A K T U E L L
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A3216 Deutsches ÄrzteblattJg. 99Heft 4829. November 2002
Studie
Kritik an Radiologen
Experten beklagen Qualitätsmängel.
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ede zweite ambulante Rönt- genuntersuchung soll tech- nisch nicht in Ordnung sein.Rund ein Drittel der bildge- benden Diagnostik sei sogar überflüssig. Zu diesem Er- gebnis kommt eine Studie zur
„Qualität in der ambulanten bildgebenden Diagnostik“
der Universität Köln. An der Untersuchung beteiligten sich 171 niedergelassene Ärzte aus Nordrhein-Westfalen sowie rund 1 200 Patienten.
Das Einsparvolumen im Bereich der niedergelasse- nen Radiologen betrage rund 317 Millionen Euro, sagte der Gesundheitsökonom und Mitautor der Studie, Prof.
Dr. med. Karl Lauterbach, bei der Vorstellung der Er- gebnisse in Berlin. Hinzu komme ein Einsparpotenzial
im Bereich der Sonographien von 100 Millionen Euro. Auch hier hätte man nach Angaben Lauterbachs auf 26 Prozent der Untersuchungen verzich- ten können. Bundesgesund- heitsministerin Ulla Schmidt bezeichnete die Zahlen als weiteres Beispiel für man- gelhafte und überflüssige Lei- stungen von Ärzten. Allein im vergangenen Jahr seien im Gesundheitswesen rund 45 Milliarden Euro für schlechte Qualität und unnötige Lei- stungen ausgegeben worden.
Der Vorsitzende der Kas- senärztlichen Bundesvereini- gung, Dr. med. Manfred Rich- ter-Reichhelm, reagierte mit Skepsis auf die Studienergeb- nisse. Zunächst werde man die vorgelegten Zahlen prü- fen. Zweifel seien aber schon jetzt angebracht. Schließlich verfolge Lauterbach klare po- litische Ziele. Dabei komme ihm eine Schwächung der ambulanten fachärztlichen Versorgung zupass. Richter- Reichhelm: „Der Patient braucht den ambulanten Facharzt in seiner Nähe – auch den Radiologen.“
Mädchenbeschneidung
Prominente Gegnerinnen
Waris Dirie und Katja Riemann unterstützen UNICEF.
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eltweit werden jähr- lich immer noch etwa zwei Millionen Mädchen an ihren Ge- schlechtsorganen ver- stümmelt. In 28 Län- dern Afrikas sowie Tei- len Asiens und des Mitt- leren Ostens ist die Mädchenbeschneidung noch weit verbreitet, nicht zuletzt weil sie als zentrale Voraussetzung für eine Ehe gilt. Dar- auf hat Anfang Novem- ber das Kinderhilfswerk der Vereinten Natio- nen, UNICEF, hingewie- sen. Unter Beteiligung der selbst betroffenen Buchautorin Waris Di- rie, früher ein bekanntes Model, und der Schau- spielerin Katja Riemann rief UNICEF in Berlin dazu auf, die grausame Tradition zu stoppen.Beschneidungen, aber auch Kinderhochzeiten lassen sich nach Auffassung von UNICEF allerdings nicht allein durch
Verbote überwinden. Ent- scheidend seien Aufklärungs- und Bildungsprogramme. Als beispielhaft gilt die Arbeit der Organisation Tostan („Durchbruch“) im Senegal.
Dort haben sich als Folge ei- nes breit angelegten Bil- dungsprogramms mehr als 700 Dorfgemeinschaften ent- schieden, Mädchen nicht län- ger zu beschneiden.
EU-Kommission
Arbeitsstress stark verbreitet
Leitfaden bietet Informa- tion über die Ursachen.
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ehr als 147 Millionen Ar- beitnehmer in den Mit- gliedstaaten der Europäischen Union geben an, mit hohem Tempo und unter Zeitdruck arbeiten zu müssen. Etwa ein Drittel hat keinen Einfluss auf den Arbeitsablauf, mehr als ein Viertel hat keine Mög- lichkeit, auf den Arbeitsrhyth- mus einzuwirken. Dies geht aus einem Leitfaden über ar- beitsbezogenen Stress hervor, den Prof. Lennart Levi im Auftrag der Europäischen Kommission erstellt hat. Er präsentierte den Leitfaden bei der Eröffnung des Kon-gresses „Arbeitsschutz aktu- ell“ in Berlin.
Der Leitfaden informiert über die Ursachen und Fol- gen von arbeitsbezogenem Stress für Unternehmer und Arbeitnehmer. Außerdem ent- hält er Ratschläge, wie damit besser umzugehen ist. Die Veröffentlichung ist in der Reihe „Beschäftigung und So-
ziales“ der Generaldirektion Beschäftigung und Soziales der Europäischen Kommissi- on erschienen. Er kann über die Vertretung der Europäi- schen Kommission in Mün- chen, Telefon: 0 89/2 42 44 80, in Berlin, Telefon: 0 30/
22 80 20 00 oder in Bonn,Tele- fon: 02 28/53 00 90 angefor- dert werden.
Fortbildung
Eine Fortbildungsveran- staltung der Ernst-von- Bergmann-Akademie für ärztliche Fortbildung in der Ärztekammer Berlin beschäftigt sich am 11.
Dezember ab 20 Uhr mit dem Thema Pockener- krankung und -impfung.
Die Veranstaltung findet statt auf dem Campus des Virchow-Klinikums, Augu- stenburger Platz 1, 13353 Berlin, Hörsaal 03, Lehrge- bäude, Forum 3. Informa- tionen unter Telefon: 0 30/
40 80 61 54. Hohes Tempo, Zeitdruck, kein Einfluss auf den Arbeitsablauf:
Millionen Arbeitnehmer leiden unter Stress. Foto: BilderBox
Engagiert im Kampf gegen Beschnei- dung: Waris Dirie und Katja Riemann
Foto:dpa