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Archiv "Altersgrenze: Arbeit macht Spaß" (23.05.2003)

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Arbeitszeit

Zu dem Beitrag „Bundesarbeitsge- richt: Formale Gründe waren aus- schlaggebend“ von Dr. rer. pol.

Harald Clade in Heft 15/2003:

Fehlurteil

Schaut man auf die Websei- ten des Bundesarbeitsge- richts, so findet man Urteile bis Mitte März schon publi- ziert. Zu Entscheidungen be-

züglich des Bereitschafts- dienstes von Krankenhaus- ärzten gibt es dagegen nur ei- ne dürftige Pressemitteilung.

Offensichtlich tut sich das Gericht schwer mit der Be- gründung. Es handelt sich ja um ein klassisches Fehlurteil:

Es beschreibt einen Normen- konflikt zwischen einer auf- grund mehrerer vom Bun- destag ratifizierter interna- tionaler Verträge erlassenen Norm (der Richtlinie) und ei-

nem vom Bundestag be- schlossenen Gesetz. Beide Normen sind gültig. Beide Normen sind absolut unver- einbar. Anstatt nun das Ver- fahren auszusetzen und die Sache dem Bundesverfas- sungsgericht im Rahmen ei- nes Normenkontrollverfah- rens zur Entscheidung vorzu- legen, beschließt es, eine gül- tige Norm zu ignorieren und die Klage abzuweisen.

Auch für das Bundesverfas- sungsgericht gilt: „Wo kein Kläger, da kein Richter.“ Da- her ist von dieser Seite auch keine Lösung zu erwarten.

Somit wird der Gesetzgeber untätig bleiben. Das Urteil des BAG verpflichtet ja zu nichts. Es bleibt nur die vage Hoffnung, dass die EU-Kom- mission ein Vertragsverlet- zungsverfahren gegen Deutschland einleitet, um die Durchsetzung der Richtlinie

93/104/EG zu erzwingen.

Wenn es dazu käme, dauerte das nochmals Jahre. So lange bleibt nur die Abstimmung mit den Füßen, die zeigt, wo und wie man nach einem er- folgreichen Medizinstudium arbeiten kann, ohne Gesund- heit und Familie zu ruinieren.

Dr. med. Harald Mertes, Neustädter Markt 8, 31134 Hildesheim

Altersgrenze

Erfolgserlebnis eines

„Ruheständlers“:

Arbeit macht Spaß

68er, nicht verzagen – Ihr werdet noch gebraucht! Zum 1. Juli 2001 musste ich meine Tätigkeit als Vertragsarzt be- enden, da ich die Altersgren- ze erreicht und nach Ansicht einiger Verfassungsrichter, B R I E F E

Leserzuschriften werden von der Redaktion sehr beachtet. Sie geben in erster Linie die Meinung des Briefschreibers wieder und nicht die der Redaktion. Die Veröffentlichungsmöglichkeiten sind leider beschränkt; der Redaktion bleibt oft keine andere Wahl, als unter der Vielzahl der Zuschriften eine Auswahl zu treffen. Die Chance, ins Heft zu kommen, ist umso größer, je kürzer der Brief ist. Die Redaktion muss sich zudem eine – selbst- verständlich sinnwahrende – Kürzung vorbehalten.

LESERZUSCHRIFTEN

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die deshalb Verfassungskla- gen nicht angenommen ha- ben, in diesem Alter psy- chisch und physisch nicht mehr in der Lage sein sollte, den schweren Beruf eines Vertragsarztes weiter auszu- üben . . .

So gab ich schließlich im Fe- bruar eine Anzeige im DÄ auf, dass ich als fachärztli- cher Internist im Ruhe- stand, durch langjährige Tätigkeit als Belegarzt auch mit stationärer Tätigkeit und kollegialer Zusammen- arbeit vertraut, unter Anga- be meiner bisherigen Tätig- keiten vom internistischen Röntgen über Endoskopie und Sonographie, eine Stelle als Assistenzarzt oder Funk- tionsarzt an einer Inneren Abteilung eines Hauses der Grundversorgung oder ei- ner Rehaklinik suchen wür- de, und zwar für jeweils kür- zer oder länger befristete Vertretungen. Mein Erstau- nen war sehr groß: Es kam ein Dutzend von interessan- ten Angeboten vom Boden- see über Luxemburg, Ham- burg, Sylt bis in den äußer- sten Nordosten.

Ich habe mich nunmehr für drei Monate Vertretung ent- schieden an einer mittel- großen Rehaklinik im Raum Magdeburg, Schwerpunkt Kardiologie und Diabetes.

Ich habe ausdrücklich meine Bereitschaft erklärt, die Tä- tigkeit sofort zu beenden, falls sich eine Nachwuchs- kraft melden sollte. Seit dem 1. April arbeite ich wieder.

Während ich Infarktpatien- ten bisher nur im Akutstadi- um auf unserer Intensivabtei- lung und anschließend Nor- malstation, später erst wieder nach erfolgreicher Rehabili- tation in der Praxis oder in der Koronargruppe erlebte, schließt sich jetzt die Lücke – die Akut-Rehabilitation. Die Arbeit macht mir Spaß – die Zusammenarbeit mit den Kollegen und den Mitarbei- tern verläuft reibungslos, die Patienten sind zufrieden und meist positiv überrascht, wenn ich ihnen erkläre, dass ein „alter Rentner“ vor ihnen sitzt. Es ist zwar eine andere

Form von Papierkrieg, doch das klappt auch schon ganz gut . . .

Dr. med. Klaus Reichel, Hubertussteig 7, 91217 Hersbruck

Medikamente

Zu den Beiträgen „Alles für alle ,für lau‘“? von Christian von Kraack- Blumenthal und „Zeitlose Grund- sätze“ von Prof. Dr. med. Ernst- Eberhard Weinhold in Heft 17/2003:

Amüsant

Es ist amüsant, wie von Kraack-Blumenthal die Re- dakteure des DÄ der

„scheinbaren“ Hetze gegen die USA wegen deren Blok- kade billiger HIV-Präparate in die Dritte Welt bezichtigen will. Entweder handelt es sich um einen (viel sagenden) Freudschen Fehler, oder – was wahrscheinlicher ist – der Herr ist der deutschen Sprache bei Verwechslung von scheinbar und anschei- nend nicht mächtig. In Varia- tion eines alten Sprichwortes:

Auch Adel schützt vor Tor- heit nicht?

Prof. Dr. med. Klaus-Werner Wenzel,Potsdamer Chaussee 80, 14129 Berlin

Wer die Macht hat, hat das Recht?

Einige Anmerkungen noch zur Durchsetzung von Pa- tentrechten, die der Autor leider vergessen hat, zu be- leuchten. Ein ganz dunkler Schatten ist die Enteignung des Ciprobay-Patentes der Firma Bayer durch die US- und kanadische Regierung im Rahmen der allgemeinen Anthrax-Hysterie (Herbst 2001) unter altbekannter Ausschaltung aller interna- tionalen Rechte. Da gibt es auf der einen Seite das Pa- tentrecht, TRIPS etc., wie der Autor richtig darstellt, zum Schutz und zur Belohnung des Patentinhabers. Das Ka- pitel der „Rechtssicherheit“

wird vom Autor deutlich be- leuchtet, allerdings immer nur mit Blick auf die bunten

Habenichtse aus dem Dschungel, die einfach nicht mit ihrer Wirtschaft zurecht- kommen. Wo ist aber die vom Autor hochstilisierte Rechts- sicherheit, wenn sich ganz imperiale Machtfaktoren, und nicht etwa die unfähigen Kollegen aus dem Dschun- gel, unter Umgehung sämtli- cher Rechte in altbekannter Raubrittermanier ungestraft über bestehende Gesetze hinwegsetzen und nicht nur deren „Ausschöpfung“ an- denken, wie die brasiliani- sche Regierung mit der Pro- duktion von Medikamenten gegen Aids, die durch inter- nationale Patente geschützt sind? Die kanadische Regie- rung hat Ende 2001, blind für TRIPS und Co, gleich mit der Produktion von Ciprobay in hauseigenen Fabriken begon- nen. Die US-Administration hat Bayer mit den gleichen Konsequenzen gedroht, wenn der Preis pro Tablette nicht unter 0,95 bis 0,75 USD (!) anstelle des offiziellen Preises von 4,95 USD liege.

Warum wurde hier nicht der nationale Notstand ausgeru- fen, um wenigstens einen ein- zigen legalen, zwar fingier- ten, Rechtsgrund für eine Zwangslizenz vorzutragen?

Die strengen Regelungen und Nachweise für eine Zwangslizenzierung gelten, wie dieser Fall aufzeigt, nicht für imperiale Großmächte, sondern, wie vom Autor dezi- diert aufgezeigt, nur für die Kollegen aus dem Dschun- gel. Wer die Macht hat, der hat das Recht. Ganz richtig so (nicht rechtens), werden nun die Befürworter des win- digen Instrumentes der Zwangslizenz und des impe- rialen Raubrittertums sagen.

Schließlich hat der Europäi-

sche Gerichtshof in seinem Urteil vom 16. September 1999 (Rechtssache C-392-97), bindend für alle Mitglieds- staaten, die Rechte von Inha- bern neuartiger Arzneimit- tel-Patente ausgeweitet, zum Nachteil der sozialen Medi- zin. Das Arzneimittel-Schutz- zertifikat des Patentrechtes gilt jetzt auch für Ester und Salze eines patentierten Stof- fes, auch wenn diese Stoffe keine arzneimittelrechtliche Zulassung haben. Damit ver- längert sich der Patentschutz von 20 auf bis zu 25 Jahre für einen patentierten Arznei- stoff. Für das Sozialsystem bedeutet das, dass kosten- günstige Generika innovati- ver Arzneistoffe für weitere fünf Jahre durch die bösen Patentmonopolisten vom Markt verbannt werden kön- nen. Da ist doch schon mal ein Enteignungsschlag von Big Brother gerechtfertigt, oder? Unzweifelhaft prakti- sche Rechtssicherheit, oder?

Robert Ley,

Sedanstraße 14, 81667 München

Zwei Seiten der Medaille

Passenderweise diskutiert das Publikationsorgan der verfassten Ärzteschaft in der gleichen Ausgabe zwei Seiten der gesundheitsökonomi- schen Medaille. Unpassend allerdings die verschiedenen Zielrichtungen. Herr Prof.

Weinhold meint, die Ärzte- schaft muss die Leistungsver- pflichtung der Ärzte und

„das gesamte Leistungspo- tenzial der modernen Medi- zin“ angesichts der Patien- tenerwartungen verteidigen gegen ökonomische Rahmen der Gesetz- und Verord-

A

A1432 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 2123. Mai 2003

B R I E F E

E-Mail

Briefe, die die Redaktion per E-Mail erreichen, werden aufmerksam gelesen. Sie können jedoch nur veröffentlicht werden, wenn sie ausdrücklich als „Leserbrief“ bezeichnet sind. Voraussetzung ist ferner die vollständige Anschrift des Verfassers (nicht die bloße E-Mail-Adresse). Die Re- daktion behält sich ohne weitere Mitteilung vor, E-Mail- Nachrichten, die als Leserbrief erscheinen sollen, zu

kürzen.

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Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 2123. Mai 2003 AA1433

B R I E F E

nungsgeber. Engagement der Ärzte habe die zeitlose Ziel- richtung „Ethik statt Mone- tik“. Ein paar Seiten später wird Herr von Kraak-Blu- menthal (Institut für Öffent- liches Recht Bonn) konkret, wie das öffentliche Unrecht der Welt ausschaut: Das Lei- stungspotenzial moderner Medizin wird Ländern mit schwacher Ökonomie nicht gewährt, u. a. wegen Patent- rechten; das regeln WTO-Be- stimmungen. Sein Artikel weckt Verständnis für for- schende Pharma-Firmen, de- ren Ethik monetisch be- stimmt ist; sie forschen nur zu Krankheiten, wenn sie mit den Produkten Gewinn er- zielen. Die Rentabilität der Aids-Forschung wiegt man an der „Bereitschaft der Nachfragenden, auch bei Ar- mut notwendige Preise zu zahlen“. Was „notwendige Preise“ sind, legt der Markt fest, und da haben Anbieter und reicher Konsument mehr Macht als Tausende im Kon- go. Also gilt Enthaarungs- Mitteln mehr Forscher-Inter- esse als Mitteln gegen Schlaf- krankheit (vgl. Eflomithin).

Oder im Ärzte-Alltag immer öfter: IGeL-Angebote werden forciert, Regelversorgung Kranker und Hinwirken auf möglichst viel Gesundheit der breiten Bevölkerung (so- weit dies in Ärztehand liegt) ist ökonomisch ohne Reiz, da budgetiert. Dass Ärzte sich von der Ethik der übrigen Welt abisolieren und anders- herum denken und handeln, hoffe ich mit Prof. Weinhold, aber konsequent sollte dann unser Stand, Rudolf Virchow folgend, Solidarität für Schwache einfordern und kritisch-weitsichtig nicht nur dem Gesetzgeber die Schuld an Budgets geben. In einer relativ reichen Gesellschaft, die sich tolle Autos, Reisen, Luxus leistet, sollten wir klar Partei ergreifen für Stüt- zungsbedürftige, also für Umverteilung, und nicht für größtmögliche Gewinnmit- nahmen larmoyanter, nim- mersatter Shareholder. Aber eher geht wohl ein Kamel durchs Nadelöhr . . . Oder

wir nehmen die andere Rich- tung: IGeL-Praxis nach Markt- Wünschen und Rendite, we- nig Staat und keine

Steuer(ung), freie Über- und Fehlversorgung (jeder von uns kennt Beispiele), Arme können unterversorgt früher sterben, denn die Stabilität der Lohnnebenkosten und Beitragssätze hat höheren Wert als ihr Lebensrecht.

Warum gibt es Millionen von Euro für Pockenimpfstoff (ausgestorbene Krankheit), während wirksamere Tuber- kulose-, Malaria-, Aids- Bekämpfung (Millionen Tote jährlich) unterbleiben? Un- serer Welt täte mehr Vertei- lungsgerechtigkeit gut. „Die- ses von allen Menschen von den Ärzten erwartete und geforderte Engagement zu fördern sollte zentrales An- liegen der Gesundheitspoli- tik sein“, um mit Weinhold zu schließen: ein Engagement nicht für etwas mehr Budget vom Gesetzgeber, sondern für mehr Ethik bei jeglichem wirtschaftlichen Handeln.

Dr. med. Thomas Bonin, Büchelbach 18, 63599 Biebergemünd

Zwei Anmerkungen

Das DÄ, sicherlich nicht be- sonderer Progressivität ver- dächtig, beliebt die Ärzte aufzuklären – durch einen Ju- risten, wie es scheint. In kum- pelhaftem Slang (alles für al- le für lau?) wird unsere Nai- vität endlich beendet, das Medikament wird nicht für den Patienten oder gegen die Krankheit entwickelt, wie mancher von uns vielleicht geglaubt haben mag, nein – Pacta sunt servanda – zur Amortisation der Firmenko- sten wurde es entwickelt! „Es kommt einzig und allein auf den Umsatz in den kritischen Sektoren an, außerdem ist die Bereitschaft der Nachfra- genden, auch bei Armut not- wendige (?) Preise zu zahlen, nicht zu unterschätzen . . .“

„Sollte ein Entwicklungsland etwa Medikamente zum Son- dertarif erhalten, um weiter Waffenkäufe tätigen zu kön-

nen?“

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Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, um sich die Unverschämtheit der Argumentation klar zu machen!

Nur zwei Anmerkungen sei- en erlaubt:

Wer seine Medikamente in Entwicklungsländer ver- kaufen will, sollte dafür sor- gen, dass die Kunden so lan- ge überleben.

Gerade die USA als Ga- rant der Marktwirtschaft ha- ben vorgemacht, wie es tat- sächlich funktioniert: unter einer möglichen Bedrohung mit Milzbrand wurde die Pharmafirma gezwungen, bil- liger abzugeben, oder der Staat hätte, alle Patentrechte ignorierend, das Medikament selbst nachgebaut.

Dr. med. Detlef Haas,

Im Strassfeld 39, 97769 Bad Brückenau

PKV

Zu dem GOÄ-Ratgeber „Evidence based Medicine und private Krankenversicherung“ von Dr. med.

Regina Klakow-Franck in Heft 17/2003:

Koordinierte Betreuung auf neuestem EbM-Stand

In dem Artikel wird behaup- tet, die DKV wolle mit dem Aufbau eigener Gesundheits- zentren den Einsatz von Schulmedizin und Apparate- medizin zurückfahren zugun- sten einer Komplementärme- dizin, die kostengünstiger sei.

Zudem wird behauptet, die DKV würde hinsichtlich der wissenschaftlich nachweisba- ren Qualität der angewand- ten Therapien in den Ge- sundheitszentren Abstriche in Kauf nehmen. Diese Aus- sagen treffen nicht zu.

Die DKV-Gesundheitszen- tren – das erste Zentrum wird im Herbst in Köln eröff- net – sind schulmedizinisch ausgerichtet. Dort werden Allgemeinmediziner, Interni- sten, Gynäkologen, Kin- derärzte, Zahnmediziner und Psychotherapeuten zusam- menarbeiten. Die Mediziner aus den sechs Fachbereichen können zurückgreifen auf

etablierte evidenzbasierte Leitlinien, zum Beispiel die der Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlich-medizini- schen Fachgesellschaften oder die der Ärztlichen Zen- tralstelle für Qualitätssiche- rung. Insofern kann eine wis- senschaftlich fundierte, auf dem neuesten Erkenntnis- stand stehende Medizin an- geboten werden.

Ziel ist die für den einzelnen Patientenfall geeignete, mög- lichst EbM-orientierte Be- handlung. Dies schließt natürlich eine Therapie mit naturheilkundlichen Verfah- ren ebenso mit ein wie die

„Apparatemedizin“.

Die DKV-Gesundheitszen- tren bieten kein Sparpro- gramm mit Lifestylekompo- nente, wie im Artikel resü- miert wird, sondern eine ko- ordinierte Betreuung auf neuestem EbM-Stand mit hoher Patientenorientierung.

Dies wird beispielsweise ge- währleistet durch eine enge Kommunikation der sechs Fachbereiche sowie weiterer niedergelassener Fachärzte und ausgewählter Kliniken.

Doppelbehandlungen werden so weitestgehend vermieden.

Ein professionelles Praxisma- nagement sorgt zudem dafür, dass Wartezeiten entfallen – und das auch samstags.

Christian Heinrich,

Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, DKV Deutsche Krankenversicherung AG, Aachener Straße 300, 50933 Köln

Politik

Zur aktuellen Lage der deutschen Ärzteschaft:

Reihenfolge beachten

Alle Ärzteverbände zäumen das Pferd von hinten auf und erreichen nichts!

Die einzig mögliche Reihen- folge ärztlicher Aktionen:

1. Einigkeit aller Ärzte gegen äußere Gegner herstellen.

2. Gemeinsame Ziele aller Ärzte für das Gesundheits- wesen formulieren.

3. Die gemeinsamen Ziele al- ler deutschen Ärzte der Be- völkerung als für die Patien-

ten wichtig nahe bringen (Überwindung der von Medi- en und Politik geschürten wi- dersinnigen Gegnerschaft).

4. Mithilfe der Bevölkerung und der Medien und den Po- litikern, die sich nur der Macht des massiv erklärten Volkswillens beugen werden, die Ziele der Ärzte in Geset- ze und Verordnungen gießen.

Weil Nr. 1 dieser Ziele nicht erfüllt ist, funktioniert Nr. 2 nur zum Teil. Weil Nr. 2 nicht funktioniert, klappt Nr. 3 nicht vollständig etc. Die Po- litiker nutzen die Zerstritten- heit der Ärzte seit Jahren für sich aus.

Dr. med. Roman Machens, Leukstraße 12, 84028 Landshut

Medizinstudium

Zu dem Beitrag „Positive Erfahrun- gen an der Charité Berlin“ von Prof.

Dr. med. Walter Burger et al. in Heft 11/2003:

Reform bedeutet Weiterentwicklung der Strukturen

Gott bewahre die Menschheit vor weiteren unvergorenen bildungsideologischen Expe- rimenten! Als ob unser schu- lisches und universitäres Bil- dungssystem sowie infolge- dessen auch das Gesundheits- wesen, die einst international Maßstäbe gesetzt haben, nicht schon in der Vergangen- heit übel genug zugerichtet worden wären durch die da- maligen Fehlvorstellungen ei- niger Fehlbesetzungen in ver- antwortlicher Stellung. Die Unfähigkeit des deutschen Bildungswesens, noch qualifi- zierten Nachwuchs zu erzeu- gen, ist doch inzwischen inter- national so berüchtigt, dass wir da nicht noch eins drauf- setzen müssen. Man sollte sich eingestehen, dass das Ab- weichen von bewährten Prin- zipien einer über lange Zeit gewachsenen akademischen Kultur keine Vorteile ge- bracht hat. Einige sollten mal darüber reflektieren, dass Re- form nicht Bruch mit bewähr- ten Strukturen bedeuten muss, sondern Weiterentwick-

lung ebenderselben! Es gäbe noch viel zu den Missständen in unserem Ausbildungswe- sen zu sagen, der Kürze hal- ber sei darauf verzichtet.

Dr. Peter Bock,Im Heienbach 38, 36199 Rotenburg/Fulda

Jugendsport

Zu der Meldung „Fitness lässt wei- ter nach – Daten zum Bewegungs- status besorgniserregend“ in Heft 14/2003:

Besser: Ressourcen für Prävention einsetzen

Es verwundert, dass in unse- rem Land immer noch bzw.

immer mehr Untersuchun- gen durchgeführt werden, die letztendlich alle das zeigen, was bereits hinlänglich be- kannt ist, nämlich dass der Bewegungsstatus unserer Kinder und Jugendlichen be- sorgniserregend ist. Weiter- hin ist zudem bestens be- kannt, dass offensichtlich als Folge der Bewegungsdefizite auch gesundheitliche Fakto- ren beeinträchtigt sind. Zu- dem ist zu vermuten, dass Untersuchungen in diesem Ausmaß, wie im vorliegenden Artikel beschrieben, auch nicht unwesentliche Kosten verursachen und möglicher- weise sogar von der AOK als beteiligter Institution mitfi- nanziert werden. Man sollte meines Erachtens die Ar- beitsenergie und die finanzi- ellen Ressourcen doch lieber für eine landesweite Organi- sation und Strukturierung präventiver Maßnahmen ein- setzen. Nur so kann der „be- sorgniserregenden Entwick- lung“ wirklich entgegenge- wirkt und vorgebeugt wer- den. Hier wäre auch auf- grund der gesetzlichen Rege- lungen des Sozialgesetzbu- ches die AOK bezüglich ei- ner finanziellen Unterstüt- zung einzubeziehen. „Its time to prescribe prevention.“

Priv.-Doz. Dr. med. Dr. rer. nat.

Reinhard G. Ketelhut,Berliner Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauf- Erkrankungen e.V., Forckenbeckstraße 21, 14199 Berlin

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A1434 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 2123. Mai 2003

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