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Archiv "Vom Kranksein und Gesundwerden" (27.09.1996)

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Historischer Roman

Flandern im Mittelalter

Hendrik Conscience: Der Löwe von Flandern. Aus dem Flämischen übersetzt, mit Anmerkungen und einem Nachwort versehen von Jens Ewald, Bergisch Gladbach, 1996, Bastei-Lübbe, Taschen- buchausgabe, 344 Seiten, 12,90 DM

Der Verlag setzt mit dieser Emission seine mutig be- gonnene Reihe der „histori- schen“ Romane mit einem be- merkenswerten Buch fort. Er folgt seinem Vorsatz, histo- risch-romaneske Werke, die seit langem nur zum „Schatz- kästlein“ des Liebhabers ge- hörten, wieder in Erinnerung zu bringen – ein eigentlich er- staunliches Unterfangen, dem aber der unvermutete Erfolg nicht versagt blieb.

Conscience (1812 bis 1883) gilt als Begründer der neuen flämischen Literatur.

Zu seiner Zeit zählte er mit seinem immensen Œuvre zu den am meisten gelesenen Autoren seines Sprachraums.

Sein wichtigstes Anliegen galt der Darstellung der histori- schen Eigenständigkeit seines Volkes, verbunden mit der vielfältigen Auseinanderset- zung zwischen Flamen und Franzosen im machtpoliti- schen und kulturellen Be- reich.

So auch in diesem Buch, wohl seinem Hauptwerk.

Den zeitlichen Rahmen gibt die Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert, die Ära des Franzosenkönigs Philipp des Schönen und seiner nie- derländischen Widersacher.

Eher lokales Geschichtsbe- wußtsein mag der Grund dafür gewesen sein, daß die- ses Werk lange Zeit überwie- gend in den Niederlanden und in Belgien ein „Bestsel- ler“ blieb. Es genügt aber ei- nem übergreifenden An- spruch: Der Autor hat sehr viele allgemeingültige Aspek- te zum Verständnis des spä- ten Mittelalters so gebündelt,

daß er weit über den ur- sprünglichen Anlaß der Er- zählung hinaus gesamteu- ropäisch lesenswert geblie- ben ist. Dies auch in seiner sprachlichen und komposito- rischen Gestaltung, die dem Literaturliebhaber einen zu- sätzlichen Reiz bietet; eine erneute Begegnung mit dem, was man als schon längst ver- gessen wähnte, macht eine besondere Freude. Und gera- de diese hat der Verlag wohl auch bereiten wollen, und der Leser wird ihm nicht nur für diese Ausgabe, sondern für die ganze Reihe danken.

Rudolf Clade, Bad Neuenahr

Angiologie

Praxisnah

Hubert Mörl, Hans-Wolf- gang Menges: Gefäßkrank- heiten in der Praxis.6. Aufla- ge, Chapmann & Hall, Wein- heim u. a., 1996, XX, 497 Sei- ten, gebunden, 128 DM

Daß das Buch des Mann- heimer Angiologen und sei- nes Partners, des Eschweiler-

Aachener Gefäßchirurgen Menges, seit 1983 in sechs Auflagen erscheinen konnte, spricht für seine Beliebtheit und leichte Lesbarkeit. An Praxisnähe und Übersicht- lichkeit läßt es wenig Wün- sche offen, obwohl es so ver- schiedene Gebiete über- spannt wie die koronare Herzkrankheit für Kardiolo- gen und Kardiochirurgen, die zerebralen Durchblutungs- störungen für Neurologen und Neurochirurgen sowie die Erkrankungen der peri- pheren Gefäße. Abgesehen von der der Heidelberger Schule gemäßen breiten Dar- legung der Arteriosklerose, beschränkt sich das Buch auf die spezielle Angiologie, einschließlich der Therapie.

Während zum Beispiel die Betablocker mit den Vor- und Nachteilen der einzelnen Sub- stanzen gründlich dargestellt werden, vermißt man ähnli- ches für die heute im Vorder- grund des Interesses stehen- den ACE-Hemmer. Vielleicht können sie in einer künftigen Auflage ebenso differenziert behandelt werden wie jene.

Rudolf Gross, Köln

Bildband

Neuartige Sichtweise

Das neue Paris. Fotogra- fiert von Harald A. Jahn, Texte von Joachim Fritz- Vannahme.Hardenberg Edi- tion, Dortmund, 1995, 128 Seiten, 112 Farbabbildungen, 29,80 DM

Der Bildband (großfor- matig) ist kein Reiseführer herkömmlicher Art; er doku- mentiert nicht die üblichen Baudenkmäler und Sehens- würdigkeiten, deretwegen die meisten Touristen nach Paris fahren. Der Fotograf hat viel- mehr architektonische Neu- heiten eingefangen, die in weiteren 100 Jahren vielleicht als Zeichen unserer Zeit gel- ten. Es ist wirklich das neue Paris, das Jahn mit brillanten Aufnahmen belegt, insge- samt 17 architektonische Pro- jekte, die François Mitter- rand als Staatspräsident in 14 Jahren in der französischen Hauptstadt realisieren ließ.

In der Einführung wird kun- dig dargelegt, inwieweit sich Mitterrand während seiner Regentschaft in die Pläne und Ideen seiner Vorgänger ein- reiht, die Paris ebenfalls zur schönsten Stadt gestalten oder umwandeln wollten, nicht zuletzt auch, um sich selbst damit zu verewigen.

Mitterrand brauchte hierzu keine neuen Straßenzüge.

Neue Architekturen verbin- den einzelne Punkte der Stadt wie ein unsichtbares Netz: Glaspyramide des Louvre, Neubau der Halles, La Défense, Musée d’Orsay, American Center.

Wer die üblichen Touri- stenperspektiven von Paris kennt, freut sich über diese er- frischend neuartige Sichtwei- se. Das Buch reizt, die archi- tektonisch-futuristischen Sei- ten der Metropole näher ken- nenzulernen. Das Ganze ist zu einem enorm günstigen Preis zu erlangen. Das Buch ist ein Muß für jeden Parisfreund.

Gernot Steinhilper, Dortmund

A-2435 Deutsches Ärzteblatt 93, Heft 39, 27. September 1996 (15)

S P E K T R U M BÜCHER

Wie Heilkundige zu verschiede- nen Zeiten und an verschiede- nen Orten ihre Künste anwen- den, davon er- zählt dieses Buch. Außerdem wird von der Gründung des Roten Kreuzes und der Ent- deckung des Pe- nicillins berich- tet. Eine Ge- schichte aus der Zeit der Pest und ein Spiel runden

das Kinderbuch, das auch Erwachsene anspricht, ab (Klaas Verplancke: Vom Kranksein und Gesundwerden. Aus dem Niederländischen von Jeanne Oidtmann- van Beek und Peter Oidtmann, Kinderbuchverlag Luzern, Luzern, 1996, 46 Sei- ten, durchgehend illustriert, gebunden, 26,80 DM). Kli

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