

• Weniger Probleme mit Unkraut

• Geringeres Krankheits-und Schädlingsrisiko

• Produktion über eine lange Periode, ermöglicht die Entwicklung von neuen Märkten

• Bessere Valorisierung der Schutzdächer

• Relativ teure Produktionstechnik

• Ertragspotential abhängig von den klimatischen

Bedingungen

(42)

Einfluss der Anzahlfruchttriebe pro Trieb auf den Ertrag und das

Fruchtgewicht

(43)

Verfahren

Pflanzenmaterial = Long Canes (2 Triebe pro Topf)

Pflanzdichte = 6 Triebe pro lm

Sorten Verfahren

Tulameen

100 Alle Fruchtruten belassen

75 Ein Drittel der Fruchtruten entfernt 50 Die Hälfte der Fruchtruten entfernt 25 Drei Viertel der Fruchtruten entfernt Glen Ample 100 Alle Fruchtruten belassen

50 Die Hälfte der Fruchtruten entfernt Vajolet 100 Alle Fruchtruten belassen

50 Die Hälfte der Fruchtruten entfernt

Die Fruchtruten sind entfernt wenn sie eine Länge

von 10 bis15 cm erreicht haben.

(44)

Versuchsaufstellung

Alle Fruchtruten belassen

Ein Drittel der Fruchtruten

entfernt

Die Hälfte der Fruchtruten

entfernt

Drei Viertel der Fruchtruten

entfernt

100 % ^{75 %} 50 % ^{25 %}

(45)

Einfluss der Anzahl Fruchtruten auf den Ertrag und die Fruchtgrösse

Anzahl Fruchtruten

Anzahl Fuchtruten pro Trieb

Fruchtgewicht [g]

Ertrag 1 Klasse pro Topf [g]

A ^LLE F ^RUCHTRUTEN

BELASSEN 27.4

^a

3.6

^b

2218

^a

Entfernen die Hälfte der Fruchtruten

13.7

^b

4.6

^a

2192

^a

2016

Es hat viele Fruchtruten pro Trieb

(46)

Einfluss der Anzahl Fruchruten pro Trieb auf die Anzahl Früchte pro Fruchtrute und die Anzahl Früchte pro Trieb

Verfahren

Anzahl

Fruchtruten pro Trieb

Anzahl Früchte pro Fruchtrute

Früchte pro Trieb in %

Tulameen

100 17.7 27 100

75 15.2 28 89

50 10.2 33 70

25 5.5 44 38

Glen Ample 100 24.8 23 100

50 13.0 27 62

Vajolet 100 17.0 13 100

50 8.9 18 72

Wenn Fruchtruten entfernt werden, steigt die Anzahl geernteter

Früchte pro Rute.

(47)

Einfluss der Anzahl Fruchtruten pro Trieb auf den Ertrag und das Fruchtgewicht

Verfahren Fruchtgewicht [g]

(Mittelwert der Ernte)

Pflückleistung [kg/Stunde]

(Mittelwert)

Tulameen

100 4.2 ^b 4.5

75 4.2 ^b 4.5

50 4.5 ^a 4.7

25 4.8 ^a 5.0

Glen Ample 100 4.7 ^a 5.3 ^b

50 4.9 ^a 5.9 ^a

Vajolet 100 5.3 ^b 5.9 ^b

50 6.3 ^a 7.1 ^a

(48)

Einfluss der Anzahl Fruchtruten pro Trieb auf den Ertrag

0 250 500 750 1'000 1'250 1'500 1'750 2'000 2'250 2'500 2'750 3'000

Ert rag p ro To pf (g)

2016 2017

a a a

a a

b

(49)

Einfluss der Anzahl Fruchtruten pro Trieb auf das Fruchtgewicht und die Pflückgeschwindigkeit

0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0 4.5 5.0 5.5 6.0 6.5 7.0 7.5 8.0 8.5 9.0 9.5

Anfangs Mitte Ende

Ernte

P flück lei stu n g (kg /Stu n d e)

Fru ch tg ewic h t (g)

Tulameen

Fruchtgewicht 100%

Fruchtgewicht 75% Fruchtgewicht 50%

Fruchtgewicht 25%

Pflückleistung 100%

Pflückleistung 75% Pflückleistung 50%

Pflückleistung

25%

(50)

Einfluss der Anzahl Fruchtruten pro Trieb auf den Ertrag

0 250 500 750 1'000 1'250 1'500 1'750 2'000 2'250 2'500 2'750 3'000

Glen Ample 100%

Glen Ample 50%

Ertr ag p ro T op f (g)

a a

(51)

Einfluss der Anzahl Fruchtruten pro Trieb auf das Fruchtgewicht und die Pflückgeschwindigkeit

0 0.5 1 1.5 2 2.5 3 3.5 4 4.5 5 5.5 6 6.5 7 7.5 8 8.5 9 9.5

Anfangs Mitte Ende

P flü cklei st u ng (kg /S tund e)

F ru ch tg ew ich t (g )

Ernte

Glen Ample

Fruchtgewicht 100%

Fruchtgewicht 50%

Pflückleistung 100%

Pflückleistung

50%

(52)

Einfluss der Anzahl Fruchtruten pro Trieb auf den Ertrag

0 250 500 750 1'000 1'250 1'500 1'750 2'000 2'250 2'500 2'750 3'000

Vajolet 100% Vajolet 50%

Ertr ag p ro T op f (g)

a a

(53)

Einfluss der Anzahl Fruchtruten pro Trieb auf das Fruchtgewicht und die Pflückgeschwindigkeit

0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0 4.5 5.0 5.5 6.0 6.5 7.0 7.5 8.0 8.5 9.0 9.5

Anfangs Mitte Ende

Pflückleistu ng (kg /Stun de

Fruch tg ew icht (g )

Ernte Vajolet

Fruchtgewicht 100%

Fruchtgewicht 50%

Pflückleistung 100%

Pflückleistung

50%

(54)

Einfluss der Anzahl Fruchtruten pro Trieb auf das witschaftliche Ergebnis

12.0 11.6 10.6

8.1 10.8 9.3 10.4

8.1 3.5 3.0

2.6

0.1 4.4 5.1

5.8

5.1 0 5 10 15 20 25 30

Tulameen 100%

Tulameen 75%

Tulameen 50%

Tulameen 25%

Glen Ample 100%

Glen Ample 50%

Vajolet 100%

Vajolet 50%

B ilan z (Fr /T op f)

Ernte (Lohnkosten+Schale) Fixkosten Lizenz Vergleichbarer DB

(55)

Schlussfolgerungen

 Wenn man Fruchtruten entfernt, steigt die Anzahl der geernteten Früchte pro Fruchtrute.

 Die Anzahl Fruchtruten hat keinen signifikanten Einfluss auf das Ertragspotential ausser beim Tulameen 25%.

 Die Anzahl der belassenen Fruchtruten hat einen signifikanten Einfluss auf die Fruchtgrösse und die Pflückgeschwindigkeit . Die Früchte der Variante mit 50% und 75% entfernten Fruchtruten produzierte signifikant grössere Früchte.

 Die Sorten reagieren unterschiedlich auf das Entfernen der Fruchtruten.

 Für die Sorte Glen Ample hat das Entfernen der Fruchtruten einen positiven ökonomischen Einfluss. Es ist auch die Sorte, die die größte Anzahl Fruchtruten hatte.

 Aus ökonomischer Sicht ist die Sorte Vajolet am interessantesten, da die Erntekosten am niedrigsten sind

 Die optimale Fruchtruten pro Triebe beträgt etwa 15.

(56)

Schlussfolgerungen

 Die Sorten reagieren unterschiedlich auf das Entfernen der Fruchtruten.

 Die optimale Fruchtruten pro Triebe beträgt etwa 15.

 Für die Sorte Glen Ample hat das Entfernen der Fruchtruten einen positiven ökonomischen Einfluss. Es ist auch die Sorte, die die größte Anzahl

Fruchtruten hatte.

 Aus ökonomischer Sicht ist die Sorte Vajolet am interessantesten, da die

Erntekosten am niedrigsten sind

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Schema zum Ablauf der Beurteilung neuer Sorten

1. Jahr

Pflanzung 2017

2. Jahr

Sommer 2018

3. Jahr

8 Sorten + 2 Referenzsorten Einführungsnetzwerk

(Kantone + Fibel + Agroscope)

3- 5 Standorte (AG, BE, VS, TG, ZH) 1 Sorte

Einführungsnetzwerk

Planzung der gewählten Sorten in verschiedenen Kantonen

Bewertung der Sorten von Produzenten und Berater

Sommer 2019

2. Jahr

3. Jahr

Bewertung der Sorten von Produzenten und Berater

Erstellung «Sortenblatt» Erstellung

«Sortenblatt »

(58)

Schlussfolgerungen des Einführungsnetzwerk

Vergleich der Resultat der Sorte Laeticia in rot mit der Referenzsorte Galia in blau

(Noten: 1 = sehr schlecht, 9 = ausgezeichnet

(59)

Danke für Ihre Aufmerksamkeit

André Ançay

andre.ancay@agroscope.admin.ch

Agroscope gutes Essen, gesunde Umwelt

www.agroscope.admin.ch

Möglichkeiten und Herausforderungen mit Terminkulturen im Bio-Erdbeeren-und Himbeerenanbau

29.11.2017

Möglichkeiten und Herausforderungen mit Terminkulturen

im Bio-Erdbeeren- und Himbeerenanbau

A. Ançay

Terminkultur : Prinzip

 Der Kulturbeginn oder das Pflanzdatum wird in Abhängigkeit mit dem gewünschten Erntedatum gewählt.

Der Intervall zwischen dem Kulturbeginn und der Ernte ist abhängig von:

 der Sorte

 des verwendeten Pflanzentyps

 der Pflanzperiode

 den zur Verfügung stehenden Infrastrukturen (Tunnel,

Gewächshäuser,…)

Terminkultur

Für die Erdbeeren:

 Es ist mit einer Dauer von 40 bis 60 Tage zwischen der Pflanzung und dem Erntebeginn zu rechnen

Für die Himbeeren:

 Diese Anbaumethode ermöglicht es, den Pﬂanzzeitpunkt von

Mitte März bis Mitte Mai zu staffeln. Ab Pflanzung muss mit

einer Zeitspanne von 8 bis 9 Wochen bis zum Erntebeginn

gerechnet werden.

Terminkultur: Erdbeeren

Für welche Produktionsartene:

Insbesondere Sommererdbeeren

 1. Pflanzung ab Ende Februar,

 1. Ernte Ende April-Mai,

 2. Pflanzung Anfang Juni.

 1. Ernte Juli-August

Alternative Remontierende Sorten

Perspektiven und Entwicklung : Erdbeeren

Freiland:

Biologischer Anbau:

 Kultur ist nur für kurze Dauer vor Ort

 Wenig Probleme mit Unkraut

 Geringe Unterhaltskosten

 geringerer Schädlings-und Krankheitsdruck

 Großes Ertragspotential

 Pflanzenkosten

• Pflanzdatum: 6-10 Wochen vor dem gewünschten Erntedatum

• Sorten : Cléry, Joly, Flair, Darselect, Magnum

• Pflanzentypen: Tray plants, WP, A ++

• Ertragspotential: 250 bis 450 g/Pflanze

Wahl des Pflanzentyps

Tray plants:

• Begünstigt die frühe Reife, aber Kosten sind hoch

• Gruppierte Ernte

• Großes Fruchtkaliber

• Zwischen 3 und 5 Blüteständer pro Pflanze

• Pflanzung ab Winterende möglich

WB - Pflanzen:

• Mittleres Preissegment

• Mehr Ertrag

• Viele Seitenrhizomen

• Frühreife mittelmäßig

Trayplant

 Vorteile

 Ermöglicht es, ein grosses Ertragspotential im Pflanzjahr zu erhalten.

 Frühzeitige Produktion mit eine gruppierte Ernte guter Fruchtqualität

 Interessanter Ertrag mit normalerweise grosseren Fruchten

 Definierte Anzahl an Blüteständer

 3 bis 5 für trayplants

 2 bis 3 für minitrays.

 Flexibles Pflanzdatum

 Große Auswahl der Herkunft (Frankreich, Italien, Marokko)

Traypflanzen

 Nachteile :

Teuerste Pflanzen: ca. 0.60 CHF

Unterschiedliche Produktion je nach Los

Große Erdballen sind zu pflanzen

Falls es bei der Pflanzung zu warm ist, entwickeln sich die Pflanzen

schlecht = Ertragsverlust

Minitray

 Vorteile

 Kosten niedriger als für Trayplant

 Einfachere Pflanzung als mit Trayplant

 Längere Erntedauer

 Frühzeitige Produktion mit guter Fruchtqualität

 Flexibles Pflanzdatum

 Nachteile

 Ertrag ist meist geringer als mit Trayplant

• Pflanzentypen: Tray plants, WP, A ⁺⁺